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Bin ich überbezahlt?

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WiWi Gast

Bin ich überbezahlt?

Liebe Leute, ich habe ein Problem, für das mich viele für verrückt halten werden, aber ich habe dauernd ein schlechtes Gewissen, weil ich für meine Gehalt nichts machen muss.

Der Reihe nach. Ich habe 2014 meine Bachelor mit sehr durchschnittlichem Ergebnis gemacht. Praktikum war nur das Pflichtpraktikum. Anschließend habe ich ein wenig gesucht und nichts gefunden.

Ich bin dann zu einer Versicherung ins AC und Vorstellungsgespräch. Für ein Traineeprogramm. Da bin ich rein. Bei der Versicherung wird im Moment ständig umstrukturiert. Vorgesetzte wechseln, ständig werden Bereiche saniert, die Mitarbeiter gehen zur Konkurrenz.

Nach einem Monat war in einem Bereich Notstand (Todesfall) und ich bekam einen Bezirksleiterposten, ein Homeoffice eingerichtet und einen Bezirk, in dem ich verantwortlich bin. Dank der extreme Fluktuation hatte man keine personellen Reserven mehr und hat halt den einzigen Trainee genommen. Ist saublöd zu erklären, aber ich wurde hingesetzt und nicht weiter beachtet. Ist untergegangen im Chaos.

Ahnung hatte ich keine, denn zu dem Zeitpunkt lernte ich noch auf die Prüfungen nach 10 Monaten hin. Allerdings hatte ich auch Schwein. Ich betreue Agenturen und die Leute sind so gut, dass sie mich fast nie brauchen. Es läuft alles von alleine. Insgesamt sind es 50. Davon habe ich 40 noch nie besucht und der Rest waren nette Schwätzchen über das Wetter.

Eigentlich leite ich nur die neusten Infos weiter, die ich auf dem Homeoffice Rechner bekomme. Bereite die Grafisch ein bisschen auf, dass es leichter verständig ist und erstelle ein bisschen Werbematerial, was die Agenturen verwenden können. Das wird total gelobt. An dem Zeugs arbeite ich vielleicht 10 Stunden die Woche und den Rest des Tages habe ich frei. Es läuft einfach nur. Und das jetzt seit über 2 Jahren.

Ob das keiner merkt? Meine Vorgesetzte wechseln ständig. Ich sehe die vielleicht 5 Mal im Jahr zu Gesprächen. Da werden meine Zahlen abgefragt, wie es mir geht und ob ich mich weiterentwickeln möchte. Sonst habe ich nur mit meinen Vertretern zu tun. Die machen auch alles mit den Kunden. Ich bin echt nur der Zoowärter.

Inzwischen habe ich meine Prüfung geschafft, aber wirklich angewendet habe ich das Wissen nie. Ich kann nicht mal die Berechnungsprogramme bedienen und weiß, dass ich beim Kunden nicht bestehen könnte, wenn ich da sein müsste. Muss ich aber auch nicht.

Mit allen Boni verdiene ich knapp 80k im Jahr.

Ich weiß, es klingt blöd, aber ich habe immer ein schlechtes Gewissen, weil, wenn man ehrlich ist, bin ich mein Gehalt nicht wert. Ich mach gar nichts, werde aber auf den Verantstaltungen als bester Bezirksleiter (=beste Zahlen) jedes Jahr ausgezeichnet.

Außerdem habe ich höllische Angst, dass man mich enttarnt. Ich habe schon mehrfach Vorschläge, mich zur Führungskraft zu machen abgelehnt, weil ich genau weiß, dass die schnell merken würden, dass ich fast immer noch auf dem Stand von 2014 bin.

Meine Frage ist daher echt: Was soll ich machen? Einerseits ist es echt ein tolles Gehalt und super viel Freizeit, aber was passiert, wenn in 2 Jahren bei mir auch umstrukturiert wird, ich enttarnt werde?
Was, wenn die Zahlen mal nicht mehr so toll sind?
Oder einer von den Agenturisten (viele sind 50+, arbeiten 80 Stunden die Woche und stehen unter Dauerstress) stirbt?
Ich habe keinen Bock, mit 30 auf der Straße zu stehen und von Null anzufangen.

