OK ich bin kein Buchhalter. Mir ist schon bewusst das ein Wechsel von Airline zu Chemiekonzern in der Buchhaltung einfacher geht als im Produktbereich, das es aber gar keine Rolle spielt war mir nicht bewusst bzw. kann ich mir jetzt irgendwie auch nicht vorstellen. Aber selbst wenn würde ich trotzdem nur zur Lufthansa wenn ich ein konkretes, persönliches Interesse an Luftfahrt und/oder Touristik hätte.
Die Kostenstrukturen der 3 großen europäischen Airlines können einfach nicht mit dem Wettbewerb mithalten und ein Teil davon ist geographischer Natur und daher auch nicht zu andern. Je stärker die Liberalisierung des weltweiten Luftverkehrs voran schreitet desto schwerer werden es die Europäer haben. Langfristig sind Hubs in Istanbul, Dubai, Abu Dhabi und Reykjavík einem Hub in Frankfurt, Paris oder London einfach überlegen. Kurz- und Mittelfristig spielen andere Faktoren gegen dir Europäer. Im Low-Cost Segment sind Easyjet und Ryanair klar überlegen, im Premium Segment sind Emirates, Etihad usw. stärker. Lediglich die Tatsache das Emirates nicht von FRA nach JFK fliegen darf rettet die Lufthansa.
Nicht falsch verstehen, die Airline wird sicher nicht in 20 Jahren insolvent sein. Sie ist nach wie vor eine der größten der Welt, macht Gewinne, ist führendes Mitglied in der größten Luftfahrtallianz usw. Aber der Kostendruck durch den Wettbewerb wird weiter massiv wachsen, es wird an allen Ecken gespart werden müssen und relevantes Wachstum und damit verbundene schnellere Aufstiegschancen würde ich nicht erwarten. Also warum dort hin gehen wenn man andere sehr gute Optionen und keine privaten Interessensgründe hat die für einen Wechsel sprechen?
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