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Dequalifizierungskurs für Akademiker

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WiWi Gast

Dequalifizierungskurs für Akademiker

Für alle die Angst haben mit einem schlechten Bachelor keinen Job zu bekommen...

keine Sorge. "Bewerbungscoaching" zur De-Qualifizerung von Akademikern im Jobcenter Osterode im Harz.

http://www.kvhs-osterode.de/kurse/kursprogramm_12-13.pdf (Seite 25)

Beschreibung:

"Ein akademischer Abschluss oder gar eine Promotion kann beim Zugang zu bestimmten Berufen, beispielsweise als Bauhelfer, eine große Einstellungshürde sein. In diesem Kurs versuchen wir, durch Erlernen eines zielgruppenspezifischen Vokabulars, angepasste Kleidung und gezielte Verhaltensänderungen auch aus promovierten Geisteswissenschaftlern wieder echte Männer zu machen."

Vermutlich lernt man da, wie man sich bei Kik und im Baumarkt richtig einkleidet. Neue Schimpfwörter, Dosenbier auf Ex trinken und vielleicht sogar Selbstverteidung um sich in der rauhen Arbeitswelt durchzusetzen. ^^

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WiWi Gast

Re: Dequalifizierungskurs für Akademiker

Soll das lustig gemeint sein und eine Art Satire?

Ich finde es übrigens seltsam, dass man einen bestimmten Habitus mit "Qualifizierung" gleichsetzt. Qualifizierung bedeutet doch, dass man bestimmte Kenntnisse und Fähigkeiten für eine Stelle mitbringt. Das, was hier als "Dequalifizierung" beschrieben wird, ist doch eher eine Anpassung des Verhaltens an ein nicht-akademisches Umfeld. Nur weil Bauarbeiter sich ordinärer Verhalten, heißt das ja nicht, dass sie nicht besser für ihren Job qualifiziert sein können als der Germanistik-Absolvent. Letzterer ist evtl. auf einer Baustelle überhaupt nicht zu gebrauchen, egal wie er sich verhält.

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WiWi Gast

Re: Dequalifizierungskurs für Akademiker

Eine handwerklich brilliant gemachte Satire. Chapeau!

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WiWi Gast

Re: Dequalifizierungskurs für Akademiker

lol. Und das ist deren Ernst!

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WiWi Gast

Re: Dequalifizierungskurs für Akademiker

das darf nicht wahr sein!
ich würde gern drüber lachen, aber es ist einfach traurig...

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WiWi Gast

Re: Dequalifizierungskurs für Akademiker

Sorry, aber ihr bestätigt alle Vorurteile des deutschen Gutmenschen. Guckt mal auf das Veranstaltungsdatum... und auf die Kosten.. und die Häufigkeit.. meine Fresse, und ihr seid Akademiker! Transferleistung = null..

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WiWi Gast

Re: Dequalifizierungskurs für Akademiker

lol ich dachte auch erst das sei fake aber ist wohl wahr !!!

wobei ich das nicht mal schlecht finde. Weil es geht hier in erster Linie um langzeitarbeitslose Akademiker, gerade Geisteswissenschaftler, die quasi sehr schwer vermittelbar sind. Weder im Fach, noch Fachfremd.

Einen ungelernten Proll ohne Schulabschluss kann die ARGE wenigstens noch auf den Bau schicken. Aber einen seit Jahren arbeitslosen promovierten Geisteswissenschaftler ??? ich komme aus einer Arbeiterfamilie und habe auch schon als Student aufm Bau gejobbt. Über so einen würden sich nen Kalle vom Bau höchstens kaputt lachen, wenn der nicht mal weiß wie man ein Bier mit dem Feuerzeug aufmacht. Oder noch schlimmer, wenn der Herr Doktor in der Mittagspause die TAZ statt die Bild liest und die Bild auch noch kritisiert. Oder wenn der promovierte Soziologie die Arbeiter zum Klassenkampf mit Sprüchen von Marx und Engels animieren will, während Kalle ihm zuruft, dass er endlich den Gipseimer herbringen soll.

