Hallo!

Mal ein exotisches Thema.

Sicherlich haben sich in Bezug auf Bewerbungsprozesse und die Arbeit bei Unternehmen im Allgemeinen hier schon viele ihre Meinungen festgefahren. In vielen Fällen sicherlich zu Recht.

Nun mal folgendes:

Wie lässt es sich erklären, dass Unternehmen offenbar unter Größenwahn leiden? Dass es bei einzelnen Individuen passiert, verwundert weniger - so ist der Mensch, aber dass gleich ganze Unternehmen am Rad zu drehen scheinen - die Ursachen dessen sind mir nach wie vor schleierhaft. Ein sehr gutes Beispiel hierfür sind einige deutsche (Landes)banken, die sich einbilden, auf den weltweiten Finanzmärkten etwas zu bedeuten. Sie unterhalten sinnlos Bürogebäude oder zumindest Stockwerke in London, Singapur, New York, Tokio und Shanghai - dabei kennt die dort keine Sau. Wenn ich zum Beispiel in London, wo ich leider einige Zeit gearbeitet habe, anschaue, wer da alles vertreten ist, kommt mir glatt das Lachen. Da kann anstelle einer Landesbank XY genau so gut auch eine lokale südhessische Würstchenkette ihren "Standort" errichten - und das wäre genau so ernstzunehmen.
Ein einstiger Komilitone von mir war die ersten drei Berufsjahre bei einer deutschen Landesbank. Er erzählte mir (unter anderem!!!), dass diese ein superteures Büro in Shanghai unterhält, in dem ein (!!) Mitarbeiter den ganzen Tag dasitzt und Däumchen dreht. Es gibt dort einfach kein Geschäft für die. Personal-, Pacht- und Sachkosten - das war's.

Warum können manche Banken nicht mit Geld umgehen??

Kommentare hierzu bitte.

Ich würde mal zu Prestigestreben tendieren. ;)

Irgendwo dreht ja auch in einem Unternehmen nur eine begrenzte Zahl an Menschen die entscheidenden Rädchen. Insofern ist ein Unternehmen ebenso dem "individuellen Größenwahn" unterlegen.
Natürlich will sich ein Unternehmen ja auch irgendwo einen Namen machen, und sich "verewigen".

Außerdem wird ein Unternehmen, wenn es nicht wenigstens mal versucht über den Tellerrand zu schauen, erst gar nicht zu der Gelegenheit kommen, auch international Fuß zu fassen (im Sinne von bekannt werden).

Nicht zuletzt, und das ist mMn der wesentlichste Erklärungsversuch, schafft eine internationale Präsenz gerade im Wettstreit um wirklich qualifizierte Fachkräfte, auch eine gewisse Attraktivität für potentielle Arbeitnehmer. "Man ist ja dann schließlich kein kleiner Fisch". :p

[%sig%]

Das würde ich auch gerne wissen.

hmm, und dann wundert sich eine Landesbank, dass sie durch den Stresstest fällt... Sachkosten, Pachten wie Personalkosten sind letztlich auch Gelder, die stattdessen in die Eigenmittel gehen könnten.

Hybris, nicht Hypris

danke;-) zurück zu meiner Frage, bitte.

warum ist eine landesbank in new york?? -um sich von goldman und der deutschen schrottimmobilien andrehen zu lassen

warum hybris: eben weil wenige menschen die kontrolle haben. schaut euch mal den dick fuld an: schreit heraus, dass "er seine feinde (die anderen banken) vernichten will, denen das herz herausreißen will"...
kein wunder, dass sein lehman brothers gescheitert ist, vollkommen zurecht

push

Ganz klar:

1. Ein Unternehmen ist keine Masse gleichberechtigter, unabhängig von einander denkender Individuen, die deshalb in der Gesamtheit hoch rationale Entscheidungen treffen. Es gibt so etwas wie eine Hierarchie. Und wenn die Weisheit halt evtl. nicht ganz oben sitzt, dann hat sie halt Pech gehabt.
2. Bei Landesbanken ist der Kungel ja noch schlimmer als woanders. Im Endeffekt bestimmen also wirklich maximal 15 bis 20 Leute was zu passieren hat. Und da die Landesbank dem Land gehört, gibt es also auch keine vernünftigen Eigentümer, die da hinterher sind, dass da kein Mist gebaut wird. Denn im Aufsichtsrat sitzt ja nicht das gesamte Volk, sondern Politiker, womit wir wieder beim Kungel wären.