DieManager von Morgen WiWi-TReFF.de - Zeitung & Forum für Wirtschaftsstudium & Karriere
Führung & StrategieArbeitszeiten

Jede fünfte Führungskraft arbeit 60 Stunden und mehr

Bei Führungskräften sind überlange Arbeitszeiten weit verbreitet: 38,5 Prozent der Führungskräfte arbeiteten normalerweise mehr als 48 Stunden. Jede fünfte Führungskraft ist sogar 60 Stunden und mehr im Dienst.

Eine große 60 in rot-weiß mit dem rechts liegenden Text: Ehrenurkunde der IG Metall.

Jede fünfte Führungskraft arbeit 60 Stunden und mehr
Wiesbaden, 25.10. 2010 (destatis) - Im Jahr 2009 hatten knapp zehn Prozent der Erwerbstätigen überlange Arbeitszeiten von mehr als 48 Stunden pro Woche. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich der Veröffentlichung des Indikatorenberichts „Qualität der Arbeit – Geld verdienen und was sonst noch zählt“ mit. Die Grenze von 48 Wochenstunden orientiert sich an der im Arbeitszeitgesetz festgelegten Obergrenze. Dabei beruht die angegebene Arbeitszeit auf der Selbsteinschätzung der Befragten im Rahmen der Arbeitskräfteerhebung.

 

Die Wochenarbeitszeit von Erwerbstätigen in Voll- und Teilzeit betrug im Jahr 2009 durchschnittlich 35,8 Stunden. Bestimmte Gruppen der Erwerbstätigen arbeiten jedoch sehr viel länger: 9,9 Prozent (oder 3,8 Millionen) der Erwerbstätigen gaben an, dass sie normalerweise mehr als 48 Stunden pro Woche arbeiten, 4,3 Prozent (oder 1,7 Millionen) sogar 60 Stunden pro Woche und mehr. Dabei ist zu berücksichtigen, dass fast jeder zweite Selbstständige (47,4 Prozent) von überlangen Arbeitszeiten betroffen ist, aber nur 5,3 Prozent der Arbeitnehmer.

 

Auch nach Berufsfeld unterscheiden sich die geleisteten Wochenarbeitsstunden erheb­lich. Bei Führungskräften sind überlange Arbeitszeiten weit verbreitet: 38,5 Prozent der Führungskräfte arbeiteten normalerweise mehr als 48 Stunden. Jede fünfte Führungskraft ist sogar 60 Stunden und mehr im Dienst. Häufig (32,6 Prozent) arbeiteten auch Landwirte mehr als 48 Stunden. Überdurchschnittlich oft haben zudem die Angehörigen akademischer Berufe mehr als 48 Stunden am Arbeitsplatz verbracht (17 Prozent). Am seltensten sind Hilfsarbeitskräfte (2,7 Prozent) sowie Bürokräfte und kaufmännische Angestellte (3,1 Prozent) von überlangen Arbeitszeiten betroffen.

 

Frauen arbeiteten mit 4,2 Prozent deutlich seltener mehr als 48 Stunden pro Woche, als Männer (14,8 Prozent). Dies beruht zum einen auf der Tatsache, dass Frauen im Vergleich zu Männern seltener Führungspositionen ausüben und häufiger Teilzeit arbeiten. Aber auch Frauen in Führungspositionen haben seltener überlange Arbeitszeiten (25,1 Prozent) als ihre männlichen Kollegen (44,2 Prozent).

 

Überlange Arbeitszeiten finden sich deutlich häufiger bei älteren Erwerbstätigen. Während 12,6 Prozent der 55-64-jährigen mehr als 48 Stunden arbeiteten, sind es nur 1,8 Prozent bei den 15-24-jährigen und 7,8 Prozent der 25 bis 34-jährigen. Dagegen waren 11,8 Prozent aller über 34-jährigen Erwerbstätigen mehr als 48 Stunden am Arbeitsplatz. Hintergrund ist der höhere Führungskräfteanteil bei den Älteren. Zugleich sind überlange Arbeitszeiten aber auch bei jüngeren Führungskräften weniger häufig als bei älteren.

