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Deutschland vor dem Abstieg (?!)

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

WiWi Gast schrieb am 12.04.2021:

Ja es stimmt, wir sind wohl an einer Schwelle angelangt, an der der materielle Wohlstand nicht mehr drastisch steigt. Das passiert einerseits durch die Verwaltungshaltung unserer Politik, aber auch der fehlenden Investitionsfreudigkeit, nicht nur des Staates.

Ich glaube aber das ist nur ein Symptom eines größeren Dilemmas. Nämlich, dass wir kollektiv (westliche Welt) merken, dass unser System nicht mehr zeitgemäß ist und diese Wohlstandsmehrung nicht mehr das individuelle Glück erhöht. Ein Umstand, an dem man das deutlich sieht, ist der Umstand, dass wir nicht mehr wissen, wohin mit dem Geld. Wir drucken es wie blöd, aber die Menschen konsumieren nicht viel mehr das fliest in die Vermögenswerte. Wir sind dem Überfluss überdrüssig geworden. Das sieht man auch an vielen andern Stellen, immer mehr grüne und linke Politik, Trend zu mehr WLB etc. Wir brauchen neue Ziele, der „American Dream“ zieht nicht mehr.

Ich will nicht sagen, dass niemand gerne Wohlstand aufbauen will, aber durch die Inflationierung der Vermögenswerte, wird der Abstand zwischen normalem Konsum und Vermögen einfach immer größer, sodass z.B. der Traum vom Eigenheim für viel nicht mehr realistisch ist, egal wie viel Sie arbeiten. Das führt zu Frust. Auf der anderen Seite macht der Wohlstand auch gar nicht so glücklich, wie man das denkt, bevor man ihn erreicht. Man kann darüber lange Texte verfassen aber um es kurz zu machen.

TLDR: Ich glaube wir sind an einem Wendepunkt, an dem das konsum-maximierende System nicht mehr taugt. Aus vielerlei Gründen, Politik, die nicht gestaltet, sondern verwaltet, Leistung sich kaum mehr lohnt und eben auch, dass wir schon materiell schon sehr verwöhnt sind.

Naja, ich bin promovierter Ingenieur und arbeite in einem DAX-Konzern. Von einem Eigenheim können wir nur träumen, wir würden gerne konsumieren, aber 1-2 Mio treiben wir auch nicht auf trotz Top-Job/Bildung/Gehalt...

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

WiWi Gast schrieb am 12.04.2021:

Lustig wie die Leute an neoklassische Theorien festhalten. Wenn aber die Väter dieser Theorien von 100% Erbschaftssteuer reden, dann lässt man den Teil einfach weg.

Was war die Leistung (wenn wir beim Leistung muss sich Lohnen gedanken sind) die ein Erbe macht? Meist hat er schon ggü anderen Bildungstechnisch profitiert.

Ich finde eher, dass die Besteuerung an sich runter muss (Lohnnebenkosten + Lohnsteuer runter).

Das stimmt definitiv und ist bezeichnend für die angeblichen Leistungsträger. Erbschaft bis 500k, dann 100% davon abschöpfen und direkt an alle 25 Jährigen verteilen, gestaffelt nach Schulabschluss + Erwerbsdauer. Das Ganze ohne die staatliche Ineffizienz. Das wäre mal Liberalismus (zumindest damals). Diese feudalen Strukturen von großen Erben ist praktisch die Verköperung von Leistungsfeindlichkeit und alle meinen es wäre liberal, dabei ist es das Gegenteil!

Und dann müssen Familienunternehmen bei Nachfolgen zerschlagen und alle Angestellten entlassen werden, nur damit man die Erbschaftssteuer bezahlen kann, die dann an Leute geht, die mit dem Erbe eigentlich rein gar nichts zu tun hatten. Und dann wundert man sich, warum niemand mehr etwas aufbauen will und immer weniger Arbeitsplätze angeboten werden.
Und diejenigen, die das Geld einsacken, kommen dann irgendwann selbst in die Lage, wo sie von ihrem Erbe was abgeben müssen an Leute, denen es dann irgendwann auch wieder so geht. Merkt niemand wie wirtschaftlich ineffizient und dämlich das Ganze ist?

Und was passiert sonst so mit unserer Steuergeldern? Sie werden beispielsweise für Maut-Projekte eingesetzt, die sich nicht umsetzen lassen, weil sie rechtswidrig sind, aber der Verantwortliche dafür will nichts davon gewusst haben. Wo blieb da eurer Aufschrei? Aber wenn es darum geht, anderen noch mehr Steuern abzuziehen, dann seid ihr natürlich dafür.

Echte unternehmerische Vermögen ausklammern.
Erbschaftssteuer drastisch hoch, Lohnssteuer senken, sodass in Summe keine Steuern erhöht werden.

Es kotzt mich einfach an wenn ich sehe, dass Hochqualifizierte abwandern (bspw. Ärzte) und gleichzeitig ein Heer von betagten Ü50ern nicht weiß wohin mit dem Geld.

Leistung muss sich lohnen, das ist keine leere Plattitüde sondern die Kernidee hinter unserem Wohlstand. Erben haben nichts, aber auch gar nichts geleistet.

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

WiWi Gast schrieb am 12.04.2021:

Wie bitte? Geringe indirekte Steuern?
Welche geringe Besteuerung von Kapitalerträgen?
Früher waren Kapitalerträge nach einer Haltefrist steuerfrei mein Freund!

"Die Belastung durch Steuern und Sozialabgaben ist in keinem anderen der 36 Mitgliedsländer höher, der letztjährige Spitzenreiter Belgien wurde eingeholt. Die durchschnittliche Belastung durch Steuern und Sozialabgaben lag im vergangenen Jahr bei 39,3 Prozent. Im OECD-Durchschnitt waren es 25,9 Prozent. Das heißt, dass einem Single hierzulande 60,7 Prozent des Bruttolohns bleiben, im OECD-Durchschnitt dagegen 74,1 Prozent."

Achso nebenbei zahlst du als Verbraucher in Deutschland natürlich noch die höchstem Strompreise!

WiWi Gast schrieb am 12.04.2021:

Das ist schlicht falsch.
Unter Berücksichtigung von geringen indirekten Steuern, den großzügigen Abzugsmöglichkeiten, geringe Besteuerung von Kapitalerträgen liegt die Steuer- und Abgabenlast im internationalen Mittelfeld.
Und ganz ehrlich: Wo werden denn signifikant höhere Gehälter gezahlt? Ausreißer wie New York, Bay Area usw mal ausgenommen. Großbritannien? Frankreich? Japan? Australien? Nicht wirklich.
Klar gibts Bereiche wie IB wo im angloamerikanischen Raum deutlich mehr gezahlt wird, aber das ist für 99% irrelevant.

Er hat nun einmal recht, beispielsweise liegt die USt in nahezu ganz Europa über >20%.
Lediglich Malta liegt soweit ich weiß auf deutschem Niveau.
Und die OECD Studie berücksichtigt ja eben nicht die Freibeträge und die Abzugsmöglichkeiten insbesondere für Familien.
Und was haben Strompreise mit Steuern zu tun? Da kannst du gleich die geringen Lebensmittelpreise gegenrechnen

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ExBerater

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

Diese ewige Diskussion um höhe der Steuerlast ist so ermüdend - und völlig irrelevant.
Wenn, dann müsste ma auf ALLE erzwungenen Abgaben schauen, plus die Lebenshaltungskosten,... und dann müsste man noch entgegenstellen, was man dafür bekommt. Aber auch dann ist das noch nicht aussagekräftig, da es innerhalb aller Länder irrsinnige Unterschiede gibt (Bayern vs Sauerland, Bay vs Detroit,...)

Es wäre aber durchaus mal ein interessanter VWL Ansatz, dass man sozusagen ein Portfolio von exakt gleichen Bedürften aufbaut und dann schaut in welchem Land man übers Leben betrachtet, wie viel vom Einkommen dafür aufbringen muss. Weiß nicht, ob es sowas gibt. Wobei, dann kann man auch einfach auf Sparquote und Vermögensaufbau schauen - wobei man dann auch wieder die soziale Sicherheit gegenstellen müsste.
Wie man es nimmt, es ist kompliziert bis unmöglich.

Was aber Fakt ist: Deutschland wird seit Jahrzehnten schlecht geredet aber gleichzeitig beneidet uns die Welt um unsere Wettbewerbsfähigkeit, unseren hohen Lebensstandard, unsere grünen Städte mit irrsinnig hoher Lebensqualität, und und und

antworten
WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

Überhebliche und naive Ansicht, mittlerweile werden wir eher belächelt. Diese Einstellung lässt sich gut mit dem Hummer und dem heißen Wasser vergleichen - Deutschland verspielt gerade alles: Wettbewerbsfähigkeit, Demokratie, Rechtsicherheit und Wohlstand der Mittelschicht - aber ja, in der Vergangenheit waren wir mal toll. Schlaft weiter.

ExBerater schrieb am 13.04.2021:

Diese ewige Diskussion um höhe der Steuerlast ist so ermüdend - und völlig irrelevant.
Wenn, dann müsste ma auf ALLE erzwungenen Abgaben schauen, plus die Lebenshaltungskosten,... und dann müsste man noch entgegenstellen, was man dafür bekommt. Aber auch dann ist das noch nicht aussagekräftig, da es innerhalb aller Länder irrsinnige Unterschiede gibt (Bayern vs Sauerland, Bay vs Detroit,...)

Es wäre aber durchaus mal ein interessanter VWL Ansatz, dass man sozusagen ein Portfolio von exakt gleichen Bedürften aufbaut und dann schaut in welchem Land man übers Leben betrachtet, wie viel vom Einkommen dafür aufbringen muss. Weiß nicht, ob es sowas gibt. Wobei, dann kann man auch einfach auf Sparquote und Vermögensaufbau schauen - wobei man dann auch wieder die soziale Sicherheit gegenstellen müsste.
Wie man es nimmt, es ist kompliziert bis unmöglich.

Was aber Fakt ist: Deutschland wird seit Jahrzehnten schlecht geredet aber gleichzeitig beneidet uns die Welt um unsere Wettbewerbsfähigkeit, unseren hohen Lebensstandard, unsere grünen Städte mit irrsinnig hoher Lebensqualität, und und und

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

WiWi Gast schrieb am 13.04.2021:

Überhebliche und naive Ansicht, mittlerweile werden wir eher belächelt. Diese Einstellung lässt sich gut mit dem Hummer und dem heißen Wasser vergleichen - Deutschland verspielt gerade alles: Wettbewerbsfähigkeit, Demokratie, Rechtsicherheit und Wohlstand der Mittelschicht - aber ja, in der Vergangenheit waren wir mal toll. Schlaft weiter.

Komm mal aus deinem Loch raus und verbring mehr als einen Urlaub im Ausland bevor du dich in Selbstmitleid ergehst.

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

WiWi Gast schrieb am 13.04.2021:

Überhebliche und naive Ansicht, mittlerweile werden wir eher belächelt. Diese Einstellung lässt sich gut mit dem Hummer und dem heißen Wasser vergleichen - Deutschland verspielt gerade alles: Wettbewerbsfähigkeit, Demokratie, Rechtsicherheit und Wohlstand der Mittelschicht - aber ja, in der Vergangenheit waren wir mal toll. Schlaft weiter.

Von wem wird Deutschland denn belächelt? Vielleicht von rechten, egozentrischen Boomern aber die meisten jungen, eher sozialeren Menschen die ich getroffen habe finden Deutschland echt super. Gibt auch kaum Länder die wirklich in der Lage sind Deutschland zu belächeln.
Die Phrase "Schlaft weiter" kommt auch eher aus dem rechten Spektrum. Ich gehe daher ganz stark davon aus dass du eher ungebildet und in der Attila Hildmann Telegram Gruppe bist und vor allem frustriert bist dass man in Dresden für Hausmeister keine Bay Area Gehälter zahlt.
Deinstallier Social Media/Streamingdienste und geh mal raus vor die Tür.

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

Die Freibeträge? Die ändern an der durchschnittlichen Belastung gar nichts!
Dir bleiben 60% vom Gehalt und fertig.
Sorry aber da brauchst du nichts drehen und wenden.

Das Familien eine geringere Belastung haben als Singles ist wohl logisch oder?

Es ändert nichts daran, dass Deutschland seine Bürger so ausnimmt wie kein anderer Industriestaat.

Was Strompreise damit zu tun haben? Weil der Strompreis mittlerweile zu mehr als der Hälfte aus Steuern und Abgaben besteht? Wenn du indirekte Steuern mitrechnest, steht Deutschland noch schlechter da.

WiWi Gast schrieb am 13.04.2021:

Er hat nun einmal recht, beispielsweise liegt die USt in nahezu ganz Europa über >20%.
Lediglich Malta liegt soweit ich weiß auf deutschem Niveau.
Und die OECD Studie berücksichtigt ja eben nicht die Freibeträge und die Abzugsmöglichkeiten insbesondere für Familien.
Und was haben Strompreise mit Steuern zu tun? Da kannst du gleich die geringen Lebensmittelpreise gegenrechnen

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

+1

eigentlich wäre "+1000" angemessen.

WiWi Gast schrieb am 13.04.2021:

Überhebliche und naive Ansicht, mittlerweile werden wir eher belächelt. Diese Einstellung lässt sich gut mit dem Hummer und dem heißen Wasser vergleichen - Deutschland verspielt gerade alles: Wettbewerbsfähigkeit, Demokratie, Rechtsicherheit und Wohlstand der Mittelschicht - aber ja, in der Vergangenheit waren wir mal toll. Schlaft weiter.

ExBerater schrieb am 13.04.2021:

Diese ewige Diskussion um höhe der Steuerlast ist so ermüdend - und völlig irrelevant.
Wenn, dann müsste ma auf ALLE erzwungenen Abgaben schauen, plus die Lebenshaltungskosten,... und dann müsste man noch entgegenstellen, was man dafür bekommt. Aber auch dann ist das noch nicht aussagekräftig, da es innerhalb aller Länder irrsinnige Unterschiede gibt (Bayern vs Sauerland, Bay vs Detroit,...)

Es wäre aber durchaus mal ein interessanter VWL Ansatz, dass man sozusagen ein Portfolio von exakt gleichen Bedürften aufbaut und dann schaut in welchem Land man übers Leben betrachtet, wie viel vom Einkommen dafür aufbringen muss. Weiß nicht, ob es sowas gibt. Wobei, dann kann man auch einfach auf Sparquote und Vermögensaufbau schauen - wobei man dann auch wieder die soziale Sicherheit gegenstellen müsste.
Wie man es nimmt, es ist kompliziert bis unmöglich.

Was aber Fakt ist: Deutschland wird seit Jahrzehnten schlecht geredet aber gleichzeitig beneidet uns die Welt um unsere Wettbewerbsfähigkeit, unseren hohen Lebensstandard, unsere grünen Städte mit irrsinnig hoher Lebensqualität, und und und

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Voice of Reason

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

Da Du ja anscheinend der einzige "Erwachte" bist, tu uns schlafenden doch einfach den Gefallen und verschwinde.
Anscheinend scheinen wir ja gerne zu schlafen - schließlich tun wir das ja seit Jahrzehnten schon.

