DieManager von Morgen WiWi-TReFF.de - Zeitung & Forum für Wirtschaftsstudium & Karriere
Führung & StrategieUrlaub

Den Chef im Gepäck: Europas Führungskräfte begleitet die Arbeit in den Urlaub

Sowohl in Deutschland als auch in ganz Europa wird die Arbeit mit in den Urlaub genommen: Laut akutellen Umfragen sind über die Hälfte der Fach- und Führungskräfte im Urlaub erreichbar.

Ein Playmobilmännchen als Flieger mit Helm sitzt in einem Cockpit vor blauem Himmel.

Den Chef im Gepäck: Europas Führungskräfte begleitet die Arbeit in den Urlaub
Sowohl in Deutschland als auch in ganz Europa wird die Arbeit mit in den Urlaub genommen: Laut akutellen Umfragen sind über die Hälfte der Fach- und Führungskräfte im Urlaub erreichbar. 

Eine aktuelle Online-Umfrage von Monster zeigt, dass rund jeder Zweite auch im Urlaub nicht locker lassen kann. 15 Prozent der befragten Deutschen geben an, dass sie während ihrer freien Zeit immer telefonisch für ihre Kollegen erreichbar sind und regelmäßig ihre E-Mails checken. 34 Prozent können zumindest in Notfällen von ihren Kollegen angerufen werden. Die restliche Hälfte sind dennoch der Meinung „Urlaub ist Urlaub!“ und sind nicht erreichbar.

Laut einer Studie der Online-Jobbörse Stepstone sind sogar 61 Prozent der deutschen Fach- und Führungskräfte für ihren Vorgesetzten erreichbar. Dabei zeigt die Erhebung auch Gründe auf: Fast jeder zweite Umfrageteilnehmer (46 Prozent) gab an, dass er seinen Job leidenschaftlich gerne ausübe und es ihn gar nicht störe für seien Job erreichbar zu sein. Allerdings sagten 15 Prozent, sie stünden gezwungenermaßen für Rückfragen zur Verfügung - andernfalls fürchteten sie negative Konsequenzen.

Im europäischen Vergleich sind die Deutschen - zusammen mit den Niederländern - sogar noch die entspanntesten Urlauber: Im europäischen Durchschnitt würden immerhin drei von vier Befragten auf der Sonnenliege Anrufe des Chefs annehmen. In den Niederlanden hingegen bleibt das Handy bei 40 Prozent der Fach- und Führungskräfte für den Arbeitgeber ausgeschaltet. Noch konsequenter sind die Österreicher: Beinahe die Hälfte (46 Prozent) lässt sich im Urlaub nicht stören. Besonders im Norden Europas sind viele Arbeitnehmer hingegen immer im Arbeitsmodus: 82 Prozent der Schweden und sogar 87 Prozent der Norweger arbeiten im Urlaub. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass die Skandinavier ihren Urlaub nicht genießen: 80 Prozent der Norweger gehen aus reiner Begeisterung für ihren Job ans Handy. In Schweden ist die Job-Leidenschaft für drei von vier Befragten (73 Prozent) Motivation.

Für den Großteil der Europäer ist es normal, mit Arbeitslaptop, Smartphone oder Handy zu verreisen. Dies bestätigt auch eine aktuelle Umfrage des Karrieredienstes Experteer. Länderübergreifend gilt, dass Fach- und Führungskräfte nur in dringenden Fällen im Büro anrufen. Bei der Frage nach der Kommunikation per E-Mail sind die Europäer aber geteilter Meinung: Während 50 Prozent der Franzosen ihre beruflichen E-Mails während des Urlaubs jeden Tag abfragen, reagieren Deutsche nur in dringenden Fällen auf ihre Arbeitsmails (24,4 Prozent) oder fragen diese gar nicht ab (23,5 Prozent). Allerdings sind die Niederländer im europäischen Vergleich noch weniger erreichbar: weit über ein Drittel der Spitzenkräfte (36,1 Prozent) checken im Urlaub nie ihre elektronische Post, 21,3 Prozent nur in Ausnahmefällen.

Anerkennung für Arbeit im Urlaub? Die Geschlechter sind geteilter Meinung
Ob Anerkennung oder finanzieller Ausgleich für das Arbeiten im Urlaub ist bei Fach- und Führungskräften eine Geschlechterfrage: Europaweit 57,1 Prozent der Männer und 53,3 Prozent der Frauen wollen Anerkennung für ihre Arbeit während der Ferien. 46,6 Prozent der Männer möchten dafür einen finanziellen Ausgleich. Bei den Frauen erwarten dies 49,5 Prozent.