Das macht mich echt fertig. Bitte um Ratschläge

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marketeer

Re: Bin ich überbezahlt?

klingt stark nach Allianz. ;-)

Naja... Freu' dich und geniesse es.

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PFP

Re: Bin ich überbezahlt?

Deine Zahlen sind anhaltend gut. Deinen Arbeitgeber interessieren primär die Ergebnisse, die du ablieferst, und die stimmen nunmal. Daher ist es klar, dass die Versicherung mit dir sehr zufrieden bist.

Theoretisch hättest du in der Zeit auch alles an die Wand fahren können. Du hast aber behutsam agiert und dem Team Raum zur Entfaltung gegeben sowie die benötigten Ressourcen bereitgestellt. Daran ist nichts moralisch falsches - gerade wenn es funktioniert.

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cnsltntmyb

Re: Bin ich überbezahlt?

Klingt so, wie wenn du 30h die Woche frei hast um das was dir fehlt langsam aufzuholen? Investier halt 20-30h die Woche fürs "Lernen", den Rest für neue Aufgaben, ääh "Unterstützung deiner Untergebenen", und kehr das Verhältnis mit der Zeit um. Davon abgesehen würde ich an deiner Stelle auf jeden Fall schauen, wie du im Zweifel neue fähige Agenturisten an Land ziehen könntest. Wahnsinnsluxusproblem :-D

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WiWi Gast

Re: Bin ich überbezahlt?

Du kannst diese Zeit nutzen und Fern-Studium absolvieren, Master zu machen, Programmieren lernen. Geld hast du ja, mit deiner Arbeit wirst du nich überfordert.

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WiWi Gast

Re: Bin ich überbezahlt?

Lektion #1 in der Wirtschaft:

Take all the money you can get and RUN!

Also, Kopf unten halten und weiterkassieren. Irgendeine Reorg wird auch Dich treffen, bis dahin halt einfach das Konto hin und füll es so gut auf wie es geht.

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WiWi Gast

Re: Bin ich überbezahlt?

Ich kenne so einen ähnlichen Fall. Dort war zusätlich noch massiv Vitamin B im Spiel und sehr gute Selbstdarstellung. Dieser Herr hat so eine ähnliche Show fast 30 Jahre lang bis zur Rente durchgezogen. Sein Erfolgsgeheimnis war, sich immer bei seinen Vorgesetzen sehr gut zu stellen. Er konnte sehr gut präsentieren und smalltalken, besonders über Schicki Micki Themen. Er lies über ein komplexes Thema einen Vortrag von einem seiner Fachexperten vorbereiten und lies sich coachen. Damit machte er eine Management Präsi, wo natürlich nur sein Name vor kam. Anschliessend sagte er in die Management Runde: Bei Detailfragen wenden Sie sich bitte an Herrn (Name des Experten), welcher mir bei der Ausarbeitung assistiert hat und sich einigermaßen mit dem Thema auskennt.

Allerdings war es bei ihm so, dass er durch gute Kontakte im Top Management gedeckt wurde. Auf unterer Ebene wusste jeder, dass dieser Herr eine absolute Null war. Sein Job war auch sowas wie Zoowärter. Er verteilte Aufgaben ohne diese überhaupt zu verstehen, schaute das die Leute arbeiten und nicht zu lange Pause machen, dass Stunden intern gebucht werden usw..

Wenn du das über die Jahre machen willst, solltest Du dich gut in die Thematiken einlesen und dich bei deinen Chefs möglichst beliebt machen, idealerweise mit perfektem Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit.

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WiWi Gast

Re: Bin ich überbezahlt?

Glaubt ihr dem haha Ist ein Troll.

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WiWi Gast

Re: Bin ich überbezahlt?

Als, wenn er (oder sie) mit einem Master mehr Geld verdienen würde.

