DieManager von Morgen WiWi-TReFF.de - Zeitung & Forum für Wirtschaftsstudium & Karriere
Fachdiskussion VWLAngebotspolitik

Nachfrage- und Angebotpolitik

Autor
Beitrag
WiWi Gast

Nachfrage- und Angebotpolitik

Also so wie ich das verstanden habe, beschreibt eine Nachfragepolitik die politikmaßnahme über Gütermarkt, und Angebotpolitik über Geldmarkt, ist das wahr ?
kann mir das mal jemand klarmachen?

paul

antworten
Moderator Jörg

Re: Nachfrage- und Angebotspolitik

Hallo Paul,

angebots- und nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik unterscheiden sich grundsätzlich in der Ansicht über die Aufgaben des Staates und der Prämisse über die Ursache von Störungen im Wachstumsprozess.

Hier die Grundidee und einige typ. Elemente der beiden Ansätze.

Angebotspolitik = langfristig orientierte Ordnungspolitik: Beeinflussung rechtlichen, sozialen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen

Prämisse: Störungen im Wachstumsprozeß werden durch mangelnde Investitionsbereitschaft bzw. ungünstige Rahmenbedingungen für untemehmerische Investitionen verursacht

Grundidee: Reduzierung staatlicher Eingriffe und Schaffung stabiler und guenstiger wirtschaftspolit. Rahmenbedingungen um Vertrauen darin zu schaffen, dass im Inland auf Dauer günstige Bedingungen zur Erzielung international üblicher Investitionsrenditen gegeben sein werden.

Elemente der Angebotspolitik:

Abbau von Hemmnissen

  • Abbau staatlicher Regulierungen / Deregulierung von Märkten (weniger gesetzl. Reglementierung) und Privatisierung, um mehr Wettbewerb zu erzielen
  • Abbau von Bürokratie / Verwaltungsvereinfachung

Erleichterung von Innovationen

  • Steuersenkungen um Investitionen zu fördern
  • Haushaltsdefizit verringern um durch niedrigere Zinsen Kapitalbeschaffungskosten zu senken / Verzerrung der Kapitalkosten durch die Staatsverschuldung

Schaffung von Leistungsanreizen

  • Steuersenkungen
  • moderate Lohnpolitik
  • Arbeitszeitregelungen
  • Förderung des Wettbewerbs

Schaffung weiterer Rahmenbedingungen

  • Geldwertstabilität
  • Verbesserung der Infrastruktur
  • aussenwirtschaftliches Gleichgewicht

Nachfragepolitik = kurzfristige Stabilisierungspolitik
Prämisse: Störungen im Wachstumsprozeß werden durch Nachfrageschwankungen verursacht und höhere Löhne schaffen zusätzliche Nachfrage

Grundidee: Nachfrage zu beeinflussen.

Elemente der Nachfragepolitik:
Defecit Spending = höhere Staatsverschuldung zur Finanzierung von Konjunktur- und Beschäftigungprogrammen und Rückführung der Verschuldung durch die höheren Steuereinnahmene der angeschobenen Konjunktur in Hochphasen (Antizyklische Fiskalpolitik)

Finanzpolitik

  • öffentliche Investitionen bzw. Staatsausgaben erhöhen
  • Steuersenkungen um das Masseneinkommen zu entlasten und Kaufkraft zu schaffen (keine Senkung der Spitzensteuersätze)
  • Subventionen

Geldpolitik

  • Nachfrageimpulse durch niedrige Zinsen (weniger Sparanreize + mehr kreditfinanzierter Konsum)
  • und übermäßige Liquiditätsversorgung

(Tarif)Lohnsteigerungen werden befürwortet

Policy-Mix = Kombination von Angebots- und nachfrageorientierter Wirtschaftspolitik

Jörg

[%sig%]

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotspolitik

Hey Jörg man!!!
Danke alter, ob du recht hattest, werd ich morgen sehen!!!
Schreibe nämlich POWI, also hoffe ich für dich das das mein lehrer auch so sieht ;-)

Danke, ciaoiiiiii

Frankyboy

antworten
Moderator Jörg

Re: Nachfrage- und Angebotspolitik

Hi Frankyboy,

na dann viel Erfolg.

Sollte er das anders sehn, kannst du ihn gerne mal zur Diskussion ins Forum schicken. :-)

Jörg

[%sig%]

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotspolitik

Hallo Paul,
Angebotspolitik steht wann die Regierung zu die Unternehmen mehr Geld gibt. Vielleicht die Regierung koennen die Unternehmen Steuern niedriger machen. Nachfragepolitik steht wann die Regierung die Steuern reduziert so dass die Leute wie du und ich mehr Geld haben.

Adi

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotspolitik

Liebe vermehrt sich auch, wenn man sie teilt

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotspolitik

Hallo Jörg, ich habe deinen Beitrag vom 26.06.03 entdeckt und könnte diesen sehr gut für meine Abi-Vorbereitung gebrauchen.
Leider kann ich ihn von dieser Seite aus nicht ausdrucken und wollte deshalb fragen, ob du ihn mir per E-Mail zukommen lassen könntest??? Herzlichen Dank, Janna

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotspolitik

meine adresse: jannily@arcor.de

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotspolitik

hab au noch paar faktoren:

Angebotspolitik:
a) Reduzierung der Produktionskosten

  • Dämpfung des Lohnkostenanstiegs
  • Abbau von Lohnnebenkosten
    b) Reduzierung der Abgabelast und der Auflagen
  • Dämpfung von unternehmenssteuern
  • Rückführung der Staatstätigkeit
  • Durchforstung investitionshemmender Auflagen
    c) Revitalisierung der Marktkräfte
  • Anreize für mehr Mobilität und Flexibilität
  • Reprivatisierung staatlicher Aktivitäten
    d) Anreize für Innovation und Wachstum
  • Förderung von Forschung
  • Abbau von Unsicherheit durch Verstetigung der Politik

Nachfragepolitik:

a) Expansion der privaten Nachfrage

  • Erhöhung der Masseneinkommen und der privaten
    Konsumnachfrage
    b) Expansion der Staatsnachfrage
    c) Arbeitszeitverkürzung
  • bei vollem Lohnausgleich
  • Vorverlegung des Rentenalters
  • vermehrte Teilzeitarbeit
    d) Ausweitung der Kompetenzen und des Instrumentariums für eine staaatliche Struktur- und Investitionslenkung

hoff, dass es was hilft

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotpolitik

etwas umgangssprachlicher

angebotsorientiert = bessere bedingungen für die unternehmen schaffen, damit diese mehr investitieren (=> neue Arbeitsplätze schaffen) bspw. aktuelle diskussion um absenkung der körperschaftssteuer (nutzt aber nur kapitalgesellschaften = gmbh und ag's) oder lockerung des kündigungsschutzes (jobgipfel)

nachfrageorientiert = den konsum begünstigen

  1. der staat konsumiert selbst mehr, bspw. erhöht der staat seine infrastrukturinvestitionen
  2. der bürger konsumiert mehr, bspw. senkung der einkommens/lohnsteuer => die Unternehmen investieren bei steigener Nachfrage (=> neue Arbeitsplätze schaffen)

der Jensemann

antworten
Tess

Re: Nachfrage- und Angebotpolitik

Hey, ich muss ein Referat über Angebotorientierte Wirtschaftpolitik halten und ich brauche klare und präzise informationen zu:

1.Begriff(Was ist Angebotsorientierte Wirtschaftpolitik) 2.Ursprung
3.Wann wird sie angewendet?(Vorraussetzungen)
4.Wie funktioniert Sie?/Wie läuft sie ab?

Ich hoffe Ihr könnt mir helfen, ich habe nämlich keine Ahnung!
Vielen Dank schonmal im Vorraus. Liebe Grüße Tess

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotpolitik

Danke Leute für diese Beiträge! Ich schreibe am Mittwoch AWL und konnte mir den Unterschied zwischen Angebots- und Nachfrageorientierter Wirtschaftpolitik nicht richtig erklären! Ein besonderer Dank geht an: Jörg. Unbekannterweise ein großes Dankeschön!

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotpolitik

Lieber Jörg, ich fand deinen Beitrag zu diesem Thema auch sehr gut, wollte ihn mir für meine Unterrichtsvorbereitungen ausdrucken, was leider nicht möglich war, könntest du mir dieses schema vielleicht auch nohc mal per email zuschicken??
wär super
liebe grüsse

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotpolitik

So einen Schwachsinn habe ich noch nie gelesen.
Und bitte nehmen sie den Namen meiner Heimatstadt aus dem Titel ihres Pamphlets. Ich empfehle Ihnen ernsthaft ein VWL-Studium.
Besonders Kurse im Bereich offener bzw internationaler Oekonomie,
deren Effekte sei in ihren Aeusserungen voellig negieren.
Deutsche Loehne befinden sich im internationalen Wettbewerb!!
VWL ist kompliziert, wenn man sie so uebersimplifiziert wie sie, ist das purer Populismus. Das grenzt an Lafontaine und Hickel.
Das Hamburger Appll wurde von dutzenden VWL-Profesoren unterzeichnet, es mit derart hanebuechenen Vereinfachungen der Laecherlichkeit preis zu geben, unterbietet jedes Diskussionsniveau.
Aus welchen Gruenden ist eigentlich ihrer Meinung nach der Sozialismus gescheitert ??

Wer sich seine Zeit mit sinnvoller Lektuere verteiben will, dem empfehle ich - neben dem Hamburger Appell - folgenden Link :

http://www.wiwi.uni-muenster.de/fakultaet/aktuelles/artikel/Christiansen_Oekonomie.html

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotpolitik

Harry, sorry deine kommentare fallen schon bei studenten des 1. semester negativ auf.

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotpolitik

Hallo Dr.Wo,

schonmal was von technischem Fortschritt, von der Bedeutung von Investitionen in einer Volkswirtschaft, von Zinseffekten oder von internationalem Wettbewerb gehört?

Ich habe mich mal auf ihrer Internetseite umgeschaut, in einigen Punkten sehe ich ähnliche Probleme wie Sie. Jedoch kommt es ihrerseits zu einigen Fehlinterpretationen, da Sie einige grundlegende volkswirtschaftliche Zusammenhänge missachten oder nicht verstehen. Außerdem denke ich, dass die Lösung dieser Probleme kaum national sondern nur global entwickelt werden kann.

Ein großes Problem habe ich damit, dass Sie bahaupten, dass Sie von Volkwirtschaftlichen Zusammenhängen mehr verstehen als alle Professoren, die den Hamburger Appel unterzeichnet haben. Einige dieser Herren kenne ich aus Vorlesungen und Diskussionen. Man muss nicht mit allem einverstanden sein was diese sagen, jedoch muss ich sagen, dass alle sich auf ihrem Gebiet hervorragend auskennen. Deshalb ist es eine Unverschämtheit wie populistisch Sie den Hamburger Appell "interpretiert" haben, sowie auch ihr Gegenanppell an Dummheit kaum zu überbieten ist.

Man kann nur hoffen das Sie unsere Bundestagsabgeordneten nicht weiterhin mit Spam-Mails belästigen.