Im Forum zu Arbeitszeiten

12 Kommentare

Ist Arbeiten wirklich Arbeiten?

WiWi Gast

Ich habe in der Steuerkanzlei / Steuerberatungsgesellschaft tatsächlich die ganz überwiegende Zeit (>95%) richtig konzentriert gearbeitet. Das liegt daran, dass solche Steuerberatungsgesellschaften qu ...

30 Kommentare

Arbeitszeiten T1-T2 UB in Europa

WiWi Gast

Ich arbeite seit vielen Jahren bei OW und habe persönlich nicht so große Unterschiede zwischen den Ländern festgestellt, eigentlich nur zwei wesentliche: 1) London arbeitet weniger (mit Ausnahme der ...

9 Kommentare

Erfahrungen mit gesundheitlicher Belastung

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 14.09.2023: Die 75h beziehen sich auf eine 5 Tage Woche… Wochenenden in stressigen Phasen gehen extra. Macht also ~15h am Tag. Ist im M&A auch nicht unrealistisch. An eine ...

4 Kommentare

Umorientierung nach IB Praktikum

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 08.10.2021: Bei mir stehen bald auch zwei IB Praktika während meines Gap Years an. Jedoch stelle ich mir, je näher die Praktika kommen, die Frage ob IB das richtige ...

12 Kommentare

Arbeitszeiten IB/M&A Mann vs. Frau

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 24.03.2021: This. War selber 2 Jahre in einem der größeren IB teams in FFM und habe genau das bei uns sowohl im FFM als auch LDN Team beobachtet. Ist halt leider so, dass dah ...

90 Kommentare

Wie im IB die langen Arbeitszeiten überleben ?

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 21.10.2023: Nicht jeder Landwirt besitzt eine Ackerfläche von 70ha (ca. 100 Fußballfelder) und bezahlt Maschinen für ein derartiges Gelände aus der Portokasse. Durch Leas ...

2 Kommentare

Arbeitszeiten Beratung

WiWi Gast

Company: mindsquare Gehalt (Jahr, Position): Jahr 6, Senior-Projekt-Manager, knapp 90k inkl. Boni. Exit Möglichkeiten: Großes Kundennetzwerk, könnte wohl jeder Zeit irgendwo Inhouse hin wechseln Ar ...

Artikel kommentieren

Als WiWi Gast oder Login

Zum Thema Arbeitszeiten

Weiteres zum Thema Führung & Strategie

Managerinnen-Barometer 2018: Erfolge mit Frauenquote

Die Frauenquote für Aufsichtsräte wirkt. Der Frauenanteil ist auf 30 Prozent gestiegen. Dennoch sind Frauen in Spitzengremien großer Unternehmen noch immer deutlich in der Minderheit. Die Vorstände sind weiterhin eine Männerdomäne. Besonderen Aufholbedarf haben Banken und Versicherungen. Das ergibt das aktuelle Managerinnen-Barometer 2018 des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin).

Business: Bain-Studie zu Managementtechniken in Deutschland und weltweit.

Deutsche Führungskräfte schätzen bewährte Managementtechniken

Die aktuellen Managementtechniken sind meist langfristige Wachstumsstrategien. In Deutschland sind Benchmarking, strategische Planung und Change Management die meistgenutzten Managementinstrumente. Neue innovative Werkzeuge wie Agile Management und Advanced Analytics werden von deutschen Managern seltener als in anderen Ländern eingesetzt. Weltweit rücken Kundenmanagement und Kundenzufriedenheitsanalysen in den Fokus. Eine wachsende Komplexität und abnehmende Kundenloyalität sind die weltweit größen Herausforderungen.

Ein schwarzer Kompass mit einem weißen Zifferblatt und grünen Richtungsanzeigern.

