"wenn das Angebot steigt und damit auch die Einkommen der Menschen, werden die Leute ihre Konsumgewohnheiten nicht in dem Maße verändern, sondern ihr Geld sparen!"
Du meinst also, dass das Geld, was die Menschen nicht für Konsumgüter ausgeben, sondern sparen nicht nachfragewirksam ist?
Es gibt zwei unterschiedliche Arten zu sparen:
- Das gesprarte Geld zur Bank bringen und
- Das gesparte Geld unter der Matratze lagern (horten).
Zu 1.)
Die Bank leiht sich Geld, um es weiterzuverleihen an Menschen die sich von diesem Geld etwas kaufen wollen (z. B. Maschinen, Häuser usw.) Das gesparte Geld wird also trotzdem nachfragewirksam.
Zu 2.)
Die Notenbank passt heutzutage die Geldmenge der Umlaufgeschwindigkeit an. D. h. also, dass die Zentralbank für das Geld, welches Tante Erna unter der Matratze lagert, neues Geld in Umlauf bringt. Dieses Geld wird dann wiederum nachfragewirksam.
Zu Keynes Zeiten war das etwas anders, da galt der Goldstandard, und die Notenbank konnte die Geldmenge nicht so ohne weiteres ausweiten. In bestimmten Situationen bestand also Deflationsgefahr (Quantitätsgleichung des Geldes), bzw. auf Grund von starren Preisen gar Nachfragelücken.
Keynes hat ja die Interpretation der Quantitätsgleichung durch die Annahme der starren Preise bestritten bzw. erweitert.
Quantitätsgleichung: M * v = P * Y also Geldmenge mal Geldumlaufgeschwindigkeit = "Preisniveau" mal Volkseinkommen (bzw. Handelsvolumen)
Die Klassiker gigen davon aus, dass Geld eine neutrale Wirkung auf die Wirtschaft hat, und eine Verringerung der Geldumlaufgeschwindigkeit zu einem geringern Preisniveau also zu einem sinken von P führt. Keynes hat aber "gesagt", dass die Preise nicht so schnell fallen können, und dann Y (also das Volkseinkommen) sinken muss.
Wenn v (also Geldumlaufgeschwindigkeit) also heute abnimmt, gleich man das aus, indem man M (also die Geldmenge) erhöht, die Gleichung stimmt wieder.
Die Geldpolitik ist nicht immer perfekt, deshalb kommt es zu kleinen konjunkturellen Schwankungen.
(alles extrem vereinfacht dargestellt)
Bei Wikipedia unter saysches Theorem steht noch so einiges dazu drin.
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