Nein, so ein Kurs ist wirklich sehr gut und könnte durchaus einigen helfen, wobei ich das typische Klientel dafür weniger hier im Forum sehe.

Oder nehmt mal Kik, Da soll die promovierte Sozialwissenschaflerin, unter einer Teamleiterin vom Format "Cindy aus Marzahn" Kleidung verkaufen .... so einer Wissenschaftlerin muss man dann eben erstmal sagen, dass sie als angelernte Arbeitskraft halt erstmal den Mund zu halten hat und nicht beim Verkauf die Kunden über die umweltschädlichen und ausbeuterischen Produktionsweisen der Textilriesen in Asien aufzuklären hat.

Durch die Bildungsexpansion enstand einfach ein Akademikerproletariat, welches weder als Akademiker arbeiten kann, aber gleichzeitig ihre proletarischen Wurzeln vergessen hat.

antworten
WiWi Gast

Re: Dequalifizierungskurs für Akademiker

Exakt auch mein erster Gedanke...

Lounge Gast schrieb:

Sorry, aber ihr bestätigt alle Vorurteile des deutschen
Gutmenschen. Guckt mal auf das Veranstaltungsdatum... und auf
die Kosten.. und die Häufigkeit.. meine Fresse, und ihr seid
Akademiker! Transferleistung = null..

antworten
WiWi Gast

Re: Dequalifizierungskurs für Akademiker

Error 404 - Page not found.

antworten
WiWi Gast

Re: Dequalifizierungskurs für Akademiker

der link funktioniert nicht mehr.
was ist denn mit dem datum u. den kosten?
fake?

antworten
WiWi Gast

Re: Dequalifizierungskurs für Akademiker

keine neue Idee...

gibts schon im Roman von Oliver Uschmann: voll beschäftigt

antworten
WiWi Gast

Re: Dequalifizierungskurs für Akademiker

Das war ein Aprilscherz, aber wirklich exzellent gemacht. Der Hintergrund ist eigentlich schon real.

Lounge Gast schrieb:

der link funktioniert nicht mehr.
was ist denn mit dem datum u. den kosten?
fake?

antworten
checker

Re: Dequalifizierungskurs für Akademiker

Das ist geil! :D

Deshalb brauchen wir so viele Ausländische Fachkräfte - weil wir nicht mehr wissen wie richtige Männer arbeiten ;)

Da sieht man mal wieder die Diskriminierung in der Realität: Frauen werden nicht benannt! Man sollte fragen ob es das auch für Frauen gibt. Dann würde ich meine Freundin hinschicken und sie zu einer richten Proletarierin ausbilden lassen :D

antworten
checker

Re: Dequalifizierungskurs für Akademiker

Ok, habs überlesen - gibt doch bald für Frauen ;)

Allerdings glaube ich, dass sich da ein Praktikant einen Scherz erlaubt hat...

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WiWi Gast

Re: Dequalifizierungskurs für Akademiker

nun ja, Starttermin 1.April, Kosten 0 Euro lassen schon drauf schließen, dass es gut gemacht Satire ist. Aber Recht haben die schon. Wir haben in Deutschland zuviele Pseudo Akademiker, die nicht für Akademikerjobs geeignet sind. Aber diese sind leider zu sehr im akademischen Millieu sozialisiert, so dass man die nicht so einfach als Verkaufshilfe oder auf den Bau schicken kann ohne Schulung.

So nen Kalle oder Schorsch vom Bau der würd sich doch über so nen promovierten Geisteswissenschaftler kaputt lachen. Wobei man auf dem Bau schon mit Abi als Intellektueller gilt.