Fazit: Guter Grundgedanke, jedoch sollte der Schuster bei seinen Leisten bleiben, auch wenn er sich für den Erlöser der Menscheit hält.

antworten
Dr. Wo

Re: Nachfrage- und Angebotpolitik

Na, außer

"Schwachsinn, Pamphlet, übersimplifiziert, purer Populismus, hanebüchen, Lächerlichkeit, Diskussionsniveau unterbieten, ungehörenes duzen, Vergleich mit 1.-Semestern, schon mal gehört, einigen Fehlinterpretationen, missachten und nicht verstehen, Unverschämtheit, populistisch, an Dummheit kaum zu überbieten, belästigen" usw.

haben Sie nicht mehr zu bieten? Warum schreiben Sie über mich und nicht zur Sache?! Warum werden Sie nicht konkret? Ich weiß es. Weil Sie es nicht können und weil Sie sonst Ihre Denkfehler zu erkennen geben würden. Vielleicht gehören Sie ja auch zu den vielen bezahlten Meinungsmachern, die die Interessen der Meudalherren verteidigen sollen.

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotpolitik

ihre Verschwoerungstheorie passt sehr gut zum restlichen Mist, den sie von sich geben.
Um ihr Pamphlet auseinanderzunehmen, muss ich Ihnen erst einmal elementare volkswirtschaftliche Zusammenhaenge erklaeren: das geht viele Semester, und die bin ich nicht bereit in sie zu investieren. Wenn sie sich ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen wollen, koennen sie sich ja in Frankfurt in entsprechende Vorlesungen setzen.
1.Wie kommen sie eigentlich zu der Anmassung, die aktuelle volkswirtschaftliche Lage besser beurteilen zu koennen, als die Leute, die sich schon seit mehr als 20 Jahren full-time damit beschaeftigen ??

2.Wie kommen sie zu dem ungeheuerlichen Schluss, dass alle, die gegen sie argumentieren ein finanzielles (oder Macht-) interesse haben muessen ? Ich fuer meinen Teil will nur Laien (wer etwas von VWL versteht, entlarvt ihre Schriften sowieso sofort) davor bewahren, ihren vermeintlich logischen Argumenten auf den Leim zu gehen. VWL ist sehr komplex, wer ernsthaft Politik-beratung betreiben will, sollte mE zumindest einen Dr-Titel in VWL haben.

3.Erklaeren sie auch Physikern die Relativitaetstheorie ?

antworten
Dr. Wo

Re: Nachfrage- und Angebotpolitik

Nichts als leeres Geschwätz, gute Frau!

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotpolitik

Wozi gibs auf du bist zu schlau für uns!

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotpolitik

Hallo liebe Kommilitonen,

nun ich finde es schade, dass die Meinung von Nicht-Professoren in der Ökonomie nicht ernst genommen wird. Immerhin lassen die Beiträge von Dr. Wozniewski einiges an Sachverstand erkennen! wogegen die fachlich argumentative Seite hier sonst tendenziell zu kurz kommt. --Auch wenn man wie immer in der Volkswirtschaft anderer Meinung sein kann.

Dass unter den richtigen Annahmen das HH-Appell genauso gut wie Appelle zur verstärkten Konjunkturpolitik plausibel erscheinen ist wesentliches Element der Volkswirtschaft. So wird hier wohl niemand die wissenschaftliche Kompetenz von Prof. E. Schlicht in Frage stellen: http://www.fr-aktuell.de/ressorts/wirtschaft_und_boerse/wirtschaft/?cnt=719021 -- ein Bsp. für konträre Argumentation.

Persönlich habe ich bei der (nicht nur im HH-Appell stark favorisierten) Angebotspolitik jedoch weniger ein Problem mit der Frage wie effizient diese tatsächlich ist -- hierbei muss man als Student in Teilen den fachlichen Studien (z.B. OECD nach der ca.80% d. dt. AL strukturbedingt: also LANGFRISTIG (oder alternativ bei preisunelastischen Output (unrealistisch!) auch in der kurzen Frist) nur angebotsseitig lösbar ist) vertrauen (aber nicht zwingend den Urteilen der Professoren!). --
Probleme habe ich jedoch mit den implizierten Umverteilungen. Denn m.E. gehören diese nicht mehr in den Kompetenzbereich eines Volkswirtes. Da sich Wohlfahrt nicht nur aus Einkommen etc. zusammensetzt und wir die anderen Faktoren (Verteilung, Versicherungsprinzip, etc.) jedoch nicht bei der ökonomischen Argumentation berücksichtigen, können solche Fragen zwangsläufig nur normativer Natur (und somit von Politikern entscheidbar) sein.

Etwas ausführlicher habe ich diese Punkte bereits in einem Diskussionspapier für die wirtschaftswissenschaftliche Diskussionsplattform http://www.economicsociety.de dargestellt, weshalb ich sie hier nicht wiederholen --aber alle Interessierten zum Lesen einladen-- möchte.

Mit besten Grüßen
Robert Ulbricht

antworten
Dr. Wo

Re: Nachfrage- und Angebotpolitik

Viele Studenten der Ökonomie geben sich der Illusion hin, als seien ihre Professoren freie Wissenschaftler und deshalb über jeden Zweifel erhaben. Schon der Ruf an eine Universität ist Ergebnis einer Selektion, ein Filtern, ein Auseinandersortieren: die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen. Immer mehr Lehrstühle sind auf "Drittmittel" angewiesen, also auf Gelder von denen, die Gelder im Überfluss haben. Auch findet ein Selekieren, Filtern und Sortieren statt.

Diese Entwicklung dauert in Deutschland an seit Beginn der Bundesrepublik, ist älter also als die meisten Professoren heute. Wie Robert Ulbricht in seinen Schriften sehr schön herausgearbeitet hat, lässt sich in der ökonomischen Wissenschaft zwischen normativen und deskriptiven Anteilen unterscheiden. Eine Diskussion unter Volkswirten sollte diese Unterscheidung beherzigen. Erstrecht sollten eigene Wertvorstellungen zur Sache nicht zu Diskussionen über den anderen Diskutanten verleiten. Es ist halt viel leichter herumzupöpeln als sprachlich sauber und sachlich logisch zu Argumentieren.

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotpolitik

Hallo,
zum studieren war mein Kopf nicht groß genug, bin Bauer in Thüringen, habe aber einige Jahre Lebenserfahrung zu bieten.
Eine Selektion wie sie Harald Wozniewski beschreibt war auch in der DDR ein Beschleunigungsfaktor für den Zusammenbruch des ganzen Systems. Im Prinzip sogar des ganzen Sozialismus (so es einer war). In der Hierachie wird keiner aufsteigen, ohne nicht mit der nächsten Stufe konform zu gehen. Nötige Veränderungen werden so ausgebremst oder gar unmöglich.
So ist bei uns die erstarrte Politik an den Betonköpfen der eigenen Macher zerborsten.
Wenn ich mir den den Hamburger Apell ansehe, stehen mir sofort unsere alten ML-Ideologen vor Augen: Den Draht zum Volk verloren, haben sie alle Theorien den Vorstellungen des „Zentralkomitees“ angepaßt. So haben auch sie ihr Beitrag zum Scheitern gegeben.
Die Selektion im politischen Bereich wird durch die Demokratie geschwächt. In der Wirtschaft ist sie unübersehbar.
Um einen guten Start in den Beruf zu haben ist in den Diskusionen mit Herrn Wozniewski sicher der ein oder andere Komilitone bereit, sich schon mal auf einen "Selektionserfolg" zu prüfen. Sicher werden die Foren auch von den Professoren gelesen. Aber warum solltet ihr anders sein als wir damals in der DDR?
Euch Studenten wünsche ich viel Erfolg und beim späteren Abheben immer etwas Bodenberührung.
Opa Lorenz

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotpolitik

Hallo,

ich hab mir mal den ersten Link angeschaut (Behauptung, dass weder Arbeitgeber noch Gewerkschaften recht haben). Wenn ich den Artikel beim überfliegen richtig verstanden habe, dann wird hier behauptet, dass. Zu wenig Geld in der Volkswirtschaft zirkuliert, da das Geld falsch verteilt ist, kurz, die Millionäre ihre Scheine bunkern und nicht ausgeben.

Klingt auf den ersten Blick logisch, ist aber nicht so. Warum ziehe ich das in Zweifel?

  1. Millionäre bringen ihr Geld auf die Bank um davon Zinsen/ Rendite zu bekommen. Die Bank lebt davon das Geld als Kredite zu verleihen. Bis auf eine Sicherungsreserve (gesetzliche Pflicht sind glaub ich 6% des eingezahlten Geldes) geht der Rest des angelegten Vermögens wieder in die Volkswirtschaft in Form von Krediten raus.
    Die Zinsgewinne "Arbeiten mit Füße hochlegen" entstehen dadurch, dass es Investitionsprojekte gibt, die sich lohnen. Z.B. Leiht sich ein Firmengründer einen Kredit, erwirtschaftet eine Rendite von 20%. Dann landen ca. 7% davon als Zinsen bei der Bank, die sich diese 7% mit dem Anleger teilt.

Warum ist das gut?
Gäbe es keine Bank und keinen Anleger, der Geld auf eine Bank einzahlt, dann wären die Finanzierungsmöglichkeiten unglaublich viel schwieriger. Auf die gesamte VWL zu sehen würde es weniger Investitionsprojekte geben, weniger Arbeitsplätze entstehen und weniger Wohlfahrt generiert. Die Bank ist also nur Mittler von Vermögen, kein Keller in dem es eingesperrt wird. Durch die Mittlerfunktion werden die Transaktionskosten drastisch gesenkt und das ist der einzige Grund, weshalb der Markt von selber Banken hervorbringt (Auch die auch kommunistische Staaten nicht verzichten können!!)

Gerne erläutere ich auf Nachfragen einzelne Punkte meines Gegenarguments.

Gruß (Dipl-Vw) Andi

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotpolitik

Hallo,

zu ihrem ersten Link:

  1. Die Rückzahlung des Darlehns ist kein Gegenargument, denn es wird sofort von der Bank wieder woanders verliehen. Die Bank würde sich selber keinen Gefallen tun, wenn sie das Geld im Keller aufbewahrt, denn dann wäre es ob der Inflation und der Zinsen ein schlechtes Geschäft für die Bank. Daher gilt auch der langfristige Zusammenhang in einer geschlossenen Volkswirtschaft, dass alle Ersparnisse den getätigten Investitionen bis auf den letzten cent entsprechen. In Wachstumsmodellen geht der Zusammenhang dahin, dass mit einem Wachstum der Ersparnisse (und damit der Investitionen) eine volkswirtschaft langfristig auf einen höheren Konsumpfad geführt wird. Konsumverzicht heute erhöht den Konsum morgen und zwar stärker als den heutigen Konsumverzicht (Grund: Zinsen und die primäre Wirkung von Investitionen als Nachfrage: die Investitionsnachfrage).
    Warum sparen wir dann nicht all unser Geld?
    Die MEnschen haben beim Konsum eine Gegenwartspräferenz und zweitens, was hilft uns höherer Konsum morgen, wenn wir heute verhungern.