Und der Poster zuvor hat vollkommen recht, der angebliche Untergang wird in quasi jedem Land permanent herbeigeredet, typischerweise immer von dem gleichen Typ an Leuten: Leute, die sich ihren eigenen fehlenden individuellen Erfolg versuchen zu erklären damit, dass sie ja in einem System unterwegs sind, das vor die Hunde geht. Und man selbst ist der einzige, der es sieht.

Ziemlich armselig.

WiWi Gast schrieb am 13.04.2021:

Überhebliche und naive Ansicht, mittlerweile werden wir eher belächelt. Diese Einstellung lässt sich gut mit dem Hummer und dem heißen Wasser vergleichen - Deutschland verspielt gerade alles: Wettbewerbsfähigkeit, Demokratie, Rechtsicherheit und Wohlstand der Mittelschicht - aber ja, in der Vergangenheit waren wir mal toll. Schlaft weiter.

ExBerater schrieb am 13.04.2021:

Diese ewige Diskussion um höhe der Steuerlast ist so ermüdend - und völlig irrelevant.
Wenn, dann müsste ma auf ALLE erzwungenen Abgaben schauen, plus die Lebenshaltungskosten,... und dann müsste man noch entgegenstellen, was man dafür bekommt. Aber auch dann ist das noch nicht aussagekräftig, da es innerhalb aller Länder irrsinnige Unterschiede gibt (Bayern vs Sauerland, Bay vs Detroit,...)

Es wäre aber durchaus mal ein interessanter VWL Ansatz, dass man sozusagen ein Portfolio von exakt gleichen Bedürften aufbaut und dann schaut in welchem Land man übers Leben betrachtet, wie viel vom Einkommen dafür aufbringen muss. Weiß nicht, ob es sowas gibt. Wobei, dann kann man auch einfach auf Sparquote und Vermögensaufbau schauen - wobei man dann auch wieder die soziale Sicherheit gegenstellen müsste.
Wie man es nimmt, es ist kompliziert bis unmöglich.

Was aber Fakt ist: Deutschland wird seit Jahrzehnten schlecht geredet aber gleichzeitig beneidet uns die Welt um unsere Wettbewerbsfähigkeit, unseren hohen Lebensstandard, unsere grünen Städte mit irrsinnig hoher Lebensqualität, und und und

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

@Freunde der 100% Besteuerung von Erbschaften über xxxT€:
Beschwert euch doch bitte bei euren Eltern und/oder Großeltern, aber nicht der Gesellschaft. Ob es jemand zu einer signifikanten Erbschaftssumme bringt hängt nicht nur von günstigen Umständen sondern einfach auch von vielen kleinen Entscheidungen im Leben ab. Bei dem was im Normalfall für eine Erbschaft >100k€ sorgt, Immobilien, sind das früher und heute einfach viel Verzicht und viele Wochenenden und Urlaube an denen für dieses Ziel gearbeitet wird, jedenfalls für alle mit normalen /normal bezahlten Jobs.

Manche nehmen das auf sich, manche verbringen die Freizeit lieber mit Hobbies und mehr Urlaub.
Das muss jeder für sich entscheiden. Und wer jetzt wieder wegen unterschiedlichen Startbedingungen jammert: Gibt so viele Ausländer die mit wenig bis nichts hier anfangen, in schei* Jobs arbeiten, sparen, sparen, sparen und dann hier Immobilien kaufen, die sonst niemand will. So wird Wohlstand geschaffen und nicht durch Gejammere

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

WiWi Gast schrieb am 13.04.2021:

Überhebliche und naive Ansicht, mittlerweile werden wir eher belächelt. Diese Einstellung lässt sich gut mit dem Hummer und dem heißen Wasser vergleichen - Deutschland verspielt gerade alles: Wettbewerbsfähigkeit, Demokratie, Rechtsicherheit und Wohlstand der Mittelschicht - aber ja, in der Vergangenheit waren wir mal toll. Schlaft weiter.

Volle Zustimmung. Wer das noch immer nicht erkennt, der will und wird es nie erkennen.

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

Mitnichten der Einzige. Die Vermögensschere geht seit Jahrzehnten weiter auseinander und Deutschland hat nach Belgien weltweit die höchste Abgabelast. Als FAANG-Mitarbeiter sicherlich ein leichtes Argument: Kritiker der hiesigen Umstände haben es wohl nicht geschafft und sind daher unzufriedene Versager, die man nicht beachten sollte.

Voice of Reason schrieb am 13.04.2021:

Da Du ja anscheinend der einzige "Erwachte" bist, tu uns schlafenden doch einfach den Gefallen und verschwinde.
Anscheinend scheinen wir ja gerne zu schlafen - schließlich tun wir das ja seit Jahrzehnten schon.

Und der Poster zuvor hat vollkommen recht, der angebliche Untergang wird in quasi jedem Land permanent herbeigeredet, typischerweise immer von dem gleichen Typ an Leuten: Leute, die sich ihren eigenen fehlenden individuellen Erfolg versuchen zu erklären damit, dass sie ja in einem System unterwegs sind, das vor die Hunde geht. Und man selbst ist der einzige, der es sieht.

Ziemlich armselig.

WiWi Gast schrieb am 13.04.2021:

Überhebliche und naive Ansicht, mittlerweile werden wir eher belächelt. Diese Einstellung lässt sich gut mit dem Hummer und dem heißen Wasser vergleichen - Deutschland verspielt gerade alles: Wettbewerbsfähigkeit, Demokratie, Rechtsicherheit und Wohlstand der Mittelschicht - aber ja, in der Vergangenheit waren wir mal toll. Schlaft weiter.

ExBerater schrieb am 13.04.2021:

Diese ewige Diskussion um höhe der Steuerlast ist so ermüdend - und völlig irrelevant.
Wenn, dann müsste ma auf ALLE erzwungenen Abgaben schauen, plus die Lebenshaltungskosten,... und dann müsste man noch entgegenstellen, was man dafür bekommt. Aber auch dann ist das noch nicht aussagekräftig, da es innerhalb aller Länder irrsinnige Unterschiede gibt (Bayern vs Sauerland, Bay vs Detroit,...)

Es wäre aber durchaus mal ein interessanter VWL Ansatz, dass man sozusagen ein Portfolio von exakt gleichen Bedürften aufbaut und dann schaut in welchem Land man übers Leben betrachtet, wie viel vom Einkommen dafür aufbringen muss. Weiß nicht, ob es sowas gibt. Wobei, dann kann man auch einfach auf Sparquote und Vermögensaufbau schauen - wobei man dann auch wieder die soziale Sicherheit gegenstellen müsste.
Wie man es nimmt, es ist kompliziert bis unmöglich.

Was aber Fakt ist: Deutschland wird seit Jahrzehnten schlecht geredet aber gleichzeitig beneidet uns die Welt um unsere Wettbewerbsfähigkeit, unseren hohen Lebensstandard, unsere grünen Städte mit irrsinnig hoher Lebensqualität, und und und

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

Deutschland sollte ein Mieterland sein von flexiblen Doppel-Jobhoppern im kinderlosen 2 Personenhaushalt auf 40qm.

Eine Folge davon ist, dass der Staat bei der kleinsten Konjunkturdelle auch die Mieten zahlen muss um Obdachlosigkeit von eigentumsbefreiten Mittelschichtangehörigen abzuwenden. Es gibt noch weitere Folgen dieses Schei*traumes, der darin bestand, die Leute gefügiger zu machen.

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

Die Frage, die man sich mal ernsthaft und unideologisch stellen sollte wäre, warum man trotz eines relativ niedrigen Einkommens-Gini einen hohen Vermögens-Gini hat - nur an den Erbschaften wird es nicht liegen!

Vielleicht sollte man sich mal die Investmentkultur, den Anteil der kapitalgedeckten Altersversorgung, etc. anschauen.
Dem deutschen Michel wurde nie erklärt, wie man anlegt, diversifiziert, passiv investiert und dann kommt entweder ein Sparbuch-Olaf heraus oder ein Erwachsener mittleren Alters, der einen hohen fünfstelligen Betrag (sein gesamtes Vermögen) in Wirecard gesteckt hat und dann in einer ÖR-Doku sein Leid klagt...

Vielleicht sollte man auch mal das bedenken...auch die Neigung der deutschen zu Betongold halte ich für sehr kritisch, sicher meist besser als ein Sparbuch (meist jedoch auch nur aufgrund des Leverage- und des Zwangsspareffekt), doch es gibt keine Asset-Klasse, welche im Schnitt die Rendite von Aktien/ Fonds/ ETFs geschlagen hat. Nach Inflation kommen sogar einige Assetklassen auf eine negative Realrendite.

Nochmals zur Altersvorsorge: Viele Menschen leben derzeit in Altersarmut und es werden zukünftig noch mehr werden, nicht nur sinkt das Rentenniveau, auch der Anteil der Rente dr Versteuert werden muss steigt und schon jetzt fließen gut 30% des Staatshaushaltes in die Stabilisierung der Rentte - das Umlagemodell hat ausgedient, nur so kann eine stabile Rente in Zukunft garantiert werden.

Erst wenn der deutsche Michel seinen Vermögensaufbau selbst in die Hand nimmt, die Rente einen kapitalgedeckten Anteil hat, in der Schule neben Goethe auch Kommer gelehrt wird und wir dann immernoch einen hohen V-Gini haben, dann können wir über eine höhe Erbschaftssteuer (100% wären im übrigen Verfassungswidrig Art. 14) reden.

Statt manche arm/ ärmer zu machen, sollten wir alle reich/ reicher machen.

BTW steckt ein Größteil der hohen deutschen Vermögen in Betriebsvermögen, eine hohe Erbschaftssteuer hier kann nur sinnvoll über eine stille Beteiligung ohne Mitspracherecht des Staates geregelt werden, ansonsten haben wir nur wieder eine weitere Initiative, welche unsere Wirtschaft gegen die Wand fahren wird!

WiWi Gast schrieb am 14.04.2021:

Mitnichten der Einzige. Die Vermögensschere geht seit Jahrzehnten weiter auseinander und Deutschland hat nach Belgien weltweit die höchste Abgabelast. Als FAANG-Mitarbeiter sicherlich ein leichtes Argument: Kritiker der hiesigen Umstände haben es wohl nicht geschafft und sind daher unzufriedene Versager, die man nicht beachten sollte.

Voice of Reason schrieb am 13.04.2021:

Da Du ja anscheinend der einzige "Erwachte" bist, tu uns schlafenden doch einfach den Gefallen und verschwinde.
Anscheinend scheinen wir ja gerne zu schlafen - schließlich tun wir das ja seit Jahrzehnten schon.

Und der Poster zuvor hat vollkommen recht, der angebliche Untergang wird in quasi jedem Land permanent herbeigeredet, typischerweise immer von dem gleichen Typ an Leuten: Leute, die sich ihren eigenen fehlenden individuellen Erfolg versuchen zu erklären damit, dass sie ja in einem System unterwegs sind, das vor die Hunde geht. Und man selbst ist der einzige, der es sieht.

Ziemlich armselig.

WiWi Gast schrieb am 13.04.2021:

Überhebliche und naive Ansicht, mittlerweile werden wir eher belächelt. Diese Einstellung lässt sich gut mit dem Hummer und dem heißen Wasser vergleichen - Deutschland verspielt gerade alles: Wettbewerbsfähigkeit, Demokratie, Rechtsicherheit und Wohlstand der Mittelschicht - aber ja, in der Vergangenheit waren wir mal toll. Schlaft weiter.

ExBerater schrieb am 13.04.2021:

Diese ewige Diskussion um höhe der Steuerlast ist so ermüdend - und völlig irrelevant.
Wenn, dann müsste ma auf ALLE erzwungenen Abgaben schauen, plus die Lebenshaltungskosten,... und dann müsste man noch entgegenstellen, was man dafür bekommt. Aber auch dann ist das noch nicht aussagekräftig, da es innerhalb aller Länder irrsinnige Unterschiede gibt (Bayern vs Sauerland, Bay vs Detroit,...)

Es wäre aber durchaus mal ein interessanter VWL Ansatz, dass man sozusagen ein Portfolio von exakt gleichen Bedürften aufbaut und dann schaut in welchem Land man übers Leben betrachtet, wie viel vom Einkommen dafür aufbringen muss. Weiß nicht, ob es sowas gibt. Wobei, dann kann man auch einfach auf Sparquote und Vermögensaufbau schauen - wobei man dann auch wieder die soziale Sicherheit gegenstellen müsste.
Wie man es nimmt, es ist kompliziert bis unmöglich.

Was aber Fakt ist: Deutschland wird seit Jahrzehnten schlecht geredet aber gleichzeitig beneidet uns die Welt um unsere Wettbewerbsfähigkeit, unseren hohen Lebensstandard, unsere grünen Städte mit irrsinnig hoher Lebensqualität, und und und

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

WiWi Gast schrieb am 13.04.2021:

@Freunde der 100% Besteuerung von Erbschaften über xxxT€:
Beschwert euch doch bitte bei euren Eltern und/oder Großeltern, aber nicht der Gesellschaft. Ob es jemand zu einer signifikanten Erbschaftssumme bringt hängt nicht nur von günstigen Umständen sondern einfach auch von vielen kleinen Entscheidungen im Leben ab. Bei dem was im Normalfall für eine Erbschaft >100k€ sorgt, Immobilien, sind das früher und heute einfach viel Verzicht und viele Wochenenden und Urlaube an denen für dieses Ziel gearbeitet wird, jedenfalls für alle mit normalen /normal bezahlten Jobs.

Manche nehmen das auf sich, manche verbringen die Freizeit lieber mit Hobbies und mehr Urlaub.
Das muss jeder für sich entscheiden. Und wer jetzt wieder wegen unterschiedlichen Startbedingungen jammert: Gibt so viele Ausländer die mit wenig bis nichts hier anfangen, in schei* Jobs arbeiten, sparen, sparen, sparen und dann hier Immobilien kaufen, die sonst niemand will. So wird Wohlstand geschaffen und nicht durch Gejammere

Du checkst es vrmtl. nicht. auf was der Poster heraus will, und da hat er mMn vollkommen Recht, ist, dass selbst die großen Denker des Kapitalismus gecheckt haben, dass es schlecht ist, wenn Vermögen akkumuliert wird. Es gibt unzählige Papers, die sich damit befassen.

