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Managerinnen im Mittelstand auf dem Vormarsch

Aktuelle Kienbaum-Untersuchungen zeigen einen branchenübergreifenden Anteil weiblicher Geschäftsführer in deutschen Unternehmen von etwa vier Prozent. Der Anteil der Gesellschafter-Geschäftsführerinnen ist höher als der Anteil der Angestellten-Geschäftsführerinnen.

Der Kopf und ein Arm einer kraulenden Schwimmerin in einem See.

Managerinnen im Mittelstand auf dem Vormarsch
Gummersbach, 24.04.2007 (kb) - Aktuelle Kienbaum-Untersuchungen zeigen einen branchenübergreifenden Anteil weiblicher Geschäftsführer in deutschen Unternehmen von etwa vier Prozent. Der Anteil der Gesellschafter-Geschäftsführerinnen ist höher als der Anteil der Angestellten-Geschäftsführerinnen. Insgesamt bekleiden Frauen überwiegend Geschäftsführungspositionen in kleineren Unternehmen, an denen sie beteiligt sind. Hier liegt ihr Anteil mit zehn Prozent deutlich über dem Gesamtdurchschnitt.

Frauen verdienen als Geschäftsführer durchschnittlich nahezu ein Drittel weniger als Männer in vergleichbarer Position. Im branchen- und größenunabhängigen Durchschnitt aller Unternehmen erhalten Geschäftsführerinnen ein Jahresgesamtgehalt von 183.000 Euro. Ihre männlichen Kollegen in vergleichbarer Position verdienen  259.000 Euro im Jahr. Ein Grund hierfür ist, dass Frauen häufig die Geschäfte kleinerer Unternehmen führen, an denen sie selbst beteiligt sind. Vergleicht man ausschließlich kleinere bis mittlere Unternehmen (bspw. bis 500 Mitarbeiter), fällt die Vergütung der weiblichen Geschäftsführern 23 Prozent niedriger aus. »Wir verschenken im Zuge der demografischen Entwicklung erhebliche Managementpotenziale. Frauen sind die bestausgebildete Ressource, die wir haben. Wir müssen dringend neue Wege finden, um die besten Köpfe im internationalen Wettbewerb für die Wirtschaft nutzbar zu machen«, sagt Alexander v. Preen, Geschäftführer bei der Managementberatung Kienbaum.

Die Kienbaum Untersuchungen für »Leitende Angestellte« zeigen funktionsübergreifend eine geringe Erhöhung des Anteils weiblicher Führungskräfte im Zehn-Jahres-Vergleich. Betrug der Anteil 1996 noch fünf Prozent, liegt er mit neun Prozent in 2006 zwar fast doppelt so hoch. Bei einem Anteil an allen Erwerbstätigen von ca. 50 Prozent, sind Frauen im Management jedoch immer noch stark unterrepräsentiert. Häufige Ursache hierfür ist die nach wie vor bestehende Problematik Familie und Karriere miteinander in Einklang zu bringen. So führt die Geburt von Kindern und der Mangel an adäquaten Betreuungsmöglichkeiten nicht selten zu einem Karriereknick. Ein möglicher Ansatzpunkt zur Verbesserung dieser Situation ist ein betriebliches Angebot von Kinderbetreuungsmöglichkeiten oder zumindest die Gewährung von Zuschüssen für Kindertagesstättenplätze. Durch die Einführung von Langzeit- und/oder Zeitwertkonten (mit der Möglichkeit zusätzlicher Erziehungszeiten) kann ein weiterer positiver Beitrag zur Verbesserung der Karrieremöglichkeiten von Frauen geleistet werden.

Die Vergütung weiblicher Leitender Angestellter liegt branchen- und funktionsübergreifend immer noch 15 Prozent niedriger als bei männlichen Führungskräften, bei vergleichbarem Alter und vergleichbarer Unternehmensgröße. Diese Diskrepanzen dürften jedoch in Zukunft weiter abnehmen. In diesem Kontext ist auch das seit August 2006  geltende Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz zu beachten, dass eine unmittelbare oder mittelbare Benachteiligung bei der Vergütung aufgrund des Geschlechts untersagt. 

Der Großteil der weiblichen Führungskräfte ist in folgenden Funktionsbereichen zu finden (Frauenanteil):

Vergleichsweise viele weibliche Leitende Angestellte sind in folgenden Branchen zu finden:

Fokussiert man auf spezielle Branchen, so zeigt sich, dass die Chancen von Frauen mit steigender Hierarchieebene überproportional abnehmen. Beispielsweise nehmen die insgesamt 13 Prozent Frauen im Führungskräftebereich der Versicherungswirtschaft 18 Prozent der Stellen in der 2., aber nur neun Prozent in der 1. Managementebene ein.

Ähnlich in der Bankenwirtschaft. Auch hier besetzen Frauen zehn Prozent der leitenden Positionen in der 2., aber nur fünf Prozent in der 1. Managementebene. Zu den geringeren Chancen für Frauen, Top-Führungspositionen zu besetzen, tritt ein erhebliches Vergütungsgefälle. Im Beispiel Bankenwirtschaft verdienen weibliche Führungskräfte der 2. Ebene durchschnittlich 15 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Auf der 1. Ebene beträgt die Differenz bereits 21 Prozent.

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