Hallo Leute,

habe mir in letzter Zeit mehrere Gedanken gemacht, ob sich das Investment Banking (vorallem M&A) wirklich lohnt. Denn egal wie sehr man sich für die Materie interessiert, die wenigsten haben Bock das wegen den sehr langen Arbeitszeiten auf Dauer zu machen. Auch wenn mit immer höherer Position die AZ kürzer werden, ist es immer noch sehr viel. Die meisten haben ja vor, ins Private Equity zu gehen, aber die wenigsten schaffen das (geschweige denn zu den Topplayern wie KKR, Blackstone usw...). Dasselbe gilt auch für HF, VC, Corporate M&A usw... Und auch wenn man sehr gut verdient, hat man nie wirklich Zeit es auszugeben, und man baut zwar Vermögen auf, vergeudet aber seine besten Jahre im Büro...

Deshalb meine Frage: lohnt sich IB wirklich? Schaffen vielleicht doch viel mehr Leute den Exit, als ich denke?

Muss ehrlicherweise sagen, dass ich keine IB-Erfahrung habe und das nicht so gut einschätzen kann (vielleicht lieg ich sogar falsch), deshalb würde ich mich sehr über eure Meinungen freuen, vor allem von Leuten mit Erfahrung!

Praktikum machen und dann entscheiden.
Bedenken, dass eine Karriere im IB eher Marathon statt Sprint ist...

Es ist ja nicht so das du mit 50k p.a. und 50h/Woche in FFM in ner kleinen UB (und 4 Tage unterwegs) mehr vom Leben hättest als der IBler

Die meisten IBler machen es halt so:
1-3 Jahre Gas geben
Exit mit einem Gehalt das sie sonst nie erreicht hätten
Gleiche Arbeitszeit wie 90% der anderen mit 100% mehr Gehalt.

mache mir ebenfalls die gleichen gedanken wie der te. weitere meinungen?

gilt ja auch für UB, glaube kaum, dass alle es nach 3-4 jahren in top manager positionen bei dax unternehmen schaffen

Was meinst Du denn mit "besten Jahren", die man vergeudet?
Klar, kann man seine Jahre irgendwie anders verbringen.
Aber genießen alle, die nicht in IB sind, ihre Jahre?

Viele, die ab 17 Uhr Feierabend haben, stöhnen, dass sie viel Stress hatten und kaum Eneirgie haben, nachher was zu machen.

Ich kann nicht sagen, ob Du denn der richtige Typ bist, der sonst ohne IB Deine Jahre voll und ganz genießen kannst..

Denke auch, das hängt stark von der Persönlichkeit ab, ob man sowas durchhält oder nicht. Ein Prakti meinte mal "danach gehe ich nach London ins IB und hab ne 80 Stunden Woche, geil, da kann ich mich endlich beweisen". Für mich wäre das zum Beispiel schon Folter. Sicher verdient man doppelt so viel, aber man arbeitet ja auch für 2. Die meisten wissen das auch und sehen es nur als Sprungbrett.

Die Leute haben kaum Energie weil sie Waschlappen sind.
Es ist immer dieselbe Leier: ich muss mich schonen.
Der Körper will aber nicht geschont werden, der hockt schon im Büro genug rum, egal wieviel "Stress" man hatte.
Der Körper muss bewegt und trainiert werden, dann hat man auch mehr Energie!

Der Körper wird aber nicht trainiert bei 80h-Excel-Wochen.

Die Frage vom TE kam mir auch schon öfters auf. Finde es erst recht eine Überlegung wert, wenn man es nicht zu den Top Adressen schafft, wo der Job noch etwas Strahlkraft hat.

Würde eher in ner Grosskanzlei arbeiten. Da arbeitet man sich zwar auch dumm, aber die Vergütung ist höher und die Arbeit abwechslungsreicher.

Wenn man sich durch die Arbeit quält lohnt es sich sicher nicht, aber wie von dem diesem User gesagt gibt es auch genügend "Freaks", die wirklich drauf stehen und vielleicht sogar in ihrer 80h Woche aufblühen.
Unter Ärzten ist es ja dasselbe, auch diese versenken extrem viel Zeit ihrer besten Jahre in der Klinik und das auch noch im Schichtdienst, aber alle Mediziner, die ich kenne, tun dies gerne, da sie ihre Tätigkeit (die vielleicht etwas interessanter, dafür aber vermutlich auch anstrengender ist als der Excel-Marathon) lieben.

Lounge Gast schrieb:

Denke auch, das hängt stark von der Persönlichkeit ab, ob man
sowas durchhält oder nicht. Ein Prakti meinte mal
"danach gehe ich nach London ins IB und hab ne 80
Stunden Woche, geil, da kann ich mich endlich beweisen"
Für mich wäre das zum Beispiel schon Folter.

Ich habe einige Zeit in einer Großkanzlei gearbeitet. Es hing extrem vom Tag ab, ob mich die lange Arbeitszeit gestört hat. Tage, an denen ich mit Mandanten eigenständig telefonieren konnte für 2 Stunden am Morgen, danach an einem Vertragsentwurf für weitere 3 Stunden gearbeitet Habe, dann erstmal eine Stunde zum Mittag, anschließend für 4 Stunden due diligence gemacht habe (mental nicht anspruchsvoll) und danach noch mal kurz eine halbe Stunde telefoniert habe, um dann noch mal 2 Stunden ein paar andere Sachen zu erledigen (Zeiterfassung, kurze Rücksprache mit Kollegen, etc), danach noch vielleicht 1,5 Stunden weiter am Vertragsentwurf - also 11 Stunden Arbeitszeit - diese Tage vergingen echt schnell und durch die wechselnde Tätigkeit an einem Tag empfand ich das auch nicht als mega anstrengend. Klar kommt da auch keine 80 Stunden Woche bei raus. Dennoch denke Ich, dass sich 80 Stunden viel "leichter" machen lassen, je kürzer die jeweilige Aufgabe ist und je mehr Unterschied in Schwierigkeit und Anspruch der jeweiligen Aufgabe besteht. 80 Stunden reiner research und in Excel ... Oh Gott.

ja, die meisten sehen ib als sprungbrett, aber schaffen es denn auch alle "abzuspringen"? wenn man jetzt nicht bei gs, ms, jpm war, siehts doch eher schwierig aus? vor allem bei leuten aus big4 und kleinen boutiquen. wenn man dann nicht den exit schafft, war alles umsonst?

War Big4 M&A Praktikant, ein paar haben da schon den Absprung zu Corp Dev, PE etc geschafft. Die Regel ist es aber wohl eher nicht.

Der goldene Exit aus IBs und UBs wird zwar hier immer propagiert, aber ob der am Ende wirklich so ausfällt wie man ihn sich vorstellt, ist halt auch immer die Frage.

In einem anderen Thread jammert ein Strategieberater mit 200+ k EUR Einkommen, dass ihm der seeligmachende Sprung ins IB nicht gelingen würde, dort sei es viel besser als bei seiner T1.

Arbeitet man im PE viel weniger als im IB? Man hat dann halt paar Millionen auf dem Konto mit 40. aber hat 20 Jahre lang geschuftet ohne Ende? Ist es den Leuten das wert?

Ich kenn UB-Partner die jedes Jahr in Deutschland ihre 5 Mio mit nach Hause nehmen - manche davon arbeiten sich so kaputt, dass sie 0 Leben mehr haben - andere verdienen "nur" 500k und haben ein gechilltes Leben... wie man eben möchte..

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