Hab ich als Ferienjobber erleben dürfen. So Sprüche "Hey du feg mal den Rohbau, achso ja du hast ja Abi, da muss ich Dir ja noch zeigen wie man das macht"

etc. sowas ist in der Arbeiterschicht weit verbreitet.

antworten
WiWi Gast

Re: Dequalifizierungskurs für Akademiker

Grundsätzlich hat körperlicher Arbeit noch nie geschadet. Ich habe neben dem Studium auf dem Bau gejobbt, und das tat gut.

antworten
WiWi Gast

Re: Dequalifizierungskurs für Akademiker

"würd sich doch über so nen promovierten Geisteswissenschaftler kaputt lachen. "

Solche Aussagen deuten ganz stark darauf hin, dass der jeweilige Autor Angst vor einem gesunden Wettbewerb mit anderen Fächer hat. Die systematische Herabwürdigung von Akademikern anderer Fachrichtungen, wie sie hier häufig betrieben wird, kann nicht verhindern, dass viele von ihnen in Marketing, Kommunikation, Lobbyismus, Unternehmensstrategie, Einkauf, Vertrieb erfolgreich sind - von Journalismus und Politik ganz zu schweigen.

Immer wieder das Märchen vom realitätsfremden Geisteswissenschaftler zu wiederholen und die vielen in Wirtschaft und Staat erfolgreichen Akademiker zu ignorieren, mag vielleicht helfen, das eigene Dasein als frustrierter Sachbearbeiter im Keller eines "Hidden Champions" in Kleinkleckersdorf zu ertragen, analytisch fundiert ist diese Aussage aber nicht, da alle Daten und Zahlen etwas anderes sagen. Ausdruck von Reife, Gelassenheit und Reflexionsvermögen ist diese Auffassung noch weniger.

antworten
WiWi Gast

Re: Dequalifizierungskurs für Akademiker

Uah.. Sachbearbeiter... ne dann lieber als Bauhelfer. :P

antworten
WiWi Gast

Re: Dequalifizierungskurs für Akademiker

Oh je, was ist nur aus der guten alten Universität geworden, wo geistiges Vermögen auch über die eigene Fakultät hinaus vermittelt wurde?

Schon allein die Tatsache, dass Soziologie als Geisteswissenschaft bezeichnet wird, offenbart deutlich die Ahnunglosigkeit des Autors. Marx und Engels wird man im Übrigen auch eher an philsophischen Fakultäten begegnen...

Oder hat der Autor an einer FH studiert?

Schön auch der Hinweis auf die eigene Herkunft ("Arbeiterfamilie"). In diesem Zusammenhang ist es einfach nur unverschämt, andere Absolventen als "akademische Proletarier" zu bezeichnen. Der Begriff "Proletariat" steht heute mehr oder weniger für geistige Armut (materielle gibt es hierzulande kaum noch).

Lounge Gast schrieb:

lol ich dachte auch erst das sei fake aber ist wohl wahr !!!

wobei ich das nicht mal schlecht finde. Weil es geht hier in
erster Linie um langzeitarbeitslose Akademiker, gerade
Geisteswissenschaftler, die quasi sehr schwer vermittelbar
sind. Weder im Fach, noch Fachfremd.

Einen ungelernten Proll ohne Schulabschluss kann die ARGE
wenigstens noch auf den Bau schicken. Aber einen seit Jahren
arbeitslosen promovierten Geisteswissenschaftler ??? ich
komme aus einer Arbeiterfamilie und habe auch schon als
Student aufm Bau gejobbt. Über so einen würden sich nen Kalle
vom Bau höchstens kaputt lachen, wenn der nicht mal weiß wie
man ein Bier mit dem Feuerzeug aufmacht. Oder noch schlimmer,
wenn der Herr Doktor in der Mittagspause die TAZ statt die
Bild liest und die Bild auch noch kritisiert. Oder wenn der
promovierte Soziologie die Arbeiter zum Klassenkampf mit
Sprüchen von Marx und Engels animieren will, während Kalle
ihm zuruft, dass er endlich den Gipseimer herbringen soll.