Wenn ich den Post richtig verstehe, dann ist er der Meinung, dass Erbschaften stark besteuert werden soll, dafür Arbeit weniger stark besteuert werden soll. Dies würde auch Sinn machen, da du durch das Glück in einer Rich Family geboren worden zu sein, nicht nur viel Kohle hast sondern auch das Vitamin B, dass dir gut bezahlte Jobs ermöglicht + Top Tier Ausbildung usw. die dir in deinem Leben ermöglichen wieder mehr als genug zu verdienen. Zusätzlich wäre es 'gerechter' und der "Leistung muss sich Lohnen" Gedanke wäre wieder entfacht. In der heutigen Zeit wirst du nicht nach Leistung bezahlt sondern nach Erfolg.

Kann man jetzt diskutieren, ob gut oder schlecht usw. Aber ein Erbe ist nunmal etwas für das die erbende Person genau gar nichts geleistet hat.

Deswegen wäre z.B. ein Freibetrag bis Summe x sinnvoll + dann eine Erbschaftssteuer. In UK z.B. musst du, wenn du erbst Erbschaftssteuer abdrücken (und die sind dann doch wirtschaftsliberaler als DE/AT).

Dafür müssen in meinen Augen die Lohnnebenkosten und die Lohnsteuer runter (so wie es der Poster auch schreibt). Somit schreibt er auch nur über eine Verschiebung von Steuern. Somit würde es plötzlich von der Leistung des Einzelnen abhängen. Aber mir ist bewusst, dass das Personen, die fett Erben werden, nicht wollen. Hat man das Erbe mental schon für die neue Villa verplant. ;)

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

WiWi Gast schrieb am 13.04.2021:

@Freunde der 100% Besteuerung von Erbschaften über xxxT€:
Beschwert euch doch bitte bei euren Eltern und/oder Großeltern, aber nicht der Gesellschaft. Ob es jemand zu einer signifikanten Erbschaftssumme bringt hängt nicht nur von günstigen Umständen sondern einfach auch von vielen kleinen Entscheidungen im Leben ab. Bei dem was im Normalfall für eine Erbschaft >100k€ sorgt, Immobilien, sind das früher und heute einfach viel Verzicht und viele Wochenenden und Urlaube an denen für dieses Ziel gearbeitet wird, jedenfalls für alle mit normalen /normal bezahlten Jobs.

Manche nehmen das auf sich, manche verbringen die Freizeit lieber mit Hobbies und mehr Urlaub.
Das muss jeder für sich entscheiden. Und wer jetzt wieder wegen unterschiedlichen Startbedingungen jammert: Gibt so viele Ausländer die mit wenig bis nichts hier anfangen, in schei* Jobs arbeiten, sparen, sparen, sparen und dann hier Immobilien kaufen, die sonst niemand will. So wird Wohlstand geschaffen und nicht durch Gejammere

Wie bspw. auch in Saudi Arabien, da gibt sicher auch den ein oder anderen findigen Unternehmer der nach oben durchrutscht. Ansonsten sind aber die Verhältnisse krass zementiert da Reichtum (und hier auch Macht) 1:1 an die Folgegeneration weitergegeben wird. Ist eine krasse Übertreibung aber im Kern die gleiche Logik/Problematik.

Ich finde das übrigens armselig, immer direkt auf eine Neiddebatte umzugleisen. Ich bin selbst Manager in einer T2, habe mir gerade ein Haus für 1 Mio. gekauft und werde in x Jahren Haus und Vermögen meiner Eltern erben. Ich bin auch ansonsten ganz weit entfernt von linken Ideologien. Ich sehe aber die Verhältnisse in unserem Land als zunehmend ungerecht an.

Konsequente Besteuerung von Erbschaften bei gleichzeitiger Senkung der Einkommensbesteuerung ist absolut ein Schritt in die richtige Richtung.

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

WiWi Gast schrieb am 13.04.2021:

Beschwert euch doch bitte bei euren Eltern und/oder Großeltern, aber nicht der Gesellschaft. Ob es jemand zu einer signifikanten Erbschaftssumme bringt hängt nicht nur von günstigen Umständen sondern einfach auch von vielen kleinen Entscheidungen im Leben ab. Bei dem was im Normalfall für eine Erbschaft >100k€ sorgt, Immobilien, sind das früher und heute einfach viel Verzicht und viele Wochenenden und Urlaube an denen für dieses Ziel gearbeitet wird, jedenfalls für alle mit normalen /normal bezahlten Jobs.

Manche nehmen das auf sich, manche verbringen die Freizeit lieber mit Hobbies und mehr Urlaub.

Es geht darum, dass eine überproportionale Erbschaft den Leistungsgedanken in einer Gesellschaft zerstört, was auf lange Sicht das Ende eines jeden kapitalistischen Systems ist.

Wenn ich weiß, dass ich noch so hart arbeiten kann, aber niemals auch nur in die Nähe echten Wohlstands komme, weil der Wohlstand eig. schon verteilt ist, dann gibt es ja keine Motivation mehr Leistung zu erbringen. Und dann kollabiert das System.

Und wenn man sich die Zahlen aus Deutschland anguckt, dann haben wir da definitiv ein Problem. Die Reichsten 10% halten über 67% des Gesamtvermögens. Die unteren 10% haben faktisch gar keins.

Und die Folgen sehen wir doch jetzt schon. Mit jeder Generation steigt die Anzahl der "Leistungsverweigerer" immer weiter an. Sowohl diejenigen, die sich vom Staat alimentieren lassen, als auch diejenigen, die Leben über Arbeit stellen und nur fürs absolut notwendigste Arbeiten.

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Voice of Reason

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

Nene, hast Du falsch verstanden.
Ist nicht meine Meinung, ist das Ergebnis von diversen (sozio-ökonomischen) Studien.
Meine persönliche Beobachtung stützt zwar diese Erkenntnis, stammt aber ursprünglich nicht von mir.

Abgesehen davon - zu deinem Thema mit der Abgabenlast:
deine Anmerkung aus der OECD-Studie stimmt nur für Singles ohne Kinder.
Diese Gruppe mag zwar auf wiwi-treff überrepräsentiert sein, für die gesamte Gesellschaft gilt das glücklicherweise nicht.

Übrigens: es gibt unterschiedliche Arten von "Kritik" und "Kritikern" - die einen sind konstruktiv und haben ernsthaftes Interesse an Veränderung und Verbesserung. Die anderen, und zu denen zähle ich Dich nach deinen Posts, haben keine Ideen, sind nur destruktiv und wirken zersetzend auf die Gesellschaft.

WiWi Gast schrieb am 14.04.2021:

Mitnichten der Einzige. Die Vermögensschere geht seit Jahrzehnten weiter auseinander und Deutschland hat nach Belgien weltweit die höchste Abgabelast. Als FAANG-Mitarbeiter sicherlich ein leichtes Argument: Kritiker der hiesigen Umstände haben es wohl nicht geschafft und sind daher unzufriedene Versager, die man nicht beachten sollte.

Voice of Reason schrieb am 13.04.2021:

Da Du ja anscheinend der einzige "Erwachte" bist, tu uns schlafenden doch einfach den Gefallen und verschwinde.
Anscheinend scheinen wir ja gerne zu schlafen - schließlich tun wir das ja seit Jahrzehnten schon.

Und der Poster zuvor hat vollkommen recht, der angebliche Untergang wird in quasi jedem Land permanent herbeigeredet, typischerweise immer von dem gleichen Typ an Leuten: Leute, die sich ihren eigenen fehlenden individuellen Erfolg versuchen zu erklären damit, dass sie ja in einem System unterwegs sind, das vor die Hunde geht. Und man selbst ist der einzige, der es sieht.

Ziemlich armselig.

WiWi Gast schrieb am 13.04.2021:

Überhebliche und naive Ansicht, mittlerweile werden wir eher belächelt. Diese Einstellung lässt sich gut mit dem Hummer und dem heißen Wasser vergleichen - Deutschland verspielt gerade alles: Wettbewerbsfähigkeit, Demokratie, Rechtsicherheit und Wohlstand der Mittelschicht - aber ja, in der Vergangenheit waren wir mal toll. Schlaft weiter.

ExBerater schrieb am 13.04.2021:

Diese ewige Diskussion um höhe der Steuerlast ist so ermüdend - und völlig irrelevant.
Wenn, dann müsste ma auf ALLE erzwungenen Abgaben schauen, plus die Lebenshaltungskosten,... und dann müsste man noch entgegenstellen, was man dafür bekommt. Aber auch dann ist das noch nicht aussagekräftig, da es innerhalb aller Länder irrsinnige Unterschiede gibt (Bayern vs Sauerland, Bay vs Detroit,...)

Es wäre aber durchaus mal ein interessanter VWL Ansatz, dass man sozusagen ein Portfolio von exakt gleichen Bedürften aufbaut und dann schaut in welchem Land man übers Leben betrachtet, wie viel vom Einkommen dafür aufbringen muss. Weiß nicht, ob es sowas gibt. Wobei, dann kann man auch einfach auf Sparquote und Vermögensaufbau schauen - wobei man dann auch wieder die soziale Sicherheit gegenstellen müsste.
Wie man es nimmt, es ist kompliziert bis unmöglich.

Was aber Fakt ist: Deutschland wird seit Jahrzehnten schlecht geredet aber gleichzeitig beneidet uns die Welt um unsere Wettbewerbsfähigkeit, unseren hohen Lebensstandard, unsere grünen Städte mit irrsinnig hoher Lebensqualität, und und und

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

WiWi Gast schrieb am 14.04.2021:

@Freunde der 100% Besteuerung von Erbschaften über xxxT€:
Beschwert euch doch bitte bei euren Eltern und/oder Großeltern, aber nicht der Gesellschaft. Ob es jemand zu einer signifikanten Erbschaftssumme bringt hängt nicht nur von günstigen Umständen sondern einfach auch von vielen kleinen Entscheidungen im Leben ab. Bei dem was im Normalfall für eine Erbschaft >100k€ sorgt, Immobilien, sind das früher und heute einfach viel Verzicht und viele Wochenenden und Urlaube an denen für dieses Ziel gearbeitet wird, jedenfalls für alle mit normalen /normal bezahlten Jobs.

Manche nehmen das auf sich, manche verbringen die Freizeit lieber mit Hobbies und mehr Urlaub.
Das muss jeder für sich entscheiden. Und wer jetzt wieder wegen unterschiedlichen Startbedingungen jammert: Gibt so viele Ausländer die mit wenig bis nichts hier anfangen, in schei* Jobs arbeiten, sparen, sparen, sparen und dann hier Immobilien kaufen, die sonst niemand will. So wird Wohlstand geschaffen und nicht durch Gejammere

Du checkst es vrmtl. nicht. auf was der Poster heraus will, und da hat er mMn vollkommen Recht, ist, dass selbst die großen Denker des Kapitalismus gecheckt haben, dass es schlecht ist, wenn Vermögen akkumuliert wird. Es gibt unzählige Papers, die sich damit befassen.

Wenn ich den Post richtig verstehe, dann ist er der Meinung, dass Erbschaften stark besteuert werden soll, dafür Arbeit weniger stark besteuert werden soll. Dies würde auch Sinn machen, da du durch das Glück in einer Rich Family geboren worden zu sein, nicht nur viel Kohle hast sondern auch das Vitamin B, dass dir gut bezahlte Jobs ermöglicht + Top Tier Ausbildung usw. die dir in deinem Leben ermöglichen wieder mehr als genug zu verdienen. Zusätzlich wäre es 'gerechter' und der "Leistung muss sich Lohnen" Gedanke wäre wieder entfacht. In der heutigen Zeit wirst du nicht nach Leistung bezahlt sondern nach Erfolg.

Kann man jetzt diskutieren, ob gut oder schlecht usw. Aber ein Erbe ist nunmal etwas für das die erbende Person genau gar nichts geleistet hat.

Deswegen wäre z.B. ein Freibetrag bis Summe x sinnvoll + dann eine Erbschaftssteuer. In UK z.B. musst du, wenn du erbst Erbschaftssteuer abdrücken (und die sind dann doch wirtschaftsliberaler als DE/AT).

Dafür müssen in meinen Augen die Lohnnebenkosten und die Lohnsteuer runter (so wie es der Poster auch schreibt). Somit schreibt er auch nur über eine Verschiebung von Steuern. Somit würde es plötzlich von der Leistung des Einzelnen abhängen. Aber mir ist bewusst, dass das Personen, die fett Erben werden, nicht wollen. Hat man das Erbe mental schon für die neue Villa verplant. ;)

Wenn man die ganz großen Vermögen besteuern will, warum nicht. Ich denke aber, dass die Leute dann eher die österreichische Staatsbürgerschaft annehmen und 183 Tage im Jahr in Kitzbühl leben als 99,99% Erbschaftssteuer zu zahlen.

Betriebsvermögen will eigentlich niemand besteuern. UK wäre da auch ein warnendes Beispiel, wo die hohen Erbschaftsteuern der Nachkriegszeit beigetragen haben, dass es fast keinen industriellen Mittelstand mehr gibt.

Und beim Rest der Vermögen haben wir auch in Deutschland Freibeträge und Steuern. Wenn du lieber das UK Modell willst, wird sich meiner Ansicht nach hauptsächlich ändern, dass in UK Einzelkinder höhere Freibeträge haben und in Deutschland kinderreiche Familie.

In UK kann man steuerfrei an Ehepartner vererben. Wenn eine Immobilie involviert ist, kann jeder Partner bis 500k Pfund steuerfrei vererben, wobei nicht verbrauchte Freibeträge vom überlebenden Ehepartner genutzt werden können. Also steuerfreie Vererbung von Vermögen mit Immobilie bis 1 Mio Pfund, i.e. 1,15 Mio Euro. Schenkungen, die früher als 7 Jahre vor dem Tod getätigt wurden, werden bei der Erbschaftssteuer nicht berücksichtigt. Danach ist der Steuersatz 40%.

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

WiWi Gast schrieb am 14.04.2021:

@Freunde der 100% Besteuerung von Erbschaften über xxxT€:
Beschwert euch doch bitte bei euren Eltern und/oder Großeltern, aber nicht der Gesellschaft. Ob es jemand zu einer signifikanten Erbschaftssumme bringt hängt nicht nur von günstigen Umständen sondern einfach auch von vielen kleinen Entscheidungen im Leben ab. Bei dem was im Normalfall für eine Erbschaft >100k€ sorgt, Immobilien, sind das früher und heute einfach viel Verzicht und viele Wochenenden und Urlaube an denen für dieses Ziel gearbeitet wird, jedenfalls für alle mit normalen /normal bezahlten Jobs.

Manche nehmen das auf sich, manche verbringen die Freizeit lieber mit Hobbies und mehr Urlaub.
Das muss jeder für sich entscheiden. Und wer jetzt wieder wegen unterschiedlichen Startbedingungen jammert: Gibt so viele Ausländer die mit wenig bis nichts hier anfangen, in schei* Jobs arbeiten, sparen, sparen, sparen und dann hier Immobilien kaufen, die sonst niemand will. So wird Wohlstand geschaffen und nicht durch Gejammere

Du checkst es vrmtl. nicht. auf was der Poster heraus will, und da hat er mMn vollkommen Recht, ist, dass selbst die großen Denker des Kapitalismus gecheckt haben, dass es schlecht ist, wenn Vermögen akkumuliert wird. Es gibt unzählige Papers, die sich damit befassen.

