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Führung & StrategieManager

Manager bemängeln Elite-Denken unter Führungskräften

Für 69% der deutschen Topmanager spielt die Zugehörigkeit zum Kreis so genannter Macht-Eliten im beruflichen Umfeld eine wichtige Rolle bei Beförderungsentscheidungen.

Manager bemängeln Elite-Denken unter Führungskräften
Düsseldorf, 27.02.2008 (lab) - Für 69% der deutschen Topmanager spielt die Zugehörigkeit zum Kreis so genannter Macht-Eliten im beruflichen Umfeld eine wichtige Rolle bei Beförderungsentscheidungen. 40% sagen, dass der Zugang zur Wirtschaftselite bestimmten Bevölkerungsschichten prinzipiell verschlossen ist. Und 66% würden ihre Kinder nach Möglichkeit auf die besten Privatschulen und -universitäten des Landes schicken, um ihre beruflichen Chancen zu verbessern. Das sind Ergebnisse des 14. LAB Managerpanels, durchgeführt von der internationalen Personalberatung LAB Lachner Aden Beyer & Company in Kooperation mit der Wirtschaftswoche. Deutlich wurde, dass deutsche Führungskräfte den Begriff Elite vor allem mit dem persönlichen Status verbinden. So assoziieren 81% der Manager mit Elite eine Spitzenposition in Wirtschaft, Politik, Kultur oder Gesellschaft. Doch für nur 26% sind öffentlich bekannte, herausragende Leistungen ein zentrales Elite-Merkmal. Das sind weniger Nennungen als für die Zugehörigkeit zu angesehenen Familien (28%) oder für die bloße Tatsache einer hervorragenden Ausbildung (47%).

»Machteliten besitzen in Deutschland leider noch eine große Bedeutung«, sagt Klaus Aden, Geschäftsführender Gesellschafter von LAB & Company. »Wer zur Leistungselite gehört, sollte auch Macht haben - und verantwortungsvoll damit umgehen. Nur so kommen wir weiter.« Für Personalberater gehöre es daher zu der größten Herausforderung, die Besten und nicht die Mächtigsten in wichtige Führungspositionen zu bringen. Kritisch beurteilen auch viele Umfrageteilnehmer das deutsche Elite-Denken. »Das Kasten-Wesen der Wirtschaftselite lässt enorme menschliche Ressourcen ungenutzt«, kritisierte etwa ein Spitzenmanager. Ein anderer: »Fachliche Fähigkeiten reichen für eine berufliche Karriere bis zur Spitzenposition nicht aus.« Entsprechend sehen zahlreiche Führungskräfte den Vorteil privater Schulen und Hochschulen weniger im besseren Ausbildungsstandard als im frühen Zugang zu privilegierten Kreisen.

Einigkeit herrscht unter den deutschen Führungskräften, dass Deutschland eine stärkere und systematischere Förderung intellektueller Eliten braucht - unabhängig von individuellen finanziellen Möglichkeiten. Das sagten 89% der Befragten.