Hallo, ich heiße Stefan und habe mit 27 das Abi an der Abendschule nachgeholt. War dabei auch ziemlich gut 1.8 immerhin.

Ich habe dann angefangen BWL zu studieren. Jedoch ist mir aufgefallen, dass ich das nicht so nebenbei machen kann. War am anfang zwar alles zu bewältigen, aber ich hatte den Anspruch richtig gut zu sein, und das vertrug sich nicht mit meinem Job, und ausserdem war jeden Tag 80km hin- und rückfahrt zur Uni kein Pappenstiel.

So dass ich dann für mich entschieden habe, ich pausiere das Studium erst mal ein bisschen und schaffe Geld an die Seite, damit ich dann irgendwann mal den Rücken frei habe.

Naja, jetzt habe ich das 5. Semester gerade hinter mir, und die Ersparnisse scheinen mir langsam ausreichend. 30tausend Euro habe ich für das Studieren an die Seite geschafft.

Jedoch habe ich in fünf Semestern auch nur 5 Prüfungen geschrieben.

Also wenn ich das Ding jetzt fertig machen möchte, bräuchte ich noch mal sicher fünf Semester dafür.

Ich hätte zwar jetzt zeit mich ganz auf das Lernen zu konzentrieren und wäre eventuell auch gut, aber das Geld wäre danach auch weg.

Dazu hat sich mein Leben auch ziemlich verändert, seit dem ich damals angefangen hatte zu studieren, und mein Berufswunsch geht nun auch mehr in Richtung Selbstständigkeit. Hier wären die Ersparnisse ein tolles Startkapital. Wenn es schief geht, sind sie aber auch weg.

Da ich aber bisher keine Ausbildung vorzuweisen habe, bräuchte ich den Abschluss eigentlich schon unbedingt, damit ich irgendwann mal beruflich nicht ganz absteige, falls ich mit meiner Existenzgründung keinen Erfolg hätte.

Beides machen, also Selbstständigmachen und Studieren geht leider nicht, denn da bleibt eines garantiert wieder auf der Strecke.

Mich würde jetzt mal interessieren, was ihr denkt, ob jemand der BWL studiert hat, und erst nach zehn Semestern abschließt, und dann voraussichtlich so 33/34 Jahre alt ist, Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat? Oder ob es sich eurer Ansicht nach nicht auszahlen würde seine ganzen Ersparnisse diesem Projekt zu opfern und lieber die Selbstständigkeit riskieren würdet.

antworten

An deiner Stelle würde ich erstmal die Uni/FH wechseln, damit du diese Pendelei nicht mehr hast. Oder evtl. den Wohnort.

Dann würde ich versuchen deine 5 Scheine anerkennen zu lassen (wenn du wechselt) und quasi nochmal von neu anfangen.

Was sind schon 5 Scheine? In meinem Bachelor habe ich 30 Klausuren geschrieben. Also quasi hast du 1/6 hinter dir.

antworten

Ich finde einen Abschluss sehr wichtig - macht langfristig evtl. mehr Sinn! Ich würde auch nicht nur aufs Geld gucken, sondern überlegen, was du wirklich gerne machen willst im Leben. Beides, Studium und Selbständigkeit sind ja mit Risiken verbunden.

Ob du Chancen hast mit 33/34 hängt von deinem CV ab, den hier keiner kennt. Ob deine Geschäftsidee langfristig gut ist, weiß auch keiner.

Komisch auch, dass du noch nicht exmatrikuliert wurdest? Muss man nicht eine bestimmt Anzahl an Kredits innerhalb einer vorgegebenen Zeit erbringen? KA.

Tja, was soll man dir da raten.

antworten

Hallo,

ja, so war das auch gedacht, zur Uni ziehen, fünf Semester richtig ranklotzen und den Abschluss möglichst schnell machen.

Warum ich nicht exmatrikuliert wurde, kann ich nicht sagen, habe immer brav die Gebühren überwiesen und es hat nie einen interessiert, was ich da mache oder auch nicht.

Prüfungen habe ich

Englisch 1.3
Recht 1 1.3
Steuerlehre 1 3.0
Steuerlehre 2 1.7
Koma (Kommunikation & Management) 3.3

Mein CV sieht schon ziemlich übel aus, mit vielen großen und kleinen Lücken.

Ich frage mich jetzt, ob sich das für mich überhaupt noch lohnt, das Stutdium fertig zu machen. Ich selber könnte meinen Weg nachvollziehen, erst mal den Rücken zum Studieren frei zu kriegen, aber ob ein Arbeitgeber das in soweit nachvollziehen kann, und mich trotz zehn Semestern zum Bewerbungsgepräch einlädt?

antworten

Also, ich persönlich würde vom Abbruch eher abraten, zumal Du ja nach Deiner Aussage keine Ausbildung vorzuweisen hast.

Aus 3 Gründen:

1. die Wahrscheinlichkeit, dass Du das später nachholst ist gleich null. Ich spreche da aus einer gewissen Erfahrung. Ich selbst hatte aber zuvor schon einen Handwerksmeister gemacht, ein Studium (mit 37) nebenberuflich begonnen, und musste aus privaten Gründen 3 Jahre später abbrechen. Geplant war ein "auf Eis" legen. Das ist es bis heute geblieben. Aber, ich hatte ja schon eine Ausbildung.

2. ohne irgendeine berufliche Qualifizierung, gehst Du ohne Auffangnetz in eine Existenzgründung. Das mag (je nach Konzept... hast eine Businessplan? ) funktionieren. Kann aber auch echt in die Hose gehen. Und dann?

