Moin Moin,

ich bin gerade dabei meine Zukunft zu planen und würde gerne auch mal andere Meinungen dazu hören.
Ich bin 19, lerne Industriekaufmann und bin im Januar 2016 fertig, da ich verkürze, also in gut 10 Monaten.

Die Leistungen sowohl in der Berufsschule (nur 1 und 2 als Noten) und im Betrieb (Beurteilungen entsprechen auch größtenteils etwa 2 als Note) sind eigentlich alle recht überdurchschnittlich und richtig fordern tut mich der Stoff auch nicht.

Die meisten Inhalte verstehe ich recht schnell und ich komm bisher relativ locker durch die Ausbildung.

Mein Unternehmen ist öffentlich, dementsprechend ist das Einstiegsgehalt nicht allzu hoch etwa 1.600-1.700 Netto und keine weiteren Zuschläge wie Urlaubs- Weihnachtsgeld etc.

Ich möchte eigentlich die Firma wechseln, da ich 1. bei den meisten Firmen mehr bekommen würde und 2. hier kaum Aufstiegschancen sehe und ich hier nicht als einfacher Sachbearbeiter mit einem Gehalt unter 2.000 Euro alt werden möchte.

Um mir mehr Möglichkeiten zu öffnen, würde ich auch gerne studieren (dann aber berufsbegleitend, da ich nicht nochmal 3-4 Jahre ohne Gehalt leben möchte und weiterhin Berufspraxis sammeln möchte) aber wie gehe ich das ganze an?

Ich habe 1 Jahr Übernahme, will vorzugsweise am allerliebsten in den Personalbereich oder ansonsten irgendwie in eine "Rechnungswesen-Abteilung" wie z.B. Controlling.

Da ich aber eh wechseln möchte, weiß ich nicht ob ich das Jahr überhaupt machen soll und mich nicht jetzt schon nach Stellen woanders umschauen sollte. Wo suche ich da am besten?

Aber vermutlich wird da Berufspraxis verlangt..

Und wie könnte ich dann an ein berufsbegleitendes Studium kommen? Sollte ich das direkt bei Bewerbungen / Vorstellungsgesprächen ansprechen, dass ich daran interesse habe oder lieber nicht?

Oder wenn ich das Jahr noch in meiner jetztigen Firma arbeite und so ein berufsbegleitendes Studium beginnen würde, wie läuft das dann beim Arbeitgeber Wechsel? Geht das so leicht?
Und wird man überhaupt genommen, wenn man nebenbei auch noch studiert und evtl. als "überlastet" angesehen wird?

Danke!

antworten

Hi,

du hast ja mehrere Fragen.

• Gleich wechseln oder nach dem 1 Jahr garantierte Übernahme?
  Kommt drauf an. Berufserfahrung ist enorm wichtig, also solltest du die mitnehmen. Wenn du weißt, dass du dort nicht bleiben wirst, kannst du dich natürlich auch vorher bewerben. Aber dein Wert in der Bewerbungsphase ist normalerweise höher mit BE. So kommst du vielleicht auch in attraktivere Firmen, die direkte Einstiegspositionen sonst nur mit ihren eigenen ausgelernten IKs belegen. Trotzdem - versuch es und bewirb dich auch vorher, du musst ja unattraktive Angebote nicht annehmen.

• berufsbegleitendes Studium & Vorstellungsgespräche
  An ein berufsbegleitendes Studium kommst du, in dem du dich anmeldest. Die wenigsten AGs werden Kosten übernehmen. Groß etwas dagegen machen dürfen sie auch nicht. Ob man es gut findet oder nicht hängt von deinem Gegenüber ab. Die einen finden Ehrgeiz und Lernwillen gut, die anderen wollen nur eine Arbeitsdrohne und Änderungswünsche. Wichtig wäre also, dir gut zu überlegen wie du diese mehrjährige Belastung wegstecken willst und welche Aufstiegsoptionen du vielleicht hast. Wenn du schonangefangen hast und aus Erfahrung zusichern, dass es geht, kommt das sicher besser als wenn du erst noch anfangen willst.

antworten

Da gibt es unterschiedliche Ansichten. Manche Arbeitgeber sind strikt gegen ein berufsbegleitendes Studium, manche finden es in Ordnung, sofern es die Arbeitsleistung nicht mindert und manche finden es total toll.

Du musst selbst entscheiden, ob du es gleich im Vorstellungsgespräch offen angibst. Dann hast du die Chance, einen Arbeitgeber zu finden, den es nicht stört. Du gehst aber auch das Risiko ein, dass du genau deswegen Absagen kriegst. Verheimlichst du es und es kommt nach der Probezeit irgendwann raus, kann es sein, dass es Ärger gibt.

Du musst dann auch noch die Kollegen berücksichtigen. Manche sind einfach armselige Leute, die entweder privat nicht die Zeit für so ein Studium haben oder sich nicht dazu aufraffen können, aber ordentlich neidisch sind, wenn ein Kollege nebenher studiert.....

Außerdem ist es so, dass selbst wenn dein Arbeitgeber dein Studium toll findet, du nach dem Studium dort in aller Regel keine völlig neuen Aufgaben und kein wesentlich höheres Gehalt kriegst. Du wirst nach dem Studium also in der Tendenz wieder wechseln müssen, wenn sich dein Studium auszahlen soll.

Mein Tipp wäre folgender: Verheimliche das Studium bis zum Abschluss des 3. Semesters. Wenn du dann das Zwischenzeugnis kriegst, bewirb dich damit auf typische Bachelor-Stellen und nimm schon während des Studiums eine Gehaltssteigerung mit. Das ist dann nämlich der beste Zeitpunkt für einen Wechsel! Vielen Arbeitgebern ist es nämlich Wurst, ob du bisher nur einen Teil des Studiums absolviert hast oder den Abschluss gemacht hast. Die ordnen das von der Qualifikation ungefähr gleich ein. Nach dem Abschluss wechselst du nach 3-5 Jahren noch einmal.

antworten

Okay, dann werde ich es also am besten so machen, dass ich in das Übernahmejahr einsteige und mich aber direkt zu Beginn (oder auch schon kurz vorher) bei anderen Stellen bewerben werde, um ggf. auch schon früher wechseln zu können.

Habt ihr noch Tipps wo ich am besten nach Stellen suche? Ich bin mir immer nicht so ganz sicher, was ich als "Suchbegriff" eingeben soll, da die Bezeichnungen für Stellen nach IK Ausbildung doch sehr variieren und bei Eingaben wie "Personal" zB. die schon meine favorisierte Richtung beinhalten, kommen zig Sachen, die garnix mit IK zu tun haben.

Und ob es dann für mich Sinn macht direkt bei der Übernahme schon mitm Studium zu starten, weiß ich auch nicht.. Ich würde ja dann schon den AG-Wechsel im 1. oder spätestens im 2. Semster haben..

antworten