DieManager von Morgen WiWi-TReFF.de - Zeitung & Forum für Wirtschaftsstudium & Karriere
Fachdiskussion VWLMwSt-Erhöhung

Mehrwertsteuererhöhung

Autor
Beitrag
DaveMaestro

Mehrwertsteuererhöhung

Hallo Leute,

ich sitze gerade über meinen VWL Hausaufgaben: Aktuelle Wirtschaftspolitik:
Diskutieren Sie mögliche Entwicklungen bis zur Erhöhung und nach der Erhöhung der Mehrwertsteuer sowohl hinsichtlich der Einnahmenseite des Staatshaushaltes als auch in Bezug zur geplanten Verwendung der Staatseinnahmen.
Und warum ist eine Mehrwertsteuererhöhung eine sinnvolle wirtschaftspolitische Maßnahme.

Der Staat will mit den Teil Mehreinnahmen die Arbeitslosenversicherung senken. Die gesamten Mehreinnahmen sollen sich auf 19,4 Mrd Euro belaufen.Das statistische Bundesamt befürchtet aber eine Inlationssteigerung um 1,6 %. Bevor die Mehrwertsteuer erhöht werden soll, erhofft sich der Staat einen kleinen Aufschwung in der Wirtschaft, bevor alles teurer wird (Investitionen vorziehen)....

Hat jemand dazu noch andere Vorschläge?

Dank und Gruss Dave

[%sig%]

antworten
WiWi Gast

Re: Mehrwertsteuererhöhung

mwst ist die beste steuer, da sie die geringsten verzerrungen verusacht. Die Alv-Beiträge hingegen sind als Lohnnebenkosten sehr problematisch (arbeit wird teurer gemacht mit bekannten konsequenzen)

Wenn das Aufkommen beider Abgaben gleich bleibt, dann hat man eine Paretoverbesserung nach Kaldor-Hicks, da die Verzerrungen verringert werden. Die Wohlfahrt steigt aggregiert.

antworten
WiWi Gast

Re: Mehrwertsteuererhöhung

Also die wissenschaftliche Betrachtung meines Vorredners halte ich für theoretisch korrekt.
Die Anwendung auf den Praxisfall einer mit rund 1.6 Billionen Euro verschuldeten Volkswirtschaft, mit verzerrten Aufteilungsformen einer Steuer auf Bund und Ländern, mit einer extrem labilen Konsumlage und einer leicht hochgeredeten Konjunkturerwartungslage halte ich jedoch für sehr problematisch. Insbesondere den 3% ad-hoc-Schritt halte ich für volkswirtschaftlich sehr fragwürdig, da diese Steuerauswirkung sich durch fast alle Bereiche der Sozialversicherungen zieht und die positiven Effekt (im Optimalfall!), d.h. Beitragssatzsenkung für die eine Versicherung, die Kosten und damit die Beitragssätze in einer anderen antreiben und somit den potentiellen Erfolg der einen Versicherung konterkarieren..(höhere MwSt auf Medikamente etc)

In meinen Augen macht so ein Schritt nur Sinn, wenn man wirklich dazu übergeht, einen großen Teil der Sozialversicherungsbeiträge über Steuern zu finanzieren.

Ferner bin ich persönlich davon überzeugt, dass diese 3% komplett in den Bundes- und Länderhaushalt fließen. Was da am Ende noch für eine Beitragssatzsenkung zur Verfügung steht wird der Rede kaum Wert sein!!!!

antworten
DaveMaestro

Re: Mehrwertsteuererhöhung

Ich hatte glaube ich noch nicht erwähnt, dass ich nur ein Semester VWl im Grundstudium habe und das alles nur grob angerissen wird...

