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Führung & StrategieManagerinnen

Hoppenstedt-Studie »Frauen im Management 2007«

Studie des Darmstädter Wirtschaftsinformationsdienstleisters Hoppenstedt: Die Frauen sind in der deutschen Wirtschaft auf dem Vormarsch - wenn auch in kleinen Schritten.

Ein Frau mit weißem Rock und langen Haaren posiert auf einem verrostetem Gerüst.

Hoppenstedt-Studie »Frauen im Management 2007«
Darmstadt, 18.04.2007 (hop) - Die Frauen sind in der deutschen Wirtschaft auf dem Vormarsch - wenn auch in kleinen Schritten. Wenige Tage vor dem »Mädchenzukunftstag - Girls Day 2007« belegt die aktuelle Studie »Frauen im Management 2007« des Darmstädter Wirtschaftsinformationsdienstleisters Hoppenstedt, dass Deutschland im internationalen Vergleich immer noch hinterher hinkt. Insgesamt haben Frauen aktuell einen Anteil von 15,4% im Management. Weltweit liegt dieser Schritt bei 22%, in der Europäischen Union sind immerhin noch 17% der Manager weiblich. Die Studie »Frauen im Management« des Wirtschaftsinformationsdienstleisters Hoppenstedt untersucht seit 1995 bei den bedeutendsten Unternehmen den Anteil von Frauen an führenden Positionen in der deutschen Wirtschaft. Basis der Untersuchung ist die Hoppenstedt-Firmendatenbank (www.firmendatenbank.de). Seit dem Beginn dieser Untersuchung vor zwölf Jahren hat sich die Frauenquote im deutschen Management von 8,2% auf 15,4% immerhin annähernd verdoppelt. Dies ist ein kontinuierlicher Zuwachs, allerdings in vergleichsweise kleinen Schritten und bei einem sehr niedrigen Ausgangsniveau beginnend.

Diese Entwicklung des Anteils von weiblichen Führungskräften zeigt sich nach der aktuellen Hoppenstedt-Studie bei allen Branchen und Unternehmensgrößen. Dabei wäre es für die Unternehmen ein lohnendes Geschäft, wenn sie stärker auf weibliche Führungskompetenz bauen würden. Zwei aktuelle Studien haben belegt, dass Firmen mit einem vergleichsweise hohen Frauenanteil im Management profitabler sind und mehr Gewinne erwirtschaften. Die Hoppenstedt-Untersuchung belegt auch, dass der der Anteil von Managerinnen umso höher ausfällt, je kleiner die Unternehmen sind. Während die Frauenquote im Management bei Großunternehmen bei 11,8% liegt, haben Klein- und Mittelständische Unternehmen einen entsprechenden Frauenanteil von rund 17%. In Kleinunternehmen sind sogar mehr als ein Drittel der Manager in der Zweiten Führungsebene weiblich. Gerade bei mittelständischen und kleinen Unternehmen hat es hier in den vergangenen Jahren die stärksten Zuwächse gegeben. Gleichzeitig stagniert aber die Quote von Frauen im Top-Management von mittelständischen Unternehmen.



Auch wenn sich gerade in der zweiten Führungsebene deutliche Zuwächse in den vergangenen Jahren ergeben, so zeigt die Hoppenstedt-Studie auch, dass die Chefsessel in den deutschen Unternehmen unverändert überwiegend mit Männern besetzt werden. In Großunternehmen liegt der Anteil von Frauen im Top-Management lediglich bei 7,5%, kaum besser sieht es mit 9,4% im Mittelstand und 11,9% in Kleinunternehmen aus. Besonders erstaunlich ist die Tatsache, dass der Anteil der Unternehmenseignerinnen (Inhaberin oder Geschäftsführende Gesellschafterin) in den Unternehmen deutlich größer ist, als die übrigen Quoten von Top-Managern wie Vorständen oder Geschäftsführern. Wenn Frauen ein Unternehmen führen wollen, dann müssen sie es nach diesen Zahlen am besten gleich besitzen.

Sehr schwach schneidet das weibliche Geschlecht in den Vorstandsetagen der deutschen Großunternehmen ab. Von annähernd 10.000 Vorständen sind gerade Mal 300 Frauen, was die magere Quote von 3% ergibt. In der aktuellen politischen Entwicklung werden die deutschen Unternehmen von der Realität im hohen Tempo überholt. In Deutschland regiert eine Bundeskanzlerin und sowohl in Frankreich wie auch in den USA greifen mit Hillary Clinton und Ségolène Royal Frauen nach den höchsten Ämtern. Deutliche Unterschiede gibt es in den einzelnen Branchen beim Anteil von Frauen im Management. Beinahe schon traditionelle Schlusslichter der Hoppenstedt-Analyse in Deutschland sind neben dem Bergbau vor allem die Energiewirtschaft und das Versicherungsgewerbe. Im Top-Management der Energiewirtschaft und Wasserversorgung finden sich sogar nur 2,8% Frauen. Selbst das Bauhauptgewerbe - eigentlich ja eine klassische Männerdomäne - liegt mit einem Frauenanteil im Management von 14% in der Nähe des Durchschnittswertes. In der Zweiten Führungsebene sind dort sogar fast 38% der Manager weiblich. Vergleichsweise schwach schneiden im Vergleich auch die Maschinenbau- und Fahrzeugbranche an. Hier liegen die Anteile von Frauen in beiden Managementebenen recht deutlich unter den Werten anderer Branchen.

Erheblich über dem Durchschnitt liegen die Leder- und die Bekleidungsindustrie mit einer Frauenquote von 22%. Auch der Einzelhandel hat mit 21% einen hohen Gesamtanteil von Frauen im Management. Hier sind mit jeweils rund 14% auch die Anteile von Frauen im Top-Management überdurchschnittlich hoch. Einen erstaunlich hohen Wert von annähernd 38% Frauen im mittleren Management verzeichnet das Ausbau- und Bauhilfsgewerbe. Über dem deutschen Durchschnitt liegen nach der Hoppenstedt-Analyse bei der Zweiten Führungsebene auch die Branchen Landwirtschaft, Leder- und Bekleidungsindustrie, Einzelhandel und der Dienstleistungsbereich.