Zurück zum Text:
Hier wird zwischen Konsumn und Investitionskrediten unterschieden. Hierzu kann man ich nur anmerken, dass die Konsumkredite im Vergleich zu den Investitionskrediten einen unendlich geringeren Stellenwert haben. 90% der Kreditsumme die sich im Umlauf befindet sind Investitionskredite. Im übrigen ist die Wirkung von Konsumkrediten nicht so wie es im Text beschrieben ist. Konsumkredite erlauben nur, dass man den möglichen morgigen Konsum bereits heute tätigt. Dass man dafür Zinsen zahlt ist selbstverständlich, schließlich gibt es eine Inflation, Risiko bei der Kreditvergabe sowie die Konkurrenz zu ertragreichen Investitionsprogrammen. Die gesamtwirtschaftliche Wirkung von Konsumkrediten ist aber NICHT negativ. Es wird kein Geld vernichtet oder so. Das einzige was sich ändert ist die Verteilung des Vermögens (nach abschluss des Kreditgeschäfts hat der Kreditgeber mehr Geld und der Kreditnehmer weniger. In der Summe sind es aber immer noch Null) Wohlfahrtstechnisch ergibt sich sogar eine Steigerung, denn der Konsument hatte ja einen Vorteil vom Kredit (sonst hätte er ihn nicht genommen) und der Kreditgeber hat auch einen Vorteil vom Kredit (sonst hätte er ihn nicht gegeben)

Zum zweiten Punkt im ersten Text:
Behauptung: Ein Reicher kauft sich ein Gemälde für 20Mio und sorgt damit, dass das BSP nicht um 50*20Mio steigt sondern nur um 20Mio.
Gegenthese: Klingt auf den ersten Blick logisch, ist aber Falsch: Denn es wird zu kurz gedacht: Das Geld ist ja nicht weg sondern bei dem der das Gemälde verkauft. Der bringt es entweder auf die Bank (die das Geld dann sofort weiterverleiht und wieder zurück in die Wirtschaft bringt, wobei die Wohlfahrt sowohl beim Konsum als auch beim Investitionskredit steigt) oder er kauft sich davon andere schöne Dinge (z.B. Mietshaus) und der Mietshausverkäufer bringt das Geld auf die Bank oder kauft wieder andere Sachen.
Kurz: Wofür das Geld ausgegeben wird ist im Grunde genommen kurzfristig für das BSP so vollkommen egal. Ein Gemäldekauf hat den gleichen Effekt wie ein Brötchenkauf!!
Langfristig ist es dagegen schon erheblich, ob das Geld in Investitionen fliesst oder in den Konsum. Entscheidend dafür sind dann aber die angebotsseitigen Rahmenbedingungen in einer VW.....

These: "Nach alledem ist klar, dass Vermögens- und damit Geldkonzentrationen bei wenigen Privatpersonen die Geldumlaufgeschwindigkeit reduzieren. Der Geldumlauf selbst konzentriert sich immer mehr um die Superreichen. Vermögens- und damit Geldkonzentrationen schaden folglich der Volkswirtschaft. "

Damit ist klar dass isch diese These widerlegt habe. Die Zusammenhänge stimmen nicht und damit ist auch diese These falsch. Vielmehr gilt: Die Anzahl der Superreichen ist ein Indiz für die Gesundheit einer Volkswirtschaft. Im Kongo gibt es keine Superreichen und alle anderen Menschen sind sehr arm. Im Westen lebt die Bevölkerung verhältnismässig gut und es gibt auch viele superreiche.

Falls es Fragen oder Kritik zu MEINER Argumentationslinie gibt: Nur her damit :)

Andi

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotpolitik

Noch eine Anmerkung zur Geldumlaufgeschwindigkeit:

Würde sich die Geldumlaufgeschwindigkeit aus irgendwelchen exogenen Effekten draastisch eröhen, dann hätte dies die gleiche Wirkung "als ob" mehr Geld zur alten Geldumlaufgeschwindigkeit zirkulieren würde. Unterstellt man ein Nullwachstum, so würde die Zentralbank auf eine Erhöhung der Geldumlaufgeschindigkeit sofort und ohne Zögern mit einer Reduktion der Geldmenge in der VW bzw. mit einer Zinserhöhung reagieren.

Warum? Steigt die Geldumlaufgeschwindigkeit, dann sinken die realen Zinsen. Die Zentralbank hat aber die Aufgabe mögliche Inflationsrisiken im Keim zu ersticken. Sie würde die Zinsen so lange erhöhen, bis sie wieder auf dem alten Niveau vor Anstieg der Geldumlaufgeschwindigkeit sind. Effektiv bedeutet dies eine Verknappung der in der Wirtschaft zirkulierenden Geldmenge.

Die gesamtwirschaftlichen Effekte wäre Null.

Die Argumentation über die Geldumlaufgeschindigkeit ist aus ebengenannten Gründen also absoluter Nonsens.

Eine langsame Geldumlaufgeschwindigkeit ist sogar positiv für einen Staat, da dann die von der Zentralbank emitierte Geldmenge größer ist. Für jeden zirkulierenden Euro hat die Zentralbank ein Wertpapier in der gleichen Höhe hinterlegt. Auf diese Wertpapiere fallen Zinsgewinne an (die sogenannten Geldschöpfungsgewinne) die dann als Zentralbankgewinne an den Fiskus überwiesen werden.

Sinkt jetzt die Geldumlaufgeschwindigkeit so ergibt sich auf die Zinsen ein Aufwertungsdruck. Die ZB steuert dagegen und gibt mehr Euros aus und kann dafür zusätzliche Wertpapiere hinterlegen. Für die Wirtschaft ist der Effekt gleich Null (Zinsen ändern sich nicht) aber der Staat hat damit dann höhere Geldschöpfungsgewinne.

Gruß Andi

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotpolitik

Hi Andi,

ich bin gerade auf eure Diskussion gestossen und muss schon sagen, ich finde deine Beiträge sehr interessant und endlich auch mal verständlich.

thx

Mio

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotpolitik

Hi

Da bedanke ich mich doch recht herzlich für das Kompliment und hätte gerne eine Antwort von Harald Wozniewski alias Dr. Wo

Gruß Andi

antworten
Dr. Wo

Re: Nachfrage- und Angebotpolitik

Sehr geehrter Andi,

ich will uns nicht zu weit von dem Thema im Betreff entfernen. Dem Forum wäre es vielleicht dienlicher, wenn wir hierzu eine neue Diskussion aufmachten. Deshalb nur kurz: Ich habe lediglich auf Ihre Einwände zu Beginn geantwortet, wonach doch der Reichtum weniger den Geldumlauf nicht bremse, sondern - wenn ich Sie richtig verstehe - das Kreditwesen erst ermögliche. Auf meinen Link http://www.dr-wo.de/schriften/vwl/index.htm haben Sie nun nicht reagiert. Dort sehen Sie überschaubar den Zusammenhang zwischen dem Reichtum /dem Reicherwerden von wenigen, der Konjunktur, der Geldschöpfung durch Kreditvergabe und der Kumulation des Geldes bei den Reichen.

Ihre neuen Argumente sind schon einmal nebenan in http://www.wiwi-treff.de/home/lounge/read.php?ukatid=&f=46&i=96&t=96 gefallen.

Die These, alle Ersparnisse entsprächen den getätigten Investitionen, ist missverständlich solange nicht klar ist, ob es sich bei "Ersparnissen" und "Investitionen" um Geld, Geldfoderungen oder materielle Güter (Sachen im juristischen Sinne) handelt.

Ihre These "steigt die Umlaufgeschwindigkeit, das sinken die realen Zinsen" unterstellt, dass mit steigender Umlaufgeschwindigkeit eine Inflation eintritt. Das ist nicht zwangsläufig der Fall. Inflation hängt immer noch nur davon, wie Marktanbieter ihre Preise festlegen. Die Zentralbank - das schreiben Sie richtig - hat die Aufgabe, für Geldwertstabilität zu sorgen. Allerdings nimmt sie unmittelbar nicht Einfluss auf die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes, sondern nur auf das Zinsniveau. Damit steuert sie indirekt die Schöpfung neuen Giralgeldes, nimmt also indirekt Einfluss auf die Geldknappheit. Im Einzelnen mit statistischen Nachweisen unter http://www.dr-wo.de/schriften/ee/index.htm .

MfG
dr. wo

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotpolitik

Hallo,

also nochmal der Zusammenhang von Geldangebot (der Zentralbank), realem (=inflationsbereinigtem) Zins und Geldumlaufgeschwindigkeit.

Die ZB betreibt sogenannte Offenmarktgeschäfte, d.h. sie legt einen Zinssatz fest und befriedigt die Nachfrage an Staatswertpapieren, die diesen Zinssatz liefern (sog. Bonds).
Von daher ist es auch irreführend von "Geldangebot" der Zentralbank zu sprechen, denn die Zentralbank kann lediglich die Portfoliostruktur in der Volkswirtschaft bestimmen. Mit Portfoliostruktur meine ich, wie viel Geld und wie viel Wertpapiere in der VW gehalten werden.

Spielen wir die Szenarien mal durch:
Angenommen die Geldumlaufgeschwindigkeit ist konstant. Die Zentralbank beschliesst die Zinsen zu senken (aus welchen Gründen auch immer). Was passiert:
Die Opportunitätskosten der Geldhaltung sinken, Geldhaltung wird billiger (es entgehen einem weniger Rendite wegen der niedrigeren Zinsen). Gesamtwirtschaftlich führt dies dazu, dass die Menschen ihre Wertpapiere gegen Geld verkaufen (Transaktionsmotiv der Individuen wird stärker gewichtet). Die Geldmenge in der Volkswirtschaft wächst, die Menge an Bonds nimmt ab. Die Zentralbank hat somit die Portfoliostruktur in der VW geändert.

Was passiert bei steigendem Zins:
Es wird attraktiver Bonds zu halten (Spekulationsmotiv), die Individuen nehmen ihr Geld und kaufen Bonds bei der Zentralbank. Die Geldmenge in der Volkswirtschaft nimmt ab, die Wertpapiermenge nimmt zu.

Hiermit haben wir also schon einmal eine negative Kausalität zwischen Geldangebot und Zinssatz. Steigt das Geldangebot, so sinkt der Zins u.U.

Soweit hoffe ich können mir alle folgen und werden mir auch zustimmen. Im Mankiew-Lehrbuch "Makroökonomik" ist dieser Zusammenhang gut nachzulesen.

Nun zur Geldumlaufgeschwindigkeit.
Steigt die Geldumlaufgeschwindigkeit so hat dies die gleiche Wirkung wie ein Anstieg der in der Volkswirtschaft zirkulierenden Geldmenge. Sinkt die Geldumlaufgeschwindigkeit so ergibt sich die Wirkung "als ob" die zirkulierende Geldmenge abnimmt.

Wir können also einen Anstieg der Geldumlaufgeschwindigkeit qualitativ (von der Wirkungsweise her) einem Anstieg der Geldmenge gleichsetzen.

Jetzt ist die Frage: Was wird wohl die Zentralbank machen, wenn sie merkt, dass die Geldumlaufgeschwindigkeit ansteigt?
-> Sie weiss der Effekt ist der gleiche als ob sie die Geldmenge ausgeweitet hätte oder als ob sie die Zinsen gesenkt hätte. Sie wird einer solchen Entwicklung also mit einer Reduktion der Geldmenge begegnen um das Zinsniveau konstant zu lassen (bzw. sie wird alle Wünsche der Individuen ihre Bonds zu dem festgelegten Zinssatz zu kaufen bedienen). Dadurch kommt es durch einen Anstieg der Geldumlaufgeschwindigkeit "wie von selbst" zu einer Verknappung der Geldmenge in der Wirtschaft bzw. zu einem Anstieg des Bondsanteils in der Portfoliostruktur.