Sicherlich ist es besser durch Indirekte Steuern zu finanzieren, weil ja die Begründung Grund Bedarfsartikel seihen ja wegen der Teilung der Steuern auf 7% und dann 2007 19% MwSt würden das Bürgersäckel nicht so grob treffen. Aber das ist ja das was die Politiker erzählen, wie sieht die weitere Interpretation auf der Contra Seite aus? Der Aufschwung wird wegen weniger Kaufkraft von den Wirtschaftsweisen nach unten korregiert, weil der "kleine" Aufschwung durch die MWSt-Erhöhung wieder runter gezogen wird. Sicherlich verdient der Staatshaushalt mehr.. oder die Anbieter korregieren um den MWSt-Anteil Ihren Gewinn, damit die Produkte weiter gekauft werden (also keine Teuerung stattfindet). Aber diese Versprechen erinnert mich an die Euro Einführung zurück. Da hatte ich ja noch 200-300DM am Monatsende im Beutel, aber nun wird ja schon fast alles ausgereitzt. Im Endeffekt trifft die Steuererhöhung wieder nur den Verbraucher, weil die Unternehmen geben ja die bezahlte Steuern direkt an den Verbraucher weiter (und wegen der Gewinnmaximierung) werden diese gar nicht erst daran denken Ihr Gewinn zu schmählern und den gebeutelten Verbauchern wenigstens keine Verteuerung der Preise zumuten. Wie steht Ihr sonst noch dazu?

[%sig%]

antworten
WiWi Gast

Re: Mehrwertsteuererhöhung

Positiv an der MWST ist vor allem, dass sie einfach zu erheben ist und entsprechend wenig der Einnahmen für Bürokratie versacken. Ob die Unternehmen bei der insgesamt noch schwachen Binnenkonjunktur die Steuer an die Verbraucher weitergeben?

Bei den Dingen mit niedrigen Preisen denke ich eher nicht. Hier sind die psychologischen Preisschwellen gewählt, die sicher nur die wenigsten überschreiten werden. (2,02 statt 1,99 ?) Bei den höherpreisigen Produkten werden die Preise vermutlich in vollem Umfang weiter gegeben. Ob der Konsum also wirklich so stark beeinflusst wird? Ich weiss nicht.

Eine erneute Neuverschuldung wäre uns wirklich teuer zu stehen gekommen. Insofern noch ein Pro MWST-Erhöhung.

Zu den 3 Prozent hat es Wirtschaftsweise Rürup vor einem knappen Jahr bei einem Vortrag inetwa so formuliert: "Da der Aufschrei bei 2 Prozent nicht weniger groß ist, als bei einem Prozent, werden vermutlich gleich die 2 Prozent kommen. "

antworten
WiWi Gast

Re: Mehrwertsteuererhöhung

in der regel wird eine steuererhöhung nur teilweise auf die Konsumenten überwälzt, da diese vor allem in Deutschland sehr elastisch sind. Wenn die Mehreinnahmen der Erhöhung komplett in die Senkung der Lohnnebenkosten fließt, dann geht es uns auf eine Sicht von 3-5 Jahren strukturell deutlich besser.

Kurzfristig halte ich einen 3% Schritt auch für problematisch, aber dennoch notwendig, wenn man sieht, wie groß der Widerstand gegen eine MwSt-Erhöhung von Links ist. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende (was es bei einer 3jährigen jeweils 1% Steigerung wäre)

Wo man aber aufpassen muss und was nicht bedacht wurde, ist eine weitere Verteuerung der Energie, ein wichtiger Angebotsfaktor (der in Deutschland wegen der monopolartigen Struktur in diesem Sektor ehh schon teuer ist) wird noch weiter verteuert.....

antworten
WiWi Gast

Re: Mehrwertsteuererhöhung

Ich glaube einfach, dass die Mehrwertsteuererhöhung gar nicht so großartig überlegt worden ist, wie hier dargestellt. Es war einfach die einzige Möglichkeit der 'Großen Koalition', die Einnahmen zu erhöhen. Wer glaubt, dass sich dadurch die Sozialabgaben verringern, hat vergessen, was bei der Ökosteuer versprochen wurde. Vielleicht steigen sie nicht so schnell, wie es sonst zu erwarten wäre. Solange die Gesundheitspolitik nicht auf gesunde Füße gestellt wird, und davon ist angesichts der gegenwärtigen Diskussionen nichts zu spüren, wird sich daran nichts ändern - bis zur nächsten Steuererhöhung. Die ist schon abzusehen.

antworten

Artikel zu MwSt-Erhöhung

Wirtschaftsnobelpreis 2016: Oliver Hart und Bengt Holmström für Vertragstheorie geehrt

Wirtschaftsnobelpreis 2016

Der Wirtschaftsnobelpreis 2016 geht an den Briten Oliver Hart und den Finnen Bengt Holmström. Die beiden Wirtschaftswissenschaftler werden für ihre Kontrakttheorie ausgezeichnet, die sich mit den Funktionsweisen von Verträgen in vielen Themen unterschiedlicher Bereiche befasst. Der mit rund 830.000 Euro dotierte Wirtschaftsnobelpreis wird am 10. Dezember 2016 gemeinsam mit den anderen Nobelpreisen verliehen.

