DieManager von Morgen WiWi-TReFF.de - Zeitung & Forum für Wirtschaftsstudium & Karriere
Führung & StrategieFrauenquote

Beschluss der EU-Kommission – Frauenanteil in Dax-30-Aufsichtsräten verdoppeln

Der Beschluss der EU-Kommission zur Frauenquote sorgt für einen Paradigmenwechsel bei der Besetzung der Kontrolleursmandate in börsennotierten Unternehmen, nachdem der ursprüngliche Vorschlag der EU-Kommissarin Viviane Reding einer bloßen Frauenquote ohne inhaltliche Anforderungen nicht mehrheitsfähig war.

Beschluss der EU-Kommission – Frauenanteil in Dax-30-Aufsichtsräten verdoppeln
Gummersbach, 26.11.2012 (kb) - Der Beschluss der EU-Kommission zur Frauenquote sorgt für einen Paradigmenwechsel bei der Besetzung der Kontrolleursmandate in börsennotierten Unternehmen, nachdem der ursprüngliche Vorschlag der EU-Kommissarin Viviane Reding einer bloßen Frauenquote ohne inhaltliche Anforderungen nicht mehrheitsfähig war. Mit dem offensichtlichen Kompromiss zwischen Quotenbefürwortern und -gegnern bekommt die Kompetenz das zentrale Gewicht gegenüber der bloßen Geschlechterfrage. Allein die Eignung der Kandidaten soll für die Aufsichtsrats-Besetzung maßgeblich sein. Kompetenz wird als Grundvoraussetzung zur Ausführung des Amtes betont, allerdings sind bei gleicher Kompetenz Frauen bis zu einer Quote von 40 Prozent zu bevorzugen. Strafen drohen ab 2016, falls der Auswahlprozess nicht fair ist, ab 2020 für eine etwaige fehlende 40 Prozent-Quote. „Dieses Leitbild zielt auf Gleichbehandlung, aber auch auf Fairness und Transparenz der Auswahl-Prozesse sowie insbesondere auf nachgewiesene Kompetenz für alle Aufsichtsrats-Kandidaten unabhängig vom Geschlecht. Denn um beurteilen zu können, ob allein die Eignung der Kandidaten als maßgebliches Kriterium zur Anwendung gelangt ist, ist eine vollständige Transparenz über die Kompetenzprofile der Aufsichtsratskandidaten erforderlich. Auch erscheinen Abstimmungen über mehrere geeignete Kandidaten/innen mit unterschiedlichen Profilen und Hintergründen eher möglich. Letztendlich wird damit auch die Entscheidungsgrundlage der Aktionäre gestärkt“, sagt Dr. Jürgen Kunz, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung Kienbaum Consultants International GmbH.

Auch bei Aktionärsschützern wird der Kompromiss aus Brüssel positiv aufgenommen. „Wir begrüßen diese Entwicklung außerordentlich. Wir fordern seit Jahren, dass für die Eignung eines Aufsichtsrats nicht entscheidend sein darf, was man ist, sondern was man kann. Der gefundene Kompromiss trägt diesem Gedanken Rechnung“, sagt Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. (DSW).

Diese Entwicklung, der das Europaparlament und der EU-Ministerrat noch zustimmen müssen, wird erhebliche Auswirkungen auf den Auswahlprozess in rund 1.000 deutschen sowie 4.000 weiteren börsennotierten Unternehmen in Europa haben.

Deutscher Standard
Einen möglichen deutschen Qualitäts-Standard für die Kompetenzbeurteilung hat die Deutsche Börse bereits in diesem Jahr mit der Prüfung zum Qualifizierten Aufsichtsrat vorgelegt und damit den Maßstab gesetzt. „Es geht um den sichtbaren Nachweis der Qualifikation der Aufsichtsräte in den Top-Etagen der deutschen Wirtschaft. Dies ist umso bedeutender, als im ‚Superwahljahr 2013‘ auf den Hauptversammlungen allein in den DAX-30-Unternehmen mehr als 70 Aufsichtsratsmandate auf der Kapitalseite zur Wahl stehen. Die verstärkten Anforderungen, das Damoklesschwert verschärfter Haftung, die Unabhängigkeit, das Ziel von mehr Frauen im Aufsichtsrat und auch Altersgrenzen werden für einen Generationswechsel in den deutschen Top-Kontrollgremien sorgen“, so Kienbaum-Geschäftsführer Kunz.