Ihr Gegenargument lautete:
[Ihre These "steigt die Umlaufgeschwindigkeit, das sinken die realen Zinsen" unterstellt, dass mit steigender Umlaufgeschwindigkeit eine Inflation eintritt.]

Dazu sage ich:
Sowas habe ich nie behauptet. Ich habe ledigleich gesagt, dass durch einen Anstieg der Geldumlaufgeschwindigkeit ein Abwertungsdruck auf die Zinsen erfolgt. Eine Inflation entsteht ja so noch nicht. Man bekämpft eine Inflation dadurch, dass die Zinsen steigen (bzw. die Geldmenge verknappt wird). Das heisst aber noch lange nicht dass durch einen Anstieg der Geldumlaufgeschwindigkeit Inflation entsteht.

Allerdings bleibe ich aus o.g. Gründen so lange bei meiner Aussage, bis Sie mir, sehr geehrter Dr. Wo einen Fehler in meiner Argumentationskette nachweisen können (was Ihnen schwerlich gelingen wird)

MfG Andi

antworten
Dr. Wo

Re: Nachfrage- und Angebotpolitik

Sehr geehrter Andi,

ich will Sie nicht überzeugen oder Ihnen einen Fehler nachweisen. Es sind ohnehin nur Kleinigkeiten, die mich an Ihrer Denkweise stören. So z. B. stellen Sie Ursache und Wirkung auf den Kopf, wenn Sie schreiben "steigt das Geldangebot, so sinkt der Zins u. U.". Ein grober Patzer ist Ihre Frage: "Was wird wohl die Zentralbank machen, wenn sie merkt, dass die Geldumlaufgeschwindigkeit ansteigt?" Lesen Sie die Monatsberichte der EZB oder der Deutschen Bundesbank! Sie finden dort alle möglichen Statistiken, aber keine über die Umlaufgeschwindigkeit. Die lässt sich, wie Sie als Volkswirt sicher wissen, überhaupt nicht empirisch erfassen, sondern nur indirekt erschließen. Die Geldumlaufgeschwindigkeit in nichts, woran die Zentralbank sich je orientieren würde.

Zur Ergänzung: Seit über 50 Jahren haben wir in Deutschland ein (zwar nicht konstant stetiges, aber) stetiges und kräftiges Ansteigen der Geldmengen M1, M2 und M3 ( http://www.dr-wo.de/schriften/ee/index.htm ). Von einem Rückgang kann keine Rede sein. Dieses Geld entsteht im Wesentlichen durch Kreditaufnahmen ( http://www.bundesbank.de/download/bildung/geld_sec1/geld1_03.pdf ). Umgekehrt verschwindet Geld bei der Kredittilgung. Es entsteht also durch und bei jene/n Marktteilnehmern, die für Ihr Vorhaben nicht über das nötige Geld verfügen. Dem wachsenden Geldvermögen in Deutschland steht also 1 zu 1 ein wachsender Schuldenberg gegenüber. Von Tigung des Schuldenbergs kann ausweislich der Statistiken seit 50 Jahren keine Rede sein.

Deshalb komme ich zu der Behauptung, dass unser Problem in Deutschland weder eine falsche Nachfragepolitik noch eine falsche Angebotspolitik ist, sondern das Auseinanderfallen der Gesellschaft in (etwa 10.000) Superreiche einerseits (mit irrsinnigem Geldvermögen) und dem Rest der Gesellschaft (einschließlich es Staates) andererseits (mit irrsinnigen Schulden). Die schwache Binnenkonjunktur und die stetig wachsende Arbeitslosigkeit (die auch vor Ökonomen nicht halt macht) sind weitere unmittelbare Folgen des Meudalismus.

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotpolitik

Hallo,

Meine Argumentation ist die Wissensgrundlage dafür, dass eine so oder ähnlich lautende These

"Nach alledem ist klar, dass Vermögens- und damit Geldkonzentrationen bei wenigen Privatpersonen die Geldumlaufgeschwindigkeit reduzieren. Der Geldumlauf selbst konzentriert sich immer mehr um die Superreichen. Vermögens- und damit Geldkonzentrationen schaden folglich der Volkswirtschaft. "

schlicht und ergreifend falsch ist. Solange Sie mir also keinen Fehler in meiner Argumentation (und damit in der Argumentation der makroökonomischen Literatur) nachweisen können, solage bleibt Ihre These falsch, da dies zwei sich widersprechende Positionen sind.

Ihre Aussage:
Es sind ohnehin nur Kleinigkeiten, die mich an Ihrer Denkweise stören. So z. B. stellen Sie Ursache und Wirkung auf den Kopf, wenn Sie schreiben "steigt das Geldangebot, so sinkt der Zins u. U.".

Antwort:
Es ist vollkommen irrelant ob die Zentralbank die Geldmenge festlegt und den Zinssatz sich endogen anpassen lässt oder ob die Zentralbank den Zinssatz festlegt und dann die Geldmenge sich endogen anpassen lässt. Beides kommt zum gleichen Ergebnis.

Das ist so wie wenn ich einen Einkaufswagen vor mir her schiebe oder ihn hinter mir herziehe. In beiden Fällen kommt er die gleiche Strecke vorwärts (um das mal anhand eines einfachen Beispiels zu veranschaulichen)

Ihre Aussage:
Ein grober Patzer ist Ihre Frage: "Was wird wohl die Zentralbank machen, wenn sie merkt, dass die Geldumlaufgeschwindigkeit ansteigt?" Lesen Sie die Monatsberichte der EZB oder der Deutschen Bundesbank! Sie finden dort alle möglichen Statistiken, aber keine über die Umlaufgeschwindigkeit. Die lässt sich, wie Sie als Volkswirt sicher wissen, überhaupt nicht empirisch erfassen, sondern nur indirekt erschließen. Die Geldumlaufgeschwindigkeit in nichts, woran die Zentralbank sich je orientieren würde.

Antwort:
Ganz genau so ist es, aber die Zentralbank registiriert sehr wohl einen Auf- bzw. Abwertungsdruck auf den Zins, denn dieser Druck bedeutet immer eine höhere Geldnachfrage/-angebot das sie befriedigen muss.
Und genau darum geht es mir auch. Man kann nicht die Vermögensverteilung als schlecht anprangern und dazu noch über die Geldumlaufgeschwindigkeit argumentieren. Das ist schlciht und ergreifend falsch und das habe ich Ihnen nachgewiesen. Nicht mehr und nicht weniger.

Ihre Aussage:
Zur Ergänzung: Seit über 50 Jahren haben wir in Deutschland ein (zwar nicht konstant stetiges, aber) stetiges und kräftiges Ansteigen der Geldmengen M1, M2 und M3, Von einem Rückgang kann keine Rede sein. Dieses Geld entsteht im Wesentlichen durch Kreditaufnahmen Umgekehrt verschwindet Geld bei der Kredittilgung. Es entsteht also durch und bei jene/n Marktteilnehmern, die für Ihr Vorhaben nicht über das nötige Geld verfügen. Dem wachsenden Geldvermögen in Deutschland steht also 1 zu 1 ein wachsender Schuldenberg gegenüber. Von Tigung des Schuldenbergs kann ausweislich der Statistiken seit 50 Jahren keine Rede sein.

Antwort:
Den Anstieg der realen Geldmenge über Kredite zu erklären, würde jedem monetaristischem Ökonomen den Magen umdrehen :) Um sich in dieser Richtung bischen weiterzubilden, empfehle ich Ihnen das Buch "Geldpolitik" von Prof. Illing....der war immerhin lange lange Zei bei der ZB in Frankfurt.
Zum generellen Zusammenhang soviel:
Die Geldmenge wächst zusammen mit dem Wirtschaftswachstum (es gibt noch andere Effekte die das Geldmengenwachstum beeinflussen, die sind aber jetzt im Moment mal nicht weiter wichtig für die Argumentation). Warum?
Es gibt das Transaktionsmotiv, d.h. die Menschen wollen Geld halten um einkaufen gehn zu können etc. Wenn die Wirtschaft wächst so wird gesamtwirtschaftlich mehr Einkommen (Sowohl Lohn- als auch Kapitaleinkommen) generiert und aufgrund des Transaktionsmotivs steigt die gesamtwirtschaftliche Nachfrage nach Geld. Würde die Zentralbank das Geldangebot konstant lassen (und den Zins sich endogen anpassen) so stiege der Zins. Da diese Entwicklung aber oft nicht optimal ist, érhöht die Zentralbank das Geldangebot abhängig vom Wirtschaftswachstum um den Zins konstant zu lassen.
Der von Ihnen angegeben Link zur Bundesbank behandelt das Thema im übrigen nicht, denn dies ist eine mikroökonomische Analyse des Bankensystems, die zur Begründung eines makroökonomischen Zusammenhangs nicht verwendbar ist.
Makroökonomisch können Dinge vollkommen richtig sein, die mikroökonomisch falsch sind und umgekehrt. Hier ist also höchste Vorsicht geboten!!

Ihre Aussage:
Es entsteht also durch und bei jene/n Marktteilnehmern, die für Ihr Vorhaben nicht über das nötige Geld verfügen. Dem wachsenden Geldvermögen in Deutschland steht also 1 zu 1 ein wachsender Schuldenberg gegenüber. Von Tigung des Schuldenbergs kann ausweislich der Statistiken seit 50 Jahren keine Rede sein.

Antwort:
Tatsächlich ist die Verschuldung enorm. Aber ein Staat kann nie Pleite gehen und was für jeden einzelnen von uns gilt, das gilt für Staaten nicht. Im schlimmsten Fall gibt es bei einem Staat einen Default, er bedient also die Schulden nicht (was in Deutschland vor allem die Rentner treffen würde).
Des weiteren wäre ich vorsichtig, ob das Schuldenwachstum 1:1 dem Vermögenswachstum entspricht. Die letzten Jahre war das Schuldenwachstum größer als das Einkommenswachstum, dafür war es die 30Jahre vorher geringer. Aber einen theoretischen Zusammenhang, dass das 1:1 sein muß, gibt es hier nicht.

Ihre Aussage:
Deshalb komme ich zu der Behauptung, dass unser Problem in Deutschland weder eine falsche Nachfragepolitik noch eine falsche Angebotspolitik ist, sondern das Auseinanderfallen der Gesellschaft in (etwa 10.000) Superreiche einerseits (mit irrsinnigem Geldvermögen) und dem Rest der Gesellschaft (einschließlich es Staates) andererseits (mit irrsinnigen Schulden).

Antwort:
Da stimme ich nicht überein: Die Angebotsseite wurde in Deutschland seit den 70ern sukezsiv verschlechtert. Die Angebotsseite bestimmt das langfristige Trendwachstum (Kapazitätsaufbau), die Nachfrage bestimmt lediglich die Schwankungen um das langfristige Trendwachstum (Kapazitätsauslastung).