Die europäischen Manager brauchen etwas Zeit um Abstand von der Arbeit zu gewinnen: In der Umfrage von Experteer vermissen 63,6 Prozent der befragten europäischen Manager ihre Arbeit während des Urlaubs nicht. Allerdings benötigen die meisten ein paar Tage Urlaub, bevor sie vom Beruf loslassen können; z.B. in Deutschland sind dies 67,1 Prozent. Danach spielt die Arbeit nur noch eine untergeordnete Rolle: Der Großteil der deutschen Fach- und Führungskräfte (91 Prozent) sieht davon ab, das Büro zu kontaktieren, um bei den Mitarbeitern Berichte abzufragen. Auch wollen viele nicht auf dem Laufenden sein, was im Büro generell vor sich geht (65,7 Prozent).

Die Mehrheit der deutschen Manager verabschiedet sich in den Urlaub, nachdem sie ihre wichtigen Projekte vorher beendet hat (56,3 Prozent). Das ist nicht in jedem Land der Fall: 72,6 Prozent der französischen Fach- und Führungskräfte gehen mit offenen Projekten in den Urlaub.

Im Forum zu Urlaub

5 Kommentare

Urlaubsanspruch Praktikum

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 11.04.2019: Warum so aggressiv? Ich denke nicht, dass ich "groß daher geredet" habe. Ich habe nachgefragt, da ich einen Lücke zwischen meiner Recherche und meinem Vertrag ...

4 Kommentare

Freistellung Vorstellungsgespräch

WiWi Gast

Easy, was ist das Problem? Einfach einen Urlaubstag nehmen. Bei Big 4 könntest du vielleicht auch die Überstunden an dem Tag abfeiern

5 Kommentare

Urlaubsanspruch Praktikum

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 24.02.2019: Der Urlaubsanspruch gilt nur, wenn du am 1. des Monats anfängst und den vollen Monat arbeitest, da wird nichts gerundet. Wer bei 2 Monaten Praktikum wegen 2 ...

18 Kommentare

Urlaub verfallen lassen?

WiWi Gast

Urlaub wird i.d.R nicht ausbezahlt. Bei Überstunden wird z.B. der Stundenlohn angesetzt. WiWi Gast schrieb am 24.03.2020: ...

4 Kommentare

Kein Urlaub im Praktikumsvertrag (UB)

WiWi Gast

Finds sehr unsympathisch, auch wenn der Vorposter Recht hat damit, dass außer in Ausnahmefällen der Urlaub einfach ans Ende geschoben werden sollte bei so einem kurzen Praktikum. MMn, falls nötig, ma ...

18 Kommentare

1-2 Tage freinehmen für eine Prüfung während IB Praktikum?

WiWi Gast

Ich habe am Anfang des Studiums während des Semesters mitgelernt und am Ende immer alles vergessen In den höheren Semestern habe ich das sein lassen und nur noch am Ende gelernt. Es war genau der g ...

9 Kommentare

Urlaub vor potentiellem Praktikum buchen?

WiWi Gast

Praktikum wäre in einer UB. Und bevor ich in den 2 Monaten gar nichts mache, fände ich ein Praktikum definitiv sinnvoller. Nehme auch an, dass man da gut Überstunden machen kann, allerdings wird ja hi ...

Artikel kommentieren

Als WiWi Gast oder Login

Zum Thema Urlaub

Like a boss - Welche Fähigkeiten gute Führungskräfte auszeichnen

Was Führungskräfte im modernen Arbeitsmarkt können müssen

Eine führende Position im Unternehmen ist für viele das Ziel der eigenen Karriereleiter. Solch eine Stelle ist einerseits sehr lukrativ, bringt jedoch viele neue Herausforderungen mit sich. Eine Führungskraft muss ihre Mitarbeiter optimal einteilen und ihre Stärken effizient ausschöpfen. Zudem tragen sie aktiv dazu bei, die Wünsche des Unternehmens und seiner Kunden zu erfüllen. Doch neben langjähriger Berufserfahrung sind im heutigen Arbeitsmarkt auch weitere menschliche Fähigkeiten gefragt.