Frauen auf dem Vormarsch
Die Aktionäre der DAX-30-Unternehmen haben auf den Hauptversammlungen in diesem und im vergangenen Jahr immer häufiger Frauen in ihre Aufsichtsräte gewählt und den Frauenanteil damit binnen Zweijahresfrist verdoppelt: Mehr als die Hälfte der weiblichen Mandatsträger wurde erst 2011 und 2012 in diese Position berufen.

Mit der Verdopplung der weiblichen Aufsichtsräte geht auch eine erkennbare Verjüngung einher: Diejenigen Frauen, die bis einschließlich 2010 gewählt wurden, sind heute durchschnittlich 56 Jahre alt, während die neu berufenen weiblichen Aufsichtsräte im Schnitt fünf Jahre jünger sind. Je nach Aktienindex differiert der Frauenanteil in den Aufsichtsräten erheblich: Im Dax-30 ist der Frauenanteil in den Aufsichtsräten mit 15 Prozent mehr als doppelt so hoch wie im TecDax, wo lediglich sieben Prozent der Mandate mit Frauen besetzt sind. Im S-Dax sind es sogar nur sechs Prozent, während in den M-Dax-Unternehmen immerhin elf Prozent der Aufsichtsratspositionen von einer Frau bekleidet werden. Über alle Indizes hinweg beträgt die durchschnittliche Frauenquote in den Aufsichtsräten mittlerweile zehn Prozent.

Im Forum zu Frauenquote

12 Kommentare

Nach zurückgezogener Zusage erneut bewerben (öffentlicher Dienst)

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 25.03.2024: Verstehe nicht ganz wie du darauf kommst, dass ich jetzt wegen einer erfolgreichen, vergangenen Bewerbung besser behandelt werden soll. Ich hatte lediglich die ...

6 Kommentare

Späteinstieg Quant

WiWi Gast

Hey, ich arbeite in Amsterdam bei einem der großen HFT Firmen. Der Zug ist auf jeden Fall nicht abgefahren - melde dich gerne mal (hft-wiwi@proton.me) wenn du dich mal länger unterhalten möchtest, ist ...

4 Kommentare

Kündigung in der Probezeit

WiWi Gast

Grds hast du Anspruch auf Resturlaub. Musst du dir jedoch ausrechnen und den Urlaub der im AV nieder geschrieben wurde. Ansonsten hey lass den Kopf nicht hängen. Es wird besser.

17 Kommentare

StB-Examen 2024 mit 5 Monaten Vorbereitung?

WiWi Gast

Kann auch nur Mut machen dass es so durchaus klappen kann. Ich denke mind. 80% die diese Vollzeitkurs machen werden wie du starten. Habe selbst den gleichen Weg gewählt. Ab Mitte Mai war ich im Vo ...

1 Kommentare

BNP Paribas Analyst (all genders) – Power & Renewables (Low Carbon Transition Group)

WiWi Gast

Hallo liebe Community, hat jemand Erfahrungen gemacht, die er mitteilen möchte? Vorstellungsgespräch (wieviele, welche Fragen), Tests (welche Art?), Gehalt, Kultur?

3 Kommentare

Was tun wenn man Kacke baut ?

WiWi Gast

Baue dir eine Struktur auf und versuche nicht alles sofort zu lösen. Lass es ruhig mal zehn Minuten stehen und lese es dann nochmal durch. Hol dir zwischen drin einen Tee oder Kaffee

9 Kommentare

Stephan Goetz Goetz Partners in Untersuchungshaft

WiWi Gast

Na dann ist ja alles gut. Eine interne Ethikrichtlinie gab es ja ohnehin nicht (für alle). WiWi Gast schrieb am 22.03.2024: ...

Artikel kommentieren

Als WiWi Gast oder Login

Zum Thema Frauenquote

DIW-Führungskräfte-Monitor 2010

2001 schlossen Bundesregierung und Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft eine freiwillige Vereinbarung "zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Privatwirtschaft". Die Wirkungen der freiwilligen Selbstverpflichtung untersuchte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in seinem "Führungskräfte-Monitor".

Weiteres zum Thema Führung & Strategie

Führungseigenschaften: Kompass mit Deutschlandfahne und Manager.