Zum Auseinanderfallen der Gesellschaft nur so viel:
Es gibt empirische sowie theoretische Beweise und Zusammenhänge (Moral Haard, Notwendigkeit von Eigentums- und Vertragssicherheit etc), dass mit einer stärkeren Umverteilung (gleichere Kuchenstücke) das Kuchenwachstum schwindet. Man hat also die Wahl zwischen einer ungerechten Gesellschaft mit dynamischem Wirtschaftswachstum und einer Gleichheit. Diese Gleichheit ist dann aber eine Gleichheit in Armut. Gutes Beispiel hierfür sind die kommunistischen Staaten.....

Aber auch Deutschland kann hierfür hergenommen werden. Die Staatsquote ist ein Indikator für den Grad der Umverteilung. Deutschland hat die höchste Staatsquote unter allen westlichen Staaten. Gleichzeitig wächst es am langsamsten und hat die höchsten Probleme mit Arbeitslosigkeit......

Gruß Andi

antworten
Dr. Wo

Re: Nachfrage- und Angebotpolitik

"Das ist so wie wenn ich einen Einkaufswagen vor mir her schiebe oder ihn hinter mir herziehe. " Nein, es wäre so, als würde der Wagen Sie ziehen.

So mangelhaft die Logik ist, die Sie hier an den Tag gelegt haben, ist Ihre angebliche Beweisführung: "Man kann nicht die Vermögensverteilung als
schlecht anprangern und dazu noch über die Geldumlaufgeschwindigkeit argumentieren. Das ist schlciht und ergreifend falsch und das habe ich Ihnen nachgewiesen." Nichts haben Sie nachgewiesen.

"Den Anstieg der realen Geldmenge über Kredite zu erklären, würde jedem monetaristischem Ökonomen den Magen umdrehen." Sie sollten nicht solche Sprüche klopfen. Und das Buch, das Sie empfehlen, sollten Sie erst einmal verstehen lernen.

"Die Geldmenge wächst zusammen mit dem Wirtschaftswachstum." Solche Thesen sind so abgehoben von der Realität, dass man eher von Theologie als von Wissenschaft sprechen kann. Würden Sie auch sagen "Kinder auf der Südhalbkugel der Erde wachsen zusammen mit Kindern auf der Nordhalbkugel der Erde"?! Ihren "Sinn" für Kausalzusammenhänge habe Sie ja bereits mit dem Einkaufswagen demonstriert. Es ist auch völlig egal, ob Sie Argumente an sich heranlassen oder nicht. Schlimm sind indes ihre Vorstellungen von unserer Wirtschaftswelt: "Ein Staat kann nie Pleite gehen" - wer hat Ihnen das denn eingebleut?! Natürlich können auch Staaten Pleite gehen, ebenso, wie sie von der Landkarte verschwinden können.

"Des weiteren wäre ich vorsichtig, ob das Schuldenwachstum 1:1 dem Vermögenswachstum entspricht. Die letzten Jahre war das Schuldenwachstum größer als das Einkommenswachstum, dafür war es die 30Jahre vorher geringer." Sie vermengen hier Kreditschulden, Kreditforderung, Vermögen und Einkommen. Das sind wenigstens vier verschiedene Dinge, und nicht nur zwei, wie Sie schreiben.

"Antwort:
Da stimme ich nicht überein: Die Angebotsseite wurde in Deutschland seit den 70ern sukezsiv verschlechtert. Die Angebotsseite bestimmt das langfristige Trendwachstum (Kapazitätsaufbau), die Nachfrage bestimmt lediglich die
Schwankungen um das langfristige Trendwachstum (Kapazitätsauslastung)." Mir scheint, Sie haben gar nicht verstanden, von was die Rede ist.

Zusammenfassend darf ich sagen: Es gab schon immer Verteidiger des (klassischen und modernen) Feudalismus. Ich halte mich an das Sozialstaatsgebot aus Art. 20 Grundgesetz. Was Sie tun, ist mir egal.

'habe die Ehre
dr. wo

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotpolitik

Hallo Dr. Wo,

nanana, da werden wir aber persönlich. Na gut auch das kann ich verstehen, wenn einem die Argumente ausgehen und man fachlich nichts mehr entgegenzusetzen hat dann geht es halt auf die persönliche Ebene. Argumente auf einem solchen Niveau hätte ich hier eigentlich nicht erwartet.

Doch wenn Sie wieder eine faktenbezogene Diskussion wünschen, stehe Ich Ihnen natürlich weiterhin gerne zur Verfügung.

Ich würde mich freuen, wenn Sie meine Antworten auf Ihre Thesen fachlich kritisieren würden und dabei auf persönliche Beleidigungen verzichten würden.

Beste Grüße
Andi

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotpolitik

"Der Staat kann nicht Pleite gehen oder doch?"

Diese Frage lässt sich meiner Meinung nur differenziert beantworten.
Man muss sich zuächst Fragen, wer sind denn die Gläubiger des Staates. Wer versucht darüber genau Zahlen zu bekommen, wird schnell an seine Grenzen stoßen bzw. widersprüchliche Informationen bekommen, obwohl das, meiner Meinung nach, eine wichtige Frage.

Also die Gläubiger sind, so viel ich vermuten kann, hauptsächlich Privatpersonen und Banken.

Handelt es bei den Gläubigern hauptsächlich um Privatpersonen bzw. Geschäftsbanken aus dem Inland, hat der Staat die Möglichkeit durch Erhebung von Steuern, sich das Geld wieder zu holen.
Notwendig wären dazu zwar Gesetzesänderungen, dass z.B. die Einkommenssteuer nicht dort gezahlt werden, wo man den Hauptwohnsitz hat, sondern in welchem Land man seinen Pass besitzt.

Diese Änderung würde ich sowieso unterstützen. So könnten Personen wie unser Michael Schumacher nicht das Geld hauptsächlich in Deutschland durch die deutsche Bevölkerung verdienen und in der Schweiz Steuern zahlen.
Ansonsten müsste Herr Schumacher die schweizer Staatsbürgerschaft annehmen. Als "schweizer Bürger" hätte er aufgrund der geringen Bevölkerungszahl weniger Fans und dadurch ein geringeres Einkommen.
Ich kann sowieso nicht verstehen, wie man einem solchen Steuerflüchtling auch noch zujubeln kann.
Jeder "unbekannte" Reiche würde für Steuerflucht angebrangert werden.

Zurück zu der Staatsverschuldung.
Fazit: solange der Staat die Möglichkeit hat, sich das Geld von den Gläubigern jederzeit wieder zu holen, kann der Staat nicht "Pleite" gehen. Besteht die Möglichkeit nicht, kann der Staat "Pleite" gehen.

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotpolitik

Hallo,

ein Staat kann nie pleite gehen, da er im schlimmsten Falle einen Default begehen wird, also die Ansprüche, die gegen ihn gerichtet sind nicht mehr bedient. Letztes Beispiel für so einen Default war Argentinien im Jahr 2001. Klar kommen damit andere Probleme, dass der Staat international keine Kredite mehr bekommt etc, aber dann muss der Staat halt seine Ausgaben drosseln oder seine Einnahmen erhöhen.

Wie würde es für Deutschland aussehen.
In Deutschland liegt die explizite Staatsverschuldung bei gut 68% des BIP und die implizite Staatsverschuldung bei ca, 300% des BIP. Insgesamt haben wir also eine implizite und explizite Staatsverschuldung von 370%. Die implizite Verschuldung wird eigentlich nur durch unser Rentensystem ausgemacht, das sind alle Ansprüche, die die Menschen in Form von Pansionsforderungen gegen den Staat haben.
Sollte der Staat unfähig werden diese Ansprüche zu bedienen, dann würde es bei einem Default wohl zuerst die Rentner treffen.....

Gruß Andi

antworten
Dr. Wo

Ich kann Andi nicht mehr ernst nehmen.

Es ist schon erstaulich, wie Herr Andi sich immer wieder herauswindet und seinen wachsweichen Forumlierungen immer wieder neue Bedeutungen gibt. Ist er Politiker?

Am 15.1.2006 schrieb ich über die Art sachlicher Diskussion. Schon mit seinem 3. Beitrag wurde Andi ausfallend und beschwert sich nun, wenn es zu ihm zurückhallt.

antworten
WiWi Gast

Re: Ich kann Andi nicht mehr ernst nehme

Hallo Herr Harald Wozniewski,

nach wie vor bin ich an einer sachlichen Diskussion orientiert. Wenn ich Ihre Argumente für falsch halte und das auch sachlich begründe, dann habe ich dabei gegen Sie persönlich nichts. Vielmehr geht es mir darum Fehler in Ihrer Argumentation und Resultaten offen zu legen, da diese der gängigen Lehre diametral gegenüberstehen.

Insofern bin ich gerne bereit eine theoretische Diskussion weiterzuverfolgen, plädire aber für eine Einstellung von persönlichen Anfeindungen.

Ihre Antwort auf die Kritik ihrewr Thesen erwartend verbleibe ich mit besten Grüßen

Andi

antworten
Dr. Wo

Angebotspolitik contra Anti-Nilpolitik

Okay Andi,

ich nehme Ihr Angebot an. Allerdings bitte ich darum, dass wir Stück für Stück über einzelne Argumente diskutieren und nicht ganz Sammlungen von Argumenten oder bloßen Behauptungen auffahren. Es wäre auch höflich von Ihnen, wenn wir hier im Forum Ihre Identität erfahren könnten.

Zur Sache:
Wenn ich es recht sehen, vertreten Sie - wie z. B. Hans-Werner Sinn oder der Hamburger Appell - die Angebotspolitik. Ich dagegen halte dies für Nilpolitik (ebenso wie ich die Nachfragepolitik dafür halte, Nilpolitik: http://www.dr-wo.de/schriften/nil/index.htm ), die an der schlechten Binnenkonjunktur nichts zum Besseren verändert, weil sie nicht verhindert, dass das für eine bessere Binnenkonjunktur notwendige Geld stetig von der breiten Bevölkerung (Arbeitnehmer und Unternehmer eingeschlossen) hin zu den Reichen strömt und von dort nicht in gleichem Maße zurückströmt.

Habe ich damit unseren Streit treffend beschrieben? Wenn ja, welches ist Ihr erstes Argument?

antworten
WiWi Gast

Re: Angebotspolitik contra Anti-Nilpolit

Hallo,

nein ich denke nicht dass ich in meiner Denkweise grundsätzlich Angebotsorientiert bin. Vielmehr halte ich Angebots- bzw. Nachfragemaßnahmen für "unterschiedliche Heilmittel" die bei unterschiedlichen Krankheiten der Wirtschaft angewendet werden müssen. So bringen Angebotsmaßnahmen bei Nachfrageproblemen nichts und Nachfragemaßnahmen bei Angebotsproblemen sind ebenfalls wirkungslos.

Konkret auf den Fall Deutschlands gehe ich aber davon aus, dass bei uns massive Angebotsprobleme herrschen (und so paradox es klingt, die geringe Binnenkonjunktur ist dafür ein Indikator, aber bei weitem nicht der einzige)

Ich sehe das Problem nicht wie Sie in einer zunehmenden Ungleichverteilung der Geldmenge.