3. schadet Dir ein bWL- Abschluss nicht... weder für die Existenzgründung, noch später bei der Jobsuche.

Ich frage mich jedoch, was Du beruflich (ohne Ausbildung) so lange gemacht hast?

Den Vorschlag, die Hochschule zu wechseln finde ich gut. Und ich persönlich würde das auch neben dem Job machen...nur eben nicht an einer Präsenzhochschule, sondern im Online- Studium. Ich kann da die Virtuelle Fachhochschule empfehlen. Schau Dich mal unter "www.oncampus.de" um. Es gibt auch auf "zfh.de" unter "Downloads" eine Übersicht aller Online- Studiengänge an staatlichen Fachhochschulen in Deutschland.

antworten

Wie sieht denn dein aktueller Verdienst aus? Wie verdienst du deine Brötchen ? Also solange man die Semesterzahl nicht verdoppelt kann man alles begründen bei einem langen Studium . Ich würde an deiner Stelle nicht abbrechen . 80km Entfernung sind viel und man verliert die Motivation zur Uni zu gehen ,besonders wenn man Vorlesungen um 8 Uhr morgens hat .Glaub mir suche dir eine UNi/FH die definitiv näher ist . Von Welcher FH oder Uni reden wir denn wenn ich fragen darf ?Vielleicht kann ich dir dann einen Tipp geben .

antworten

Zieh das Studium durch, wenn du noch jung bist.

antworten

Hallo, ich habe als Produktionshelfer 100h im Monat gearbeitet. Den Job habe ich aber letzten Sommer gekündigt. Nebenbei habe ich mich vor 3 Jahren selbstständig gemacht, und das läuft schon sehr gut. Ich handel mit Antiquitäten, also ich kaufe die Ware meistens im Ausland ein, und fahre mit den Sachen dann auf hier Sammlerbörsen und verkaufe sie da mit Aufschlag.

Dadurch konnte ich mir in den letzten Jahren einigen Luxus gönnen, meine 30tausend Euro sparen, und Ware habe ich auch noch einiges zurzeit.

Es läuft also schon so gut, das ich davon leben könnte. Jedoch ist das alles auch zeitaufwendig, und ich bin sehr viel unterwegs. Habe im letzten Jahr alleine über 70tkm mit meinem Auto zurückgelegt.

Aber persönlich habe ich mich durch das Geschäft gut entwickelt. Ich war sonst immer eher schüchtern, durch das Handeln und Reisen bin ich aber so viel mit Menschen zusammen gekommen, das ich da richtig aufgeblüht bin.

Bei mir am Ort gibt es gerade einen kleinen 25qm Laden zu vermieten, in einem schönen Haus, aber trotzdem relativ günstig. Würde 300 Euro im Monat kosten. In der direkten Nachbarschaft sind schon zwei ähnliche Läden, was ich als Vorteil sehen würde, denn deren Kundschaft würde dann bestimmt auch bei mir mal reinschauen. Hauptsächlich möchte ich den Laden aber haben, damit ich meine Kunden nicht mehr in meiner Wohnung empfangen muss.

Ich würde also dann den Laden mieten, wahrscheinlich von Di-FR geöffnet haben, am Wochenende auf die Börsen fahren. Mein ganzes Geld würde ich dabei so schnell wahrscheinlich auch nicht vernichten, da die Ware die ich handel ja Wertgegenstände sind.

Nichts desto trotz habe ich angst, das es vielleicht nicht so gut weiter läuft, oder ich damit vielleicht nicht genug Einkommen erziele um mal eine Familie zu ernähren, die ich mir früher oder später auch wünsche.

Und einen eigenen Laden zu haben, würde auch bedeuten, dass der Ernst des Lebens wirklich eingetreten ist. Viel Arbeit und viele Stunden, und man hängt dann da dran und kann nicht so einfach gehen und was anderes machen.

Das Studium wäre eine Versicherung. Mit dem Abschluß, wenn der dann nach zehn Semestern noch etwas wert ist, könnte ich wohl immer irgendwo anheuern, oder vielleicht auch mal eine Zeit ins Ausland gehen, was Freunde von mir gerade machen, und worum ich sie auch ein bisschen beneide.

Wenn ich mir sicher wäre, dass mein Abschluß etwas wert wäre nach dem Studium, würde ich jetzt eine Wohnung an der Uni nehmen, und einfach noch mal neu anfangen.

antworten

Zieh das Studium so schnell es geht durch! Ohne einen Abschluß wird es für dich RICHTIG schwer.
Ich habe auch ein Studium abgebrochen und das hängt mir wie ein Klotz am Bein. Von daher investiere dein Ersparnis für das Studium und sehe danach weiter.
Wenn du eine gute Idee hast, die Idee verkaufen kannst und dein Plan vielsprechend ist, dann kannst du deine Selbstständigkeit fremdfinanzieren lassen. Aber ohne einen Abschluß wird allein die Akquise schwierig - es sei denn du gehst in die Gastronomie.

Also meine Empfehlung: Zähne zusammenbeißen, Arsch aufreißen und durchziehen!!!

antworten

Fang nochmal von neu an. An einer Präsenz-Hochschule. Dieser Online-Quatsch ist in Deutschland nicht gut angesehen. (Ausnahme evtl. Fernuni Hagen)

Mach deinen Bachelor in 6 Semestern. Vll. 5 wenn du dich reinkniest.
Dann hast du was in der Tasche und kannst immer noch über Entrepreneur nachdenken.

antworten