Weiteres zum Thema Führung & Strategie

Managerinnen-Barometer 2018: Erfolge mit Frauenquote

Die Frauenquote für Aufsichtsräte wirkt. Der Frauenanteil ist auf 30 Prozent gestiegen. Dennoch sind Frauen in Spitzengremien großer Unternehmen noch immer deutlich in der Minderheit. Die Vorstände sind weiterhin eine Männerdomäne. Besonderen Aufholbedarf haben Banken und Versicherungen. Das ergibt das aktuelle Managerinnen-Barometer 2018 des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin).

Business: Bain-Studie zu Managementtechniken in Deutschland und weltweit.

Deutsche Führungskräfte schätzen bewährte Managementtechniken

Die aktuellen Managementtechniken sind meist langfristige Wachstumsstrategien. In Deutschland sind Benchmarking, strategische Planung und Change Management die meistgenutzten Managementinstrumente. Neue innovative Werkzeuge wie Agile Management und Advanced Analytics werden von deutschen Managern seltener als in anderen Ländern eingesetzt. Weltweit rücken Kundenmanagement und Kundenzufriedenheitsanalysen in den Fokus. Eine wachsende Komplexität und abnehmende Kundenloyalität sind die weltweit größen Herausforderungen.

Ein schwarzer Kompass mit einem weißen Zifferblatt und grünen Richtungsanzeigern.

Moderne Managementtechniken sichern Unternehmenserfolg

Die aktuellen Managementtechniken sind meist langfristige Wachstumsstrategien. In Deutschland sind Kundenmanagement, Outsourcing und Benchmarking die meistgenutzten Managementinstrumente. Neue Werkzeuge wie Big-Data-Analyse oder die digitale Transformation werden von deutschen Managern seltener als in anderen Ländern eingesetzt. Eine wachsende Komplexität, Cyber-Attacken und die abnehmende Kundenloyalität sind weltweit große Herausforderungen.

Frau, Boss, Chefin, Führungskraft, Managerinnen,

Führungskräfte-Monitor 2017: Mehr Managerinnen jedoch mit Gehaltsnachteil

Der Frauenanteil unter den Führungskräften ist in den Jahren von 1995 bis 2015 um rund zehn Prozentpunkte auf etwa 30 Prozent gestiegen. Aktuell nimmt der Frauenanteil bei den Führungskräften allerdings nur noch langsam zu. Der Gehaltsnachteil von Managerinnen beträgt durchschnittlich 23 Prozent, so der „Führungskräfte-Monitor 2017“ des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung.

Managerinnen-Barometer 2017: DAX-Vorstände bleiben weiter Männerdomäne

Die eingeführte Geschlechterquote zeigt ihre erste Wirkung: Der Frauenanteil in Aufsichtsräten, Vorständen und Gremien ist gestiegen. Dennoch sind Frauen nach wie vor unterrepräsentiert. Das ergibt das aktuelle Managerinnen-Barometer 2017 des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Dafür hat das DIW Berlin mehr als 500 Unternehmen untersucht.

Cover vom Lehrbuch "Allgemeine Managementlehre".

Literatur-Tipp: Lehrbuch »Allgemeine Managementlehre«

Der Klassiker zur Managementlehre präsentiert neben bewährtem Management-Wissen aktuelle Trends. So widmet sich ein neues Kapitel dem Management von Industrie 4.0. Die komplett überarbeitete, aktualisierte und erweiterte Neuauflage 2016 überrascht zudem mit einem Kapitel zum Sinn als Motivationsfaktor in der modernen Personalführung. »Allgemeine Managementlehre« ist ein didaktisch perfektes, modernes Management-Lehrbuch.

Ein Werbeplakat mit einer jungen Frau und der Schrift "Meine Karriereleiter bau ich lieber selbst".

Managerinnen-Barometer 2016: Frauenanteile in Spitzengremien großer Unternehmen steigen kaum

Die Frauenanteile in Vorständen und Aufsichtsräten der 200 umsatzstärksten Unternehmen lagen Ende des Jahres 2015 bei gut sechs Prozent. Nur wenige Unternehmen gehen mit gutem Beispiel voran und erfüllen bereits die geplante gesetzliche Frauenquote von 30-Prozent. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin hat über 500 Unternehmen und Geldhäuser auf ihre Frauenquote in Spitzenpositionen hin untersucht.

Beliebtes zum Thema Karriere

Führungseigenschaften: Kompass mit Deutschlandfahne und Manager.