Wenn ich den Post richtig verstehe, dann ist er der Meinung, dass Erbschaften stark besteuert werden soll, dafür Arbeit weniger stark besteuert werden soll. Dies würde auch Sinn machen, da du durch das Glück in einer Rich Family geboren worden zu sein, nicht nur viel Kohle hast sondern auch das Vitamin B, dass dir gut bezahlte Jobs ermöglicht + Top Tier Ausbildung usw. die dir in deinem Leben ermöglichen wieder mehr als genug zu verdienen. Zusätzlich wäre es 'gerechter' und der "Leistung muss sich Lohnen" Gedanke wäre wieder entfacht. In der heutigen Zeit wirst du nicht nach Leistung bezahlt sondern nach Erfolg.

Kann man jetzt diskutieren, ob gut oder schlecht usw. Aber ein Erbe ist nunmal etwas für das die erbende Person genau gar nichts geleistet hat.

Deswegen wäre z.B. ein Freibetrag bis Summe x sinnvoll + dann eine Erbschaftssteuer. In UK z.B. musst du, wenn du erbst Erbschaftssteuer abdrücken (und die sind dann doch wirtschaftsliberaler als DE/AT).

Dafür müssen in meinen Augen die Lohnnebenkosten und die Lohnsteuer runter (so wie es der Poster auch schreibt). Somit schreibt er auch nur über eine Verschiebung von Steuern. Somit würde es plötzlich von der Leistung des Einzelnen abhängen. Aber mir ist bewusst, dass das Personen, die fett Erben werden, nicht wollen. Hat man das Erbe mental schon für die neue Villa verplant. ;)

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

Es geht darum, dass eine überproportionale Erbschaft den Leistungsgedanken in einer Gesellschaft zerstört, was auf lange Sicht das Ende eines jeden kapitalistischen Systems ist.

Wenn ich weiß, dass ich noch so hart arbeiten kann, aber niemals auch nur in die Nähe echten Wohlstands komme, weil der Wohlstand eig. schon verteilt ist, dann gibt es ja keine Motivation mehr Leistung zu erbringen. Und dann kollabiert das System.

Und wenn man sich die Zahlen aus Deutschland anguckt, dann haben wir da definitiv ein Problem. Die Reichsten 10% halten über 67% des Gesamtvermögens. Die unteren 10% haben faktisch gar keins.

Und die Folgen sehen wir doch jetzt schon. Mit jeder Generation steigt die Anzahl der "Leistungsverweigerer" immer weiter an. Sowohl diejenigen, die sich vom Staat alimentieren lassen, als auch diejenigen, die Leben über Arbeit stellen und nur fürs absolut notwendigste Arbeiten.

Die vermögendsten 10% fangen in Deutschland bei 477k an. Etwas realistischer nach Alter betrachtet, ist der Vermögensstand mit 60 am größten und man gehört mit 625k schon zu den vermögendsten 10%. (Unter 30 gehört man mit 71k zu den reichsten.)

Das sind doch keine Zahlen, die man nicht mit Erwerbsarbeit erreichen kann. Zumindest mir ist nicht klar, warum sich Arbeit und sparen nicht lohnen sollten.

Irgendwie habe ich den Eindruck, dass hier viele völlig falsche Einschätzungen bzgl. Wohlstand haben.

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

Ich nehme mal den Faden auf "Die anderen [,die keine massive Umverteilung wollen] sind nur destruktiv und wirken zersetzend auf die Gesellschaft."

Dieser Staat finanziert jedem eine kostenlose Ausbildung in Form von 9-13 Jahren Schule.
Dieser Staat hat uns allen unser Studium finanziert, teilweise inkl. BaFög.
Dieser Staat haut Milliarden raus für FFP2-Masken, für Gender, für "Kampf gegen Rechts", für Sozialhilfe, für Kurzarbeit, für Rente ab 63, .... (you name it).

Ich finde es wenig angemessen, diejenigen, die vor eine immer weiteren Steigerung der Abgabenlast warnen, als die "zersetzenden Kräfte der Gesellschaft" darzustellen. Zersetzend ist aus meiner Sicht der Teil, der nur nach mehr Geld schreit, aber nichts Produktives beiträgt. Das sind witzigerweise zu einem Großteil diejenigen, die für sich selbst reklamieren, die Gesellschaft voranzubringen: FFF, BLM, Linke, "Gesellschaftsforscher", Soziologen, ... (you name it).

Man sollte viel eher schauen, wieviel Leute beitragen, anstatt Mantra-artig danach zu schreien, dass diejenigen, die ohnehin schon viel abgeben, noch mehr abgeben sollen.

Damit sage ich ausdrücklich nicht, dass man nicht bei Erbschaften (bzw. bei allen leistungslosen Einkommen) genauer hinschaut.

Aber es kann auch nicht sein, dass in diesem Land gerade einmal noch 15 Mio. Jobs tatsächlich Werte schöpfen, während 65 Mio. Menschen Gelder beziehen. In den 65 Mio. sid natürlich auch Lehrer, Ärzte, ÖD .. enthalten, die auch etwas beitragen.

Aber das Niveau Ihrer Entlohnung ergibt sich aus der wirtschaftlichen Lage dieses Landes, und diese wiederum wird von nur 15 Mio. Menschen sowie den Utnernehmen hier bestimmt. Ansonsten müssten ein Arzt, Lehrer, ÖD-Angestellter ... in Ghana ja auch 4k netto / Monat verdienen, was nicht so ist.

Insofern finde ich es auch ziemlich daneben, wenn Schüler /Student Johannes sich über "die Alten" aufregt, die mit dem Auto zur Kirche fahren. Sie haben dafür gesorgt, dass Johannes sich überhaupt Gedanken über das Klima machen kann!

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

Hauptproblem sind doch nicht die Steuern, sondern viel mehr die Mentalität die in Deutschland (und in vielen anderen Teilen Europas) vor allem unter den jüngeren vorhanden ist.

Ambition ist nicht cool in Europa. Wenn der Ex CoBa Chef eine, für internationale Managerverhältnisse, Mini-Abfidnung von 2-3 Millionen bekommt, gibt es dazu einen fünfseiten Artikel im Handelsblatt. In den USA verdienen CEOs von Mittelständlern, von denen noch nie jemand was gehört hat 10 Mio+. Und dieser Neid und Verbortheit zieht sich in allen Bereichen durch.

Tesla kommt nach Berlin. Anstatt Elon Musk den roten Teppich auszurollen, protestierten Boomer Nachbarn im Umkreis erstmal darüber, weil sie Angst davor haben die Fabrik könnte zu viel Wasser verbrauchen. Das alles ist Deutschland.

Genauso die Einstellung der jungen Leute. Anna-Marie-Christin, die vor 30 Jahren noch nicht mal eine Hochschule betreten hätte da sie für höhere Bildung nicht wirklich geeignet ist, studiert jetzt 9 Semester im Bachelor WiWi und haut dann nach einem Gap Year in Australien natürlich auch noch einen Master oben drauf. Das muss man sich mal vor Augen führen: in welchem Land auf dieser Welt besuchen Leute Graduate-Degree Programme die weder Forschungs- noch Karriereambitionen haben? Finanziert natürlich alles zu 100% von der Allgemeinheit, selbst wenn Anna-Marie-Christin sich nach dem Master dazu entscheidet nach ihrem Master zu ihrem Freund nach Australien auszuwandern ohne jemals produktiv in der Heimatvolkswirtschaft gewesen zu sein. Komplett utopisch.

Durch den aufgebauten Wohlstand der Eltern lässt sich dieses Lotterleben halt ganz angenehm finanzieren.

Nur die Frage: wie wirkt sich das auf die Wettbewerbsfähigkeit unserer Volkswirtschaft aus, wenn ich einen Blick auf die Angelsächsischen aber vor allem die asiatischen Länder werfe? Momentan bekommen wir davon noch nicht so viel mit, aber wartet einfach mal 20 Jahre ab wenn dann die Kinder der heutigen Langzeitstudenten und Grünwähler ins erwerbstätige Alter kommen.

Wir haben in diesem Land einfach einen massiven Shift von Leistungsträgern zu Leistungsempfängern und ich sehe nicht, wie sich das so schnell ändern sollte.

antworten
WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

WiWi Gast schrieb am 14.04.2021:

Es geht darum, dass eine überproportionale Erbschaft den Leistungsgedanken in einer Gesellschaft zerstört, was auf lange Sicht das Ende eines jeden kapitalistischen Systems ist.

Wenn ich weiß, dass ich noch so hart arbeiten kann, aber niemals auch nur in die Nähe echten Wohlstands komme, weil der Wohlstand eig. schon verteilt ist, dann gibt es ja keine Motivation mehr Leistung zu erbringen. Und dann kollabiert das System.

Und wenn man sich die Zahlen aus Deutschland anguckt, dann haben wir da definitiv ein Problem. Die Reichsten 10% halten über 67% des Gesamtvermögens. Die unteren 10% haben faktisch gar keins.

Und die Folgen sehen wir doch jetzt schon. Mit jeder Generation steigt die Anzahl der "Leistungsverweigerer" immer weiter an. Sowohl diejenigen, die sich vom Staat alimentieren lassen, als auch diejenigen, die Leben über Arbeit stellen und nur fürs absolut notwendigste Arbeiten.

Die vermögendsten 10% fangen in Deutschland bei 477k an. Etwas realistischer nach Alter betrachtet, ist der Vermögensstand mit 60 am größten und man gehört mit 625k schon zu den vermögendsten 10%. (Unter 30 gehört man mit 71k zu den reichsten.)

Das sind doch keine Zahlen, die man nicht mit Erwerbsarbeit erreichen kann. Zumindest mir ist nicht klar, warum sich Arbeit und sparen nicht lohnen sollten.

Irgendwie habe ich den Eindruck, dass hier viele völlig falsche Einschätzungen bzgl. Wohlstand haben.

Ich glaube problematisch bei der Betrachtung ist:

  1. Dass Eheleute getrennt betrachtet werden, es ist dann also häufig doch über eine Million, wenn das Vermögen geteilt ist und beide zu den obersten 10 % gehören.

  2. Das Gesamtdeutschland betrachtet wird. Ein Großteil des Vermögens werden die selbstgenutzten Immobilien ausmachen. Damit ist es aber total davon abhängig wo du wohnst. In den Metropolen gehört beinah jeder mit einer abbezahlten Immobilie zu den top 10 %. Auf dem Land bist du dafür selbst mit einem top Haus alleine noch weit davon entfernt.

Die meisten schreiber hier bewegen sich aber in den Metropolen und vergleichen sich natürlich auch mit den Menschen dort und weniger mit denen auf dem Land. Und dann machen die top 10 % von Deutschland halt keine 10 % der Bevölkerung mehr aus, sondern deutlich mehr.

Und im Endeffekt geht es bei den meisten Klagen hier über die Einkommens-/Vermögensverteilung doch indirekt um die Wohn- und Immobilienpreise. Viele beklagen sich, dass sie einen sehr guten Job haben, sich aber kein EFH leisten können. An 2. Stelle geht es dann vielleicht noch um die Altersvorsorge. Aber klagen, dass man nicht genug konsumieren könnte habe ich noch nicht gehört.

antworten
WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

WiWi Gast schrieb am 14.04.2021:

Die vermögendsten 10% fangen in Deutschland bei 477k an. Etwas realistischer nach Alter betrachtet, ist der Vermögensstand mit 60 am größten und man gehört mit 625k schon zu den vermögendsten 10%. (Unter 30 gehört man mit 71k zu den reichsten.)

Das sind doch keine Zahlen, die man nicht mit Erwerbsarbeit erreichen kann. Zumindest mir ist nicht klar, warum sich Arbeit und sparen nicht lohnen sollten.

Irgendwie habe ich den Eindruck, dass hier viele völlig falsche Einschätzungen bzgl. Wohlstand haben.

Du beziehst dich vermutlich auf die Zahlen des DIW von 2012.

Dein Denkfehler liegt darin, dass es sich dabei um Durchschnittswerte (!!!) handelt.
Bsp. Das Durchschnittsvermögen lag da bei 83k, das Medianvermögen aber nur bei 17k.
Man sieht also, dass die extrem hohen Vermögen die Zahlen stark beeinflussen.

Das reichste 1% besitzt knapp 35% des Vermögens und die Top 0,1% immer noch 22,5%.
Deutschland liegt bei der Vermögensungleichheit auf dem selben Level wie Saudi-Arabien oder Haiti... Wo das noch gesund und fortschrittlich sein soll, muss auch mal erstmal jemand erklären.

Die Studien besagten übrigens auch, dass das Vermögen der Oberschicht zu 80% aus Erbschaft stammt und nur zu 20% selbstverdient ist. Und das obwohl die absoluten Top Vermögen noch nicht mal inkludiert waren (weil die Daten schlicht fehlen).

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

WiWi Gast schrieb am 14.04.2021:

Es geht darum, dass eine überproportionale Erbschaft den Leistungsgedanken in einer Gesellschaft zerstört, was auf lange Sicht das Ende eines jeden kapitalistischen Systems ist.

Wenn ich weiß, dass ich noch so hart arbeiten kann, aber niemals auch nur in die Nähe echten Wohlstands komme, weil der Wohlstand eig. schon verteilt ist, dann gibt es ja keine Motivation mehr Leistung zu erbringen. Und dann kollabiert das System.

Und wenn man sich die Zahlen aus Deutschland anguckt, dann haben wir da definitiv ein Problem. Die Reichsten 10% halten über 67% des Gesamtvermögens. Die unteren 10% haben faktisch gar keins.

Und die Folgen sehen wir doch jetzt schon. Mit jeder Generation steigt die Anzahl der "Leistungsverweigerer" immer weiter an. Sowohl diejenigen, die sich vom Staat alimentieren lassen, als auch diejenigen, die Leben über Arbeit stellen und nur fürs absolut notwendigste Arbeiten.

Die vermögendsten 10% fangen in Deutschland bei 477k an. Etwas realistischer nach Alter betrachtet, ist der Vermögensstand mit 60 am größten und man gehört mit 625k schon zu den vermögendsten 10%. (Unter 30 gehört man mit 71k zu den reichsten.)

Das sind doch keine Zahlen, die man nicht mit Erwerbsarbeit erreichen kann. Zumindest mir ist nicht klar, warum sich Arbeit und sparen nicht lohnen sollten.

Irgendwie habe ich den Eindruck, dass hier viele völlig falsche Einschätzungen bzgl. Wohlstand haben.

Das spitzt sich sich noch viel weiter zu.
Das große Vermögen liegt eigentlich nicht bei den oberen 10%, sondern eher bei den oberen 2%.