Nein, so ein Kurs ist wirklich sehr gut und könnte durchaus
einigen helfen, wobei ich das typische Klientel dafür weniger
hier im Forum sehe.

Oder nehmt mal Kik, Da soll die promovierte
Sozialwissenschaflerin, unter einer Teamleiterin vom Format
"Cindy aus Marzahn" Kleidung verkaufen .... so
einer Wissenschaftlerin muss man dann eben erstmal sagen,
dass sie als angelernte Arbeitskraft halt erstmal den Mund zu
halten hat und nicht beim Verkauf die Kunden über die
umweltschädlichen und ausbeuterischen Produktionsweisen der
Textilriesen in Asien aufzuklären hat.

Durch die Bildungsexpansion enstand einfach ein
Akademikerproletariat, welches weder als Akademiker arbeiten
kann, aber gleichzeitig ihre proletarischen Wurzeln vergessen
hat.

antworten
WiWi Gast

Re: Dequalifizierungskurs für Akademiker

Natürlich gibt es auch erfolgreiche Geisteswissenschaftler, sind wohl aber eher selten. Der Hinweis auf Journalismus und Politik stimmt natürlich. Aber gerade dort braucht man eher überhaupt kein Studium. Das Talent entscheidet.

Lounge Gast schrieb:

Die systematische Herabwürdigung von
Akademikern anderer Fachrichtungen, wie sie hier häufig
betrieben wird, kann nicht verhindern, dass viele von ihnen
in Marketing, Kommunikation, Lobbyismus,
Unternehmensstrategie, Einkauf, Vertrieb erfolgreich sind -
von Journalismus und Politik ganz zu schweigen.

Immer wieder das Märchen vom realitätsfremden
Geisteswissenschaftler zu wiederholen und die vielen in
Wirtschaft und Staat erfolgreichen Akademiker zu ignorieren,

antworten
WiWi Gast

Re: Dequalifizierungskurs für Akademiker

Noch eine kleine Ergänzung:

"Bildungsexpansion" - ich ahne, was hiermit gemeint ist - bezeichnet die nicht die Zunahme an Studentenzahlen in SoWi- und geisteswissenschaftlichen Fächern, sondern die Zunahme an Studenten aus "Arbeiterfamilien". Vor einem halben Jahrhundert war diesen weitestgehend noch der Zugang zu den Universitäten versperrt.

In diesem Zusammenhang ist eine Spiegel-Studie, die ich vor gar nicht so langer Zeit einmal gelesen habe, nicht uninteressant. Hier ging es um soziale Herkunft und Studienfachwahl. Eindeutige Aussage: Medizin, Jura und Geisteswissenschaften wählen v.a. jene Kinder, die akademisch "vorgeprägt" sind. Die vermeintlichen Karrierefächer, wie Ingenieurswesen und BWL ,werden hingegen von Bildungsaufsteigern bevorzugt. Den reinen Sozialwissenschaften fühlen sich der Studie nach überproportional viele Kinder aus familiär schwierigen Verhältnissen zugezogen.

Ausnahmen bestätigen die Regel. Man sollte so eine Studie nicht pauschal heranziehen. Da ich sowohl Geschichte als auch VWL studiert habe, wehre ich mich auch gegen einfache Aussagen über das jeweilig andere Fach. In der Tendenz wundern mich die Ergebnisse der Studie aber nicht.

Lounge Gast schrieb:

Oh je, was ist nur aus der guten alten Universität geworden,
wo geistiges Vermögen auch über die eigene Fakultät hinaus
vermittelt wurde?

Schon allein die Tatsache, dass Soziologie als
Geisteswissenschaft bezeichnet wird, offenbart deutlich die
Ahnunglosigkeit des Autors. Marx und Engels wird man im
Übrigen auch eher an philsophischen Fakultäten begegnen...