Weltspitze: Deutsche Top-Manager am zukunftsfähigsten

Die Mehrheit von Investoren bewertet deutsche Top-Manager als geeignet, die Probleme der Zukunft zu lösen. In keinem anderen Land ist das Vertrauen der Investoren in die Führungskräfte größer. In China dagegen glauben 82 Prozent der Investoren nicht an die Zukunftsfähigkeit der Manager. In den USA bezweifeln dies immerhin 70 Prozent, so das Ergebnis einer Management-Studie der Personalberatung Korn-Ferry.

Das Foto zeigt den Open Water Schwimmer Thomas Lurz im Porttrait.

Leidenschaft für den Erfolg – Interview mit Rekord-Weltmeister Thomas Lurz

Thomas Lurz ist 12-facher Rekord-Weltmeister mit zwei Olympiamedaillen. Über mehr als 10 Jahre galt er als bester Freiwasserschwimmer der Welt. Parallel dazu ist er Redner, Coach und Autor. Wie gelingt so eine Traumkarriere? Mit WiWi-TReFF hat er über die Erfolgsfaktoren seiner Doppelkarriere gesprochen.

CFA-Prüfung zum Chartered Financial Analyst

Chartered Financial Analyst: Rekord von über 250.000 CFA-Prüfungen

Die Nachfrage nach der Chartered Financial Analyst (CFA) Qualifikation erreicht im Juni 2019 einen neuen Höchststand. Die Zahl der weltweiten Anmeldungen zu CFA-Prüfungen stieg im Vorjahresvergleich um 11 Prozent, gibt CFA Institute, der führende globale Berufsverband für die Investmentbranche bekannt. Besonders in den Schwellenländern wächst das Interesse an der Weiterbildung für Vermögensverwalter, Portfoliomanager, professionelle Investor und Finanzanalysten.

Drei Absolventenhüte symbolisieren die geplanten neuen Berufsabschlüsse Berufsspezialist, Berufsbachelor und Berufsmaster.

BBiG-Novelle 2020: Berufsbachelor und Berufsmaster gepant

Das Bundesbildungsministerium plant das Berufsbildungsgesetz (BBiG) mit Wirkung zum Jahr 2020 anzupassen. Ziel ist es, dadurch die Berufsausbildung zu stärken. Kern der BBiG-Novelle sind die drei neuen Berufsabschlüsse "Berufsspezialist", "Berufsbachelor" und "Berufsmaster". Die Hochschulrektorenkonferenz warnt vor einer Verwechslungsgefahr mit Hochschulabschlüssen.

Karriere zum DAX-CEO: Eine junger Manager im Anzug läuft eine lange Treppe hoch.

Fast jeder zweite DAX-Chef ist Wirtschaftswissenschaftler

Die Wirtschaftswissenschaftler dominieren das Topmanagement der DAX-Unternehmen. 56 Prozent der Vorstände in MDAX-Unternehmen und 47 Prozent der Vorstände im DAX und SDAX sind Wirtschaftswissenschaftler. Von den CEOs der TecDAX-Unternehmen hat dagegen lediglich jeder dritte Wirtschaftswissenschaften studiert. Jeder fünfte Vorstandschef, der erstmals ein Unternehmen führte, war zuvor Finanzvorstand. Die CEOs waren vorher am häufigsten Unternehmensberater, wie die Lebensläufe von 170 DAX-Vorständen laut dem "Headhunter" Korn Ferry zeigen.

Jobzufriedenheit: Eine weibliche Führungskraft lacht beim Telefonieren.

Jobzufriedenheit von Führungskräften am höchsten

Führungskräfte sind häufig sehr glücklich in ihrem Job. 41,7 Prozent der Führungskräfte bezeichnen sich als "sehr zufrieden" mit ihrer Arbeit. Akademikerinnen und Akademiker sind mit 39,5 Prozent generell überdurchschnittlich zufrieden im Job. Jeder dritte Erwerbstätige ist laut Statistischem Bundesamt in Deutschland mit seiner Tätigkeit "sehr zufrieden".

Das Bild zeigt passend zur Manpower-Studie "Karriereziele" einen Kompass und das Wort "Karriere"

Karriereziele 2018: Jeder Zweite wünscht sich mehr Gehalt

Aktuell machen die Deutschen ihren Job vorwiegend wegen des Geldes. Mehr Gehalt ist entsprechend der zentrale Karrierewunsch von jedem Zweiten für 2018. Wie wichtig es ist, Kenntnisse rund um die Digitalisierung aufzubauen, haben nur wenige Arbeitnehmer erkannt. 18 Prozent der Deutschen sind karrieremüde und möchten weniger arbeiten. Zu diesen Ergebnissen kommt die Manpower-Studie „Karriereziele 2018“.