Hallo Ihr Lieben,

ich brauche mal Euren Rat. Ich bin 31 Jahre alt/jung, na ja wie man es sieht. Ich arbeite derzeit als Datentypist für Bosch und studiere nebenberuflich BWL mit Schwerpunkt Steuern an der IUBH per Fernstudium. Mein Verdienst liegt bei ca 1080 Euro netto. Danach würde ich gerne meinen Master allerdings in Vollzeit in Erlangen machen. Hier bekäme ich ja dann wieder BAFÖG. Also wäre ich ca 35-36, bis ich fertig wäre. Ich habe in Vollzeit in Pforzheim und Worms studiert, wurde jedoch aufgrund meines nicht bestandenen Drittversuches schlussendlich exmatrikuliert. Zuvor habe ich meine FH-Reife nachgeholt und mit 2,20 erfolgreich zu Ende gebracht. Ich denke, das geht ja eigentlich. Ich verfüge über eine abgeschlossene Ausbildung als Steuerfachangestellter in Form einer Umschulung nach einer Ausbildung als Wirtschaftskorrespondent in Englisch. Leider bekam ich hier keine Stelle. Nur ein Praktikum für 1.200 brutto in VZ. Na ja, hätte ich vielleicht machen sollen; hätte dann wenigstens die Berufserfahrung.

Meine Frage ist jetzt, ob Ihr das Fernstudium und den Master überhaupt zu Ende bringen würdet, weil mein Lebensgefährte nun meinte, ich würde ohne Berufserfahrung im Tax Bereich sowieso keine Chance haben und mit 36 erst recht nicht. Ihr könnt Euch ja sicherlich vorstellen, dass mit knapp 1000 euro netto, das Fernstudium mich mit fast 300 Euro im Monat fast umbringt, aber ich habe eben die Hoffnung, dass ich so in meinen geliebten Steuerbereich wieder reinkomme, weil meine Ausbildung hat mir viel Freude bereitet. Unbez Praktika wie von der ARGE tatsächlich vorgeschlagen, kann ich mir nicht leisten.

Als Steuerfachangestellte solltest du eigentlich mit 100% tiger Wahrscheinlichkeit in irgendeinem Steuerbüro etwas bekommen. Die Büros suchen wie verrückt. Das kann dann am Anfang zwar auch nur für 2.000 brutto sein und mit nur 23 Tagen Urlaub oder so. Aber du kannst so Berufserfahrung sammeln und dir nach einer gewissen Zeit etwas Besseres suchen.

Ich habe den Eindruck, dass Steuerberater gegen Umschüler viele Vorurteile haben. Das liegt wohl daran, dass viele Leute in den Beruf des Steuerfachangestellten umgeschult werden, die totale Katastrophe sind. Aber ich würde mich nicht entmutigen lassen und mich weiter bewerben. Du kannst gerade bei kleinen Büros auch ein unverbindliches Kennenlernpraktikum machen. Das erhöht deine Chancen.

Das BWL-Studium würde ich sein lassen. Es ist die 300 Euro im Monat nicht wert. Überleg doch mal, wie viel Geld du insgesamt für diesen Abschluss hinblättern musst. Stattdessen würde ich dir die Weiterbildung zum Steuerfachwirt empfehlen. Das kostet nur ein paar tausend Euro und ist genau auf die Anforderungen im Beruf zugeschnitten und gerade bei kleinen Büros viel anerkannter.