Bewerbersuche ist ein Dauerproblem
Tut mir Leid, das ist ein hausgemachtes Problem.
Wenn Unternehmen endlich anfangen würden, angemessene Einstiegsgehälter zu zahlen (von denen auch die Miete einer kleinen Wohnung in Großstädten bezahlt werden kann), vernünftige Arbeitsbedingungen zu schaffen (Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Abschaffung des Anwesenheitskults, Weiter- und Fortbildungsmaßnahmen, etc.) und ihre Erwartungen etwas runterzuschrauben (keine Stellenanzeige für die man unter 25 sein muss, aber 10 Jahre Berufserfahrung, Top-Studium plus Ausland und Ehrenamt haben muss) dann kommen die Fachkräfte schon wieder.
Vorausgesetzt natürlich die Politik tut endlich mal etwas gegen den immer größer werdenden Mangel an Masterplätzen, ja, auch in den MINT Fächern. Viele möchten gerne einen Master machen und zur hochqualifizierten Fachkraft werden, können es aber nicht.
Und noch ein Tipp, den die Unternehmen sich mal zu Herzen nehmen sollten: Etwas weniger Arroganz und mehr Fairness and Transparenz bei der Bewerbersuche und dem Bewerbungsprozess könnten auch nicht schaden. Viele Freunde von mir sind gerade auf Jobsuche, Ingenieure und Informatiker, also angeblich gefragt. Was die sich aber teilweise von den Personalern gefallen lassen müssen... War gerade ein sehr interesanter Beitrag auf linkedin mit dem Titel: 10 Best Ways to Drive Away Talent...wird von den meisten Unternehmen anscheinend sehr erfolgreich praktiziert.
Und von Altenpflegern und Krankenschwestern muss man gar nicht erst anfangen. Zahlt diesen hart arbeitenden Menschen endlich einen anständigen Lohn, von dem man nicht nur überleben, sondern leben und vielleicht sogar an eine Familiengründung denken kann. Wenn diese Berufe endlich die (finanzielle) Anerkennung bekommen, die sie verdienen, werden auch mehr Jugendliche diesen beruflichen Weg einschlagen.
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