Hallo Zusammen,

ich bin im Netz auf dieses Forum gestoßen und hoffe mal dass man mir vielleicht einen Tipp geben kann, ob es bei mir Sinn macht noch einmal studieren zu gehen. Ich bin 32 Jahre alt und habe folgenden Lebenslauf vorzuweisen.

Habe mein Abitur mit 2,3 gemacht und dann eine Ausbildung zum Tischler (1,3) absolviert. Nach fünf Jahren habe ich meinen Meister (1,2) gemacht und bin mit meiner Frau in die USA ausgewandert. Sie ist Spanierin und hat die amerikanische Staatsbürgerschaft. Wir haben sechs Jahre in Berkeley gelebt. Meine Frau hat dort an der Universität eine Doktorantenstelle inne gehabt und in Literaturwissenschaften promoviert. Ich habe die komplette Zeit bei einer größeren Baufirma als Schreiner/Vorarbeiter gearbeitet.

Ich habe meine Frau im ersten Lehrjahr an der Uni kennen gelernt. Sie hat dort Germanistik studiert, ich mit meinem Arbeitgeber an der Uni gearbeitet. Von daher spreche ich auch schon sehr lange Spanisch, da sie mir es eigentlich von Anfang an versucht hat beizubringen. Auf dem Bau in Kalifornien ist Spanisch sowieso schon fast Pflicht (Stichwort Mexikaner). Um das Sprachliche belegen zu können habe ich eine Zertifizierung gemacht und in English und Spanisch C2 absolviert.

Für uns war aber klar, dass wir wieder nach Deutschland zurückkehren möchten. Meine Frau hat in den USA schon gelegentlich als Übersetzerin gearbeitet. Das wird sie hier (in Stuttgart) auch fest angestellt machen. Der Doktortitel hat sich auch äußerst positiv auf ihr Gehalt ausgewirkt.

Wir haben ein Haus vor den Toren Stuttgarts gekauft, an dem gibt es allerdings noch sehr viel zu tun. Und da mein Stundenlohn als angestellter Tischler weitaus niedriger wäre als die Preise die man für Handwerker bezahlen muss werde ich auch so viel wie möglich selber machen. Veranschlagt sind dafür bis zu 24 Monate, dann wäre das Haus aber komplett hergerichtet (mit Garten).

Da ich in den USA fast die ganze Zeit für den Lebensunterhalt gesorgt hatte will meine Frau dass jetzt auch erst einmal hier in Deutschland so machen, dass ich zum Beispiel auch ein Studium absolvieren kann. Finanziell passt das bei uns alles ganz gut. Ich würde aber gerne schon in der Zeit anfangen, in der ich das Haus renoviere. Vielleicht als Fernstudium und nachher, wenn die Renovierung abgeschlossen ist, an eine richtige Uni wechseln.

Entweder mochte ich Bwl studieren mit dem Ziel nachher bei einem größeren (internationalen) Unternehmen unterzukommen, wo ich meine Kenntnisse und Berufserfahrung als Tischlermeister (im Ausland) auch nutzen kann. Oder ich könnte Architektur studieren. Ich kenne allerdings durch die Jahre im Ausland den deutschen Arbeitsmarkt nicht mehr wirklich sehr genau.

Darum hoffe ich, dass ich hier im Forum ein paar Anregungen erhalten könnte was bei meinem Lebenslauf Sinn ergeben würde. Vielleicht gibt es ja auch berufliche Möglichkeiten für mich, an die ich selber noch gar nicht gedacht habe.

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Klingt sehr spannend, was Du schreibst. Grundsätzlich finde ich Weiterbildung nie verkehrt, empfehle Dir Dich erstmal in der Breite umzuschauen, was es für Möglichkeiten gibt. Ein (Fern-)studium ist sicherlich eine der zeitintensivstens Möglichkeiten, kann deshalb natürlich auch den größten Nutzen bringen, muss aber halt nicht. An Deine Stelle würde ich mir vor dem Hintergrund auch überlegen, ob Du lieber selbständig und handwerklich arbeiten möchtest oder lieber irgendwann einen Bürojob anstrebst.

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Mit anfang 30 sowas noch zu machen ist mutig und respektvoll. Aber bedenke aktuell und in den nächsten 5 jahren haben handwerker und Techniker gerade in stuttgart mehr geld auf der hand als ein bwler. Zudem kommt für dich nur management oder finance in betracht. An deiner stelle würde ich nach dt. Gehen haus bauen nebenbei nischentischlerei aufmachen mit premium möbel für export oder sowas und dreigleisig fahren. Haus = altersvorsorge,studium z. B. Fom stuttgart oder fresenius iubh oder sowas und Business erst im Haus und dann ausserhalb. Viele leute suchen wieder langlebige möbel daher wenn du massiv anbietest kannst schon was erreichen. Was auch gut läuft massanfertigen als seltenen hölzern. Viel erfolg.

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Würde mich eher mit deiner Tischlertätigkeit selbstständig machen, damit kannst du viel mehr Kohle machen als mit jedem 0815-Bwler-Job. Gibt immer und immer weniger Handwerker in DE.

Außer du hast das Potenzial für IB/UB, aber dafür hätte ich in dem Alter eh keinen Bock mehr

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Ich persönlich würde dir von BWL abraten. Mittlerweile wieder sehr überlaufen bei gleichzeitigem Digitalisierungsdruck... und viele Konzerne nehmen, entgegen ihrer eigenen Aussagen, dann doch ganz gerne den 25 jährigen Master mit pfeilgeradem Lebenslauf. Such dir lieber etwas wo du dein Fachwissen anbringen kannst bspw. Maschinenbau/Ingenieurwesen und dann Richtung Holzverarbeitung etc.

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An deiner Stelle würde ich Lehramt Berufsschule anstreben. Die werden händeringend gesucht und du kannst deine bisher erworbenen Fähigkeiten (die dir auch/noch pass machen?) einbringen. Da Berufsschullehrer händeringend gesucht werden, ist es ziemlich sicher dass du Verbeamtet wirst (geht in Niedersachsen bis 45 Jahre, für dein Bundesland müsstest du mal googeln). Du bekommst dann ein A13 Gehalt und vor allem eine Pension (die sich an deinem letzten Einkommen bemisst). Dies sollte dir aufgrund deines Auslandaufenthaltes (wo du wahrschinlich nicht in das deutsche Rentensystem eingezahlt hast) ebenfalls Vorteile verschaffen.

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Wäre denn als Handwerksmeister Selbstständigkeit keine Option für dich? Wenn es dir um die persönliche Weiterentwicklung geht, dann mach lieber nicht BWL; wenn es dir um die Verdienstperspektiven geht, dann ist die Selbstständigkeit mit Sicherheit die bessere Option.

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