heidewitzka was haltet ihr denn davon?
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/goldman-sachs-chef-joerg-kukies-wechselt-ins-finanzministerium-15501552.html

Super! In den USA gibt man sich Mühe, gute Leute auf Staatsseite zu holen. Hierzulande war das bisher unüblich. Ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Kommt häufig vor in den USA, Grossbritannien und einige südamerikanische Ländern. Da wechseln ehemalige Banker oft ins Finanzministerium.

Ich sehe das sehr kritisch!

Warum sollte der Co-Chef von GS in ein popeliges Ministerium wechseln? Er verdient dort vielleicht noch 10 % vom GS-Gehalt und hat es mit einer gigantischen Bürokratiemaschine zu tun.

Das stinkt zum Himmel! Der geht nur dort hin, um die Politik zu Gunsten der Finanzindustrie zu beeinflussen. Er vertritt eindeutig die Großbanken und ist damit der Falsche.

In den USA haben diverse GS-Leute nach ihrem Wechsel in die Politik/Regierung genau das getan: Interessensvertretung der Hochfinanz.

Das ausgerechnet ein SPD-Politiker so jemanden in sein Haus holt, lässt mal wieder tief blicken. Von der SPD hätte ich mehr professionelle Distanz erwartet. Ein Sargnagel mehr für die SPD.

Ich weiß gar nicht wie man das so toll finden kann. Finde das ziemlich undemokratisch. Als wären Politik und Wirtschaft nicht schon verflochten genug.

• Stipendium an der Sorbonne
• Studium in Harvard
• Promotion
• Sozialdemokrat ?!?

Macht absolut Sinn.. dieses Postenkarussell in Deutschland ist doch albern. Es geht um reine Machtverteilung an treue Parteigenossen - die eine Familienministerin wird plötzlich Oberbefehlshaberin, die andere ist plötzlich Experte für Justiz. Es macht viel mehr Sinn tatsächliche Experten ins Haus zu holen die aber dann auch gehen, wenn ihre Expertise in diesem Fachgebiet nicht mehr gebraucht ist und nicht auf den nächsten Posten wechseln, nur um die Macht zu behalten.

Vom Juso zum Investmentbanker, wie tief kann man sinken?
Und war die SPD nicht mal eine Arbeiterpartei?

Wie kommst du zu dieser Schlussfolgerung? Hat er das mal gesagt oder kennst du ihn sogar persönlich? Oder hast du einfach mal drauf los geraten?

WiWi Gast schrieb am 19.03.2018:

Er vertritt eindeutig die Großbanken und ist damit der Falsche.

Auf 4 Millionen Jahresgehalt verzichten und sich dann als Staatssekretär um Finanzmarktregulierung zu kümmern?

WiWi Gast schrieb am 19.03.2018:

Auf 4 Millionen Jahresgehalt verzichten und sich dann als Staatssekretär um Finanzmarktregulierung zu kümmern?

Die Frage ist doch nicht was er beim jetzigen Job verdient sondern was er danach macht.

WiWi Gast schrieb am 19.03.2018:

WiWi Gast schrieb am 19.03.2018:

Auf 4 Millionen Jahresgehalt verzichten und sich dann als Staatssekretär um Finanzmarktregulierung zu kümmern?

Die Frage ist doch nicht was er beim jetzigen Job verdient sondern was er danach macht.

Davon kann ich dir ein Lied singen. War Mitglied bei einem Mentoren-Programm von Studenten für benachteilige Schüler. Man konnte genau erkennen, wer das aus Leidenschaft oder Nächstenliebe macht und wer nur eine weitere Trophäe für den Lebenslauf sammelt. Und ich denke leider, dass die entsprechenden Kinder das ebenfalls merken...

Einerseits sinnvoll Leute zu holen die wissen wie die Praxis aussieht, andererseits wird man kein Vorstand einer Investmentbank wenn man eine soziale Ader hat.