Lounge Gast schrieb:

Du kannst diese Zeit nutzen und Fern-Studium absolvieren,
Master zu machen, Programmieren lernen. Geld hast du ja, mit
deiner Arbeit wirst du nich überfordert.

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WiWi Gast

Re: Re: Bin ich überbezahlt?

Ich kann dein Problem verstehen. Ich bin mit meinem Master auf einem Sachbearbeiterposten eingestiegen. Verdiene zwar nur 42k, aber ich habe ein eigenes Büro und mache fast nur Standardaufgaben. Mit denen bin ich um 12:00 fertig. Den Rest des Tages vergammel ich. Denke mir auch manchmal, dass ich mir das nicht verdient habe.

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WiWi Gast

Re: Bin ich überbezahlt?

Stimmt alles, aber das Gefährliche an der Situation ist, dass die ganze Umstruckturiererei den TE irgendwann vielleicht mal selbst betreffen könnte. Was macht er dann?

PFP schrieb:

Deine Zahlen sind anhaltend gut. Deinen Arbeitgeber
interessieren primär die Ergebnisse, die du ablieferst, und
die stimmen nunmal. Daher ist es klar, dass die Versicherung
mit dir sehr zufrieden bist.

Theoretisch hättest du in der Zeit auch alles an die Wand
fahren können. Du hast aber behutsam agiert und dem Team Raum
zur Entfaltung gegeben sowie die benötigten Ressourcen
bereitgestellt. Daran ist nichts moralisch falsches - gerade
wenn es funktioniert.

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WiWi Gast

Re: Bin ich überbezahlt?

Das sollte schwierig werden, denn wie will er die Praxiserfahrung im Vertrieb nachholen, wenn alle Vertriebserfahrungen von seinen Agenturisten gemacht werden?

cnsltntmyb schrieb:

Klingt so, wie wenn du 30h die Woche frei hast um das was dir
fehlt langsam aufzuholen? Investier halt 20-30h die Woche
fürs "Lernen", den Rest für neue Aufgaben, ääh
"Unterstützung deiner Untergebenen", und kehr das
Verhältnis mit der Zeit um. Davon abgesehen würde ich an
deiner Stelle auf jeden Fall schauen, wie du im Zweifel neue
fähige Agenturisten an Land ziehen könntest.
Wahnsinnsluxusproblem :-D

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WiWi Gast

Re: Bin ich überbezahlt?

Nö, "enttarnt" wirst du sicher nicht. Ist ganz normal in Konzernen, dass A nicht weiss was B macht. Du musst auch nichts können, womit du nicht täglich in Kontakt bist. Im Prinzip solltest du dich über dein "Problem" freuen, die meisten Menschen arbeiten sich gefühlt kaputt und haben dann Probleme ihre Rechnungen zu bezahlen. Dein Beitrag ist aber eigentlich so gegensätzlich geil, dass ich normalerweise auch an einen Fakre/Troll denken würde.

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WiWi Gast

Re: Bin ich überbezahlt?

Ich kann den TE verstehen, gerade am Anfang des Berufslebens geht es darum, neben dem Geld auch Wissen zu erlangen, auf welches man in seinem Berufsleben aufbauen kann.

Im vorliegenden Fall ist es eine Sache der inneren Einstellung. Gerade Konzerne ist extrem kennzahlengetrieben, das "wie" interessiert da niemanden. Deswegen wechseln die Führungskräfte auch andauernd, damit diese die Kennzahlen kurzfristig nach oben ziehen, bevor sie selbst "aufsteigen". Ein Konzernergebnis ist nichts Anderes als die Summe der Einzelinteressen. Ich erlebe es selbst, dass an langfristien Verbesserungen kaum Interesse besteht, da die entsprechenden Leute, die sowas heute anstoßen würden, in X Jahren, wenn die Verbesserung implementiert ist und Früchte trägt gar nicht mehr auf ihrem Posten sind und die Lorbeeren einsacken können. Da wird lieber mit kurzfristigen Maßnahmen die Kennzahl nach oben gedrückt. Interessanterweise funktioniert das System sogar.

