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Führung & StrategieFrauenquote

DIW-Führungskräfte-Monitor 2010

2001 schlossen Bundesregierung und Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft eine freiwillige Vereinbarung "zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Privatwirtschaft". Die Wirkungen der freiwilligen Selbstverpflichtung untersuchte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in seinem "Führungskräfte-Monitor".

DIW-Führungskräfte-Monitor 2010
2001 schlossen Bundesregierung und Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft eine freiwillige Vereinbarung "zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Privatwirtschaft". Zu einer gesetzlichen Regelung konnte ich die damalige Bundesregierung nicht durchringen. Die Wirkungen der freiwilligen Selbstverpflichtung untersuchte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in seinem "Führungskräfte-Monitor".

Frauenanteil in Chefetagen stagniert
Das Fazit des DIW ist ernüchternd: In den Chefetagen der deutschen Privatwirtschaft hat sich kaum etwas getan. "Die Frauen haben zwar bei der Qualifikation aufgeholt, treten aber auf der Stelle", sagt DIW-Expertin Elke Holst. Männer dominierten 2008 weiterhin auf allen Führungsebenen in privaten Unternehmen. Seit 2006 stagniert der Anteil der Frauen in Führungspositionen bei 27 Prozent - dabei ist über die Hälfte der Angestellten in Deutschland weiblich. Zwar hat zwischen 2001 und 2006 die Zahl der weiblichen Führungskräfte leicht zugenommen, dieser Anstieg ist jedoch "statistisch nicht signifikant", wie aus der Studie hervorgeht.

Je höher auf der Karriereleiter, desto dünner wird die Luft für Frauen
Besonders schwierig ist weiterhin für Frauen der Weg in die absoluten Unternehmensspitzen. Während sie auf unteren Managementebenen mit 39 Prozent noch recht häufig vertreten sind, schaffen sie es nur in Ausnahmefällen in die obersten Führungsetagen. Unter den Vorständen der größten 200 deutschen Unternehmen außerhalb des Finanzsektors war 2008 lediglich einer von 40 weiblich.

Etwas häufiger als sieben Jahre zuvor befanden sich Frauen 2008 in Führungspositionen von Großbetrieben. Auch waren weibliche Führungskräfte seltener in typischen Frauenbranchen zu finden und öfter in so genannten Mischberufen, in denen Männer und Frauen in etwa gleich vertreten sind. Derartige positive Veränderungen reichten aber nicht aus, um eine Trendwende herbeizuführen, erklärt Holst.

Geringerer Verdienst
Auch die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen hat sich 2008 nicht verringert. Seit zwei Jahren liegt der durchschnittliche Verdienstunterschied in Führungspositionen unverändert bei rund 28 Prozent. Zudem erhalten Frauen auch weiter weniger Sondervergütungen als Männer.

Frauen mit kleinem Bildungsvorteil
Deutlich aufgeholt haben Frauen hingegen seit 2001 bei der Bildung. Mittlerweile verfügen 67 Prozent von ihnen über einen Hochschulabschluss. Das sind sieben Prozentpunkte mehr als noch 2001. Bei den Männern liegt dieser Anteil bei 62 Prozent. Erwachsene beider Geschlechter haben nun im Durchschnitt 15 Bildungsjahre absolviert.

Karriererisiko Kind
Die besten Chancen auf eine Führungsposition haben Frauen in jüngeren Jahren, wenn sie noch nicht Mutter sind. Bei den Führungskräften unter 35 Jahren liegt ihr Anteil immerhin bei 37 Prozent. In der Kernerwerbsphase zwischen 35 und 55 Jahren sinkt er dann auf ein Viertel. Die in Führungspositionen üblichen langen Wochenarbeitszeiten lassen sich mit Kindererziehung und Hausarbeit kaum in Einklang bringen, erklärt Holst dieses Phänomen. Die Studie zeige, dass unter den vollzeitbeschäftigten Führungskräften Frauen deutlich mehr Familienbeit leisteten als Männer.

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