Weltwirtschaftlicher Preis 2016 für Mario Monti, Friede Springer und Oliver E. Williamson

Weltwirtschaftlicher Preis 2014

Das Institut für Weltwirtschaft Kiel hat die Preisträger des zwölften Weltwirtschaftlichen Preises 2016 bekannt gegeben. Der italienische Wirtschaftswissenschaftler und Ministerpräsident Mario Monti, die deutsche Verlegerin Friede Springer und der amerikanische Wirtschaftsnobelpreisträger Oliver E. Williamson werden als Vordenker einer weltoffenen, marktwirtschaftlichen und sozialen Gesellschaft mit dem Weltwirtschaftlichen Preises 2016 geehrt.

Nobelpreisträger für Wirtschaft 2015 ist der britische Ökonom Angus Deaton

Nobelpreisträger Wirtschaft 2015

Um eine Wirtschaftspolitik zu entwickeln, welche die Wohlfahrt fördert und die Armut reduziert, müssen zuerst individuelle Konsumentscheidungen verstanden werden. Die Forschungen des aktuellen Wirtschaftsnobelpreisträgers Angus Deaton waren dazu wegweisend. Durch die Zusammenführung detaillierter individueller Entscheidungen zu aggregierten Ergebnissen hat seine Forschung die Felder der Mikroökonomie, Makroökonomie und Entwicklungsökonomie wesentlich geprägt.

Schweizer Ökonom Stefano Carattini erhält Heinz König Young Scholar Award 2015

Heinz König Young Scholar Award 2015: Bei der Preisverleihung des Heinz König Young Scholar Award 2015 (v.l.): ZEW-Geschäftsführer Thomas Kohl, Dagmar Steiner von Fuchs Petrolub SE, Preisträger Stefano Carattini und ZEW-Präsident Prof. Dr. Clemens Fuest

Der Heinz König Young Scholar Award des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim geht im Jahr 2015 an Stefano Carattini von der Haute Ecole de Gestion de Genève, Schweiz. Das ZEW würdigt mit dieser Auszeichnung die Untersuchungen des Doktoranden zu den Auswirkungen einer Besteuerung des Abfalls privater Haushalte.

Weltwirtschaftlicher Preis 2015 für Gorbatschow, Immelt, Tompkins und Pissarides

Weltwirtschaftlicher Preis 2015: Gruppenbild der Preisträger Gorbatschow, Immelt, Tompkins und Pissarides

Das Institut für Weltwirtschaft Kiel hat den elften Weltwirtschaftlichen Preis 2015 verliehen. Die Preisträger sind der frühere sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow, GE-Vorstandschef Jeffrey Immelt, das Unternehmerehepaar Kristine und Douglas Tompkins sowie der Ökonom Sir Christopher A. Pissarides.

Markt statt Plan: IZA-Preis 2015 geht an den tschechischen Ökonomen Jan Svejnar

IZA-Preis 2015 geht an den tschechischen Ökonomen Jan Svejnar

Der mit 50.000 Euro dotierte IZA Prize in Labor Economics wird in diesem Jahr an den Wirtschaftswissenschaftler Jan Svejnar verliehen. Der US-amerikanisch, tschechische Ökonom hat mit seinen Analysen des Übergangs sozialistischer Planwirtschaften zu marktwirtschaftlichen Strukturen die Forschung geprägt und der Politik wertvolle Handlungshinweise gegeben.

Deutsche Bank Prize in Financial Economics 2015 geht an Stephen A. Ross

Deutsche Bank Prize in Financial Economics 2015 für Stephen A. Ross

Professor Stephen A. Ross erhält den vom Stiftungsfonds Deutsche Bank geförderten und mit 50.000 Euro dotierten Preis für seine grundlegenden und prägenden Beiträge zur analytischen Entwicklung der Finanzökonomie. Er entwickelte die Arbitragepreistheorie, heute ein Eckpfeiler der Asset Pricing Theorie und hat die Basis für die Prinzipal-Agenten-Theorie geschaffen.