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

Grundsätzlich stimme ich dir in einigen Punkten zu.
Eine kontinuierlich steigende Akkumulation von Vermögen auf Einzelne ist sicher nicht gut für die Gesellschaft. Nur sind es genau diese Einzelnen, die niemals die Hauptlast dieser Idee der Erben-Besteuerung tragen müssten. Dafür ist ab einer bestimmten Grenze die Vermögen zu mobil.

Wer würde als überproportional beitragen? Richtig, die Mittelschicht die heute schon den Laden am laufen hält. Die das bereits besteuerte! Kapital nicht verkonsumiert, sondern spart und so wenn alles gut läuft, zu einer Immobilie kommt.

Wäre es besser wenn Einkommen weniger stark besteuert werden, damit durch eigene Arbeit Wohlstand geschaffen werden kann? Definitiv! Nur gibt's hierfür noch andere Hebel. Wir leisten uns einen teuren Sozialstaat, wir überregulieren, wir schieben ein gigantisches Renten/Pensionsproblem vor uns her.

Wer glaubt dass Einkommen >60T€ durch eine Reform der Erbschaftssteuer entlastet werden, sollte einmal die soweit vorliegenden Wahlprogramme anschauen. Das Geld würde für vieles verwendet werden, aber sicher nicht zur Entlastung von "Topverdienern"

WiWi Gast schrieb am 14.04.2021:

WiWi Gast schrieb am 14.04.2021:

@Freunde der 100% Besteuerung von Erbschaften über xxxT€:
Beschwert euch doch bitte bei euren Eltern und/oder Großeltern, aber nicht der Gesellschaft. Ob es jemand zu einer signifikanten Erbschaftssumme bringt hängt nicht nur von günstigen Umständen sondern einfach auch von vielen kleinen Entscheidungen im Leben ab. Bei dem was im Normalfall für eine Erbschaft >100k€ sorgt, Immobilien, sind das früher und heute einfach viel Verzicht und viele Wochenenden und Urlaube an denen für dieses Ziel gearbeitet wird, jedenfalls für alle mit normalen /normal bezahlten Jobs.

Manche nehmen das auf sich, manche verbringen die Freizeit lieber mit Hobbies und mehr Urlaub.
Das muss jeder für sich entscheiden. Und wer jetzt wieder wegen unterschiedlichen Startbedingungen jammert: Gibt so viele Ausländer die mit wenig bis nichts hier anfangen, in schei* Jobs arbeiten, sparen, sparen, sparen und dann hier Immobilien kaufen, die sonst niemand will. So wird Wohlstand geschaffen und nicht durch Gejammere

Du checkst es vrmtl. nicht. auf was der Poster heraus will, und da hat er mMn vollkommen Recht, ist, dass selbst die großen Denker des Kapitalismus gecheckt haben, dass es schlecht ist, wenn Vermögen akkumuliert wird. Es gibt unzählige Papers, die sich damit befassen.

Wenn ich den Post richtig verstehe, dann ist er der Meinung, dass Erbschaften stark besteuert werden soll, dafür Arbeit weniger stark besteuert werden soll. Dies würde auch Sinn machen, da du durch das Glück in einer Rich Family geboren worden zu sein, nicht nur viel Kohle hast sondern auch das Vitamin B, dass dir gut bezahlte Jobs ermöglicht + Top Tier Ausbildung usw. die dir in deinem Leben ermöglichen wieder mehr als genug zu verdienen. Zusätzlich wäre es 'gerechter' und der "Leistung muss sich Lohnen" Gedanke wäre wieder entfacht. In der heutigen Zeit wirst du nicht nach Leistung bezahlt sondern nach Erfolg.

Kann man jetzt diskutieren, ob gut oder schlecht usw. Aber ein Erbe ist nunmal etwas für das die erbende Person genau gar nichts geleistet hat.

Deswegen wäre z.B. ein Freibetrag bis Summe x sinnvoll + dann eine Erbschaftssteuer. In UK z.B. musst du, wenn du erbst Erbschaftssteuer abdrücken (und die sind dann doch wirtschaftsliberaler als DE/AT).

Dafür müssen in meinen Augen die Lohnnebenkosten und die Lohnsteuer runter (so wie es der Poster auch schreibt). Somit schreibt er auch nur über eine Verschiebung von Steuern. Somit würde es plötzlich von der Leistung des Einzelnen abhängen. Aber mir ist bewusst, dass das Personen, die fett Erben werden, nicht wollen. Hat man das Erbe mental schon für die neue Villa verplant. ;)

+1

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

WiWi Gast schrieb am 14.04.2021:

Die vermögendsten 10% fangen in Deutschland bei 477k an. Etwas realistischer nach Alter betrachtet, ist der Vermögensstand mit 60 am größten und man gehört mit 625k schon zu den vermögendsten 10%. (Unter 30 gehört man mit 71k zu den reichsten.)

Das sind doch keine Zahlen, die man nicht mit Erwerbsarbeit erreichen kann. Zumindest mir ist nicht klar, warum sich Arbeit und sparen nicht lohnen sollten.

Irgendwie habe ich den Eindruck, dass hier viele völlig falsche Einschätzungen bzgl. Wohlstand haben.

Du beziehst dich vermutlich auf die Zahlen des DIW von 2012.

Dein Denkfehler liegt darin, dass es sich dabei um Durchschnittswerte (!!!) handelt.
Bsp. Das Durchschnittsvermögen lag da bei 83k, das Medianvermögen aber nur bei 17k.
Man sieht also, dass die extrem hohen Vermögen die Zahlen stark beeinflussen.

Das reichste 1% besitzt knapp 35% des Vermögens und die Top 0,1% immer noch 22,5%.
Deutschland liegt bei der Vermögensungleichheit auf dem selben Level wie Saudi-Arabien oder Haiti... Wo das noch gesund und fortschrittlich sein soll, muss auch mal erstmal jemand erklären.

Die Studien besagten übrigens auch, dass das Vermögen der Oberschicht zu 80% aus Erbschaft stammt und nur zu 20% selbstverdient ist. Und das obwohl die absoluten Top Vermögen noch nicht mal inkludiert waren (weil die Daten schlicht fehlen).

Die Zahlen sind aus einem Artikel von 2020 vom iwd "Mit dem Alter wächst das Vermögen".

Die Zahlen beziehen sich auf die untere Grenze eines Vermögens-Percentils nach Altersgruppe. Als z.B. mit 625k im Alter von 59 gehört man zu den 10% vermögendsten in der Altersgruppe. Das hat meiner Ansicht nach nichts mit Durchschnitt oder Median zu tun.

Der deutsche Gini-Wert ist aber auch ähnlich zu Schweden und Norwegen. Starke Sozialsysteme verstärken nicht Vermögensaufbau, da der Staat viele Themen nicht den Bürgern überlässt.
In Deutschland haben wir dazu das Thema der Umlagen-basierten Rente. Die ganzen Rentenbeiträge der Arbeitnehmer tauchen in keiner Vermögensstatistik auf, obwohl die Rente für die meisten immer noch der wichtigste Teil der Altersversorgung ist. Ist natürlich eine interessante Frage, wie sich das entwickeln wird.

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

WiWi Gast schrieb am 14.04.2021:

Hauptproblem sind doch nicht die Steuern, sondern viel mehr die Mentalität die in Deutschland (und in vielen anderen Teilen Europas) vor allem unter den jüngeren vorhanden ist.

Ambition ist nicht cool in Europa. Wenn der Ex CoBa Chef eine, für internationale Managerverhältnisse, Mini-Abfidnung von 2-3 Millionen bekommt, gibt es dazu einen fünfseiten Artikel im Handelsblatt. In den USA verdienen CEOs von Mittelständlern, von denen noch nie jemand was gehört hat 10 Mio+. Und dieser Neid und Verbortheit zieht sich in allen Bereichen durch.

Tesla kommt nach Berlin. Anstatt Elon Musk den roten Teppich auszurollen, protestierten Boomer Nachbarn im Umkreis erstmal darüber, weil sie Angst davor haben die Fabrik könnte zu viel Wasser verbrauchen. Das alles ist Deutschland.

Genauso die Einstellung der jungen Leute. Anna-Marie-Christin, die vor 30 Jahren noch nicht mal eine Hochschule betreten hätte da sie für höhere Bildung nicht wirklich geeignet ist, studiert jetzt 9 Semester im Bachelor WiWi und haut dann nach einem Gap Year in Australien natürlich auch noch einen Master oben drauf. Das muss man sich mal vor Augen führen: in welchem Land auf dieser Welt besuchen Leute Graduate-Degree Programme die weder Forschungs- noch Karriereambitionen haben? Finanziert natürlich alles zu 100% von der Allgemeinheit, selbst wenn Anna-Marie-Christin sich nach dem Master dazu entscheidet nach ihrem Master zu ihrem Freund nach Australien auszuwandern ohne jemals produktiv in der Heimatvolkswirtschaft gewesen zu sein. Komplett utopisch.

Durch den aufgebauten Wohlstand der Eltern lässt sich dieses Lotterleben halt ganz angenehm finanzieren.

Nur die Frage: wie wirkt sich das auf die Wettbewerbsfähigkeit unserer Volkswirtschaft aus, wenn ich einen Blick auf die Angelsächsischen aber vor allem die asiatischen Länder werfe? Momentan bekommen wir davon noch nicht so viel mit, aber wartet einfach mal 20 Jahre ab wenn dann die Kinder der heutigen Langzeitstudenten und Grünwähler ins erwerbstätige Alter kommen.

Wir haben in diesem Land einfach einen massiven Shift von Leistungsträgern zu Leistungsempfängern und ich sehe nicht, wie sich das so schnell ändern sollte.

Und trotzdem lebt es sich in DE deutlich besser als in den USA, UK und Asien. Was genau ist jetzt super daran, dass in den USA auch CEOs von mittelständischen Unternehmen Millionen verdienen? Dass die Kluft zwischen arm und reich größer wird?

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

Die vermögendsten 10% fangen in Deutschland bei 477k an. Etwas realistischer nach Alter betrachtet, ist der Vermögensstand mit 60 am größten und man gehört mit 625k schon zu den vermögendsten 10%. (Unter 30 gehört man mit 71k zu den reichsten.)

Das sind doch keine Zahlen, die man nicht mit Erwerbsarbeit erreichen kann. Zumindest mir ist nicht klar, warum sich Arbeit und sparen nicht lohnen sollten.

Irgendwie habe ich den Eindruck, dass hier viele völlig falsche Einschätzungen bzgl. Wohlstand haben.

Ich glaube problematisch bei der Betrachtung ist:

  1. Dass Eheleute getrennt betrachtet werden, es ist dann also häufig doch über eine Million, wenn das Vermögen geteilt ist und beide zu den obersten 10 % gehören.

  2. Das Gesamtdeutschland betrachtet wird. Ein Großteil des Vermögens werden die selbstgenutzten Immobilien ausmachen. Damit ist es aber total davon abhängig wo du wohnst. In den Metropolen gehört beinah jeder mit einer abbezahlten Immobilie zu den top 10 %. Auf dem Land bist du dafür selbst mit einem top Haus alleine noch weit davon entfernt.

Die meisten schreiber hier bewegen sich aber in den Metropolen und vergleichen sich natürlich auch mit den Menschen dort und weniger mit denen auf dem Land. Und dann machen die top 10 % von Deutschland halt keine 10 % der Bevölkerung mehr aus, sondern deutlich mehr.

Und im Endeffekt geht es bei den meisten Klagen hier über die Einkommens-/Vermögensverteilung doch indirekt um die Wohn- und Immobilienpreise. Viele beklagen sich, dass sie einen sehr guten Job haben, sich aber kein EFH leisten können. An 2. Stelle geht es dann vielleicht noch um die Altersvorsorge. Aber klagen, dass man nicht genug konsumieren könnte habe ich noch nicht gehört.

Aber wenn es um Immobilienpreise in Ballungsräumen geht, kapiere ich die Forderungen nicht, dass man mit hoher Erbschaftssteuer für Superreiche die Lohnsteuer finanziert.

EFH's in einer Gegend wie München sind zur Zeit ein knappes Gut und durch die niedrigen Zinsen schaukeln sich die Preise hoch. Man konkurriert beim Reiheneckhaus in Fürstenfeldbruck aber nicht mit der Familie Quandt, sondern mit anderen gutverdienenden Leuten in München.

Mit den niedrigen Zinsen kann bei einer sehr langen Laufzeit ein großer Betrag finanziert werden. Wenn jetzt aber all die gutverdienenden Leute weniger Steuern zahlen, dann gehen die Preise einfach weiter hoch.

Da kann man es als unfair empfinden, wenn einige von den Eltern vielleicht 100-200k zugeschossen bekommen. Aber das würde durch hohe Erbschaftssteuern nicht verhindert, die erst ab deutlich höheren Beträgen beginnen.

Wenn man da etwas ändern will, scheinen mir andere Ansätze viel logischer.

  1. Massiv günstiges Bauland zur Verfügung stellen und damit das Angebot erhöhen. Viele Leute würden auch lieber bauen als ein älteres Haus kaufen. Daher würde es sich meiner Ansicht nach recht schnell auf die Preise der bestehenden Häuser auswirken, wenn Leute Hoffnung auf bezahlbares Bauland hätten.

  2. Über neue Beschäftigungsmodelle nachdenken, damit Angestellte mit Büro-Jobs nicht mehr unbedingt möglichst nahe dem Arbeitsplatz leben wollen. Arbeitgeber in München können vielleicht die besten AN anlocken, wenn sie z.B. drei Tage Home-Office erlauben.

  3. Als Absolvent auch mal die Wahl des AG überdenken, wenn man den Traum eines EFH's hat. Wenn günstiges Bauland in der Nähe ein Standortvorteil für einen AG wird, um damit die besten Köpfe anzulocken, kriegen wir vielleicht auch wieder eine bessere regionale Verteilung von Wohlstand hin.
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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

WiWi Gast schrieb am 15.04.2021:

Hauptproblem sind doch nicht die Steuern, sondern viel mehr die Mentalität die in Deutschland (und in vielen anderen Teilen Europas) vor allem unter den jüngeren vorhanden ist.

Ambition ist nicht cool in Europa. Wenn der Ex CoBa Chef eine, für internationale Managerverhältnisse, Mini-Abfidnung von 2-3 Millionen bekommt, gibt es dazu einen fünfseiten Artikel im Handelsblatt. In den USA verdienen CEOs von Mittelständlern, von denen noch nie jemand was gehört hat 10 Mio+. Und dieser Neid und Verbortheit zieht sich in allen Bereichen durch.

Tesla kommt nach Berlin. Anstatt Elon Musk den roten Teppich auszurollen, protestierten Boomer Nachbarn im Umkreis erstmal darüber, weil sie Angst davor haben die Fabrik könnte zu viel Wasser verbrauchen. Das alles ist Deutschland.