Moderne Managementtechniken sichern Unternehmenserfolg

Die aktuellen Managementtechniken sind meist langfristige Wachstumsstrategien. In Deutschland sind Kundenmanagement, Outsourcing und Benchmarking die meistgenutzten Managementinstrumente. Neue Werkzeuge wie Big-Data-Analyse oder die digitale Transformation werden von deutschen Managern seltener als in anderen Ländern eingesetzt. Eine wachsende Komplexität, Cyber-Attacken und die abnehmende Kundenloyalität sind weltweit große Herausforderungen.

Frau, Boss, Chefin, Führungskraft, Managerinnen,

Führungskräfte-Monitor 2017: Mehr Managerinnen jedoch mit Gehaltsnachteil

Der Frauenanteil unter den Führungskräften ist in den Jahren von 1995 bis 2015 um rund zehn Prozentpunkte auf etwa 30 Prozent gestiegen. Aktuell nimmt der Frauenanteil bei den Führungskräften allerdings nur noch langsam zu. Der Gehaltsnachteil von Managerinnen beträgt durchschnittlich 23 Prozent, so der „Führungskräfte-Monitor 2017“ des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung.

Managerinnen-Barometer 2017: DAX-Vorstände bleiben weiter Männerdomäne

Die eingeführte Geschlechterquote zeigt ihre erste Wirkung: Der Frauenanteil in Aufsichtsräten, Vorständen und Gremien ist gestiegen. Dennoch sind Frauen nach wie vor unterrepräsentiert. Das ergibt das aktuelle Managerinnen-Barometer 2017 des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Dafür hat das DIW Berlin mehr als 500 Unternehmen untersucht.

Cover vom Lehrbuch "Allgemeine Managementlehre".

Literatur-Tipp: Lehrbuch »Allgemeine Managementlehre«

Der Klassiker zur Managementlehre präsentiert neben bewährtem Management-Wissen aktuelle Trends. So widmet sich ein neues Kapitel dem Management von Industrie 4.0. Die komplett überarbeitete, aktualisierte und erweiterte Neuauflage 2016 überrascht zudem mit einem Kapitel zum Sinn als Motivationsfaktor in der modernen Personalführung. »Allgemeine Managementlehre« ist ein didaktisch perfektes, modernes Management-Lehrbuch.

Ein Werbeplakat mit einer jungen Frau und der Schrift "Meine Karriereleiter bau ich lieber selbst".

Managerinnen-Barometer 2016: Frauenanteile in Spitzengremien großer Unternehmen steigen kaum

Die Frauenanteile in Vorständen und Aufsichtsräten der 200 umsatzstärksten Unternehmen lagen Ende des Jahres 2015 bei gut sechs Prozent. Nur wenige Unternehmen gehen mit gutem Beispiel voran und erfüllen bereits die geplante gesetzliche Frauenquote von 30-Prozent. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin hat über 500 Unternehmen und Geldhäuser auf ihre Frauenquote in Spitzenpositionen hin untersucht.

Beliebtes zum Thema Karriere

Führungseigenschaften: Kompass mit Deutschlandfahne und Manager.

Weltspitze: Deutsche Top-Manager am zukunftsfähigsten

Die Mehrheit von Investoren bewertet deutsche Top-Manager als geeignet, die Probleme der Zukunft zu lösen. In keinem anderen Land ist das Vertrauen der Investoren in die Führungskräfte größer. In China dagegen glauben 82 Prozent der Investoren nicht an die Zukunftsfähigkeit der Manager. In den USA bezweifeln dies immerhin 70 Prozent, so das Ergebnis einer Management-Studie der Personalberatung Korn-Ferry.

Das Foto zeigt den Open Water Schwimmer Thomas Lurz im Porttrait.