Meine Vermutung wieso er geholt wurde: Ich denke die SPD wird irgendwelche Finanzprodukte konstruieren lassen die der Bund dann kauft/verkauft um irgendwelche versprochenen Sozialausgaben zu finanzieren. Diese Produkte werden uns dann aber in 10 Jahren um die Ohren fliegen und der Steuerzahler darf dann blechen. Ganz klassisch halt.

Ich finde das toll. Verträumte Sozialisten müssen verstehen, dass die schlauen Köpfe nicht am Sparkassenschalter sitzen.

Vielleicht zahlt Goldman auch das Delta weiter :)

WiWi Gast schrieb am 19.03.2018:

WiWi Gast schrieb am 19.03.2018:

Auf 4 Millionen Jahresgehalt verzichten und sich dann als Staatssekretär um Finanzmarktregulierung zu kümmern?

Die Frage ist doch nicht was er beim jetzigen Job verdient sondern was er danach macht.

Delta + x
wohl eher!

Die Politiker kochen viel zu viel in ihrem eigenen Saft daher grds. guter Ansatz.

Hier zeigt sich vom Start weg ein Olaf Scholz wie man ihn kennt. Ohne Furcht vor dem was man reden könnte, wenn er eine Sache für richtig hält. Als SPDler muss man sich so eine Nummer erst mal trauen. Ich bin gespannt auf die Bild-Schlagzeile dazu morgen. Die scheinen die Brisanz der Personalie bisher verschlafen zu haben, wenn ich grad so auf die Startseite schaue. Absolut bester Mann der SPD im Finanzministerium das macht Hoffnung und das sage ich als jemand, der der SPD noch nie seine Stimme geschenkt hat.

die Politik zu Gunsten der Finanzindustrie zu beeinflussen.

Diese Gefahr der Einflußnahme durch Lobbing ist sowieso immer da auch ohne einen GSler im Finanzministerium. Während die Staatsminister sonst mehr im Hintergrund agieren, wird die Presse und Opposition dem Jörg Kukies mehr auf die Finger schauen als manchem Minister.

Respekt für dein soziales Engagement. Ich nahm als Teenager teil an einem Mentoren-Programm und lernte viel. Danke.

WiWi Gast schrieb am 19.03.2018:

Davon kann ich dir ein Lied singen. War Mitglied bei einem Mentoren-Programm von Studenten für benachteilige Schüler. Man konnte genau erkennen, wer das aus Leidenschaft oder Nächstenliebe macht und wer nur eine weitere Trophäe für den Lebenslauf sammelt. Und ich denke leider, dass die entsprechenden Kinder das ebenfalls merken...

Verstehe manche Beiträge nicht.

Es ist doch absolut logisch, dass schlaue Leute irgendwann in IB/UB landen und nicht gerade Bock haben in den unteren Rängen eines Ministeriums zu arbeiten, wenn sie woanders schneller hochkommen.

In Europa gibt es das schon länger (wer ist Macron) und auch in Deutschland gibt es sowas. Bis vor wenigen Wochen wurde das Verteidigungsministerium auch von einer ehem. McKinsey Partnerin geleitet.

Und zu den Kritikern, die Sorge vor einer "Unterwanderung" und Auflockerung der Aufsicht haben verweise ich mal gerne ins Frankfurter Ostend - da sitzt in seinem Elfenbeinturm ein Italiener Namens Draghi, der uns Banken ziemlich gut knechten kann und das als ehem. Goldman Managing Director.

ne, ein Mainzer..... von wegen Target

Lebenslauf Jörg Kukies (Quelle: McCloy-Stipendium)

Das Studium an der Kennedy School von 1995 bis 1997 nutzte er, um Finanzmarkt-Instrumente, Regulierung und Entwicklungs-Ökonomik zu studieren sowie erfolglos zu versuchen, unlösbare Zeckhauser-problem sets zu lösen. Besonders begeistert haben ihn die beeindruckenden geostrategischen Diskussionen mit führenden policy makers, das networking mit dem global student body der Kennedy School und die Tatsache, dass die New England Patriots ziemlich genau seit seinem Aufenthalt in New England erfolgreich football spielen.