Genauso die Einstellung der jungen Leute. Anna-Marie-Christin, die vor 30 Jahren noch nicht mal eine Hochschule betreten hätte da sie für höhere Bildung nicht wirklich geeignet ist, studiert jetzt 9 Semester im Bachelor WiWi und haut dann nach einem Gap Year in Australien natürlich auch noch einen Master oben drauf. Das muss man sich mal vor Augen führen: in welchem Land auf dieser Welt besuchen Leute Graduate-Degree Programme die weder Forschungs- noch Karriereambitionen haben? Finanziert natürlich alles zu 100% von der Allgemeinheit, selbst wenn Anna-Marie-Christin sich nach dem Master dazu entscheidet nach ihrem Master zu ihrem Freund nach Australien auszuwandern ohne jemals produktiv in der Heimatvolkswirtschaft gewesen zu sein. Komplett utopisch.

Durch den aufgebauten Wohlstand der Eltern lässt sich dieses Lotterleben halt ganz angenehm finanzieren.

Nur die Frage: wie wirkt sich das auf die Wettbewerbsfähigkeit unserer Volkswirtschaft aus, wenn ich einen Blick auf die Angelsächsischen aber vor allem die asiatischen Länder werfe? Momentan bekommen wir davon noch nicht so viel mit, aber wartet einfach mal 20 Jahre ab wenn dann die Kinder der heutigen Langzeitstudenten und Grünwähler ins erwerbstätige Alter kommen.

Wir haben in diesem Land einfach einen massiven Shift von Leistungsträgern zu Leistungsempfängern und ich sehe nicht, wie sich das so schnell ändern sollte.

Und trotzdem lebt es sich in DE deutlich besser als in den USA, UK und Asien. Was genau ist jetzt super daran, dass in den USA auch CEOs von mittelständischen Unternehmen Millionen verdienen? Dass die Kluft zwischen arm und reich größer wird?

In DE lebt es sich besser wenn du am unteren Ende bzw. leicht unter der Mitte der Gesellschaft lebst. Für Leute mit viel Einkommen & Ambitionen ist Amerika definitiv der Place 2 Be.

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

WiWi Gast schrieb am 16.04.2021:

Hauptproblem sind doch nicht die Steuern, sondern viel mehr die Mentalität die in Deutschland (und in vielen anderen Teilen Europas) vor allem unter den jüngeren vorhanden ist.

Ambition ist nicht cool in Europa. Wenn der Ex CoBa Chef eine, für internationale Managerverhältnisse, Mini-Abfidnung von 2-3 Millionen bekommt, gibt es dazu einen fünfseiten Artikel im Handelsblatt. In den USA verdienen CEOs von Mittelständlern, von denen noch nie jemand was gehört hat 10 Mio+. Und dieser Neid und Verbortheit zieht sich in allen Bereichen durch.

Tesla kommt nach Berlin. Anstatt Elon Musk den roten Teppich auszurollen, protestierten Boomer Nachbarn im Umkreis erstmal darüber, weil sie Angst davor haben die Fabrik könnte zu viel Wasser verbrauchen. Das alles ist Deutschland.

Genauso die Einstellung der jungen Leute. Anna-Marie-Christin, die vor 30 Jahren noch nicht mal eine Hochschule betreten hätte da sie für höhere Bildung nicht wirklich geeignet ist, studiert jetzt 9 Semester im Bachelor WiWi und haut dann nach einem Gap Year in Australien natürlich auch noch einen Master oben drauf. Das muss man sich mal vor Augen führen: in welchem Land auf dieser Welt besuchen Leute Graduate-Degree Programme die weder Forschungs- noch Karriereambitionen haben? Finanziert natürlich alles zu 100% von der Allgemeinheit, selbst wenn Anna-Marie-Christin sich nach dem Master dazu entscheidet nach ihrem Master zu ihrem Freund nach Australien auszuwandern ohne jemals produktiv in der Heimatvolkswirtschaft gewesen zu sein. Komplett utopisch.

Durch den aufgebauten Wohlstand der Eltern lässt sich dieses Lotterleben halt ganz angenehm finanzieren.

Nur die Frage: wie wirkt sich das auf die Wettbewerbsfähigkeit unserer Volkswirtschaft aus, wenn ich einen Blick auf die Angelsächsischen aber vor allem die asiatischen Länder werfe? Momentan bekommen wir davon noch nicht so viel mit, aber wartet einfach mal 20 Jahre ab wenn dann die Kinder der heutigen Langzeitstudenten und Grünwähler ins erwerbstätige Alter kommen.

Wir haben in diesem Land einfach einen massiven Shift von Leistungsträgern zu Leistungsempfängern und ich sehe nicht, wie sich das so schnell ändern sollte.

Und trotzdem lebt es sich in DE deutlich besser als in den USA, UK und Asien. Was genau ist jetzt super daran, dass in den USA auch CEOs von mittelständischen Unternehmen Millionen verdienen? Dass die Kluft zwischen arm und reich größer wird?

In DE lebt es sich besser wenn du am unteren Ende bzw. leicht unter der Mitte der Gesellschaft lebst. Für Leute mit viel Einkommen & Ambitionen ist Amerika definitiv der Place 2 Be.

Vergiss nicht, dass man alles sehr schnell auch wieder verlieren kann. Dann würdest du dich freuen, dass du in DE und nicht in den USA lebst.

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

WiWi Gast schrieb am 14.04.2021:

Hauptproblem sind doch nicht die Steuern, sondern viel mehr die Mentalität die in Deutschland (und in vielen anderen Teilen Europas) vor allem unter den jüngeren vorhanden ist.

Ambition ist nicht cool in Europa. Wenn der Ex CoBa Chef eine, für internationale Managerverhältnisse, Mini-Abfidnung von 2-3 Millionen bekommt, gibt es dazu einen fünfseiten Artikel im Handelsblatt. In den USA verdienen CEOs von Mittelständlern, von denen noch nie jemand was gehört hat 10 Mio+. Und dieser Neid und Verbortheit zieht sich in allen Bereichen durch.

Tesla kommt nach Berlin. Anstatt Elon Musk den roten Teppich auszurollen, protestierten Boomer Nachbarn im Umkreis erstmal darüber, weil sie Angst davor haben die Fabrik könnte zu viel Wasser verbrauchen. Das alles ist Deutschland.

Genauso die Einstellung der jungen Leute. Anna-Marie-Christin, die vor 30 Jahren noch nicht mal eine Hochschule betreten hätte da sie für höhere Bildung nicht wirklich geeignet ist, studiert jetzt 9 Semester im Bachelor WiWi und haut dann nach einem Gap Year in Australien natürlich auch noch einen Master oben drauf. Das muss man sich mal vor Augen führen: in welchem Land auf dieser Welt besuchen Leute Graduate-Degree Programme die weder Forschungs- noch Karriereambitionen haben? Finanziert natürlich alles zu 100% von der Allgemeinheit, selbst wenn Anna-Marie-Christin sich nach dem Master dazu entscheidet nach ihrem Master zu ihrem Freund nach Australien auszuwandern ohne jemals produktiv in der Heimatvolkswirtschaft gewesen zu sein. Komplett utopisch.

Durch den aufgebauten Wohlstand der Eltern lässt sich dieses Lotterleben halt ganz angenehm finanzieren.

Nur die Frage: wie wirkt sich das auf die Wettbewerbsfähigkeit unserer Volkswirtschaft aus, wenn ich einen Blick auf die Angelsächsischen aber vor allem die asiatischen Länder werfe? Momentan bekommen wir davon noch nicht so viel mit, aber wartet einfach mal 20 Jahre ab wenn dann die Kinder der heutigen Langzeitstudenten und Grünwähler ins erwerbstätige Alter kommen.

Wir haben in diesem Land einfach einen massiven Shift von Leistungsträgern zu Leistungsempfängern und ich sehe nicht, wie sich das so schnell ändern sollte.

Deutschland ist viel zu Wettbewerbsfähig durch Niedriglohnsektor. Deutschland exportiert mehr als es importiert. Außerdem gibt es bei Elon Musk berechtigt Protest schau mal wie er seine Mitarbeiter behandelt und er auf die Umwelt schei*t und auf deutsche Gesetze es ist gut dass sich Menschen gegen diesen Egozentriker wehren. Wir brauchen in Deutschland keine Möchtegern Amerikaner die ihre Schei* Verhältnisse nach Deutschland bringen. Was wir brauchen sind echte anständige Unternehmen die nach Tarif zahlen und ihre Mitarbeiter gut behandeln.

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

WiWi Gast schrieb am 16.04.2021:

Hauptproblem sind doch nicht die Steuern, sondern viel mehr die Mentalität die in Deutschland (und in vielen anderen Teilen Europas) vor allem unter den jüngeren vorhanden ist.

Ambition ist nicht cool in Europa. Wenn der Ex CoBa Chef eine, für internationale Managerverhältnisse, Mini-Abfidnung von 2-3 Millionen bekommt, gibt es dazu einen fünfseiten Artikel im Handelsblatt. In den USA verdienen CEOs von Mittelständlern, von denen noch nie jemand was gehört hat 10 Mio+. Und dieser Neid und Verbortheit zieht sich in allen Bereichen durch.

Tesla kommt nach Berlin. Anstatt Elon Musk den roten Teppich auszurollen, protestierten Boomer Nachbarn im Umkreis erstmal darüber, weil sie Angst davor haben die Fabrik könnte zu viel Wasser verbrauchen. Das alles ist Deutschland.

Genauso die Einstellung der jungen Leute. Anna-Marie-Christin, die vor 30 Jahren noch nicht mal eine Hochschule betreten hätte da sie für höhere Bildung nicht wirklich geeignet ist, studiert jetzt 9 Semester im Bachelor WiWi und haut dann nach einem Gap Year in Australien natürlich auch noch einen Master oben drauf. Das muss man sich mal vor Augen führen: in welchem Land auf dieser Welt besuchen Leute Graduate-Degree Programme die weder Forschungs- noch Karriereambitionen haben? Finanziert natürlich alles zu 100% von der Allgemeinheit, selbst wenn Anna-Marie-Christin sich nach dem Master dazu entscheidet nach ihrem Master zu ihrem Freund nach Australien auszuwandern ohne jemals produktiv in der Heimatvolkswirtschaft gewesen zu sein. Komplett utopisch.

Durch den aufgebauten Wohlstand der Eltern lässt sich dieses Lotterleben halt ganz angenehm finanzieren.

Nur die Frage: wie wirkt sich das auf die Wettbewerbsfähigkeit unserer Volkswirtschaft aus, wenn ich einen Blick auf die Angelsächsischen aber vor allem die asiatischen Länder werfe? Momentan bekommen wir davon noch nicht so viel mit, aber wartet einfach mal 20 Jahre ab wenn dann die Kinder der heutigen Langzeitstudenten und Grünwähler ins erwerbstätige Alter kommen.

Wir haben in diesem Land einfach einen massiven Shift von Leistungsträgern zu Leistungsempfängern und ich sehe nicht, wie sich das so schnell ändern sollte.

Und trotzdem lebt es sich in DE deutlich besser als in den USA, UK und Asien. Was genau ist jetzt super daran, dass in den USA auch CEOs von mittelständischen Unternehmen Millionen verdienen? Dass die Kluft zwischen arm und reich größer wird?

In DE lebt es sich besser wenn du am unteren Ende bzw. leicht unter der Mitte der Gesellschaft lebst. Für Leute mit viel Einkommen & Ambitionen ist Amerika definitiv der Place 2 Be.

Toll Amerika ist besser für die oberen 5% der Bevölkerung was bringt das deren Gesellschaft geht doch vor die Hunde diese Spaltung sorgt für massive Probleme dauernd Proteste, Schießereien, viele Ghettos nicht zu vergleichen mit Deutschland und nicht Mal ein Sozialsystem gibt's dort. Außerdem eine sehr hohe Anzahl von Menschen die in Gefängnissen sitzen. Nein danke ich zahle gerne mehr Steuern damit die Unterschicht ein angenehmeres Leben hat.

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

Das größte Problem in Deutschland ist die Spaltung von arm und reich. Die Neoliberale Politik inklusive schwarzer Null der vergangenen Jahrzehnten hat tiefe Risse in der Gesellschaft verursacht. Deutschland hatte früher Mal eine soziale Marktwirtschaft und mittlerweile wurde dieses System durch Leiharbeit, Niedriglohnsektor und Hartz 4 Sanktion ersetzt. Investiert wird weder in Straßen, Bildung noch in den Ausbau von Schienen. Deutschland muss wieder zurückfindenden in eine gerechtere Gesselschaft.
Erbschaftssteuer und Vermögenssteuer muss eingeführt werden. Das Sozialsystem gestärkt werden und endlich kräftig in die Zukunft investieren denn genau das macht Joe Biden gerade mit dem New Green Deal. Aber stattdessen diskutieren deutsche Politiker wie man schnell zur schwarzen Null zurückfindet. Politiker wie Friedrich Merz und Christian Lindner stehen schon in den Startlöchern um unserer sozialen Marktwirtschaft den Todesstoß zu verpassen.

antworten
WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

WiWi Gast schrieb am 16.04.2021:

Das größte Problem in Deutschland ist die Spaltung von arm und reich. Die Neoliberale Politik inklusive schwarzer Null der vergangenen Jahrzehnten hat tiefe Risse in der Gesellschaft verursacht. Deutschland hatte früher Mal eine soziale Marktwirtschaft und mittlerweile wurde dieses System durch Leiharbeit, Niedriglohnsektor und Hartz 4 Sanktion ersetzt. Investiert wird weder in Straßen, Bildung noch in den Ausbau von Schienen. Deutschland muss wieder zurückfindenden in eine gerechtere Gesselschaft.
Erbschaftssteuer und Vermögenssteuer muss eingeführt werden. Das Sozialsystem gestärkt werden und endlich kräftig in die Zukunft investieren denn genau das macht Joe Biden gerade mit dem New Green Deal. Aber stattdessen diskutieren deutsche Politiker wie man schnell zur schwarzen Null zurückfindet. Politiker wie Friedrich Merz und Christian Lindner stehen schon in den Startlöchern um unserer sozialen Marktwirtschaft den Todesstoß zu verpassen.

Ich bin sprachlos angesichts deines Beitrags. Dass jemand mit solch einer verqueren Weltsicht Wirtschaftswissenschaftler ist... Unfassbar. Merkels Politik als "neoliberal" bezeichnen. Einen Ausbau des Sozialsystems fordern.

Kleiner Tipp: Frag dich mal, wo das Geld denn landet, wenn es nicht in Straßen, Bildung usw. investiert wird. Denkanstoß: Sozialstaat.

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

Neoliberale Entwicklung in Deutschland :D. Der war gut. Entweder du hast keine Ahnung oder bist politisch verblendet. Die Entwicklung ist seit 10-15 Jahren genau das Gegenteil, aber was kümmern einen die Fakten wenn man doch eine Meinung hat.