Um welche Prüfung und um welches (konkret) nicht vorhandene Wissen geht es denn?

Das Berufsleben ist zum großen Teil eine Sache des Verkaufens der eigenen Person. Das bisschen Infos weiterleiten und Werbematerial vorbereiten kannst du aufbauschen und verpacken. Das Wort "enttarnen" ist in erster Linie dein eigenes Gedankenkonstrukt. Selbst wenn die Zahlen wegbrechen bleiben deine Auszeichnungen als bester Bezirksleiter. Dann muss eben eine Begründung her, warum die Zahlen nicht mehr so gut sind und ein Maßnahmenplan, um sie wieder zu verbessern.

Wenn es deinem Gewissen hilft kannst du die anderen 40 Agenturen ja auch mal besuchen, da dürftest du eine Weile beschäftigt sein und kommst in der Gegend rum. Auch nicht schlecht, oder?
Weiterhin könntest du zu einem Kundentermin mitgehen, um einen Einblick in die Basisarbeit zu bekommen.
Außerdem könntest du ein paar Fachbücher/Zeitschriften/neueste Entwicklungen in deinem Bereich lesen, damit punktet man immer, wenns drauf ankommt.

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WiWi Gast

Re: Bin ich überbezahlt?

Frag doch einfach deine Agenturleiter ganz offen, wo sie Unterstützung von dir erwarten, was sie gerne anders hätten, warum sie glauben, dass du/ihr so erfolgreich seid, an welcher Stelle es in Zukunft Schwierigkeiten geben könnte, wie sie sich die Übergabe/Einarbeitung eines Nachfolgers vorstellen könnten...

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WiWi Gast

Re: Bin ich überbezahlt?

Wenn du keine Ahnung von Programmen oder ähnlichem hast, dann frag doch bei einer deiner Agenturen. Dh du sagst, du willst Prozesse reviewen und lernst dabei wie das alles geht. Sei pro-aktiv und warte nicht drauf, das was passiert. Und versuche auch zu verstehen, warum es von sich aus läuft, ansonstne kannst du nicht verstehen, was falsch läuft, wenn es mal kracht.

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WiWi Gast

Re: Bin ich überbezahlt?

Das ganze hat irgendwie stromberg'sche Züge finde ich :'D

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WiWi Gast

Re: Bin ich überbezahlt?

Selber dachte ich auch, dass es ein Troll sein könnte, nur leider kenne ich aus meinem bisherigen Berusfleben mehrere ähnliche Fälle. Gerade in Konzernen wo die rechte Hand nicht weiss was die linke tut, kommt sowas öfter vor als man denkt. Spontan würde mir eine handvoll Leute einfallen, die sechstellig verdienen, aber bestenfalls einen Tag pro Woche überhaupt was arbeiten, wenn überhaupt. Deren Hauptaufgaben bestehen aus planen der Urlaube, private Investments, Sprachen lernen im Büro, Romane lesen, Freizeitbeschäftigungen organisieren usw.

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WiWi Gast

Re: Bin ich überbezahlt?

Ich komme selbst aus dem Versicherungsvertrieb, war auch mal eine Weile Bezirksleiter und halte deine Situation für extrem gefährlich.

Erst einmal aber Glückwunsch: Du scheinst ein echtes Premiumgebiet erwischt zu haben. Die gibt es, aber leider nur wenige. In vielen anderen Gebieten muss man selbst raus zu den Kunden, weil die Agenturisten nicht bemüht sind. Glück gehabt.

Genau da beginnt dein Problem. Deine Führungskräfte denken alle, dass du die Skills, um selbst Kunden zu überzeugen hast, in der Technik top bist und in den Fachkenntnissen sehr gut.

Die Nummer mit den Fachkenntnissen kriegt man schon hin, aber die Praxiserfahrung an Mensch und Maschine muss her.

Mein Rat ist echt: Besuch deine Agenturisten. Begleite sie zu den Kunden, damit du wirklich weißt, was an der Basis abläuft und übe mit den Programmen.

