In einem Markt der durch ein natürliches Monopol gekennzeichnet ist, herrschen in der Regel hohe Fixkosten und hohe Skaleneffekte vor. Das heißt, dass nach hohen initialen Investitionskosten, die Grenzkosten mit jeder Erhöhung des Produktionsvolumen sinken. Ein Beispiel dafür wäre die Basischemie-Branche, in der die Daumenregel gilt, dass bei einer Produktionsausweitung um 100 Prozent, die entstehenden Kosten nur um 60 Prozent steigen. Da die Grenzkosten mit der Zeit extrem sinken können, sinken trotz der hohen Fixkosten auch die Durchschnittskosten stark.
Da die Stückkosten eines Erstanbieters, die die initialen Investitionen bereits getätigt hat, im sinken begriffen sind, wird es für Nachzügler schwierig, mit diesem mittels Preisen zu konkurrieren. In einigen Branchen mit hohen Skaleneffekten, kann daher ein Qualitäts- oder ein Vertriebswettbewerb entstehen, aber das passiert nicht immer.
Es ist nicht so, dass auf einem Polypolmarkt keine Fixkosten bestünden. Tatsächlich ist nicht selten zu beobachten, dass Märkte, die zu natürlichen Monopolen tendieren, in der Etablierungsphase Polypole waren. Hier wäre z.B., die Farbstoffchemie im 19. Jahrundert zu nennen, wo im Deutschen Reich in den Hochzeiten hunderte von Firmen konkurrierten, bis sich im frühen 20 Jahrhundert die IG-Farbenstruktur herausgebildet hatte, die die Entsteung eines Monopols durch Kartellisierung verhinderte. Allerdings verhält es sich so, dass bei Vorhandensein hoher Fixkosten kein stabiles Polypol möglich ist, es sei denn der Staat und die Industrie regulieren den Wettbewerb entsprechend, was wiederum den freien Wettbewerb einschrönken würde.
Zusammengefasst lässt sch folglich sagen, dass es Fixkosten in Polypolen gibt, dass diese aber häufig dem vollkommenen Markt nicht zuträglich sind und daher dort selten beobachtet werden können. Ein Hinweis noch: Natürlich gibt es fast überall Fixkosten in einer bestimmten Höhe, allerdings sind sie in manchen Branchen so niedrig, dass, wie der Vorredner bereits erwähnte, vernachlässigt werden können.
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