Hey,

ich plane ab dem nächsten Jahr ein Jura-Fernstudium an der FU Hagen auf EJP inkl. LLB, um dann nach dem 2.ten StEx Notar zu werden. Allerdings arbeite ich Vollzeit und will das Studium auch nebenher in VZ machen. Ich arbeite in einer Verwaltung, auch rechtsnah.

Von 100% könnte ich runter, um mir Luft zu verschaffen. Bin allerdings schon 38, wenn ich mit allem fertig wäre in Bestzeit, mit 48 Notar. Geht unterwegs mein Ehrgeiz flöten behielte ich das EJP und den LLB und würde damit Sachbearbeiterstellen kriegen, was mich nicht wesentlich stören würde, angesichts der Waghalsigkeit des Unterfangens.

• Was sagt ihr - ist der Plan behämmert oder kann man in dem Alter noch Notar werden?
• Die Altersgrenze gilt ja nur für die Bestellung zum Notar, oder?
• Arbeiten als Freiberufler kann man doch bis open end oder?

Neben Vollzeitjob in Vollzeit Jura studieren, dabei notenmäßig in den Top 3% landen, die Notarprüfung schaffen, das alles um mit 50 Notar zu sein weil der Sachbearbeiter auch mal Porsche fahren will - only on wiwi-treff

WiWi Gast schrieb am 03.12.2020:

Neben Vollzeitjob in Vollzeit Jura studieren, dabei notenmäßig in den Top 3% landen, die Notarprüfung schaffen, das alles um mit 50 Notar zu sein weil der Sachbearbeiter auch mal Porsche fahren will - only on wiwi-treff

Kenne zwei Notare, die diesen Weg eingeschlagen haben. Positiv: Du kannst bis zum Tod arbeiten, ist nicht besonders anstrengend :) Die Einstiegshürde ist etwas höher, aber dennoch machbar!

Auch wenn ich jeden Aspiranten in der edlen Kaste der Juristerei willkommen heiße (*lach*), so erscheint mir dein Ansinnen sehr sportlich. Natürlich ist es möglich, aber hierfür sind konsequent Bestleistungen erforderlich. Dies ist nebenberuflich nur sehr schwierig umsetzbar, insb. wenn ich mir die starke Konkurrenz der angehenden Juristen anschaue. Die Zeiten, wo man gemütlich mit dem Professor vor der Klausur noch im Wirtshaus schafkopfen konnte, sind (auch zu meinem Leidwesen) leider dahin. ;-)
Liebe Grüße

WiWi Gast schrieb am 03.12.2020:

Neben Vollzeitjob in Vollzeit Jura studieren, dabei notenmäßig in den Top 3% landen, die Notarprüfung schaffen, das alles um mit 50 Notar zu sein weil der Sachbearbeiter auch mal Porsche fahren will - only on wiwi-treff

Wer sagt denn, dass ich Porsche fahren will?! Mich interessiert die Tätigkeit an sich...

Ceterum censeo schrieb am 03.12.2020:

Auch wenn ich jeden Aspiranten in der edlen Kaste der Juristerei willkommen heiße (*lach*), so erscheint mir dein Ansinnen sehr sportlich. Natürlich ist es möglich, aber hierfür sind konsequent Bestleistungen erforderlich. Dies ist nebenberuflich nur sehr schwierig umsetzbar, insb. wenn ich mir die starke Konkurrenz der angehenden Juristen anschaue. Die Zeiten, wo man gemütlich mit dem Professor vor der Klausur noch im Wirtshaus schafkopfen konnte, sind (auch zu meinem Leidwesen) leider dahin. ;-)
Liebe Grüße

Vielen Dank für Deine Einschätzung. Hältst Du denn Jura in meinem Alter an sich für zu sportlich? Wenn nicht Notar, so blieben doch andere Berufe, die man ergreifen könnte. Was hältst Du von einem LLM Wirtschaftsrecht als Alternative? Ich weiß, dass ich damit weder Richter, noch Anwalt und schon gar nicht Notar werden kann sondern Sachbearbeiter bleibe. Aber in Anbetracht meines Alters ist es vielleicht die bessere Variante...

Das gute an der FU Hagen ist doch, dass man für relativ wenig Geld einfach mal anfangen kann neben dem Beruf zu studieren, also probiere es doch einfach - wenn es nichts für dich ist brichst du es eben ab.

Anwaltsnotar oder Nurnotar? Nurnotar kannst du vergessen. Die Konkurrenz ist Mitte 30 mit Doktor, LLM und zwei exzellenten Examina. Solltest du Examina in den Top 0,5% schaffen, wäre es noch drin.

WiWi Gast schrieb am 03.12.2020:

Das gute an der FU Hagen ist doch, dass man für relativ wenig Geld einfach mal anfangen kann neben dem Beruf zu studieren, also probiere es doch einfach - wenn es nichts für dich ist brichst du es eben ab.

DAS denke ich eben auch. Und der LLB resp. EJP ist ja auch schon mal was, wenn man später nicht das 2.te StEx machen kann/will, was auch immer.

Ganz ehrlich: Hast Du mal ein längeres Praktikum bei einem Notar gemacht? Wenn nein: mach das mal. Der Job ist nicht so schillernd wie man denkt... In der Regel liest man Verträge vor, die andere (Rechtsanwälte) verhandelt haben oder das Standard-Muster zum Häuslekauf. Dazu dann elendig viel Formalismus.

Ansonsten sind halt guten Noten Voraussetzung. Aber das wurde ja schon gesagt.

Dazu sei noch auf die Altersgrenze in § 48a BNotO verwiesen..

