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BME SCM-Studie 2011 - Supply Chain Management fehlt strategische Früherkennung

Nur ein Fünftel der Unternehmen nutzt geeignete Mittel und Methoden, um Veränderungen in Beschaffungs- und Absatzmärkten frühzeitig zu erkennen. Das ist das zentrale Ergebnis einer gemeinsamen Studie von Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e. V. (BME), Wassermann AG und der Hochschule München zu Komplexität im Supply Chain Management.

Das Netz eines Spielplatzklettergerüstes vor blauem Himmel.

BME SCM-Studie 2011 - Supply Chain Management fehlt strategische Früherkennung
Frankfurt, 13.09.2011 (bme) - Nur ein Fünftel der Unternehmen nutzt geeignete Mittel und Methoden, um Veränderungen in Beschaffungs- und Absatzmärkten frühzeitig zu erkennen. Das ist das zentrale Ergebnis einer gemeinsamen Studie von Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e. V. (BME), Wassermann AG und der Hochschule München zu Komplexität im Supply Chain Management.



„Welche Maßnahmen sollten Unternehmen zur Steuerung der Supply-Chain-Komplexität ergreifen, um ein profitables Wachstum abzusichern?“ Diese Frage stand im Mittelpunkt der von Professor André Krischke von der Fakultät für Betriebswirtschaft der Hochschule München durchgeführten Studie. Die zum Branchentreff Vision-Days 2011 (Februar 2011) gestartete Umfrage mit anschließenden Fokusinterviews von 40 Logistik- und Supply-Chain-Managern deutscher Unternehmen zeigt, dass die überwiegende Mehrheit der Befragten (74 Prozent) eine weitere Steigerung der Komplexität in der Logistikkette erwartet. Krischke: „Ansätze zum Umgang mit der dynamischen Komplexität wie Trend-Management, Szenario-Planung oder Simulation setzt derzeit nur ein Fünftel der Unternehmen ein. Hier gilt es anzusetzen, um die Chancen zu nutzen.“

Die Befragten tendieren dazu, der Beherrschung der Komplexität Priorität vor Vermeidung und Reduktion zu geben. Eine deutliche Mehrheit sieht in komplexen Supply Chains auch die Chance, Wettbewerbsvorteile zu erlangen – bei den befragten Tier 1- (direkter Lieferant eines OEM) und Tier 2-Unternehmen (Lieferant des OEM-Lieferanten) sogar 90 Prozent. Befragt nach den Maßnah­men und Instrumenten im Bereich Komplexitätsmanagement, nennen fast 50 Prozent auf allen Stufen der Supply Chain die Prozessmodularisierung. Dennoch bleibt im Handel und bei den OEMs der Bestand der wesentliche Puffer. Tier-1- und Tier-2-Lieferanten setzen dagegen vermehrt auf Kapazitäts- und Zeitpuffer.

„Zur Nutzung der Chancen der dynamischen Komplexität muss die Supply-Chain-Strategie noch stärker in die Unternehmensstrategie integriert werden“, sagt Gunnar Gburek, Bereichsleiter Logistik beim BME. „Entsprechend dem Grad der dynamischen Unsicherheit müssen gezielte Instrumente der strategischen Frühaufklärung auch die wesentlichen Elemente der Supply Chain abdecken.“ Um hier Konzepte und Strategien zu erarbeiten und einen Leitfaden zu entwickeln, hat der BME einen Expertenkreis gegründet, der den in der Studie aufgezeigten Themenkomplex vertieft.

Günter F. Baumann, Vorstand der Wassermann AG: „Wir sehen täglich in unseren Projekten, dass die Unternehmensplanung von Simulationen und dem Durchrechnen verschiedener Szenarien profitiert. In dem Maße, in dem Unternehmen das Problem der dynamischen Komplexität aktiv angehen, finden sie auch geeignete Methoden wie Standardisierung, Zentralisierung, Postponement (möglichst späte, kundenindividuelle Differenzierung eines Standardproduktes in verschiedene Varianten) und Mehrfach­qualifikation, um ihre Risiken der Supply-Chain-Planung zu minimieren und neue Marktchancen schneller zu nutzen. Aus der Studie leiten wir ab, dass wir gerade Tools zu längerfristigen strategischen Simulationen und Planung alternativer Szenarien noch leichter verfügbar machen müssen.“
Empfehlung der Studien-Herausgeber: Deutsche Unternehmen sollten verstärkt auf die strategische Frühaufklärung zur Etablierung eines proaktiven Komplexitätsmanagements setzen.
 

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