Leidenschaft für den Erfolg – Interview mit Rekord-Weltmeister Thomas Lurz

Thomas Lurz ist 12-facher Rekord-Weltmeister mit zwei Olympiamedaillen. Über mehr als 10 Jahre galt er als bester Freiwasserschwimmer der Welt. Parallel dazu ist er Redner, Coach und Autor. Wie gelingt so eine Traumkarriere? Mit WiWi-TReFF hat er über die Erfolgsfaktoren seiner Doppelkarriere gesprochen.

CFA-Prüfung zum Chartered Financial Analyst

Chartered Financial Analyst: Rekord von über 250.000 CFA-Prüfungen

Die Nachfrage nach der Chartered Financial Analyst (CFA) Qualifikation erreicht im Juni 2019 einen neuen Höchststand. Die Zahl der weltweiten Anmeldungen zu CFA-Prüfungen stieg im Vorjahresvergleich um 11 Prozent, gibt CFA Institute, der führende globale Berufsverband für die Investmentbranche bekannt. Besonders in den Schwellenländern wächst das Interesse an der Weiterbildung für Vermögensverwalter, Portfoliomanager, professionelle Investor und Finanzanalysten.

Drei Absolventenhüte symbolisieren die geplanten neuen Berufsabschlüsse Berufsspezialist, Berufsbachelor und Berufsmaster.

BBiG-Novelle 2020: Berufsbachelor und Berufsmaster gepant

Das Bundesbildungsministerium plant das Berufsbildungsgesetz (BBiG) mit Wirkung zum Jahr 2020 anzupassen. Ziel ist es, dadurch die Berufsausbildung zu stärken. Kern der BBiG-Novelle sind die drei neuen Berufsabschlüsse "Berufsspezialist", "Berufsbachelor" und "Berufsmaster". Die Hochschulrektorenkonferenz warnt vor einer Verwechslungsgefahr mit Hochschulabschlüssen.

Karriere zum DAX-CEO: Eine junger Manager im Anzug läuft eine lange Treppe hoch.

Fast jeder zweite DAX-Chef ist Wirtschaftswissenschaftler

Die Wirtschaftswissenschaftler dominieren das Topmanagement der DAX-Unternehmen. 56 Prozent der Vorstände in MDAX-Unternehmen und 47 Prozent der Vorstände im DAX und SDAX sind Wirtschaftswissenschaftler. Von den CEOs der TecDAX-Unternehmen hat dagegen lediglich jeder dritte Wirtschaftswissenschaften studiert. Jeder fünfte Vorstandschef, der erstmals ein Unternehmen führte, war zuvor Finanzvorstand. Die CEOs waren vorher am häufigsten Unternehmensberater, wie die Lebensläufe von 170 DAX-Vorständen laut dem "Headhunter" Korn Ferry zeigen.

Jobzufriedenheit: Eine weibliche Führungskraft lacht beim Telefonieren.

Jobzufriedenheit von Führungskräften am höchsten

Führungskräfte sind häufig sehr glücklich in ihrem Job. 41,7 Prozent der Führungskräfte bezeichnen sich als "sehr zufrieden" mit ihrer Arbeit. Akademikerinnen und Akademiker sind mit 39,5 Prozent generell überdurchschnittlich zufrieden im Job. Jeder dritte Erwerbstätige ist laut Statistischem Bundesamt in Deutschland mit seiner Tätigkeit "sehr zufrieden".

Das Bild zeigt passend zur Manpower-Studie "Karriereziele" einen Kompass und das Wort "Karriere"

Karriereziele 2018: Jeder Zweite wünscht sich mehr Gehalt

Aktuell machen die Deutschen ihren Job vorwiegend wegen des Geldes. Mehr Gehalt ist entsprechend der zentrale Karrierewunsch von jedem Zweiten für 2018. Wie wichtig es ist, Kenntnisse rund um die Digitalisierung aufzubauen, haben nur wenige Arbeitnehmer erkannt. 18 Prozent der Deutschen sind karrieremüde und möchten weniger arbeiten. Zu diesen Ergebnissen kommt die Manpower-Studie „Karriereziele 2018“.