Hallo,
ich hab momentan ziemliche Angst, einen Fehler zu machen.
Die Situation ist die, dass ich kürzlich den Arbeitgeber wechseln musste. Hier verdiene ich ganz gut (34.000/Jahr), es ist aber eine reine Sachbearbeitertätigkeit und macht mir überhaupt keinen Spaß.
Nun würde ich gern studieren. Immer wieder wird mir zum fernstudium geraten, um nebenbei weiter arbeiten zu können. Aber ich glaube, da hab ich nicht die Disziplin für, ich würde den Präsenzstudiengang bevorzugen- nur der Verzicht aufs Geld ist hart, für mich aber machbar, da ich weitgehend kostenlos wohnen kann.
Ich bin 27, hab Abi, ne Ausbildung und 4 Jahre gearbeitet. Würdet Ihr mir sagen, geh auf keinen Fall studieren, sicher den Job- oder meint ihr, damit kann man sich selbst und seinen Chancen nochmal nen Schub geben? Ich hab wahnsinnige Angst, mich falsch zu entscheiden- und Angst, mit 27 viel zu alt für ein 3jähriges Bachelorstudium zu sein. Wie seht ihr das? Andererseits ärger ich mich sonst vielleicht ewig, es nicht gewagt zu haben...

Für ehrliche Tipps wäre ich dankbar!

Ich würde es mit einem Fernstudium versuchen, du verdienst ganz gut, für einen Bachelor würde ich die Stelle nicht aufgeben. Zumal heutzutage ein Bachelor oder Diplom keine Jobgarantie darstellt.

wie gesagt, ich glaube nicht, das ich die Disziplin habe für einen Fernstudiengang...leider...aber über 4-5 Jahre auf jede Freizeit verzichten stelle ich mir schwierig vor

bist du "männlein" oder "weiblein"...

Ich würde dir zu einem Abend-Studium raten. Das ist ein Präsenzstudium und du kannst nebenbei arbeiten. Das bedeutet zum einen Geld und zum anderen Berufserfahrung. Vom Ausstieg aus dem Job würde ich dir eher abraten.

Habe mich selbst häufig über meine Entscheidung, auszusteigen um zu studieren, geärgert. Hatte eigentlich einen sicheren Job, der mir Spaß gemacht hat, und habe mich entschieden zu studieren, weil ich Angst davor hatte, es irgendwann mal zu bereuen nicht getan zu haben.

Also, wenn du einen sicheren Job hast, würde ich dir raten, dass du ihn behältst. Nach dem Studium garantiert dir auch niemand, dass du einen Job bekommst, der dir Spaß macht und der deiner Ausbildung entspricht. Ist leider nicht mehr die Regel....!

Würde ich nocheinmal vor der Wahl stehen, studieren oder nicht, würde ich mich gegen das Studium entscheiden, vielleicht sieht es in ein paar Jahren wieder anders aus.

Ich würde auch den Job behalten, gerade auch deswegen weil du nicht schlecht verdienst und mit einem Bachelor wahrscheinlich nicht wesentlich höher liegen wirst als ohne in 3-4 Jahren

männlein*g*

nur muss ich dazu sagen, das der Job mir wirklich keinen Spaß macht. Fühle mich eher fehl am Platz

Dann würde ich versuchen mich aus einer gesicherten Position auf eine Stelle herauszubewerben, wo du dich richtiger am Platz fühlst.

Und dann kannst du immernoch dein Studium nebenbei erledigen!

Was sind denn so deine Jobvorstellungen, die du hast?

Müßte ich mich heute nochmal entscheiden würde ich mich auch gegen das Studium entscheiden. Hätte ich nach meiner Ausbildung weitergearbeitet hätte ich heute schon sehr viel Geld verdient und wäre zufriedener als jetzt.
Mein Rat: Wenn Dir die Arbeit keinen Spaß macht dann wechsle den Arbeitgeber!

Flüchten in ein Studium wird dich unglücklich machen.
Immerhin bekommst du momentan Geld, und im Studium lebst du nur von Idealen, und die Vorposter haben es ja schon gesagt - die Jobs gehen aus.
Wenn Studium, dann wenigstens mit Aussicht auf einen Beamtenposten.
Den Job hast wenigstens auf Lebenszeit.

