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Verständnisfragen - interner Zinsfuß

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WiWi Gast

Verständnisfragen - interner Zinsfuß

Hallo zusammen,

derzeit bereitet mir der interne Zinsfuß leichte Probleme. Ich habe das Konzept verstanden, dass es sich um ein relatives Erfolgsmaß (interne Rendite) handelt, dass man die Nullstelle der Kapitalwertfunktion sucht, usw.

Was mir hingegen Probleme bereitet, ist einen Überblick über die Berechnungsmethoden zu bekommen.
Daher würde ich mich freuen, wenn jemand mein Verständnis von der Materie, welches ich im Folgenden einmal darstellen möchte, überprüfen könnte.

Also, man unterscheidet grundsätzlich den einfachen und den modifizierten internen Zinsfuß.
Der einfache IZF trägt eine implizite Wiederanlageprämisse in sich, die Einzahlungsüberschüsse werden also nicht zum risikolosen Kapitalmarktzins, sondern zum internen Zins selbst wieder angelegt.
Eine Berechnung ist hier im Allgemeinen nur für 1 oder 2 Perioden möglich, indem man r als Variable in die Kapitalwertformel einsetzt, diese gleich null setzt und nach r umformt. Von der Anwendung kubischer oder höherer Gleichungen für mehr als 2 Perioden wird aus Gründen der Einfachheit i.d.R. abgesehen.
Darüber hinaus ist die implizite Wiederanlageprämisse unrealistisch.

Diese Mankos führen dazu, dass für gewöhnlich mit dem modifizierten IZF gerechnet wird. Dieser sieht eine Wiederanlage explizit zum risikolosen Kapitalmarktzins vor und wird auch Baldwinzins genannt.
Diese Methode kann auch bei mehr als 2 Perioden angewandt werden und stellt DAS Standardverfahren dar.
Es handelt sich um ein Näherungsverfahren, das r berechnet als die n-te Wurzel aus der Summe der abgezinsten Einzahlungsüberschüsse der Investition plus dem Endwert einer ggf. vorhandenen Ergänzungsinvestition geteilt durch die gesamten Anfangsauszahlungen -1.
Die Bestandteile der Formel kann man mit Hilfe einer Tabelle ermitteln oder manchmal etwas einfacher mit Formeln (bspw. bei gleichbleibenden Einzahlungsüberschüssen mit dem Rentenendwertfaktor).

Soweit ist erstmal mein Verständnis von der Sache.
Unklar ist mir hingegen noch die Bedeutung der linearen Interpolation. Ist dies auch ein Verfahren für den modifizierten IZF? Welche Methode ist vorzuziehen? Baldwin oder lineare Interpolation?
Ich persönlich komme mit Baldwin ganz gut klar.

Falls mir jemdand ein kurzes Feedback geben würde, wäre das echt cool.

Vielen Dank im Voraus :-)

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WiWi Gast

Re: Verständnisfragen - interner Zinsfuß

Sorry dass ich das ausgrabe aber ich muss das einfach loswerden: ich arbeite jetzt seit mehr als 4 Jahren im Bereich Finanzbranche und 2 Jahre davon im m&a IB in London.
Ich habe ohne Scheiss noch nie jemanden IRR so erklaeren sehen, dass ich es nicht verstehe. Respekt. Ich glaube du hast einfach die lecture notes einer mittelmaessigen voellig verakademisierten uni abgetippt kann das sein
Nichts fuer ungut mir stand nur grad echt der mund offen

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WiWi Gast

Re: Verständnisfragen - interner Zinsfuß

Mit steht auch gerade etwas der Mund offen, um ehrlich zu sein.

Wenn du 4 Jahre in der Finanzbranche arbeitest und eine Erklärung des internen Zinsfußes nicht verstehst... Naja.

Natürlich habe ich mir mein Verständnis vom IZF anhand der Lecture Notes erarbeitet. Woran denn sonst?
Die Uni hat eine Top-Platzierung im CHE-Ranking 2014, wenn du das als Bewertungsmaßstab anlegen möchtest.
Und das eine Uni akademisch ist, wer hätte denn damit rechnen können?

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WiWi Gast

Re: Verständnisfragen - interner Zinsfuß

hallo Leute, ich muss den Thread mal kurz etwas missbrauchen, da ich morgen eine CF Klausur schreibe:
Kann ich mit einem herkömmlichen Taschenrechner (casio fx-83gt plus) die IRR ausrechnen, wenn ich cashflows über mehr als 2 perioden diskontiere?
Also zb 0=-300+80/(1+IRR)+80/(1+IRR)^2+80/(1+IRR)^3+80/(1+IRR)^4.

geht das mit der logarithmus funktion meines taschenrechners?

war gerade bei meinem professor und der sagte, dass man die morgigen aufgaben auch mit dem "shittiest calculator in the world" wird lösen können, was auch immer das heißen mag.

Sry für die blöde frage, aber ich habe seit dem bachelor nicht mehr mit logarithmen gerechnet und meine birne quillt gerade ein bißchen über, wäre super wenn mir das kurz einer erklären könnte. Wenn es nicht geht, umso besser, dann muss ich es für morgen auch nicht können :-)

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WiWi Gast

Re: Verständnisfragen - interner Zinsfuß

Nach der Aussage Deines Profs wird sicher keine Rechenaufgabe mit mehr als 2 Perioden dran kommen.

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WiWi Gast

Re: Verständnisfragen - interner Zinsfuß

Der TE hier :)

Hm, das ist eine gute Frage.
Ob der genannte Taschenrechner das kann, weiß ich leider nicht. Evtl. würde da einfach ein Blick ins Handbuch helfen.

Ansonsten ist es ja so, dass alles über 2 Perioden schwierig wird.
Für 1 Periode wird einfach umgeformt, bei 2 Perioden wendet man die pq-Formel und darüberhinaus wird's unangenehm.
Da gibt es zwar auch Formeln für, die sind aber deutlich sperriger als die gute alte pq-Formel.

Als Näherungsverfahren gibt es da dann die lineare Interpolation (das dürfte tatsächlich mit den allermeisten Taschenrechnern funktionieren) oder das newton'sche Näherungsverfahren. Einfach mal nach googeln bei Bedarf. Ich selber habe damit noch nicht sehr intensiv gearbeitet.

Was und in welcher Form in deiner anstehenden Klausur relevant ist, kann die natürlich (außer dein Prof.) niemand sagen.

Ich wünsche dir jedenfalls ganz viel Erfolg dabei und hoffe, dir etwas weitergeholfen zu haben.

antworten
WiWi Gast

Re: Verständnisfragen - interner Zinsfuß

Man nehme LOG(A * B ^ C) = LOG(A) + C * LOG(B).

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