Oder hat der Autor an einer FH studiert?

Schön auch der Hinweis auf die eigene Herkunft
("Arbeiterfamilie"). In diesem Zusammenhang ist es
einfach nur unverschämt, andere Absolventen als
"akademische Proletarier" zu bezeichnen. Der
Begriff "Proletariat" steht heute mehr oder weniger
für geistige Armut (materielle gibt es hierzulande kaum noch).

Lounge Gast schrieb:

lol ich dachte auch erst das sei fake aber ist wohl wahr
!!!

wobei ich das nicht mal schlecht finde. Weil es geht
hier in
erster Linie um langzeitarbeitslose Akademiker, gerade
Geisteswissenschaftler, die quasi sehr schwer vermittelbar
sind. Weder im Fach, noch Fachfremd.

Einen ungelernten Proll ohne Schulabschluss kann die ARGE
wenigstens noch auf den Bau schicken. Aber einen seit
Jahren
arbeitslosen promovierten Geisteswissenschaftler ??? ich
komme aus einer Arbeiterfamilie und habe auch schon als
Student aufm Bau gejobbt. Über so einen würden sich nen
Kalle
vom Bau höchstens kaputt lachen, wenn der nicht mal weiß
wie
man ein Bier mit dem Feuerzeug aufmacht. Oder noch
schlimmer,
wenn der Herr Doktor in der Mittagspause die TAZ statt die
Bild liest und die Bild auch noch kritisiert. Oder wenn
der
promovierte Soziologie die Arbeiter zum Klassenkampf mit
Sprüchen von Marx und Engels animieren will, während Kalle
ihm zuruft, dass er endlich den Gipseimer herbringen soll.

Nein, so ein Kurs ist wirklich sehr gut und könnte
durchaus
einigen helfen, wobei ich das typische Klientel dafür
weniger
hier im Forum sehe.

Oder nehmt mal Kik, Da soll die promovierte
Sozialwissenschaflerin, unter einer Teamleiterin vom
Format
"Cindy aus Marzahn" Kleidung verkaufen .... so
einer Wissenschaftlerin muss man dann eben erstmal sagen,
dass sie als angelernte Arbeitskraft halt erstmal den
Mund zu
halten hat und nicht beim Verkauf die Kunden über die
umweltschädlichen und ausbeuterischen Produktionsweisen
der
Textilriesen in Asien aufzuklären hat.

Durch die Bildungsexpansion enstand einfach ein
Akademikerproletariat, welches weder als Akademiker
arbeiten
kann, aber gleichzeitig ihre proletarischen Wurzeln
vergessen
hat.

antworten
WiWi Gast

Re: Dequalifizierungskurs für Akademiker

Dem würde ich zustimmen. In den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts ging es allerdings schon los mit massiver Werbung für Abitur und Studium. In den 70ern haben dann schon viele Kinder aus den nicht-akademischen Schichten studiert. In den Aufsteigerfächern waren dann fast alle Studenten Kinder von nicht-Akademikern. Die Elterngeneration der heutigen Studenten hatte schon alle Bildungschancen, mit Ausnahme der DDR. In Beamtenfamilien galt z.B. schon damals jeder als Verlierer, der nicht studiert hat.

Lounge Gast schrieb:

Noch eine kleine Ergänzung:

"Bildungsexpansion" - ich ahne, was hiermit gemeint
ist - bezeichnet die nicht die Zunahme an Studentenzahlen in
SoWi- und geisteswissenschaftlichen Fächern, sondern die
Zunahme an Studenten aus "Arbeiterfamilien". Vor
einem halben Jahrhundert war diesen weitestgehend noch der
Zugang zu den Universitäten versperrt.