Also, Flucht nenne ich es nicht.
Das Studium schwebte mir lange vor. Ich habe seit Jahren den gedanken gehabt: Du hast einen sicheren Job, behalte und sichere ihn. Es hat mich dahin geführt, irgendwann überraschend gekündigt zu werden und zu merken, wie schwer es ist, etwas wirklich interessantes zu kriegen.
Heute sehe ich: Geld allein macht nicht glücklich. Selbst wenn ich 3 Jahre kürzer treten muss, weiß ich dann zumindest, ich habs endlich durchgezogen. Berufsbegleitend wäre ich 4 1/2 Jahre komplett eingebunden, das ist mir zu heftig.
Natürlich ist eine Jobgarantie nie gegeben. Aber ich weiß dann zumindest, das ich auf einem breiterem Fundament stehe.
Wie auch immer, ich werde mich umsehen, ob in der gegend Teilzeitstellen angeboten werden, dann käme das Studium am Abend evtl. in betracht. Aber Vollzeit arbeiten + Studium- das ist es mir nicht wert. Die Jahre, die ich Geld verdient habe, hab ich, und damit ein Fundament, das sich jemand, der erst an der Uni war, erst schaffen muss. Ich denke, ich lass es drauf ankommen.
Vielen Dank für Eure ernsthaften Hilfsbemühungen, lieb von Euch. Und vielleicht findet sich ja noch jemand, der mir etwas zuspricht in meiner Idee:-)

Du höst dich so an, als wäre das Studium sehr sehr wichtig. Dann mach es doch einfach. Bei mir an der FH waren viele auch schon 27 und älter und keiner hat es bereut. Wenn du Glück hast, kannst du dir Praktika anrechnen lassen und dann ist das Studium nochmal kürzer.

also das mit dem Studium ist eine echte Schnapsidee.
Kurze Rechnung Bachelor: 3Jahre X 34000(oder mehr dank Steigerung) + ca 36000 Lebenshaltungskosten(ca. 1000 Euro im Monat) + 4000Studiengebühren= über 150000 Euro !!!!
Und dan steigst Du wenn Du Glück hast als Bachelor mit 35000 ein.
Genial. Zusammengefasst: der größte Ferhler Deines Lebens

Danke. Dieser letzte beitrag- bzw. der Satz "keiner hat es bereut"- rettet mir etwas den Tag.
Die Beispielrechnung vorher kommt so nicht ganz hin. Natürlich ist es teuer. Aber die 34000 sind brutto, d.h. hängen bleiben am Ende knapp 17-18000. Die ich größtenteils wieder ausgeben würde. beim studium würde ich nebenbei arbeiten und am Ende des Monats ca. +-0 rauskommen. Ich verzichte dann zwar auf einige Einnahmen, aber bin mal 2-3 Jahre aus dem Alltagstrott und tue etwas für mich selbst.
Ich könnte ja genauso argumentieren, jeder, der studiert, könnte in der Zeit auch arbeiten und Geld verdienen und das aufrechnen...

dann studiere doch, wenn du es willst, warum fragst DU dann so blöd..! Mei o mei..
Hoffe du fällst durch, das würde mir dann den Tag retten..

Na super, nette Antwort!

Natürlcih ist 34000 Brutto aber bedenke dass Du ebenfalls aus der Rentenversicherung raus bist usw.
Es ist in Deinem Alter reine Zeitverschwendung. Wenn Dir ein paar Parties und der "Studentenstatus" 150000 Euro(viellleicht ein Haus) wert sind? Aber auch ein kind muss erst an die Herdplatte fassen bevor es sich verbrennt.
Und nur zur Info ich kenne einige die es bereut haben dass sie vom Job weg sind!

In der heutigen Zeit den Job aufgeben?
Und dann zuschauen wie andere weiterkommen, und man selber als der "rumhängende" Student gilt?

ich finde den Schreiber auch etwas zurückgeblieben(ohne ihn zu beleidugen). Warum fragt er in diesem Forum ? Wenn er studierne will (was die meisten ihm hier als Schnapsidee bescheinigen) dann soll er doch. Er wird immer irgend etwas finden der ihm dazu rät.
Obwohl es eine ziemlich dumme Idee istAlter und feste Stelle)

Also ich würde dir zu einem Fernstudium raten ! !

Weil du dir die zeit Wirklich Flexibel einteilen kannst, hab selber mal Fernstudium gemacht.....fand ich sehr serhr gut....

Die Qualität des mit der Post geschickten lernmaterial hat mich begeistert....

mach ruhig ne 3 jähriges Bachelor studium und bleib bei deiner Stelle !

PS: das Studium ist nicht wirklich sooo Zeitaufwendig wie ich finde...