Stell dir einfach vor, morgen kommt deine Führungskraft auf die Idee, dass du als bester Bezirksleiter einen Vortrag vor den restlichen Bezirksleitern halten musst, um deine Erfolgsstrategie herauszustellen. Schon der Vortrag wird Horror und bei Nachfragen wird es ganz schlimm.

Und: Gerade in der Versicherungsbranche wird oft innerhalb von 3 Monaten mal eben umstrukturiert!

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WiWi Gast

Re: Bin ich überbezahlt?

Im Gegensatz zu vielen anderen Threads hier, halte ich das hier nicht für einen Trollthread. Ich komme aus dem Bankenvertrieb und sowas kann tatsächlich passieren. Die Frage ist echt, wie lange das gut geht. Du musst dir in jedem Fall die social skills, Methodenkompetenz und die technischen Fähigkeiten aneignen, die du haben solltest. Am besten bei deinen Agenturen, die schätz ich, schon Jahrzehnte erfolgreich sind.

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WiWi Gast

Re: Bin ich überbezahlt?

Ich würde das Geld mitnehmen und mir einen faulen Lenz machen. Die Freizeit die du jetzt hast, bekommst du nie wieder. Und die Vertriebserfahrung, die du bräuchtest, kriegst du eh nicht, wenn du nur zuschaust. Du müsstest den Druck und den Verkauf selbst erleben und kansnt den nicht künstlich aufbauen. Also kannst du es auch lassen.
Wenn dein Gebiet weg ist oder umstrukturiert wird, lebst du noch eine Weile von deinem bester Bezirksleiterstatus. Mindestens ein Jährchen. Wenn du dann irgendwann mal echt enttarnt wirst, ist es halt so.

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WiWi Gast

Re: Bin ich überbezahlt?

Ich würde schauen, mich bei den Chefs möglichst gut zu präsentieren und mich in die Sache einzuarbeiten. Auch ist es wichtig, gute Kontakte zu knüpfen. Falls du mal auffliegst, kannst Du so über Kontakte und einen möglichst getunten Lebenslauf vielleicht noch weiter aufsteigen. Karriere machen nicht die stillen Streber, sondern die lauten Blender und Netzwerker. Von wegen: Von 2014-2018 Senior XY Manager Bereich Z mit Fokus auf X, Umsätze, Market shares, Profits erheblich gesteigert, Erfahrung in der Führung mehrere Head of ... und Agenturen etc. pp. so läuft das nun mal in der Businesswelt.

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WiWi Gast

Re: Bin ich überbezahlt?

Mir ging es zu Beginn meiner Karriere ähnlich, auch wenn es nicht so ein hoher Leitungsjob war. Ich wurde von einem Abteilungsleiter angestellt, der so gut wie nur unterwegs war. Während meiner Probezeit sah ich ihn 2 oder 3 mal. Kurz nach dem meine Probezeit vorbei war, wechselte er intern auf einen höheren Posten in einem ganz anderen Bereich und es gab nicht mal ein Feedback Gespräch, da er noch mehr unterwegs war. Gleichzeitig war ich etwas verloren, da ich im Konzern auch noch umstrukturiert wurde.

Ich hatte fast ein Jahr lang einen zugewiesenen Pseudo Chef, der eigentlich ein Chef-Chef eines anderen Bereiches war und gar nicht so richtig wusste, was er mit mir anfangen soll. Ich arbeite in internen Projekten mit für einen ganz anderen Bereich und dort könnte ich immer sagen, dass ich nicht so viel Arbeit übernehmen könne, da ich in meinem Bereich schon viel zu tun habe. Überprüfen konnte das keiner. Dank Home Office und Gleitzeit, Vertrauensarbeitszeit habe ich effektiv ca. 2 bis 3 Stunden am Tag wirklich gearbeitet.

