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Warum gibt es auf einem vollkommenen Markt keine Fixkosten?

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WiWi Gast

Warum gibt es auf einem vollkommenen Markt keine Fixkosten?

Hallo zusammen,

ich setze mich gerade mit natürlichen Monopolen auseinander und stelle fest, dass die durchschnittlichen Kosten des Monopols ja kleiner ausfallen als die Grenzkosten im Polypol. Nach Recherche habe ich erfahren, dass im Polypol keine Fixkosten bestünden. Meine Frage lautet nun, warum ist das gegeben?

Gruß
Ma93

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WiWi Gast

Re: Warum gibt es auf einem vollkommenen Markt keine Fixkosten?

Bist du dir sicher, dass es keine Fixkosten auf einem Markt vollkommener Konkurrenz gibt? So wie ich das in Erinnerung habe haben Firmen sehr wohl Fixkosten, jedoch werden diese nicht betrachtet, weil sie in der kurzen Frist sowieso nicht verändert werden können. Führst du bsp. eine Wohlfahrtsanalyse durch, fallen diese ja sowieso bei einer Ableitung weg. Betrachtest du die lange Frist, müssen Fixkosten betrachtet werden, weil Marktzutritte und Marktaustritte möglich sind und sich die Fixkosten der Branche ändern können.
Hoffe es hilft dir.

Bin übrigens VWL-Masterstudent mit Mirkoökonomie-Spezialisierung. So ins Detail haben wir das erst im Master behandelt.

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WiWi Gast

Re: Warum gibt es auf einem vollkommenen Markt keine Fixkosten?

Sicher bin ich nicht, aber wie können dann im oben beschriebenen Zusammenhang die Stückkosten eines natürlichen Monopols größer sein als die Grenzkosten im Polypol?

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WiWi Gast

Re: Warum gibt es auf einem vollkommenen Markt keine Fixkosten?

In einem Markt der durch ein natürliches Monopol gekennzeichnet ist, herrschen in der Regel hohe Fixkosten und hohe Skaleneffekte vor. Das heißt, dass nach hohen initialen Investitionskosten, die Grenzkosten mit jeder Erhöhung des Produktionsvolumen sinken. Ein Beispiel dafür wäre die Basischemie-Branche, in der die Daumenregel gilt, dass bei einer Produktionsausweitung um 100 Prozent, die entstehenden Kosten nur um 60 Prozent steigen. Da die Grenzkosten mit der Zeit extrem sinken können, sinken trotz der hohen Fixkosten auch die Durchschnittskosten stark.

Da die Stückkosten eines Erstanbieters, die die initialen Investitionen bereits getätigt hat, im sinken begriffen sind, wird es für Nachzügler schwierig, mit diesem mittels Preisen zu konkurrieren. In einigen Branchen mit hohen Skaleneffekten, kann daher ein Qualitäts- oder ein Vertriebswettbewerb entstehen, aber das passiert nicht immer.

Es ist nicht so, dass auf einem Polypolmarkt keine Fixkosten bestünden. Tatsächlich ist nicht selten zu beobachten, dass Märkte, die zu natürlichen Monopolen tendieren, in der Etablierungsphase Polypole waren. Hier wäre z.B., die Farbstoffchemie im 19. Jahrundert zu nennen, wo im Deutschen Reich in den Hochzeiten hunderte von Firmen konkurrierten, bis sich im frühen 20 Jahrhundert die IG-Farbenstruktur herausgebildet hatte, die die Entsteung eines Monopols durch Kartellisierung verhinderte. Allerdings verhält es sich so, dass bei Vorhandensein hoher Fixkosten kein stabiles Polypol möglich ist, es sei denn der Staat und die Industrie regulieren den Wettbewerb entsprechend, was wiederum den freien Wettbewerb einschrönken würde.

Zusammengefasst lässt sch folglich sagen, dass es Fixkosten in Polypolen gibt, dass diese aber häufig dem vollkommenen Markt nicht zuträglich sind und daher dort selten beobachtet werden können. Ein Hinweis noch: Natürlich gibt es fast überall Fixkosten in einer bestimmten Höhe, allerdings sind sie in manchen Branchen so niedrig, dass, wie der Vorredner bereits erwähnte, vernachlässigt werden können.

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