In diesem Zusammenhang ist eine Spiegel-Studie, die ich vor
gar nicht so langer Zeit einmal gelesen habe, nicht
uninteressant. Hier ging es um soziale Herkunft und
Studienfachwahl. Eindeutige Aussage: Medizin, Jura und
Geisteswissenschaften wählen v.a. jene Kinder, die akademisch
"vorgeprägt" sind. Die vermeintlichen
Karrierefächer, wie Ingenieurswesen und BWL ,werden hingegen
von Bildungsaufsteigern bevorzugt. Den reinen
Sozialwissenschaften fühlen sich der Studie nach
überproportional viele Kinder aus familiär schwierigen
Verhältnissen zugezogen.

Ausnahmen bestätigen die Regel. Man sollte so eine Studie
nicht pauschal heranziehen. Da ich sowohl Geschichte als auch
VWL studiert habe, wehre ich mich auch gegen einfache
Aussagen über das jeweilig andere Fach. In der Tendenz
wundern mich die Ergebnisse der Studie aber nicht.

antworten
WiWi Gast

Re: Dequalifizierungskurs für Akademiker

Dieser Beitrag geht an der Realität vorbei. Weder in Politik oder Journalismus bekommt man heute einen Job ohne ein akademisches Studium - sei es Geistes- oder Sozialwissenschaft.

Witzig beim Bashing auf diese beiden Felder: BWL gehört ja schließlich dazu. Nur so am Rande.

Lounge Gast schrieb:

Natürlich gibt es auch erfolgreiche Geisteswissenschaftler,
sind wohl aber eher selten. Der Hinweis auf Journalismus und
Politik stimmt natürlich. Aber gerade dort braucht man eher
überhaupt kein Studium. Das Talent entscheidet.

Lounge Gast schrieb:

Die systematische Herabwürdigung von
Akademikern anderer Fachrichtungen, wie sie hier häufig
betrieben wird, kann nicht verhindern, dass viele von
ihnen
in Marketing, Kommunikation, Lobbyismus,
Unternehmensstrategie, Einkauf, Vertrieb erfolgreich
sind -
von Journalismus und Politik ganz zu schweigen.

Immer wieder das Märchen vom realitätsfremden
Geisteswissenschaftler zu wiederholen und die vielen in
Wirtschaft und Staat erfolgreichen Akademiker zu
ignorieren,

antworten
WiWi Gast

Re: Dequalifizierungskurs für Akademiker

Oh, frag mich mal. 3 generationen Naturwissenschaftler, und ich komme an und wollte BWL an der BA...da war was los...hat sich bis heute nicht wirklich entspannt...

Lounge Gast schrieb:

In Beamtenfamilien galt z.B. schon damals
jeder als Verlierer, der nicht studiert hat.

antworten
WiWi Gast

Re: Dequalifizierungskurs für Akademiker

Es ist logisch, dass unter den BWL- oder Maschinenbau-Studenten vor allem soziale "Aufsteiger" vertreten sind. Denn es besteht ein gewisser Zusammenhang zwischen dem Beruf der Eltern und dem Beruf, den die Kinder bevorzugt lernen. Wenn also Kinder häufig die Berufe ihrer Eltern erlernen, besteht folgender Zusammenhang: Berufe im Bereich Medizin oder Jura hat man bereits seit Jahrhunderten im Rahmen eines Studium erlernt. Die Eltern solcher Studenten haben zwangsläufig ein Studium. Das ging ja gar nicht anders.

Bei den "Kaufleuten" oder "Ingenieuren" ist der Beruf erst in den letzten 50 Jahren "akademisiert" worden. Wenn man sich z. B. die Steuerberater ansieht, die heute in Pension sind, dann sind das in der Mehrzahl nicht-akademisch ausgebildete Steuerberater. Dass ein Steuerberater über ein BWL-Studium zum Beruf kommt, ist erst im Rahmen der Bildungsexpansion seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts üblich geworden. Ein heutiger Steuerberater, dessen Vater schon Steuerberater war, hat also automatisch einen Vater, der nicht studiert hat. Denn es war früher nicht in der Branche üblich, dass man studiert.