Wenn man direkt das *Klausurrelevante* lernt mit den alten klausuren kann man sogar unter 3 Jahre es Packen....is net wirklich schlimm....

einfach mal an der Fernuni anmelden und austeesten (man kann bei der Fernuni mal ein Schnuppersemester machen-erkundige dich)

Für mich hat das Studium persönlich viel sicherheit gegeben...gefühlsmäßig und so, beweg mich viel sicherer im leben..=)

Hab mich mittlerweile doch überzeugen lassen, da selbst eine Studienberaterin einer anderen FH mir zum Abendstudium geraten hat. Werde es jetzt berufsbegleitend an der RFH Köln versuchen, 2x die Woche Abends + samstags ganztags + natürlich die Lernzeit "nebenbei". Ich denke, das ist dann die sicherste und evtl. beste Lösung- scheint ihr ja auch so zu sehen!

was hat die studienberaterin denn gemeint?
würde mich echt interessieren, da ich in einer ähnlichen situation bin.

Glückwunsch zu dieser Entscheidung!!! Es wird zwar hart werden, das kann ich dir versprechen, aber dafür bleibst du im Job, verdienst Geld und brauchst dir keine Gedanken machen, kaufe ich mir jetzt das T-Shirt oder reicht die Kohle dann nit mehr für die Miete!

Zwar Stress aber Entspannung in finanzieller Hinsicht!

Danke erstmal für die Glückwünsche! Es war eine ziemlich schwere Entscheidung. ich werde jetzt erstmal weiterarbeiten solange die Probezeit läuft und bis ich richtig eingearbeitet bin. Sobald ich dann im Job wirklich fit bin, werd ich an der RFH das Abendstudium beginnen.
Zur Frage der Studienberaterin: Sie sagte eben, ihre persönliche Meinung sei, mit Ende 20 aus einem Job, der gleichwertig bis besser bezahlt wird als Posten für ihre aktuellen BWL-Absolventen, auszusteigen wäre nicht ratsam bzw. sie würde es nicht machen. a) aus angesprochenen gehaltsgründen, b) sei ein Vollzeitstudium + jobben auch nicht weniger anstrengend.
Dazu hat die RFH mich überzeugt. Zweimal die Woche abends 3 Stunden + samstags 8 stunden, dazu offiziell ca. 5 Stunden "Nach/Vorbereiten"- wobei ich mich mal lieber auf mehr einstelle. Aber dafür ein interessantes Studium- und wenn ich feststelle, das ist es doch nicht, stehe ich immerhin nicht ohne alles da!

Ich dachte mir ich schreibe auch noch mal kurz etwas zu diesem Thema hier. Also ich habe zwei Freunde, welche sich auch erst mit fortgeschrittenem Alter für ein Studium entschieden haben. Beide haben sich mit Ihrem Arbeitgeber zusammengesetzt und die Sache besprochen. Das Ergebnis war bei beiden eine Halbtagsstelle (also 20 h/Woche Arbeit). Sie verdienen jetzt natürlich deutlich weniger, jedoch steht beiden nach Beendigung Ihres Studiums der Weg zurück weiterhin offen. Ich finde das gar nicht mal so schlecht...wenn man sich ein bissl einschränkt und nicht alles mit Geld bewertet (entgangene Einnahmen) und gerne noch ein paar Erfahrungen sammeln möchte...beide studieren an der Uni...denke mal, man kann da sein Studium flexibler gestalten als an den FH's wo teilweise Anwesenheitspflicht ist...ich selber war oft auch gar nicht zu den Vorlesungen, da ich mir das Gelaber vom Prof. eh noch mal im Buch durchlesen musste und mir so die Zeit gespart habe mit dem sitzen im Vorlesungssaal...weiterhin, gilt es sich im Studium Netzwerke zu schaffen...d.h. man kennt jemanden, bei dem man sich die Unterlagen der Übungen kopieren kann und diese dann in Ruhe durcharbeitet....man muss sich halt vernünftige Leute suchen, mit dennen man so eine Art Kooperation aufbauen kann...dann kann man sich so manches sinnlose Vorlesung sparen und seine Zeit effektiv einsetzen um sich auf die wesentlichen Prüfiungsinhalte vorzubereiten...so habe ich das gemacht und bin eigentlich ganz gut damit gefahren...hatte ne Menge Freizeit im Studium....nur mal so aus der Studienpraxis...falls einer denken sollte, dass es da wie in der Schule zugeht. *smile*