Generell bedarf es hier meiner Ansicht nach nocheinmal einer Klärung des Zusammenhangs von Geldmenge, Geldangebot, Geldnachfrage, realem Zinssatz und Geldmengenentwicklung. Hierzu empfehle ich mal das überfliegen von dem entsprechenden wikipedia artikel:
http://de.wikipedia.org/wiki/Geldpolitik
Interessant ist hierbei vor allem "Zwischenziele der Geldpolitik"

MfG Dipl.-Vw. Andi Koch

antworten
Dr. Wo

Re: Angebotspolitik contra Anti-Nilpolit

Hallo Herr Koch,

wenn Sie also kein ausgesprochener Befürworter der Angebotspolitik sind, dann ist mir Ihr Widerspruch gegen meinen eingangs genannten Aufsatz nicht klar. Sie sprechen von "massiven Angebotsproblemen". Was genau meinen Sie? (Aber schreiben Sie jetzt bitte keinen Aufsatz! Oder können Sie auf einen von sich im Internet verweisen?)

Wenn Sie allerdings mit mir über unser Geldwesen streiten wollen, sollten wir wirklich einen neuen Diskussionsstrang eröffnen.

Zur Klarstellung: Das Problem unserer Volkswirtschaft sehe ich nicht allein in der zunehmenden Ungleichverteilung des Geldes, sondern in einer Wirtschaftsverfassung, die uns nach Jahrzehnten in eine Art modernen Feudalismus (Meudalismus) geführt hat. Kennzeichen des Meudalismus ist die gigantische (rechtliche) Konzentration von Gewinn bringendem Vermögen bei wenigen Menschen. Erst daraus (Kausalität!) erwächst der krankhafte Geldfluss.

Da ich also mit dem Versuch gescheitert bei, unser Streitthema präzise zu formulieren, schlage ich vor, dass Sie nun einen Versuch unternehmen.

MfG
dr. wo

antworten
WiWi Gast

Re: Angebotspolitik contra Anti-Nilpolit

Hallo,

Angebotsprobleme sind Strukturprobleme. Strukturen, die schädlich sind sehe ich folgendermassen:
Arbeitsmarkt:

  • Kartellisierung: Sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer treten in den Preisverhandlungen (also Lohnrunden) als Monopole auf. Das führt zu Arbeitslosigkeit
  • Staat tritt in den gering qualifizierten Bereichen als Konkurrent zur Wirtschaft auf. Daher hier eine Arbeitslosigkeit von 33% und mehr.

Lösung: Kombilohn & Absenkung des allgemeinen Lohnniveaus. Dafür um die Absenkung auszugleichen Gewinnbeteiligung bei den Unternehmen (das gäbe dann sogar mehr Geld auf dem Konto, denn die Unternehmen haben noch nie so dicke Gewinne eingefahren) Dafür wären sie bei dem abgesenkten Lohn auch bereit mehr Leute einzustellen.

Wer ist da dagegen? Die Gewerkschaften, die fürchten, wenn ein Teil des Arbeitereinkommens aus Unternehmensgewinnen besteht, dann lassen sie sich nicht mehr gegen die Unternehmen aufwiegeln (wer schneidet sich schon ins eigene Fleisch) und die Herren Gewerkschaftsfunktionäre wären auf einmal überflüssig.......

Zweites Angebotsproblem: Energiekosten.

Das liegt vor allem an der Politik der letzten Bundesregierung, sie hat verpasst endlich richtigen Wettbewerb herzustellen und hat statt dessen die Monopolisierung weiter voran getrieben (Eon-Ruhrgas-Fusion). Folge: Hohe Preise, die alle treffen und die Angebotsseite weiter verschlechtern.

Die Meudalismus-These ist mir aber immer noch unklar und widerspricht allen wirtschaftlichen Zusammenhängen die ich in 5Jahren Studium intensiv gelernt, reflektiert und diskutiert habe.....

Gruß Andi

antworten
Dr. Wo

pro & contra

Ich dachte, Sie wollten einen Streitpunkt mit mir ausdiskutieren, weil Ihnen etwas an meiner Denke nicht passt!?! Bitte formulieren Sie diesen: Ihren Standpunkt (pro) und meinen Standpunkt (contra)! Wenn wir uns darauf geeinigt haben, können wir loslegen. "Hunderte" von Thesen (oben) habe ich nicht Lust durchzukauen, zumal ich nicht erkennen kann, wo Sie dazu bei mir einen Aufhänger gefunden haben könnten.

MfG
dr. wo

antworten
Dr. Wo

Re: pro & contra

PS: Klar, dass Sie über "Meudalismus" oder die darin kritischen wirtschaftlichen Zusammenhänge nie etwas im Studium gehört haben, allenfalls Gegenteiliges. Es gibt erst wenige Professoren der Volkswirtschaft, die vom Meudalismus oder "Nil in der Wüste" sprechen.

antworten
Dr. Wo

Re: pro & contra

Was ist los, Herr Koch? War alles nur heiße Luft?

antworten
WiWi Gast

Re: pro & contra

Hallo,

nein ich war im Skiurlaub.
Der Punkt wo wir auseinanderdriften:
-Ich sage das reale Vermögen wächst im Zeitablauf mit der gleichen Rate wie das inflationsbereinigte Wirtschaftswachstum
-Die Zentralbank koordiniert direkt über den realen Zinssatz oder indirekt über die angebotene Geldmenge die Portfolio-Wahl der Wisubs. Je höher der Zins (bzw. je knapper das Geldangebot bei gegebener Geldnachfrage) desto geringer ist der zirkulierende Geldmengenbestand und desto höher ist das in Wertpapiere angelegte Vermögen. Gleichwohl, das Gesamtvermögen bleibt durch zinssatzänderungen gleich (es wird halt entweder in Geld oder in Wertpapiere angelegt).

Ihre Niltheorie besagt, dass sich bei denen das Geld häuft die ehh schon viel Geld haben. Empirisch ist das richtig, ihre Erklärungsgründe halte ich aber für nicht zutreffend und daher auch nicht die schlussfolgerungen.
Meine Ursachenerklärung ist folgende, dass sich jeder Mensch seit dem Fall des eisernen Vorhangs auf einem "Weltarbeitsmarkt" mit Arbeitern aus der ganzen Welt in Konkurrenz sieht. Das übt einen enormen Druck auf die Löhne aus, und dort wo die Löhne nicht fallen können, dort entsteht Arbeitslosigkeit.
In einer globalen Welt buhlt die ganze Welt um das (knappe) Kapital....es fliesst also dorthin, wo die Kapitalrenditen am höchsten sind, typischerweise also nach china, polen oder sonstwo hin.

Situation ist also folgende: Löhne (bei uns) sind unter Druck, Kapitalrenditen steigen, Löhne in Entwicklungsländern steigen.

und hier gehts wieder zum geldmarkt: Das Geld fliesst nicht einfach so ab sondern bei einem nettokapitalexport/ bzw import reagiert der Wechselkurs entsprechend. Es kommt zu einer aufwertung/ abwertung und das beeinflusst dann wiederrum den Zins, die Portfoliostruktur und erzielbaren Kapitalrenditen.

Den komplexen dahinterstehenden Mechanismus kennend ist mir die Niltheorie zu platt gedacht, da sie sich nicht auf das System stützt das vorherscht und auch nicht alle Einflussmöglichkeiten berücksichtig.....

Gruß Andi

antworten
Dr. Wo

Re: pro & contra

"-Ich sage das reale Vermögen wächst im Zeitablauf mit der gleichen Rate wie das inflationsbereinigte Wirtschaftswachstum"
Über diese Sammlung unbestimmter und vager Begriffe können wir einen Streit um Worte, nicht aber um eine Sache führen.

"-Die Zentralbank koordiniert direkt über den realen Zinssatz oder indirekt über die angebotene Geldmenge die Portfolio-Wahl der Wisubs. Je höher der Zins (bzw. je knapper das Geldangebot bei gegebener Geldnachfrage) desto geringer ist der zirkulierende Geldmengenbestand ..."
Die Geldmenge ist in der BRD noch nie nennenswert gefallen (falls überhaupt), sondern immer nur gewachen. Giralgeld vermehrt sich unmittelbar durch die Ausreichung eines von einem Kreditinstitut gewährten Darlehens. Bei Tilgung verschwindet das Giralgeld wieder. Die durch die Zentralbank dirigierte Zinshöhe beeinflusste bislang nur die Geschwindigkeit, in der neues Geld entstand. Hoher Zins -> wenig Kreditaufnahme, niedriger Zins -> höhere Kreditaufnahme. Er wenn in einem Währungsraum die Tilgung höher ausfällt als die Kreditaufnahme, sinkt die Geldmenge.

"... und desto höher ist das in Wertpapiere angelegte Vermögen."
Diese Formulierung ist schief. Man kann Geld in Wertpapieren (welche meinen Sie eigentlich?) "anlegen", nicht aber "Vermögen".

"Gleichwohl, das Gesamtvermögen bleibt durch zinssatzänderungen gleich (es wird halt entweder in Geld oder in Wertpapiere angelegt)."
Ich verstehe unter Vermögen ("Gesamtvermögen) meist Unternehmenseigentum, Eigentum an Grundstücken und beweglichen Sachen oder geldwerte Rechte. Geld (Bar- oder Giralgeld) zum Vermögen zu zählen, ist zwar korrekt, aber es erschwert die Diskussion.
Vermögen in diesem Sinne ist freilich wenig abhängig von Zinssätzen.

"Ihre Niltheorie besagt, dass sich bei denen das Geld häuft die ehh schon viel Geld haben. Empirisch ist das richtig,"
Danke für die Zustimmung. Das hat alles recht wenig mit den Punkten zuvor zu tun, oder?!

"ihre Erklärungsgründe ..."
Welche glauben Sie entdeckt zu haben?

"... halte ich aber für nicht zutreffend und daher auch nicht die schlussfolgerungen.
Meine Ursachenerklärung ist folgende, dass sich jeder Mensch seit dem Fall des eisernen Vorhangs auf einem 'Weltarbeitsmarkt' mit Arbeitern aus der ganzen Welt in Konkurrenz sieht. Das übt einen enormen Druck auf die Löhne aus, "
Keine Frage, das ist so, obwohl der Nil schon in den 1950er Jahren langsam am Entstehen war.

"und dort wo die Löhne nicht fallen können, dort entsteht
Arbeitslosigkeit."
Das ist - legt man Ihre Worte auf die Goldwaage - zynisch. Denn Löhne können theoretisch bis 1 Cent pro 40 Jahre Arbeit fallen (= ungefähr null). Wer ohne Lohn für andere tätig ist, hat dann nach ihrer Diktion einen Arbeitsplatz, aber kein Leben mehr.

"In einer globalen Welt buhlt die ganze Welt um das (knappe) Kapital"

Sie meinen mit "Kapital" wohl Geld?

"....es
fliesst also dorthin, wo die Kapitalrenditen am höchsten sind,
typischerweise also nach china, polen oder sonstwo hin."

Richtig - unter Beachtung des Risikos, Geld in den Sand zu setzen.

