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Sind Unternehmen erhaltenswert?

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WiWi Gast

Sind Unternehmen erhaltenswert?

Ich bin in der aktuellen Diskussion in einem Podcast von 2 Ökonomen auf folgende Diskussion gestoßen:
Sind Unternehmen erhaltenswert? Oder sollte man sich nicht darauf konzentrieren die Privatpersonen in der aktuellen Krise über Wasser zu halten, denn ein Unternehmen an sich hat ja keinen wirklichen Wert, den es zu erhalten gilt.

Ich würde hierzu gerne mal verschiedene Meinungen hören, da ich es als sehr interessante Diskussion empfinde.

Viele Grüße

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WiWi Gast

Sind Unternehmen erhaltenswert?

Eigentlich eine interessante Frage

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WiWi Gast

Sind Unternehmen erhaltenswert?

Wie schützt man die Privatpersonen denn langfristig, wenn sie keine Möglichkeit mehr haben, Wert zu schaffen?

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WiWi Gast

Sind Unternehmen erhaltenswert?

WiWi Gast schrieb am 23.03.2020:

Wie schützt man die Privatpersonen denn langfristig, wenn sie keine Möglichkeit mehr haben, Wert zu schaffen?

Es geht ja darum, dass sich die Produktionsstrukturen langfristig neu entwickeln. Ein Argument für den Erhalt der Unternehmen sehe ich in der Asymmetrie, denn tendenziell werden diese Krise dann wohl nur große bis sehr große Unternehmen überstehen, welche dann mittelfristig große Marktmacht haben.

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WiWi Gast

Sind Unternehmen erhaltenswert?

WiWi Gast schrieb am 23.03.2020:

Sind Unternehmen erhaltenswert? Oder sollte man sich nicht darauf konzentrieren die Privatpersonen in der aktuellen Krise über Wasser zu halten, denn ein Unternehmen an sich hat ja keinen wirklichen Wert, den es zu erhalten gilt.

Ich würde behaupten, dass kein Unternehmen um jeden Preis erhaltenswert ist. Weil sonst schafft man eine Abhängigkeit, wo Gewinne privatisiert aber Verluste sozialisiert werden, was quasi das K.O. für jede Form von positiver wirtschaftlicher Entwicklung ist. Kann man ja ganz gut bei Boeing sehen. Erst Ende letzten Jahres massiv Geld in Dividenden und Aktienrückkäufe gesteckt (und damit Aktionäre und Management glücklich gemacht) und jetzt nach staatlicher Hilfe zur "Rettung von Arbeitsplätzen" schreien.
Solche Unternehmen sollte man aus meiner Sicht eher sterben lassen. Wenn es einen Markt gibt, wird auch wieder ein neues Unternehmen entstehen. Dann vielleicht mit einem nachhaltigeren Management Stil.

Andererseits sollte man halt schon schauen, dass man die Wirtschaft allgemein und auch gewisse Branchen am Leben erhält. Jede Form von finanziellen Zuwendungen für Privatpersonen bringt ja nix, wenn keine langfristige Perspektive existiert. Man kann eine Krise nachweislich nicht mit "Helikoptergeld" (daher geschenktes Geld für alle/viele) überwinden. Ohne langfristige Perspektive würden alle das Geld bunkern und damit wäre nix gewonnen.

Statt groß und breit Kredite und Subventionen zu verteilen, würde ich eher Staatsaufträge an Unternehmen verteilen, die sich im Gegenzug zur allgemeinen Beschäftigungssicherung verpflichten. Das ganze von vorne herein budgetiert und auf eine festgelegte Zeitspanne (z.B. 3 Jahre). Der Staat kriegt etwas für sein Geld, die Beschäftigten behalten ihre Jobs und das Unternehmen hat eine längerfristige Perspektive weiterzumachen.
Wenn man jetzt kurzzeitiges Notfallkredite an Unternehmen vergibt, dann sorgt das ja nur dafür, dass diese noch mehr in den Notfallmodus schalten, weil sie mit dem Geld ja X Monate überbrücken müssen. Und dann wird gar kein Geld mehr ausgegeben und man hat im wirtschaftlichen System nichts gewonnen außer Zeit.

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WiWi Gast

Sind Unternehmen erhaltenswert?

WiWi Gast schrieb am 23.03.2020:

Sind Unternehmen erhaltenswert? Oder sollte man sich nicht darauf konzentrieren die Privatpersonen in der aktuellen Krise über Wasser zu halten, denn ein Unternehmen an sich hat ja keinen wirklichen Wert, den es zu erhalten gilt.

Ich würde behaupten, dass kein Unternehmen um jeden Preis erhaltenswert ist. Weil sonst schafft man eine Abhängigkeit, wo Gewinne privatisiert aber Verluste sozialisiert werden, was quasi das K.O. für jede Form von positiver wirtschaftlicher Entwicklung ist. Kann man ja ganz gut bei Boeing sehen. Erst Ende letzten Jahres massiv Geld in Dividenden und Aktienrückkäufe gesteckt (und damit Aktionäre und Management glücklich gemacht) und jetzt nach staatlicher Hilfe zur "Rettung von Arbeitsplätzen" schreien.
Solche Unternehmen sollte man aus meiner Sicht eher sterben lassen. Wenn es einen Markt gibt, wird auch wieder ein neues Unternehmen entstehen. Dann vielleicht mit einem nachhaltigeren Management Stil.

Andererseits sollte man halt schon schauen, dass man die Wirtschaft allgemein und auch gewisse Branchen am Leben erhält. Jede Form von finanziellen Zuwendungen für Privatpersonen bringt ja nix, wenn keine langfristige Perspektive existiert. Man kann eine Krise nachweislich nicht mit "Helikoptergeld" (daher geschenktes Geld für alle/viele) überwinden. Ohne langfristige Perspektive würden alle das Geld bunkern und damit wäre nix gewonnen.

Statt groß und breit Kredite und Subventionen zu verteilen, würde ich eher Staatsaufträge an Unternehmen verteilen, die sich im Gegenzug zur allgemeinen Beschäftigungssicherung verpflichten. Das ganze von vorne herein budgetiert und auf eine festgelegte Zeitspanne (z.B. 3 Jahre). Der Staat kriegt etwas für sein Geld, die Beschäftigten behalten ihre Jobs und das Unternehmen hat eine längerfristige Perspektive weiterzumachen.
Wenn man jetzt kurzzeitiges Notfallkredite an Unternehmen vergibt, dann sorgt das ja nur dafür, dass diese noch mehr in den Notfallmodus schalten, weil sie mit dem Geld ja X Monate überbrücken müssen. Und dann wird gar kein Geld mehr ausgegeben und man hat im wirtschaftlichen System nichts gewonnen außer Zeit.

Stimme dir voll und ganz zu. Allerdings darf man nicht vergessen, dass durch den Lockdown jede Möglichkeit genommen wird etwas dagegen zu tun.

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WiWi Gast

Sind Unternehmen erhaltenswert?

Naja - Neue Unternehmen mit nachhaltigem Management. Ist zwar schon etwas her und viele von euch haben vermutlich den Aufbau Ost nicht miterlebt. Dort konnte man sehen, was passiert, wenn man bestehende Strukturen den Bach runtergehen lässt.

Zweites Stichwort: Treuhand. Das hat damals auch ganz wunderbar funktioniert. Und genau so würde das jetzt laufen: Küngelei und Vetternwirtschaft. Und nein, die Leute lernen nicht.

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