antworten
WiWi Gast

Re: Dequalifizierungskurs für Akademiker

Für Parteikarrieren hat man noch nie ein Studium gebraucht! Und die enden ja dann oft in den Parlamenten. Es gibt auch immer wieder Minister, die nicht studiert haben. Seht Euch mal den Bildungsweg vom Oberbürgermeister von Rüsselsheim an, einer nicht unbedeutenden Autostadt!

antworten
WiWi Gast

Re: Dequalifizierungskurs für Akademiker

Das spricht ja die geballte Politik-Expertise ... Als ob es im Bereich Politik nur Jobs in den Parlamenten gibt. Schon mal was von Verbänden, Politik-Abteilungen und Lobbybüros gehört?

Lounge Gast schrieb:

Für Parteikarrieren hat man noch nie ein Studium gebraucht!
Und die enden ja dann oft in den Parlamenten. Es gibt auch
immer wieder Minister, die nicht studiert haben. Seht Euch
mal den Bildungsweg vom Oberbürgermeister von Rüsselsheim an,
einer nicht unbedeutenden Autostadt!

antworten
WiWi Gast

Re: Dequalifizierungskurs für Akademiker

Der Zusammenhang bei Maschinenbau und Elektrotechnik ist etwas anders. Da waren die Eltern oft Facharbeiter aus den genannten Berufsfeldern. Anderes Beispiel (Klassenkamerad) dessen Vater Chemiefacharbeiter war und der wollte, dass sein Sohn Chemiker wird. Ist er auch geworden, inkl. Promotion. "Ingenieur" war früher keine geschützte Berufsbezeichnung. Den "Dipl.-Ing." gab es nur an Unis und THs. An den Ingenieurschulen (dann FHs) den "Ing. grad.". Absolventen von den Ingenieurschulen wurden eher nicht als richtige Akademiker angesehen. Mit einer Facharbeiterausbildung und der mittleren Reife konnte man an die Ingenieurschule gehen und dort seinen Ingenieur "bauen". Daher auch diese enge Beziehung von der Arbeiterschicht zu den Ingenieuren. Die Absolventen der Ingenieurschulen haben dann nachträglich noch den Dipl.-Ing. gegen eine geringe Bearbeitungsgebühr bekommen. Haben fast alle so gemacht. Deshalb ist der Ing.grad. auch so schnell von der Bildfläche verschwunden. Und das alles ist noch gar nicht so lange her!

Lounge Gast schrieb:

Es ist logisch, dass unter den BWL- oder
Maschinenbau-Studenten vor allem soziale
"Aufsteiger" vertreten sind. Denn es besteht ein
gewisser Zusammenhang zwischen dem Beruf der Eltern und dem
Beruf, den die Kinder bevorzugt lernen. Wenn also Kinder
häufig die Berufe ihrer Eltern erlernen, besteht folgender
Zusammenhang: Berufe im Bereich Medizin oder Jura hat man
bereits seit Jahrhunderten im Rahmen eines Studium erlernt.
Die Eltern solcher Studenten haben zwangsläufig ein Studium.
Das ging ja gar nicht anders.

Bei den "Kaufleuten" oder "Ingenieuren"
ist der Beruf erst in den letzten 50 Jahren
"akademisiert" worden. Wenn man sich z. B. die
Steuerberater ansieht, die heute in Pension sind, dann sind
das in der Mehrzahl nicht-akademisch ausgebildete
Steuerberater. Dass ein Steuerberater über ein BWL-Studium
zum Beruf kommt, ist erst im Rahmen der Bildungsexpansion
seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts üblich
geworden. Ein heutiger Steuerberater, dessen Vater schon
Steuerberater war, hat also automatisch einen Vater, der
nicht studiert hat. Denn es war früher nicht in der Branche
üblich, dass man studiert.

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