Jörg Kukies hatte vor Harvard an der Sorbonne und der Heimat des überaus erfolgreichen Fußballvereins Mainz 05, der Gutenberg-Uni in Mainz studiert. Nach dem MPA an der Kennedy School ging er an die University of Chicago und graduierte dort mit einem Ph.D. in Finance. Seit 2001 arbeitet er für Goldman Sachs in London und Frankfurt und hat dort lange die Bereiche Fixed Income, Equities und Structured Products verantwortet. Seit 2014 ist er Co-Vorsitzender von Goldman Sachs Deutschland und Österreich. Daneben engagiert er sich für zahlreiche Projekte zur Verbesserung der Integration von Migranten und Flüchtlingen in Deutschland.

Interessant finde ich eher, dass der Typ einen MPA und keinen MBA hat.

Bei Goldman Sachs hat er die meiste Zeit Zertifikate verkauft im Bereich Equity Derivative Sales.

WiWi Gast schrieb am 19.03.2018:

Interessant finde ich eher, dass der Typ einen MPA und keinen MBA hat.

Google mal nach dem McCloy-Programm, dann weißt du warum es ein MPA wurde.

Master of Public Administration hatte ich bislang noch nie von gehört

MPA bieten ja deutsche Unis nicht an. angesehenes Programm an der KSG, McCloy Stipendiaten sind halt klasse.

WiWi Gast schrieb am 19.03.2018:

Master of Public Administration hatte ich bislang noch nie von gehört

WiWi Gast schrieb am 19.03.2018:

MPA bieten ja deutsche Unis nicht an.

Stimmt nicht ganz. MPAs werden in Deutschland (manchmal unter bisschen anderen Namen) angeboten. Zum Beispiel an der Uni Potsdam als Master of Public Management, an der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung oder auch die Hertie School of Governance und noch einige mehr.

Vor ein paar Tagen habe ich ihn während einer Konferenz kennengelernt und habe ein sehr positives Bild bekommen. Ich finde es gut, wenn die Politik durch Sachverstand unterstützt wird.

Früher nannte man es Lobbyismus und nicht Sachverstand aber man muss wohl mit den Zeiten gehen

Da stimme ich dir zu. Politiker sollten unter sich bleiben und keine Leute aus der freien Wirtschaft in die Staatsführung lassen.

Nur so können wir vernünftig sicherstellen, dass talentierte Generalisten die mühelos gestern Verteidigungsminister und morgen Wirtschaftsminister sein können, unsere Finanzmarktregulierung definieren während die eher irrelevanten Kenntnisse der Banker bei den Banken bleibt. Diese Informationsasymmetrie ist besonders effektiv um zu verhindern, dass Banken Wege finden, die Regulierung zu umgehen.

Gut mitgedacht!

WiWi Gast schrieb am 21.03.2018:

Früher nannte man es Lobbyismus und nicht Sachverstand aber man muss wohl mit den Zeiten gehen

WiWi Gast schrieb am 21.03.2018:

Da stimme ich dir zu. Politiker sollten unter sich bleiben und keine Leute aus der freien Wirtschaft in die Staatsführung lassen.

Nur so können wir vernünftig sicherstellen, dass talentierte Generalisten die mühelos gestern Verteidigungsminister und morgen Wirtschaftsminister sein können, unsere Finanzmarktregulierung definieren während die eher irrelevanten Kenntnisse der Banker bei den Banken bleibt. Diese Informationsasymmetrie ist besonders effektiv um zu verhindern, dass Banken Wege finden, die Regulierung zu umgehen.

Gut mitgedacht!

Denn der gute GS-Banker wird garantiert alles dafür tun, den Banken das Umgehen der Regulierung zu erschweren...

WiWi Gast schrieb am 21.03.2018:

Denn der gute GS-Banker wird garantiert alles dafür tun, den Banken das Umgehen der Regulierung zu erschweren...

Macht der GS-Banker Draghi doch bereits!