WiWi Gast schrieb am 16.04.2021:

Das größte Problem in Deutschland ist die Spaltung von arm und reich. Die Neoliberale Politik inklusive schwarzer Null der vergangenen Jahrzehnten hat tiefe Risse in der Gesellschaft verursacht. Deutschland hatte früher Mal eine soziale Marktwirtschaft und mittlerweile wurde dieses System durch Leiharbeit, Niedriglohnsektor und Hartz 4 Sanktion ersetzt. Investiert wird weder in Straßen, Bildung noch in den Ausbau von Schienen. Deutschland muss wieder zurückfindenden in eine gerechtere Gesselschaft.
Erbschaftssteuer und Vermögenssteuer muss eingeführt werden. Das Sozialsystem gestärkt werden und endlich kräftig in die Zukunft investieren denn genau das macht Joe Biden gerade mit dem New Green Deal. Aber stattdessen diskutieren deutsche Politiker wie man schnell zur schwarzen Null zurückfindet. Politiker wie Friedrich Merz und Christian Lindner stehen schon in den Startlöchern um unserer sozialen Marktwirtschaft den Todesstoß zu verpassen.

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

WiWi Gast schrieb am 15.04.2021:

Und trotzdem lebt es sich in DE deutlich besser als in den USA, UK und Asien. Was genau ist jetzt super daran, dass in den USA auch CEOs von mittelständischen Unternehmen Millionen verdienen? Dass die Kluft zwischen arm und reich größer wird?

Nein. Dass sich Leistung lohnt und dass Erfolg erstrebenswert ist und als vorbildhaft betrachtet und nicht missgönnt wird. Diese Erbschaftssteuerdebatte hier ist da wieder typisch. "Was fällt dem Meier und dem Schmidt ein, das Glück zu haben reich zu erben und ich habe das nicht. Die sollen gefälligst Steuer darauf zahlen, 100% am besten! Was ich nicht habe sollen die auch nicht haben!" Sowas gibts nur in Deutschland...

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

Die Spaltung in reich und arm ist doch schon in der Mittelschicht angekommen.
Ich habe arme Eltern, die froh sind, wenn sie sich alle paar Jahre ein neues Gebrauchtauto leisten können, um damit zu ihrem Mindestlohnjob zu fahren. Beide haben Ausbildungen absolviert, aber bessere Gehälter gibt es dadurch auch nicht.

Bei meinem Mann ist die Situation ähnlich.
Ich habe als Erste in der Familie studiert und arbeite seit 3 Jahren in einem Konzern. Ich würde mich zur Einkommensmittelschicht zählen, aber eine Immobilie in Jobnähe ist unerreichbar.

Warum sollte ich also Vollzeit arbeiten? Ich kann meine Mietwohnung auf dem Land auch mit weniger Stunden bezahlen und habe dann viel Zeit für die Familie. Wenn ich durch die hohen Abgaben und Steuern kein Vermögen aufbauen kann aktuell, dann schufte ich mich lieber nicht zu Tode. Ein weiterer Vorteil von weniger Lohn ist, dass ich mich auf vergünstigte Bauplätze von Gemeinden bewerben kann. Sollten wir da irgendwann mal Glück haben, kann ich problemlos die Stunden wieder erhöhen.

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

Man muss fairerweise aber auch sagen, dass die Spaltung zwischen arm und reich in der Mittelschicht zum größten Teil durch finanzielle Intelligenz bestimmt wird. Nicht wenige lassen das hart ersparte Geld einfach auf dem Girokonto liegen oder haben ihre Kosten nicht im Blick. Da wird man sehr schnell von jemanden überholt, der seine Kosten im Griff hat und zusätzlich sein Geld sinnvoll investiert. Gerade das Investieren kann schnell pro Jahr einige Tausend € einbringen, welches dank ZinsesZins dann im nächsten Jahr noch mehr Geld produziert. Nach spätestens 10 Jahren werden auf diese Weise „nicht-Investoren“ finanziell komplett abgehängt.

antworten
WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

WiWi Gast schrieb am 16.04.2021:

Das größte Problem in Deutschland ist die Spaltung von arm und reich. Die Neoliberale Politik inklusive schwarzer Null der vergangenen Jahrzehnten hat tiefe Risse in der Gesellschaft verursacht. Deutschland hatte früher Mal eine soziale Marktwirtschaft und mittlerweile wurde dieses System durch Leiharbeit, Niedriglohnsektor und Hartz 4 Sanktion ersetzt. Investiert wird weder in Straßen, Bildung noch in den Ausbau von Schienen. Deutschland muss wieder zurückfindenden in eine gerechtere Gesselschaft.
Erbschaftssteuer und Vermögenssteuer muss eingeführt werden. Das Sozialsystem gestärkt werden und endlich kräftig in die Zukunft investieren denn genau das macht Joe Biden gerade mit dem New Green Deal. Aber stattdessen diskutieren deutsche Politiker wie man schnell zur schwarzen Null zurückfindet. Politiker wie Friedrich Merz und Christian Lindner stehen schon in den Startlöchern um unserer sozialen Marktwirtschaft den Todesstoß zu verpassen.

Ihr Sozialisten amüsiert mich immer wieder. Vorallem, wie ihr Fakten verdreht.

  1. Deutschlands Sozialausgaben sind so hoch wie nie zuvor! Soviel zu deiner ersten Aussage.

  2. Wir haben heute weniger Marktwirtschaft, als vor 40 Jahren. Der Staat reguliert alles. Angefangen bei der Energiewende bis hin zur Autoindustrie, die voll auf das E-Auto eingeprügelt wird.

  3. Von den immensen Steuern, fliesst nachweislich immer mehr in Soziales, Asyl, einen fetten Staat und die EU.

Angesichts dieser Fakten davon zu schwadronieren, der Kapitalismus wäre schuld, ist mal wieder einer Verdrehung der Wahrheit um 180 Grad!

Gerade jetzt sieht man wieder wohin linke Politik führt. Die Corona-Massnahmen treffen gerade die unter Mittel- und Unterschicht am heftigsten.

Sozialismus bedeutete immer schon Reichtum für eine Clique und Armut für den Rest.

antworten
WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

WiWi Gast schrieb am 18.04.2021:

Man muss fairerweise aber auch sagen, dass die Spaltung zwischen arm und reich in der Mittelschicht zum größten Teil durch finanzielle Intelligenz bestimmt wird. Nicht wenige lassen das hart ersparte Geld einfach auf dem Girokonto liegen oder haben ihre Kosten nicht im Blick. Da wird man sehr schnell von jemanden überholt, der seine Kosten im Griff hat und zusätzlich sein Geld sinnvoll investiert. Gerade das Investieren kann schnell pro Jahr einige Tausend € einbringen, welches dank ZinsesZins dann im nächsten Jahr noch mehr Geld produziert. Nach spätestens 10 Jahren werden auf diese Weise „nicht-Investoren“ finanziell komplett abgehängt.

Bin ich reich und lasse mein Geld für mich arbeiten, zahle ich ~25% Abgeltungssteuer auf meine Gewinne. Dazu gibt es großzügige Möglichkeiten Gewinne/Verluste zu verrechnen bzw. weitere Steuern über Unternehmen zu sparen.

Bin ich arm und muss für mein Geld selber arbeiten, zahle ich mal schnell ~40% Abgaben + Steuern auf jeden Euro, den ich verdiene.

Da liegt der Unterschied.

antworten
WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

WiWi Gast schrieb am 19.04.2021:

Man muss fairerweise aber auch sagen, dass die Spaltung zwischen arm und reich in der Mittelschicht zum größten Teil durch finanzielle Intelligenz bestimmt wird. Nicht wenige lassen das hart ersparte Geld einfach auf dem Girokonto liegen oder haben ihre Kosten nicht im Blick. Da wird man sehr schnell von jemanden überholt, der seine Kosten im Griff hat und zusätzlich sein Geld sinnvoll investiert. Gerade das Investieren kann schnell pro Jahr einige Tausend € einbringen, welches dank ZinsesZins dann im nächsten Jahr noch mehr Geld produziert. Nach spätestens 10 Jahren werden auf diese Weise „nicht-Investoren“ finanziell komplett abgehängt.

Bin ich reich und lasse mein Geld für mich arbeiten, zahle ich ~25% Abgeltungssteuer auf meine Gewinne. Dazu gibt es großzügige Möglichkeiten Gewinne/Verluste zu verrechnen bzw. weitere Steuern über Unternehmen zu sparen.

Bin ich arm und muss für mein Geld selber arbeiten, zahle ich mal schnell ~40% Abgaben + Steuern auf jeden Euro, den ich verdiene.

Da liegt der Unterschied.

Keine Ahnung und davon eine Menge. Gewinne und Verluste können nicht mit einander zu verrechnen. Wie Steuern über die Gründung eines Unternehmen gespart werden können, weißt wohl auch nur du. Da wäre mal ein konkretes Beispiel gut.

Wenn du arm bist, dann zahlst du in Deutschland auch keine Steuern. Selbst bei einem Jahresbrutto von 80.000 zahlst du nur Max. 29 Prozent Steuern auf dein Gehalt.

In dem Beitrag passt wirklich nix zusammen.

antworten
WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

Die Probleme Deutschlands manifestieren sich doch bestens in dieser Diskussion: Schwarzmalerei, Idealisierung der Vergangenheit oder anderer Länder und lustigerweise ganz viel Etatismus. Jedenfalls sind es immer die anderen ("der Staat", "die Gesellschaft"), die etwas machen sollen, damit es allen (=einem selber) ohne Eigenleistung besser geht. Hier mal ein paar Gedanken dazu:

  1. Deutschland ist eines der wohlhabendsten Länder der Welt. Was tut ihr dafür, dass das so bleibt?

  2. Unsere allen Unkenrufen zum Trotz immer noch starke Wirtschaft ist das Fundament unseres Wohlstands, der wiederum durch stetige Innovation bedingt ist. Hier im Forum träumen hingegen die meisten von der leistungs- und mehrwertsarmen Verwaltungskarriere (Konzerne, Beamtentum) bzw. von IB/UB, wo sie zwar viel arbeiten, aber vor allem durch extremen Konformismus (null Innovationdenken) "glänzen". Ja, es gibt kein richtiges Venture Capital für Gründer in D - warum ändert ihr es nicht?

  3. Die viel zu hohen Einkommenssteuern und Sozialabgaben müssen deutlich sinken. Warum aber soll das durch Vermögens- oder Erbschaftssteuern kompensiert werden? Unser Staat hat ein massives Ausgabenproblem - trotz Rekordeinnahmen der letzten Jahre kam ein Überschuss nur durch die totale Vernachlässigung der Infrastruktur zustande. Keine neuen Steuern, sondern ordentliche Entschlackung des staatlichen und staatsnahen Bereichs inkl. Bürokratieabbau!

  4. Viele beklagen sich zurecht über die derzeit herrschende "Gerontokratie". Gleichzeitig sind junge Deutsche unfassbar angepasst (nur nicht anecken) und bringen politisch nichts zusammen - entweder wird gar nicht gewählt oder man gibt sich genau den ökosozialistischen Träumereien hin, die hier einige kritisieren. Nicht, dass Umweltthemen unwichtig wären, aber wenn man alle anderen wesentlichen Themen ausklammert, wird man eben von Älteren nicht ernst genommen und hat folgerichtig keine politische Stimme. Ändert es! Nicht immer nur "vernünftig" wählen, sondern entweder selber Hand anlegen oder neuen Ideen eine Chance geben.

Zusammengefasst - hier wird zu viel gejammert und zu wenig gehandelt. Man versteckt sich hinter endlosen Diskussionen, Talkshows usw., damit ja keine Entscheidung getroffen werden muss, denn dann könnte man ja "schuld" sein falls es schief geht. Hingegen wird jeder, der mit neuen Ideen kommt (egal ob gut oder schlecht) direkt aufs Ärgste bekämpft, denn damit bewegt er/sie sich ja außerhalb des heiligen Konsenses der Handlungsverweigerung. Also Leute, nicht in die Schweiz/USA/Singapur abhauen bzw. damit liebäugeln, sondern im eigenen Land anpacken!

antworten
WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

Weshalb soll Deutschland eines der "wohlhabensten Länder" sein? Wirtschaftsstark ja, aber wohlhabend??

Das durchschnittliche Privatvermögen ist deutlich geringer als in den südlichen Ländern am Mittelmeer. Der Staat hat Schulden. Was / wer ist hier so wohlhabend?

WiWi Gast schrieb am 19.04.2021:

Die Probleme Deutschlands manifestieren sich doch bestens in dieser Diskussion: Schwarzmalerei, Idealisierung der Vergangenheit oder anderer Länder und lustigerweise ganz viel Etatismus. Jedenfalls sind es immer die anderen ("der Staat", "die Gesellschaft"), die etwas machen sollen, damit es allen (=einem selber) ohne Eigenleistung besser geht. Hier mal ein paar Gedanken dazu:

  1. Deutschland ist eines der wohlhabendsten Länder der Welt. Was tut ihr dafür, dass das so bleibt?

  2. Unsere allen Unkenrufen zum Trotz immer noch starke Wirtschaft ist das Fundament unseres Wohlstands, der wiederum durch stetige Innovation bedingt ist. Hier im Forum träumen hingegen die meisten von der leistungs- und mehrwertsarmen Verwaltungskarriere (Konzerne, Beamtentum) bzw. von IB/UB, wo sie zwar viel arbeiten, aber vor allem durch extremen Konformismus (null Innovationdenken) "glänzen". Ja, es gibt kein richtiges Venture Capital für Gründer in D - warum ändert ihr es nicht?

  3. Die viel zu hohen Einkommenssteuern und Sozialabgaben müssen deutlich sinken. Warum aber soll das durch Vermögens- oder Erbschaftssteuern kompensiert werden? Unser Staat hat ein massives Ausgabenproblem - trotz Rekordeinnahmen der letzten Jahre kam ein Überschuss nur durch die totale Vernachlässigung der Infrastruktur zustande. Keine neuen Steuern, sondern ordentliche Entschlackung des staatlichen und staatsnahen Bereichs inkl. Bürokratieabbau!

  4. Viele beklagen sich zurecht über die derzeit herrschende "Gerontokratie". Gleichzeitig sind junge Deutsche unfassbar angepasst (nur nicht anecken) und bringen politisch nichts zusammen - entweder wird gar nicht gewählt oder man gibt sich genau den ökosozialistischen Träumereien hin, die hier einige kritisieren. Nicht, dass Umweltthemen unwichtig wären, aber wenn man alle anderen wesentlichen Themen ausklammert, wird man eben von Älteren nicht ernst genommen und hat folgerichtig keine politische Stimme. Ändert es! Nicht immer nur "vernünftig" wählen, sondern entweder selber Hand anlegen oder neuen Ideen eine Chance geben.

Zusammengefasst - hier wird zu viel gejammert und zu wenig gehandelt. Man versteckt sich hinter endlosen Diskussionen, Talkshows usw., damit ja keine Entscheidung getroffen werden muss, denn dann könnte man ja "schuld" sein falls es schief geht. Hingegen wird jeder, der mit neuen Ideen kommt (egal ob gut oder schlecht) direkt aufs Ärgste bekämpft, denn damit bewegt er/sie sich ja außerhalb des heiligen Konsenses der Handlungsverweigerung. Also Leute, nicht in die Schweiz/USA/Singapur abhauen bzw. damit liebäugeln, sondern im eigenen Land anpacken!