Weltspitze: Deutsche Top-Manager am zukunftsfähigsten

Die Mehrheit von Investoren bewertet deutsche Top-Manager als geeignet, die Probleme der Zukunft zu lösen. In keinem anderen Land ist das Vertrauen der Investoren in die Führungskräfte größer. In China dagegen glauben 82 Prozent der Investoren nicht an die Zukunftsfähigkeit der Manager. In den USA bezweifeln dies immerhin 70 Prozent, so das Ergebnis einer Management-Studie der Personalberatung Korn-Ferry.

Karriere zum DAX-CEO: Eine junger Manager im Anzug läuft eine lange Treppe hoch.

Fast jeder zweite DAX-Chef ist Wirtschaftswissenschaftler

Die Wirtschaftswissenschaftler dominieren das Topmanagement der DAX-Unternehmen. 56 Prozent der Vorstände in MDAX-Unternehmen und 47 Prozent der Vorstände im DAX und SDAX sind Wirtschaftswissenschaftler. Von den CEOs der TecDAX-Unternehmen hat dagegen lediglich jeder dritte Wirtschaftswissenschaften studiert. Jeder fünfte Vorstandschef, der erstmals ein Unternehmen führte, war zuvor Finanzvorstand. Die CEOs waren vorher am häufigsten Unternehmensberater, wie die Lebensläufe von 170 DAX-Vorständen laut dem "Headhunter" Korn Ferry zeigen.

Jobzufriedenheit: Eine weibliche Führungskraft lacht beim Telefonieren.

Jobzufriedenheit von Führungskräften am höchsten

Führungskräfte sind häufig sehr glücklich in ihrem Job. 41,7 Prozent der Führungskräfte bezeichnen sich als "sehr zufrieden" mit ihrer Arbeit. Akademikerinnen und Akademiker sind mit 39,5 Prozent generell überdurchschnittlich zufrieden im Job. Jeder dritte Erwerbstätige ist laut Statistischem Bundesamt in Deutschland mit seiner Tätigkeit "sehr zufrieden".

Business: Bain-Studie zu Managementtechniken in Deutschland und weltweit.

Deutsche Führungskräfte schätzen bewährte Managementtechniken

Die aktuellen Managementtechniken sind meist langfristige Wachstumsstrategien. In Deutschland sind Benchmarking, strategische Planung und Change Management die meistgenutzten Managementinstrumente. Neue innovative Werkzeuge wie Agile Management und Advanced Analytics werden von deutschen Managern seltener als in anderen Ländern eingesetzt. Weltweit rücken Kundenmanagement und Kundenzufriedenheitsanalysen in den Fokus. Eine wachsende Komplexität und abnehmende Kundenloyalität sind die weltweit größen Herausforderungen.

Ein schwarzer Kompass mit einem weißen Zifferblatt und grünen Richtungsanzeigern.

Moderne Managementtechniken sichern Unternehmenserfolg

Die aktuellen Managementtechniken sind meist langfristige Wachstumsstrategien. In Deutschland sind Kundenmanagement, Outsourcing und Benchmarking die meistgenutzten Managementinstrumente. Neue Werkzeuge wie Big-Data-Analyse oder die digitale Transformation werden von deutschen Managern seltener als in anderen Ländern eingesetzt. Eine wachsende Komplexität, Cyber-Attacken und die abnehmende Kundenloyalität sind weltweit große Herausforderungen.

Ein Manager im Anzug

E-Learning: Management-Radio - Podcasts für Führungskräfte

Bei den E-Learning Management Podcasts von Management-Radio gibt es Audio-Beiträge rund um die Themen Management, Führung und Karriere auf 10 Kanälen.

Verhaltensökonomie - Der Sinn der Selbstüberschätzung

Der Wunsch, andere zu überzeugen, führt dazu, dass Menschen eine zu hohe Meinung von sich haben. Wer sich selbst überschätzt, dem fällt es tatsächlich leichter, andere zu überzeugen. Das zeigt die Studie aus 2019 von LMU-Ökonom Peter Schwardmann und Joël van der Weele von der Universität Amsterdam.

Beliebtes zum Thema Karriere

Führungseigenschaften: Kompass mit Deutschlandfahne und Manager.

Weltspitze: Deutsche Top-Manager am zukunftsfähigsten

Die Mehrheit von Investoren bewertet deutsche Top-Manager als geeignet, die Probleme der Zukunft zu lösen. In keinem anderen Land ist das Vertrauen der Investoren in die Führungskräfte größer. In China dagegen glauben 82 Prozent der Investoren nicht an die Zukunftsfähigkeit der Manager. In den USA bezweifeln dies immerhin 70 Prozent, so das Ergebnis einer Management-Studie der Personalberatung Korn-Ferry.