Um 9 gekommen bzw. zuhause den Rechner eingeschaltet, von 11.30 bis 13 Uhr Mittagspause, um 16 Uhr Schluss, Freitags um 14 Uhr. Fiel keinem auf, da ich durch diese komplexe Projekt- und Konzernstruktur und für andere Projektleiter fast unerreichbaren Vorgesetzen immer sagen konnte, dass ich gerade in einem wichtigen Meeting für einen anderen Bereich war ;-). Nach 5 Jahren und einer Sammlung von wichtig klingender Projekte wechselte ich den Konzern und bekam eine viel besser bezahlte Stelle. MAN war das hart die Umstellung, als ich dort richtig 40 h arbeiten musste, ohne XL Mittagspause und Home Office. Ich brauchte gut ein Jahr um mich daran zu gewöhnen. Meine 5 Jahre "BE" waren in Wirklichkeit höchstens echte 2 Jahre.

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WiWi Gast

Re: Bin ich überbezahlt?

"Ich hatte fast ein Jahr lang einen zugewiesenen Pseudo Chef...Überprüfen konnte das keiner. Dank Home Office und Gleitzeit, Vertrauensarbeitszeit habe ich effektiv ca. 2 bis 3 Stunden am Tag wirklich gearbeitet."

So ähnlich geht es mir auch seit fast 5 Jahren nun. Nur, dass ich in der glücklichen Lage bin, dass wenn ich was tue es auch Ergebnisse bringt, die ich verkaufen kann und wenn ich nichts tue ist es auch egal. Im schlimmsten Fall muss ich halt eine Begründung finden, warum die Metrik unter Ziel ist. Und auch das ist kein Problem. In meinen 2-3 Tagen im Büro mache ich, was notwendig ist um die Kennzahlen halbwegs im Zielbereich zu halten und natürlich viel Gequatsche mit Kollegen usw., in den 2-3 Tagen pro Woche Home Office mache ich meist wenig bis nichts für die Arbeit (außer telefonisch erreichbar sein) und widme mich privater Lektüre oder Geldanlage, dem Haushalt und Dokus/Serien.

"MAN war das hart die Umstellung, als ich dort richtig 40 h arbeiten musste, ohne XL Mittagspause und Home Office."

Und genau davor habe ich Bammel. Ob oben genannter Arbeitsstil noch 30 Jahre durchzuhalten ist wage ich zu bezweifeln. Ich zieh es durch so lange es geht.

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WiWi Gast

Re: Bin ich überbezahlt?

Nein, du bist nicht überbezahlt, aber du hast halt auch viel, viel Glück. Das wird irgendwann enden und bis dahin musst du unbedingt zumindest die Grundskills draufhaben, um im Versicherungsgewerbe erfolgreich sein zu können. Zeit genug dafür hast du ja.

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WiWi Gast

Re: Bin ich überbezahlt?

Ich kenne auch so einen Fall bei uns. Der hockt seit Jahren im gemachten Nest und wir dürfen schuften. Aber er kennt ja die Schwiegermutter vom Chef so gut. Mich machen Geschichten wie deine wütend, weil es so ungerecht ist.

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WiWi Gast

Re: Bin ich überbezahlt?

Für manch einen ist Stromberg pure Comedy - für manch anderen dagegen eine Dokumentation.

Es gibt und wird immer Positionen in Unternehmen geben die nicht direkt im Fokus stehen; außerhalb des geschäftlichen Alltags liegen. Je größer Unternehmen werden, desto schwieriger sind solche Positionen aufzudecken und zu erkennen.

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WiWi Gast

Re: Bin ich überbezahlt?

Melden würde ich mich an deiner Stelle nicht, aber der Hang in deinem Unternehmen (Allianz?) zur Umstrukturierung, würde mir echt zu denken geben. Bau auf jeden Fall ganz schnell fachliche, technische und soziale Kompetenz auf. Dafür musst du zu den Agenturen, ihre Abläufe kennenlernen und auch mit zu den Kunden. Da du sowieso sehr viel Zeit hast, würde ich mir dafür 1 - 2 Tage in der Woche zeitnehmen.

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