"Situation ist also folgende: Löhne (bei uns) sind unter Druck,
Kapitalrenditen steigen, Löhne in Entwicklungsländern steigen.

und hier gehts wieder zum geldmarkt: Das Geld fliesst nicht einfach so ab
sondern bei einem nettokapitalexport/ bzw import reagiert der Wechselkurs
entsprechend. Es kommt zu einer aufwertung/ abwertung ..."

Das sind börsenmechanismen, die ich hier nicht diskutieren will.

"...und das beeinflusst
dann wiederrum den Zins,.."
???

"...die Portfoliostruktur ..."
???

"...und erzielbaren Kapitalrenditen.

Den komplexen dahinterstehenden Mechanismus kennend ist mir die Niltheorie
zu platt gedacht, da sie sich nicht auf das System stützt das vorherscht und
auch nicht alle Einflussmöglichkeiten berücksichtig....."

Das ist ja schön und gut. Jedes Modell ist eine Vereinfachung der Realität, auch Ihre Beschreibung hier ist eine Vereinfachung. Ein Modell hat den Zweck, auf einen bestimmten Gesichtspunkt aufmerksam zu machen.

Den Punkt, auf den ich mit meinem Modell oder Bild vom Nil hinweise, haben Sie voll erkannt und anerkannt. Seien Sie ehrlich! Haben Sie jemals eine Uni-Prof. der Ökomomie von etwas ähnlichem referieren hören?

"Erklärungsgründe" für den Nil, die Sie mir fehlerhafterweise absprechen, kann ich bei Ihrer Erklärung aber auch nicht erkennen.

MfG
dr. wo

antworten
WiWi Gast

Re: pro & contra

Hi

"Die Geldmenge ist in der BRD noch nie nennenswert gefallen (falls überhaupt), sondern immer nur gewachen. "

Nebenbei ist das falsch, es gab einen Sondereffekt bei der Euroeinführung. Es gab in Europa prozentual eine höheren Anteil an DM (zur gesamten europäischen Geldmenge) als Deutsche (zur Gesamtbevölkerung) Der Grund war, dass die DM eine internationale Reservewährung war.
Im Zuge der Euroeinführung wurde die Geldmenge proportional zu Bevölkerungsanteilen zwischen den europäischen Ländern aufgeteilt, wodurch die Geldmenge, die auf die BRD entfiel auf einen Schlag um 1/3 reduziert wurde. Bedeutung hat das aber nur bei den Geschöpfungsgewinnen der ZB, aber das ist ein anderes Thema. Allerdings kann man das als Sondereffekt abtun.

Ansonsten steigt die Geldmenge korreliert mit dem Wirtschaftswachstum. Tiefe Hintergründe sind nachzulesen in "Mankiw - Makroökonomk" 4.Auflage S. 177-214 erschienen bei Schaeffer-Poeschl.

"Giralgeld vermehrt sich unmittelbar durch die Ausreichung eines von einem Kreditinstitut gewährten Darlehens. Bei Tilgung verschwindet das Giralgeld wieder. Die durch die Zentralbank dirigierte Zinshöhe beeinflusste bislang nur die Geschwindigkeit, in der neues Geld entstand. Hoher Zins -> wenig Kreditaufnahme, niedriger Zins -> höhere Kreditaufnahme. Er wenn in einem Währungsraum die Tilgung höher ausfällt als die Kreditaufnahme, sinkt die Geldmenge."

Entschuldige, das ist einfach nicht richtig, so funktioniert der Meschanismus nicht. Und da bin ich da cor mit ALLEN Lehrbüchern der VWL.

"und dort wo die Löhne nicht fallen können, dort entsteht
Arbeitslosigkeit."
Das ist - legt man Ihre Worte auf die Goldwaage - zynisch. Denn Löhne können theoretisch bis 1 Cent pro 40 Jahre Arbeit fallen (= ungefähr null). Wer ohne Lohn für andere tätig ist, hat dann nach ihrer Diktion einen Arbeitsplatz, aber kein Leben mehr.

Genau so ist, das ist kein Leben mehr. Deswegen braucht man hier dann auch den Staat, der auf das niedrige Einkommen etwas draufgibt, damit man wenigstens das Existenzminimum von ca. 1200eu netto im Monat hat. Gegenüber dem jetzigen System (Staat gibt nur Geld unter der Bedingung das man nicht arbeitet) ist das Kombilohnsystem besser, da
-der Staat Geld spart
-die Kombilöhner mehr Geld haben als unter Hartz 4
-Wieder Leistungen erbracht werden, die sich unter den bisherigen hohen Löhnen nicht rentiert haben.
-Menge der Arbeitsplätze ist auch kein Problem, da es zu einem Marktlohn von >0 unendlich viel Arbeit gibt. Der Staat sorgt dann dafür, dass diese Menschen auch leben können.

"Situation ist also folgende: Löhne (bei uns) sind unter Druck,
Kapitalrenditen steigen, Löhne in Entwicklungsländern steigen.

"und hier gehts wieder zum geldmarkt: Das Geld fliesst nicht einfach so ab
sondern bei einem nettokapitalexport/ bzw import reagiert der Wechselkurs
entsprechend. Es kommt zu einer aufwertung/ abwertung ...

->Das sind börsenmechanismen, die ich hier nicht diskutieren will."

Die Kapitalmärkte sind aber ein wichtiger Teil der VWL. Wenn man diese nicht berücksichtigt, dann kommt man zu falschen Ergebnisse. Generell kann man sagen, dass die Kapitalmärkte als eine Art Puffer auf exogene Schocks reagieren, die immer einen entgegengerichteten Zweitrundeneffekt produzieren und so die Wirkung des externen Schocks abmildern.

Gruß Andi

antworten
Dr. Wo

Re: pro & contra

Was wollen Sie eigentlich, Herr Koch? Ihre Beiträge sind gespickt mit Halbwahrheiten und schiefen Erklärungen, dass man sich in der Diskussion mit Ihnen vorkommt, als würde man mit einer Pinzette die Schrotladung aus einem Hintern pulen.

antworten
WiWi Gast

Re: pro & contra

Was ich will?
Ihre Irrtümer beseitigen (manchmal hab ich das Gefühl sie diskutieren nur um des diskutieren willens, an der Wahrheit sind sie gar nicht interessiert)

Und wenn die sachlichen Argumente ausgehen, dann gehen Sie auf die persönliche Ebene.....

Naja, es ist wie es ist und aus mikroökonomischer Sicht kann ich meine Zeit auch für Sachen einsetzen, die für mich produktiver sind, als mich mit nem Querulanten rumzuärgern.....

antworten
Dr. Wo

Re: pro & contra

Ich glaube, Sie schauen gerade in einen Spiegel. Man braucht nur die Diskussion hier verfolgen!

Falsche Behauptungen kommen von dem Herrn Andi Koch. Ich nehme nur mal die Erklärungen darüber, wie Giralgeld entsteht und wie die Geldmenge sich vermehrt. Statt der konkreten Erklärungen der Deutschen Bundesbank, werden Glaubensätze irgendwelcher von der Realität abgehobener Theorien angeführt.

Haben Sie Ahnung z. B. von Automechanik? Wahrscheinlich nicht. Deshalb ist es für Sie auch das gleiche, wenn Sie Ihren Einkaufwagen schieben oder der Wagen Sie zieht.

Schwachsinn, nein Danke!

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotpolitik

Wenn man sich nicht durch objektive Argumente und Zusammenhänge überzeugen lassen will, ist das ok. Jeder hat seine MEinung.

Allerdings fusst dahinter eine über 200 Jahre alte Wissenschaft. Jetzt nun herzugehen und zu sagen, dass viele Generationen nur intelektuellen Müll produziert haben und das man selber ganz allein die Wahrheiit kennt, ohne sich jemals auf hochschulniveau mit der Ökonomie auseinandergesetzt zu haben, das zeugt doch von einer gewissen überheblichen Arroganz......

Andi

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotpolitik

Legen Sie doch mal den Spiegel weg! Oder führen Sie gerne Selbstgespräche?

Wenn hier einer von uns beiden objektive Argumente und Fakten anführt, dann bin ich es. Meine Schriften sind prall voll mit empirischem Material.

Was Sie hier anführen lässt sogar jene erröten, auf die Sie sich berufen.

dr. wo

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotpolitik

oh jemineh...

Ich habe die komplette Diskussion durchgelesen (allerdings externe Verweise teilweise aus Zeitmangel ausgespart). Fachlich kann ich mich eher mit Herrn Koch als mit Herrn Wozniewski identifizieren, was aber keineswegs heisst, dass ich die Aussagen des letzteren durchwegs ablehne. Abzulehnen ist jedoch die Wortwahl von Herrn Wozniewski. Ein solcher Umgangston hat unter Wissenschaftlern rein gar nichts verloren. So können Sie vielleicht mit Ihren Kindern reden (was ich denen nicht wünsche), aber nicht mit Menschen, die an einer fachlichen Debatte interessiert sind.

Diese komplette Diskussion erinnert mich doch sehr an die so gescholtene "Christiansen-denkschule". Man fährt einige Theorien und fachliche Argumente auf, die höchst konträr sind. Eine Einigung ist kaum möglich und pauschal auch gar nicht sinnvoll. Man sollte immer ein konkretes Problem vor Augen haben um dann mit geeigneten Maßnahmen (welche das im konkreten Fall auch immer sein mögen) angemessen darauf zu reagieren. Hier, wie bei Frau Christiansen und in sonstigen politischen Debatten, wird dann allerdings recht schnell persönlich beleidigt. Sie beide erinnern mich an die Kanzlerrunde in der man beiden Kandidaten 2 Stunden zuhört und am Ende dann beiden irgendwie recht geben muss, ohne auch nur um einen konkreten Vorschlag für die Verbesserung der Situation reicher zu sein.

Die deutsche Wirtschaft ist durch diese Abwendung der Politik vom Fachlichen in eine Rezession gerutscht, warum sollte eine Diskussion dieser Art unter Ihnen beiden zu irgendeinem fruchtbaren Erfolg führen.

Trotzdem habe ich einige interessante Anregungen erhalten, vielen Dank dafür an sie beide,

MFG, Johannes Reeder

antworten
Dr. Wo

Re: Nachfrage- und Angebotpolitik

Sehr geehrter Herr Reeder,

Sie sollten doch wissen: Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es heraus. Oder: Wer austeilt, muss auch einstecken können. Und hier wurde - anonym! - sehr viel ausgeteilt. "Unter Wissenschaftlern"? Na, ich weiß nicht.

Ihre Zurechtweisung geht an den falschen Adressaten. Ihre Belehrungen schön und gut. Aber - über das persönliche hinaus - zur Sache haben Sie sich auch nicht geäußert.

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotpolitik

Hallo, kann mir vielleicht jemand auf die Srpüngehelfen?

Ich brauche Pro und Contras für Nachfrage bzw Angebospolitik.

Das Prinzip von beiden habe ich Verstanden, nur fehlt mir das tiefe Verständnis um jetzt vor und nachteile herauszuarbeiten.

Viele Grüße

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotpolitik

Hallo liebe Volkswirtschaftsauskenner,

nun die Argumente von euch gehen manch weit auseinander,
aber jeder hat nur ein Ziel: Leben und Leben lassen

Also in diesem Sinne

Lord of Kerry

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotpolitik

Hallo zusammen. ich habe eine Frage:

Könnte mir jemand erklären, was genau diese Nachfrageschwankungen sind, die die nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik als Prämisse für Störungen im Wachstumsprozeß sieht? (Jörgs Definition ganz am Anfang).

