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Keynes, Monetarismus & Co.: Wie soll der Staat eingreifen/helfen

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WiWi Gast

Keynes, Monetarismus & Co.: Wie soll der Staat eingreifen/helfen

Keynes will die Wirtschaft ja stabilisieren und u.a. Rezessionen abfedern, indem der Staat eingreift. Eine solche Antizyklische Wirtschaftspolitik erscheint erstmal intuitiv. Es gibt jedoch viele Argumente, wieso dies auf Dauer nicht funktionieren soll.

Funktioniert es denn in der Praxis oder nicht?
Bzw. funktionieren andere Methoden erwiesenermaßen besser (z.B. Veränderung der Geldmenge (im Sinne des Monetarismus), oder sogar nicht eingreifen)?

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WiWi Gast

Keynes, Monetarismus & Co.: Wie soll der Staat eingreifen/helfen

Schau dir doch mal die Zinspolitik der EZB und die „Bazooka“-Maßnahmen des Möchtegernkanzlers an - Deutschland ist seit der Finanzkrise recht unbeschadet aus den anderen Wirtschaftskrisen herausgekommen (freilich mit Verlusten, aber besser als unsere süd- und westeuropäischen Nachbarn). Fazit: Ja, antizyklische Investitionspolitik kann funktionieren (und hat es auch), aber sie birgt auch enorme Gefahren (Staatsausfall durch Staatsverschuldung, Pump-Finanzierung, Nachhaltigkeit, Kompetenzverschiebung, Symbolpolitik).

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WiWi Gast

Keynes, Monetarismus & Co.: Wie soll der Staat eingreifen/helfen

Aber waren es wirklich diese Maßnahmen, die die Wirtschaft gerettet haben?
Waren die Multiplikatoreffekte groß?
Bei hohen Staatsausgaben droht doch auch Stagflation, dachte ich?

Das möchte ich nur mal in den Raum werfen, ich kenne mich nicht gut genug damit aus - vielleicht kann jemand etwas mehr dazu sagen.

Kritiker sagen, dass ökonomische Zusammenhänge so kompliziert sind, dass man sich da besser raushalten sollte - weil manche Effekte nützen dem einen und schädigen den anderen und es gibt Verdrängungseffekte. Und Unternehmen lassen sich doch nicht so einfach von kurzfristigen Subventionen und Staats-Aufträgen zu großen Investitionen verleiten. Außerdem gibt es doch auch meist Wirkungsverzögerungen, bis die Maßnahmen ihre Wirkung entfalten.

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WiWi Gast

Keynes, Monetarismus & Co.: Wie soll der Staat eingreifen/helfen

WiWi Gast schrieb am 26.08.2021:

Aber waren es wirklich diese Maßnahmen, die die Wirtschaft gerettet haben?
Waren die Multiplikatoreffekte groß?
Bei hohen Staatsausgaben droht doch auch Stagflation, dachte ich?

Das möchte ich nur mal in den Raum werfen, ich kenne mich nicht gut genug damit aus - vielleicht kann jemand etwas mehr dazu sagen.

Kritiker sagen, dass ökonomische Zusammenhänge so kompliziert sind, dass man sich da besser raushalten sollte - weil manche Effekte nützen dem einen und schädigen den anderen und es gibt Verdrängungseffekte. Und Unternehmen lassen sich doch nicht so einfach von kurzfristigen Subventionen und Staats-Aufträgen zu großen Investitionen verleiten. Außerdem gibt es doch auch meist Wirkungsverzögerungen, bis die Maßnahmen ihre Wirkung entfalten.

Hier der Vorposter, bin auch kein 1,0-VWLer aber hier meine Meinung dazu:
Keynes hat ja schon geschichtlich darauf verwiesen, dass es nicht nur den Multiplikatoreffekt gibt, sondern die Erwartung der Unternehmer ausschlaggebend ist - die, so Keynes schlussfolgernd, gebessert wird, wenn man solche Maßnahmen verkündet. Ob die Investitionen dann 1:1 in Wirtschaftsleistung umsetzbar sind, ist fraglich, aber aus der Perspektive eines leidenden Unternehmens höre ich doch solche positiven Maßnahmen á la Hilfskredite etc sehr gerne - und dann wird meine Zukunftserwartung gebessert mit Aussicht auf Neuanstellung und Umsatz. Und das wirkt zwar Zeitverzögert, aber nicht 3 Jahre später. Ist also durchaus auch eine psychologische Annahme.

Stagflation, wie in der Ölkrise in den 70er, droht mE nur, wenn neben einer Stagnation bzw. Inflation noch eine externe Inflation bzw. Stagnation hinzukommt. In den 70er kam zur Stagnation noch die extern verursachte Inflation hinzu, aber keineswegs aufgrund antizyklischer Politikmaßnahmen. Grundsätzlich bleibt aber ein solches Risiko durch (global-)politische und ökonomische Zusammenhänge.

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WiWi Gast

Keynes, Monetarismus & Co.: Wie soll der Staat eingreifen/helfen

Heißt salopp gesagt: Antizyklische Wirtschaftspolitik ist schon sinnvoll - aber man sollte sie nicht überschätzen und es auch nicht übertreiben?

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WiWi Gast

Keynes, Monetarismus & Co.: Wie soll der Staat eingreifen/helfen

Erwiesen ist in diesem Fragenbereich rein gar nichts, da sich viel zu viele Variablen gleichzeitig verändern.

Meiner Meinung nach ist es wichtig, bei der Beurteilung von Keynesianischen Programmen nie die Geldpolitik außer Augen zu lassen. Denn wenn die z.B. während Covid-19 gleich geblieben wäre, hätten die Staaten mit so viel Neuverschuldung garantiert das Zinsniveau hochgedrückt und damit die Wirtschaft weiter absacken lassen (Keynes nannte daher die Abwesenheit des Crowing-out Effekts als Annahme für die Funktion seiner Maßnahmen)

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