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

Es ist tatsächlich bezeichnend, dass hier im Forum gefühlt mehr als jeder zweite von einem Beamten Job träumt oder vom "deluxe-Beamten-Job" als Sachbearbeiter im Konzern.

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

WiWi Gast schrieb am 08.09.2021:

Es ist tatsächlich bezeichnend, dass hier im Forum gefühlt mehr als jeder zweite von einem Beamten Job träumt oder vom "deluxe-Beamten-Job" als Sachbearbeiter im Konzern.

Das war auch mein Plan und jetzt bin ich als Sacharbeiter im Konzern. Eltern und Schwiegereltern haben nichts zu verschenken und später auch nichts zu vererben. Ein Haus können wir uns nicht leisten. Da machen wir es lieber wie die Vorposterin und arbeiten weniger Stunden. Wir müssen nur aufpassen, dass wir nicht über 100k im Jahr verdienen, sonst werden wir im Pflegefall den Eltern gegenüber unterhaltspflichtig.

Welchen Vorteil hätte mehr Arbeit oder eine der hier typischen Karrieren? Ich könnte mir vielleicht das Haus leisten, aber bei 70h-Wochen hat man nicht mehr viel davon. Außerdem käme ab 100k der Unterhalt für die Eltern noch weg. Das lohnt sich einfach nicht. Dann lieber ein hoher Stundenlohn, bei dem ich auch in Teilzeit noch meine Miete zahlen kann.

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

Der Wohlstand des einzelnen Bürgers in D besteht ja auch aus den Rentenansprüchen.

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

WiWi Gast schrieb am 08.09.2021:

Es ist tatsächlich bezeichnend, dass hier im Forum gefühlt mehr als jeder zweite von einem Beamten Job träumt oder vom "deluxe-Beamten-Job" als Sachbearbeiter im Konzern.

Das war auch mein Plan und jetzt bin ich als Sacharbeiter im Konzern. Eltern und Schwiegereltern haben nichts zu verschenken und später auch nichts zu vererben. Ein Haus können wir uns nicht leisten. Da machen wir es lieber wie die Vorposterin und arbeiten weniger Stunden. Wir müssen nur aufpassen, dass wir nicht über 100k im Jahr verdienen, sonst werden wir im Pflegefall den Eltern gegenüber unterhaltspflichtig.

Welchen Vorteil hätte mehr Arbeit oder eine der hier typischen Karrieren? Ich könnte mir vielleicht das Haus leisten, aber bei 70h-Wochen hat man nicht mehr viel davon. Außerdem käme ab 100k der Unterhalt für die Eltern noch weg. Das lohnt sich einfach nicht. Dann lieber ein hoher Stundenlohn, bei dem ich auch in Teilzeit noch meine Miete zahlen kann.

Das arbeiten halt Leute wie ich Vollzeit und finanzieren mit ihren Abgaben den Unterhalt deiner Eltern, für den du nicht aufkommen willst.

Du verhältst dich natürlich im Rahmen der Gesetze. Das trifft aber auch auf Leute zu, die mit Tricks Mieter aus Wohnungen werfen, um sie mit höheren Gewinnen weiter zu vermieten. Die muss man auch nicht mögen.

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

Aus meiner individuellen Sicht ist Deutschland ganz gut. Gute Bildung, fast kostenlos. Kannst alles studieren. Städte sind an sich auch gut. Bisschen zu viele Autos aber gut. ÖPNV könnte man mehr ausbauen und subventionieren anstatt die stinkende Verbrenner, die die Städte unnötig verstopfen. Das liegt aber eher an der deutschen Autokultur (Lobby), die gleich nach billig Hack essen kommt. Wers braucht.

Was mich stört ist, dass die Steuerlast für aufsteigende Leute zu hoch ist. Damit wird die soziale Durchlässigkeit gefährdet. Das ist aber fast überall in der Welt so. Das kommt halt immer von der Linken Seite, die warum auch immer Deutschland als Entwicklungsland voller armer Arbeiter sehen. Dabei gehts dem deutschen Facharbeiter so gut wie nirgends auf der Welt. Steuern können von mir aus hoch sein, wenn der Rest passt. Aber erst wenn man wirklich sehr viel verdient.

Mich stört vor allem in Deutschland der Linksruck. Uns gehts sehr gut und trotzdem viele meinen irgendwie linke Partein zu wählen, die immer noch vom Arbeiterparadies schwadronieren. Die Hysterie über Klima und sonstige Themen (german angst). Ich hätte insgesamt gerne mehr Marktwirtschaft, die einen dafür belohnt, dass man privat (zB mit Etfs) vorsorgt und nicht noch mehr besteuert (danke an die Spd). Und einen auch dafür belohnt, dass man Karriere machen will und damit das Sozialsystem stützt. 10 Prozent der Verdiener zahlen 90 Prozent der Sozialabgaben. Das kann nicht sein. Es wird also zu viel umverteilt und der Fokus auf den ach so Armen ist zu hoch. Mittelschicht braucht eine starke Entlastung und die Perspektive, dass sich wirtschaftliche Leistung mehr lohnt. Mein Kreuz wird dieses Jahr bei der Fdp landen.

Steigende Immobilienpreise sind überall auf der Welt so (in Deutschland geht es sogar noch). Die hohe Steuerlast macht das halt nicht besser. Insgesamt geht es uns aber sehr gut und nicht nur der Mitte sondern vor allem den Facharbeitern und den lohnschwachen Arbeitern. Aus meiner Sicht ungerecht, weil man dafür übermäßig die obere Mitte besteuert. Mein Lieblingsthema sind Steuern, ja.

Klar es gibt viele Baustellen wie in jedem Land aber insgesamt läufts. Wir dürfen nur nicht weiter den Anschluss verpassen, was mit RRG schlecht aussieht. Wichtig ist definitiv weniger ungebildete Migranten ins Land lassen, weniger in Sozialausgaben investieren, dafür mehr in Bildung stecken und die Steuerlast der Mitte senken. Und natürlich bauen, bauen, bauen. Ach ja und die Politik muss sich verjüngen. Die alten Politiker bringen es überwiegend nicht mehr und sind teilweise komplett überfordert. Das merkt man immer wieder. Leider wird es dieses Jahr wohl die Weltverbesserungsbewegung von Linken und Grünen, die den Schuppen übernehmen. Die werden sich aber natürlich entzaubern und spätestens 2024 wird dann wieder Union mit Fdp stehen.

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

WiWi Gast schrieb am 02.05.2021:

Weshalb soll Deutschland eines der "wohlhabensten Länder" sein? Wirtschaftsstark ja, aber wohlhabend??

Das durchschnittliche Privatvermögen ist deutlich geringer als in den südlichen Ländern am Mittelmeer. Der Staat hat Schulden. Was / wer ist hier so wohlhabend?

Die Probleme Deutschlands manifestieren sich doch bestens in dieser Diskussion: Schwarzmalerei, Idealisierung der Vergangenheit oder anderer Länder und lustigerweise ganz viel Etatismus. Jedenfalls sind es immer die anderen ("der Staat", "die Gesellschaft"), die etwas machen sollen, damit es allen (=einem selber) ohne Eigenleistung besser geht. Hier mal ein paar Gedanken dazu:

  1. Deutschland ist eines der wohlhabendsten Länder der Welt. Was tut ihr dafür, dass das so bleibt?

  2. Unsere allen Unkenrufen zum Trotz immer noch starke Wirtschaft ist das Fundament unseres Wohlstands, der wiederum durch stetige Innovation bedingt ist. Hier im Forum träumen hingegen die meisten von der leistungs- und mehrwertsarmen Verwaltungskarriere (Konzerne, Beamtentum) bzw. von IB/UB, wo sie zwar viel arbeiten, aber vor allem durch extremen Konformismus (null Innovationdenken) "glänzen". Ja, es gibt kein richtiges Venture Capital für Gründer in D - warum ändert ihr es nicht?

  3. Die viel zu hohen Einkommenssteuern und Sozialabgaben müssen deutlich sinken. Warum aber soll das durch Vermögens- oder Erbschaftssteuern kompensiert werden? Unser Staat hat ein massives Ausgabenproblem - trotz Rekordeinnahmen der letzten Jahre kam ein Überschuss nur durch die totale Vernachlässigung der Infrastruktur zustande. Keine neuen Steuern, sondern ordentliche Entschlackung des staatlichen und staatsnahen Bereichs inkl. Bürokratieabbau!

  4. Viele beklagen sich zurecht über die derzeit herrschende "Gerontokratie". Gleichzeitig sind junge Deutsche unfassbar angepasst (nur nicht anecken) und bringen politisch nichts zusammen - entweder wird gar nicht gewählt oder man gibt sich genau den ökosozialistischen Träumereien hin, die hier einige kritisieren. Nicht, dass Umweltthemen unwichtig wären, aber wenn man alle anderen wesentlichen Themen ausklammert, wird man eben von Älteren nicht ernst genommen und hat folgerichtig keine politische Stimme. Ändert es! Nicht immer nur "vernünftig" wählen, sondern entweder selber Hand anlegen oder neuen Ideen eine Chance geben.

Zusammengefasst - hier wird zu viel gejammert und zu wenig gehandelt. Man versteckt sich hinter endlosen Diskussionen, Talkshows usw., damit ja keine Entscheidung getroffen werden muss, denn dann könnte man ja "schuld" sein falls es schief geht. Hingegen wird jeder, der mit neuen Ideen kommt (egal ob gut oder schlecht) direkt aufs Ärgste bekämpft, denn damit bewegt er/sie sich ja außerhalb des heiligen Konsenses der Handlungsverweigerung. Also Leute, nicht in die Schweiz/USA/Singapur abhauen bzw. damit liebäugeln, sondern im eigenen Land anpacken!

Das ist absolut wahr! Deutschland hat ein hohes BIP, nichts weiter. Der Median Italiener, Grieche und Slowake ist reicher als der Median Deutsche. Staat sei dank

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

Psssst nicht so laut.
Die Linken (Grünen) schauen nur auf die BIP Tabelle und damit sind "wir" "reich".
Dabei sind wir so ziemlich die Ärmsten im Vergleich zur Wirtschaftskraft.

WiWi Gast schrieb am 09.09.2021:

Das ist absolut wahr! Deutschland hat ein hohes BIP, nichts weiter. Der Median Italiener, Grieche und Slowake ist reicher als der Median Deutsche. Staat sei dank

antworten
ExBerater

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

Ich empfehle DRINGEND allen in diesem Thread (und vor allem auch vielen Politern!) das Buch von Prof Simon "Hidden Champions - Aufbruch nach Globalia"

Wer dieses Buch gelesen hat, der kann über diesen Thread, oder aber die gleich über all die Unkenrufe da draußen in Bezug auf die deutsche Wirtschaft nur lachen.
Das kommt alles vor allem von Leuten die Null Ahnung haben wie Deutschland funktioniert, worin unsere wirtschaftliche Stärke besteht, und wie irrelevant für Deutschland die paar (börsennotierte) Großkonzerne sind.
Deutschland verfügt über eine tiefverwurzelte wirtschaftliche Stärke die praktisch kein anderes Land der Welt hat.

antworten
WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

Statistisch ist es so, dass die "Armen" mit jedem EUR der mehr verdient wird sich auch mehr verschuldet wird....also werden die Armen mit mehr Gehalt nur noch ärmer dafür eben mehr liabiliteswelche abgezahlt werden. Gut für die Wirtschaft und Investoren....würde aber das empfinden "ungerecht" befeuern....

antworten
WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

WiWi Gast schrieb am 08.09.2021:

Es ist tatsächlich bezeichnend, dass hier im Forum gefühlt mehr als jeder zweite von einem Beamten Job träumt oder vom "deluxe-Beamten-Job" als Sachbearbeiter im Konzern.

Das war auch mein Plan und jetzt bin ich als Sacharbeiter im Konzern. Eltern und Schwiegereltern haben nichts zu verschenken und später auch nichts zu vererben. Ein Haus können wir uns nicht leisten. Da machen wir es lieber wie die Vorposterin und arbeiten weniger Stunden. Wir müssen nur aufpassen, dass wir nicht über 100k im Jahr verdienen, sonst werden wir im Pflegefall den Eltern gegenüber unterhaltspflichtig.

Welchen Vorteil hätte mehr Arbeit oder eine der hier typischen Karrieren? Ich könnte mir vielleicht das Haus leisten, aber bei 70h-Wochen hat man nicht mehr viel davon. Außerdem käme ab 100k der Unterhalt für die Eltern noch weg. Das lohnt sich einfach nicht. Dann lieber ein hoher Stundenlohn, bei dem ich auch in Teilzeit noch meine Miete zahlen kann.

Das arbeiten halt Leute wie ich Vollzeit und finanzieren mit ihren Abgaben den Unterhalt deiner Eltern, für den du nicht aufkommen willst.

Du verhältst dich natürlich im Rahmen der Gesetze. Das trifft aber auch auf Leute zu, die mit Tricks Mieter aus Wohnungen werfen, um sie mit höheren Gewinnen weiter zu vermieten. Die muss man auch nicht mögen.

Ich sehe es nicht als unfair an. Wären meine Eltern vermögend oder hätten sich selbst um ihre Vorsorge gekümmert, würde ich keinen Unterhalt zahlen müssen. Ich sehe es aber nicht ein, für die Unfähigkeit meiner Eltern doppelt bestraft zu werden. Erst in Armut aufwachsen, auch das Studium komplett alleine finanzieren, sie in der Zeit finanziell zu unterstützen und als Erwachsener dann noch für sie Unterhalt zu bezahlen. Das ist einfach nur eine Strafe für Aufsteiger.

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WiWi Gast

Deutschland vor dem Abstieg (?!)

Ich habe in den letzten Jahren in England und Frankreich studiert. Je länger ich im Ausland war desto mehr habe ich gemerkt, wieviel Deutschland eigentlich bietet.

In England gibt es so ein brutales Missverhältnis zwischen dem Durchschnittseinkommen und den Lebenshaltungskosten, das kann man sich gar nicht vorstellen. Außerdem sind gefühlt 80% des Landes nur knapp über der Armutsgrenze während die Reichen und Schönen in London leben.

In Frankreich gibt es ebenfalls so viele Banlieues und Vororte mit Armut und Zuständen, die ich in Deutschland einfach so noch nie gesehen habe.

Ich denke diese Sorge, dass Deutschland „vor dem Abstieg“ steht ist eher ein Resultat daraus, dass wir die aktuelle Lage mit der von vor 15 Jahren vergleichen. Sicher hat sich vieles verändert und ist schwieriger geworden. Aber im Vergleich zu anderen Ländern geht es uns in Deutschland einfach deutlich besser.

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