Vielen Dank im voraus!

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotpolitik

Schade, dass persönliche Eitelkeiten - unter Wissenschaftlern wie auch unter jenen, die sich dafür halten - oftmals dazu führen, dass eine ansonsten interessante Diskussion ständig ins Rechthaberische abgleitet. Ideologische oder sonstwie motivierte Grundverschiedenheiten verhindern so (wie so oft und überall) ein gegenseitige Auseinandersetzung in der Sache. Dies ist umso mehr bedauerlich, weil Nicht-Ökonomen wie ich weder eine neue Erkenntnis gewinnen konnten, noch sich trauen würden, den notorischen Besserwissern produktive Antworten aus zwar völkerischer doch interessierter Sicht anzubieten. Vielleicht ist es im Sinne der Wahrheitsfindung nicht immer vonnöten, Recht behalten zu haben ... oder?

Freundlichst, ein Gast.

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotpolitik

Danke "Gast", Sie nehmen mir die Worte aus dem Munde.

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotpolitik

ich denke die ausgangsfrage war doch, worin sich angebots- und nachfragepolitik unterscheiden und in dieser duskussion wurde nichts als abgeschweift. die einzigen brauchbaren antworten findet man direkt am anfang, bevor dr. wo und gegner in persönliche machtspielchen verstrickt haben. ich finde das sehr schade für schüler wie mich, die eingentlich nur eine antwort auf die frage suchen, diese aber nicht wirklich bekommen.

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotpolitik

hey leute...
weshalb gilt gemeinhin Nachfragepolitik als "linke Politik" und Angebotspolitik als "recht Politik" ?
Und kann man das einfach so akzeptieren oder sollte man das in frage stellen?

wär ehrlich klasse wenn ihr mir das beantworten könntet

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotspolitik

Geld leider nicht :D

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotspolitik

mir geht es wie jana, würde mich freuen, es auch als mail zu erhalten danke im voraus!

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotpolitik

sers,
wollt nur mal anmerken, dass eure ganzen links nich funktionieren !
mfg. die faust gottes ;)

antworten
WiWi Gast

Re: Nachfrage- und Angebotspolitik

Wieso wir sorgt die Angebotspolitik für außenwirtschaftliches Gleichgewicht?

antworten

Artikel zu Angebotspolitik

Wirtschaftsnobelpreis 2016: Oliver Hart und Bengt Holmström für Vertragstheorie geehrt

Wirtschaftsnobelpreis 2016

Der Wirtschaftsnobelpreis 2016 geht an den Briten Oliver Hart und den Finnen Bengt Holmström. Die beiden Wirtschaftswissenschaftler werden für ihre Kontrakttheorie ausgezeichnet, die sich mit den Funktionsweisen von Verträgen in vielen Themen unterschiedlicher Bereiche befasst. Der mit rund 830.000 Euro dotierte Wirtschaftsnobelpreis wird am 10. Dezember 2016 gemeinsam mit den anderen Nobelpreisen verliehen.

Weltwirtschaftlicher Preis 2016 für Mario Monti, Friede Springer und Oliver E. Williamson

Weltwirtschaftlicher Preis 2014

Das Institut für Weltwirtschaft Kiel hat die Preisträger des zwölften Weltwirtschaftlichen Preises 2016 bekannt gegeben. Der italienische Wirtschaftswissenschaftler und Ministerpräsident Mario Monti, die deutsche Verlegerin Friede Springer und der amerikanische Wirtschaftsnobelpreisträger Oliver E. Williamson werden als Vordenker einer weltoffenen, marktwirtschaftlichen und sozialen Gesellschaft mit dem Weltwirtschaftlichen Preises 2016 geehrt.

Nobelpreisträger für Wirtschaft 2015 ist der britische Ökonom Angus Deaton

Nobelpreisträger Wirtschaft 2015

Um eine Wirtschaftspolitik zu entwickeln, welche die Wohlfahrt fördert und die Armut reduziert, müssen zuerst individuelle Konsumentscheidungen verstanden werden. Die Forschungen des aktuellen Wirtschaftsnobelpreisträgers Angus Deaton waren dazu wegweisend. Durch die Zusammenführung detaillierter individueller Entscheidungen zu aggregierten Ergebnissen hat seine Forschung die Felder der Mikroökonomie, Makroökonomie und Entwicklungsökonomie wesentlich geprägt.

Schweizer Ökonom Stefano Carattini erhält Heinz König Young Scholar Award 2015

Heinz König Young Scholar Award 2015: Bei der Preisverleihung des Heinz König Young Scholar Award 2015 (v.l.): ZEW-Geschäftsführer Thomas Kohl, Dagmar Steiner von Fuchs Petrolub SE, Preisträger Stefano Carattini und ZEW-Präsident Prof. Dr. Clemens Fuest

Der Heinz König Young Scholar Award des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim geht im Jahr 2015 an Stefano Carattini von der Haute Ecole de Gestion de Genève, Schweiz. Das ZEW würdigt mit dieser Auszeichnung die Untersuchungen des Doktoranden zu den Auswirkungen einer Besteuerung des Abfalls privater Haushalte.

Weltwirtschaftlicher Preis 2015 für Gorbatschow, Immelt, Tompkins und Pissarides

Weltwirtschaftlicher Preis 2015: Gruppenbild der Preisträger Gorbatschow, Immelt, Tompkins und Pissarides

Das Institut für Weltwirtschaft Kiel hat den elften Weltwirtschaftlichen Preis 2015 verliehen. Die Preisträger sind der frühere sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow, GE-Vorstandschef Jeffrey Immelt, das Unternehmerehepaar Kristine und Douglas Tompkins sowie der Ökonom Sir Christopher A. Pissarides.

Markt statt Plan: IZA-Preis 2015 geht an den tschechischen Ökonomen Jan Svejnar

IZA-Preis 2015 geht an den tschechischen Ökonomen Jan Svejnar

Der mit 50.000 Euro dotierte IZA Prize in Labor Economics wird in diesem Jahr an den Wirtschaftswissenschaftler Jan Svejnar verliehen. Der US-amerikanisch, tschechische Ökonom hat mit seinen Analysen des Übergangs sozialistischer Planwirtschaften zu marktwirtschaftlichen Strukturen die Forschung geprägt und der Politik wertvolle Handlungshinweise gegeben.

Deutsche Bank Prize in Financial Economics 2015 geht an Stephen A. Ross

Deutsche Bank Prize in Financial Economics 2015 für Stephen A. Ross

Professor Stephen A. Ross erhält den vom Stiftungsfonds Deutsche Bank geförderten und mit 50.000 Euro dotierten Preis für seine grundlegenden und prägenden Beiträge zur analytischen Entwicklung der Finanzökonomie. Er entwickelte die Arbitragepreistheorie, heute ein Eckpfeiler der Asset Pricing Theorie und hat die Basis für die Prinzipal-Agenten-Theorie geschaffen.

Arbeit statt Armut: IZA-Preis 2014 geht an US-Ökonom Gary S. Fields

IZA-Preis 2014: US-Ökonom Gary Fields erhält

Der US-amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Gary S. Fields erhält den diesjährigen „IZA Prize in Labor Economics“ des Bonner Instituts zur Zukunft der Arbeit. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis gilt als die international wichtigste Auszeichnungen auf dem Gebiet der Arbeitsmarktforschung. Die Preisverleihung findet am 4. Januar 2015 in Boston statt.

Ökonomin Helene Rey mit Carl-Menger-Preis 2014 ausgezeichnet

Preisverleihung Carl-Menger-Preis 2014 Helene Rey

Die Hélène Rey erhielt als erste Preisträgerin den mit 20.000 Euro dotierten Carl-Menger-Preis. Die Ökonomieprofessorin der London Business School wurde für ihre Forschung zu aktuellen Fragen der Geldpolitik in der Krise ausgezeichnet.

Weltwirtschaftlicher Preis 2014 für Johnson-Sirleaf, Mazumdar-Shaw und Thaler

Weltwirtschaftlicher Preis 2014 verliehen an Ellen Johnson Sirleaf, Kiran Mazumdar-Shaw und Richard Thaler

Die Staatspräsidentin Liberias und Friedensnobelpreisträgerin Ellen Johnson Sirleaf, die indische Biotechnologie-Unternehmerin Kiran Mazumdar-Shaw und der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Richard Thaler sind die Preisträger des Weltwirtschaftlichen Preises 2014.

ZEW vergibt Heinz König Young Scholar Award 2014 an US-Wissenschaftlerin

Heinz König Young Scholar Award 2014: Bei der Preisverleihung des Heinz König Young Scholar Award 2015 (v.l.): ZEW-Geschäftsführer Thomas Kohl, Dagmar Steiner von Fuchs Petrolub SE, Preisträger Stefano Carattini und ZEW-Präsident Prof. Dr. Clemens Fuest

Der Heinz König Young Scholar Award des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim geht in diesem Jahr an Olga Malkova von der Universität Michigan, USA. Das ZEW würdigt mit dieser Auszeichnung die Untersuchungen der Doktorandin zu den Auswirkungen eines Elterngeldes auf die Geburtenrate.

IZA-Preis 2013 geht an US-Ökonom Daniel Hamermesh

IZA-Preis 2013 geht an US-Ökonom Daniel Hamermesh

Der US-amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Daniel S. Hamermesh erhält den diesjährigen „IZA Prize in Labor Economics“ des Bonner Instituts zur Zukunft der Arbeit. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis zählt zu den bedeutendsten internationalen Auszeichnungen in den Wirtschaftswissenschaften. Die Preisverleihung findet am 18. November in Washington statt.

Ökonom Patrick Hürtgen erhält Heinz König Young Scholar Award 2013

Der Heinz König Young Scholar Award des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim geht in diesem Jahr an Patrick Hürtgen von der Universität Bonn. Das ZEW würdigt damit Hürtgens Untersuchungen zum Zusammenhang von Leistungsbilanz- und Haushaltsdefiziten.

Klaus F. Zimmermann erhält Forschungspreis der Europäischen Investitionsbank

Forschungspreis der Europäischen-Investitionsbank

Der Bonner Wirtschaftsprofessor und Direktor des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA), Klaus F. Zimmermann, erhält den in diesem Jahr erstmals ausgelobten Preis der Europäischen Investitionsbank (EIB) für besondere Leistungen in der Wirtschafts- und Sozialforschung und ihre Verbreitung.

Weltwirtschaftlicher Preis 2013 für Stiglitz, Ibrahim, Brundtland

Weltwirtschaftlicher Preis 2012

Gro Harlem Brundtland, ehemalige Ministerpräsidentin Norwegens, Mo Ibrahim, ehemaliger afrikanischer Mobilfunkunternehmer und Gründer der Mo Ibrahim Foundation, und Joseph E. Stiglitz, Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften, sind die Preisträger des Weltwirtschaftlichen Preises 2013.

Antworten auf Nachfrage- und Angebotpolitik

Als WiWi Gast oder Login

Forenfunktionen

Kommentare 72 Beiträge

Diskussionen zu Angebotspolitik

Weitere Themen aus Fachdiskussion VWL