Das Foto zeigt den Open Water Schwimmer Thomas Lurz im Porttrait.

Leidenschaft für den Erfolg – Interview mit Rekord-Weltmeister Thomas Lurz

Thomas Lurz ist 12-facher Rekord-Weltmeister mit zwei Olympiamedaillen. Über mehr als 10 Jahre galt er als bester Freiwasserschwimmer der Welt. Parallel dazu ist er Redner, Coach und Autor. Wie gelingt so eine Traumkarriere? Mit WiWi-TReFF hat er über die Erfolgsfaktoren seiner Doppelkarriere gesprochen.

CFA-Prüfung zum Chartered Financial Analyst

Chartered Financial Analyst: Rekord von über 250.000 CFA-Prüfungen

Die Nachfrage nach der Chartered Financial Analyst (CFA) Qualifikation erreicht im Juni 2019 einen neuen Höchststand. Die Zahl der weltweiten Anmeldungen zu CFA-Prüfungen stieg im Vorjahresvergleich um 11 Prozent, gibt CFA Institute, der führende globale Berufsverband für die Investmentbranche bekannt. Besonders in den Schwellenländern wächst das Interesse an der Weiterbildung für Vermögensverwalter, Portfoliomanager, professionelle Investor und Finanzanalysten.

Drei Absolventenhüte symbolisieren die geplanten neuen Berufsabschlüsse Berufsspezialist, Berufsbachelor und Berufsmaster.

BBiG-Novelle 2020: Berufsbachelor und Berufsmaster gepant

Das Bundesbildungsministerium plant das Berufsbildungsgesetz (BBiG) mit Wirkung zum Jahr 2020 anzupassen. Ziel ist es, dadurch die Berufsausbildung zu stärken. Kern der BBiG-Novelle sind die drei neuen Berufsabschlüsse "Berufsspezialist", "Berufsbachelor" und "Berufsmaster". Die Hochschulrektorenkonferenz warnt vor einer Verwechslungsgefahr mit Hochschulabschlüssen.

Karriere zum DAX-CEO: Eine junger Manager im Anzug läuft eine lange Treppe hoch.

Fast jeder zweite DAX-Chef ist Wirtschaftswissenschaftler

Die Wirtschaftswissenschaftler dominieren das Topmanagement der DAX-Unternehmen. 56 Prozent der Vorstände in MDAX-Unternehmen und 47 Prozent der Vorstände im DAX und SDAX sind Wirtschaftswissenschaftler. Von den CEOs der TecDAX-Unternehmen hat dagegen lediglich jeder dritte Wirtschaftswissenschaften studiert. Jeder fünfte Vorstandschef, der erstmals ein Unternehmen führte, war zuvor Finanzvorstand. Die CEOs waren vorher am häufigsten Unternehmensberater, wie die Lebensläufe von 170 DAX-Vorständen laut dem "Headhunter" Korn Ferry zeigen.

Jobzufriedenheit: Eine weibliche Führungskraft lacht beim Telefonieren.

Jobzufriedenheit von Führungskräften am höchsten

Führungskräfte sind häufig sehr glücklich in ihrem Job. 41,7 Prozent der Führungskräfte bezeichnen sich als "sehr zufrieden" mit ihrer Arbeit. Akademikerinnen und Akademiker sind mit 39,5 Prozent generell überdurchschnittlich zufrieden im Job. Jeder dritte Erwerbstätige ist laut Statistischem Bundesamt in Deutschland mit seiner Tätigkeit "sehr zufrieden".

Das Bild zeigt passend zur Manpower-Studie "Karriereziele" einen Kompass und das Wort "Karriere"

Karriereziele 2018: Jeder Zweite wünscht sich mehr Gehalt

Aktuell machen die Deutschen ihren Job vorwiegend wegen des Geldes. Mehr Gehalt ist entsprechend der zentrale Karrierewunsch von jedem Zweiten für 2018. Wie wichtig es ist, Kenntnisse rund um die Digitalisierung aufzubauen, haben nur wenige Arbeitnehmer erkannt. 18 Prozent der Deutschen sind karrieremüde und möchten weniger arbeiten. Zu diesen Ergebnissen kommt die Manpower-Studie „Karriereziele 2018“.