Arbeit statt Armut: IZA-Preis 2014 geht an US-Ökonom Gary S. Fields

IZA-Preis 2014: US-Ökonom Gary Fields erhält

Der US-amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Gary S. Fields erhält den diesjährigen „IZA Prize in Labor Economics“ des Bonner Instituts zur Zukunft der Arbeit. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis gilt als die international wichtigste Auszeichnungen auf dem Gebiet der Arbeitsmarktforschung. Die Preisverleihung findet am 4. Januar 2015 in Boston statt.

Ökonomin Helene Rey mit Carl-Menger-Preis 2014 ausgezeichnet

Preisverleihung Carl-Menger-Preis 2014 Helene Rey

Die Hélène Rey erhielt als erste Preisträgerin den mit 20.000 Euro dotierten Carl-Menger-Preis. Die Ökonomieprofessorin der London Business School wurde für ihre Forschung zu aktuellen Fragen der Geldpolitik in der Krise ausgezeichnet.

Weltwirtschaftlicher Preis 2014 für Johnson-Sirleaf, Mazumdar-Shaw und Thaler

Weltwirtschaftlicher Preis 2014 verliehen an Ellen Johnson Sirleaf, Kiran Mazumdar-Shaw und Richard Thaler

Die Staatspräsidentin Liberias und Friedensnobelpreisträgerin Ellen Johnson Sirleaf, die indische Biotechnologie-Unternehmerin Kiran Mazumdar-Shaw und der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Richard Thaler sind die Preisträger des Weltwirtschaftlichen Preises 2014.

ZEW vergibt Heinz König Young Scholar Award 2014 an US-Wissenschaftlerin

Heinz König Young Scholar Award 2014: Bei der Preisverleihung des Heinz König Young Scholar Award 2015 (v.l.): ZEW-Geschäftsführer Thomas Kohl, Dagmar Steiner von Fuchs Petrolub SE, Preisträger Stefano Carattini und ZEW-Präsident Prof. Dr. Clemens Fuest

Der Heinz König Young Scholar Award des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim geht in diesem Jahr an Olga Malkova von der Universität Michigan, USA. Das ZEW würdigt mit dieser Auszeichnung die Untersuchungen der Doktorandin zu den Auswirkungen eines Elterngeldes auf die Geburtenrate.

IZA-Preis 2013 geht an US-Ökonom Daniel Hamermesh

IZA-Preis 2013 geht an US-Ökonom Daniel Hamermesh

Der US-amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Daniel S. Hamermesh erhält den diesjährigen „IZA Prize in Labor Economics“ des Bonner Instituts zur Zukunft der Arbeit. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis zählt zu den bedeutendsten internationalen Auszeichnungen in den Wirtschaftswissenschaften. Die Preisverleihung findet am 18. November in Washington statt.

Ökonom Patrick Hürtgen erhält Heinz König Young Scholar Award 2013

Der Heinz König Young Scholar Award des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim geht in diesem Jahr an Patrick Hürtgen von der Universität Bonn. Das ZEW würdigt damit Hürtgens Untersuchungen zum Zusammenhang von Leistungsbilanz- und Haushaltsdefiziten.

Klaus F. Zimmermann erhält Forschungspreis der Europäischen Investitionsbank

Forschungspreis der Europäischen-Investitionsbank

Der Bonner Wirtschaftsprofessor und Direktor des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA), Klaus F. Zimmermann, erhält den in diesem Jahr erstmals ausgelobten Preis der Europäischen Investitionsbank (EIB) für besondere Leistungen in der Wirtschafts- und Sozialforschung und ihre Verbreitung.

Weltwirtschaftlicher Preis 2013 für Stiglitz, Ibrahim, Brundtland

Weltwirtschaftlicher Preis 2012

Gro Harlem Brundtland, ehemalige Ministerpräsidentin Norwegens, Mo Ibrahim, ehemaliger afrikanischer Mobilfunkunternehmer und Gründer der Mo Ibrahim Foundation, und Joseph E. Stiglitz, Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften, sind die Preisträger des Weltwirtschaftlichen Preises 2013.

Antworten auf Mehrwertsteuererhöhung

Als WiWi Gast oder Login

Forenfunktionen

Kommentare 7 Beiträge

Diskussionen zu MwSt-Erhöhung

4 Kommentare

Wahl2005

WiWi Gast

Natürlich entscheidend ist selbstverständlich nicht nur der Preis, sondern auch, was man dafür bekommt. Wenn im Osten die Produkti ...

Weitere Themen aus Fachdiskussion VWL