WiWi Gast schrieb am 03.12.2020:

Vielen Dank für Deine Einschätzung. Hältst Du denn Jura in meinem Alter an sich für zu sportlich? Wenn nicht Notar, so blieben doch andere Berufe, die man ergreifen könnte. Was hältst Du von einem LLM Wirtschaftsrecht als Alternative? Ich weiß, dass ich damit weder Richter, noch Anwalt und schon gar nicht Notar werden kann sondern Sachbearbeiter bleibe. Aber in Anbetracht meines Alters ist es vielleicht die bessere Variante...

Einen Schritt nach dem anderen zu gehen, ist hier sicherlich nicht verkehrt. Das Studium der FU Hagen ist sicherlich ein recht niedrigschwelliger Einstieg, der einem alle Möglichkeiten offen hält. Wenn du nach dem 1. StEx immer noch an deinem Ziel festhalten möchtest, dann hast du diese Möglichkeit noch immer.
Liebe Grüße

Ceterum censeo schrieb am 04.12.2020:

WiWi Gast schrieb am 03.12.2020:

Vielen Dank für Deine Einschätzung. Hältst Du denn Jura in meinem Alter an sich für zu sportlich? Wenn nicht Notar, so blieben doch andere Berufe, die man ergreifen könnte. Was hältst Du von einem LLM Wirtschaftsrecht als Alternative? Ich weiß, dass ich damit weder Richter, noch Anwalt und schon gar nicht Notar werden kann sondern Sachbearbeiter bleibe. Aber in Anbetracht meines Alters ist es vielleicht die bessere Variante...

Einen Schritt nach dem anderen zu gehen, ist hier sicherlich nicht verkehrt. Das Studium der FU Hagen ist sicherlich ein recht niedrigschwelliger Einstieg, der einem alle Möglichkeiten offen hält. Wenn du nach dem 1. StEx immer noch an deinem Ziel festhalten möchtest, dann hast du diese Möglichkeit noch immer.
Liebe Grüße

Und was wäre, wenn das 1. StEx erreicht wäre - was könnte man damit arbeiten wenn man kein 2. StEx machen will?

Vielleicht einfach 1-2 Semester ausprobieren, ob Dir das Studium überhaupt liegt. Ob du es im Fernstudium die Noten überhaupt erreichen kannst ...

Im Studium wirst Du ja merken, ob du überhaupt noch Notar werden willst...
(Prädikat/ Promotion schaffen und Glück auf freien Platz ist für den Beruf auch extrem wichtig )

Ich habe selbst Jura studiert und kann für mich sagen, dass Notar zwar eine „Lizenz zum Gelddrucken“ aufgrund der steigenden Immobilienpreise ist. Aber es mit Abstand der langweiligste und statischste Job ever...
(Jedentag musterverträge vorlesen )

WiWi Gast schrieb am 02.12.2020:

Hey,

ich plane ab dem nächsten Jahr ein Jura-Fernstudium an der FU Hagen auf EJP inkl. LLB, um dann nach dem 2.ten StEx Notar zu werden. Allerdings arbeite ich Vollzeit und will das Studium auch nebenher in VZ machen. Ich arbeite in einer Verwaltung, auch rechtsnah.

Von 100% könnte ich runter, um mir Luft zu verschaffen. Bin allerdings schon 38, wenn ich mit allem fertig wäre in Bestzeit, mit 48 Notar. Geht unterwegs mein Ehrgeiz flöten behielte ich das EJP und den LLB und würde damit Sachbearbeiterstellen kriegen, was mich nicht wesentlich stören würde, angesichts der Waghalsigkeit des Unterfangens.

• Was sagt ihr - ist der Plan behämmert oder kann man in dem Alter noch Notar werden?
• Die Altersgrenze gilt ja nur für die Bestellung zum Notar, oder?
• Arbeiten als Freiberufler kann man doch bis open end oder?

WiWi Gast schrieb am 19.12.2020:

Ceterum censeo schrieb am 04.12.2020:

WiWi Gast schrieb am 03.12.2020:

Vielen Dank für Deine Einschätzung. Hältst Du denn Jura in meinem Alter an sich für zu sportlich? Wenn nicht Notar, so blieben doch andere Berufe, die man ergreifen könnte. Was hältst Du von einem LLM Wirtschaftsrecht als Alternative? Ich weiß, dass ich damit weder Richter, noch Anwalt und schon gar nicht Notar werden kann sondern Sachbearbeiter bleibe. Aber in Anbetracht meines Alters ist es vielleicht die bessere Variante...

Einen Schritt nach dem anderen zu gehen, ist hier sicherlich nicht verkehrt. Das Studium der FU Hagen ist sicherlich ein recht niedrigschwelliger Einstieg, der einem alle Möglichkeiten offen hält. Wenn du nach dem 1. StEx immer noch an deinem Ziel festhalten möchtest, dann hast du diese Möglichkeit noch immer.
Liebe Grüße

Und was wäre, wenn das 1. StEx erreicht wäre - was könnte man damit arbeiten wenn man kein 2. StEx machen will?

So ziemlich alles was auch llb/llm Absolventen machen können (wobei du ohne 2. Staatsexamen einen einjährigen llm/mba machen solltest um zumindest ein bisschen wirtschaftliches knowhow zu bekommen), sprich Steuern, audit, compliance, contract management, Arbeitsrecht etc...

Sachbearbeiter in Rechts- oder Complianceabteilung, Pralegal in GK.

Für all das reicht aber auch ein FH Bachelor in WiRe (LLB), da muss man sich nicht für 5 Jahre lang an der Uni in Jura für das 1. StEx knechten lassen...