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Führung & StrategieUmweltökonomie

Öko-Manager des Jahres

Roland Hartung, MVV Energie AG, und Otto Greither, Salus Haus Natur-Arzneimittel, sind die Öko-Manager des Jahres 2003

Landwirtschaft, Trecker,

»Öko-Manager des Jahres« - Führungskräfte
Berlin, 8. Dezember 2003 (ots)

Die Auszeichnungen wurden vom WWF Deutschland und dem Wirtschaftsmagazin Capital in Anwesenheit des Parlamentarischen Staatssekretärs Matthias Berninger aus dem Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft in Berlin übergeben. Dieser Umweltpreis ist dank seiner herausragenden Preisträger einer der renommiertesten Deutschlands.

Öko-Manager des Jahres - Konzerne
Roland Hartung, langjähriger Chef der MVV Energie AG, hat die früheren Mannheimer Versorgungs- und Verkehrsbetriebe erfolgreich an die Börse gebracht und zum fünftgrößten Stromversorger Deutschlands ausgebaut. Mit der Erkenntnis »fossile Energien gibt es nur noch wenige Jahrzehnte zu vertretbaren Preisen« im Hinterkopf machte er sich daran, MVV umzustrukturieren - ab 1988 als Geschäftsführer und seit 1994 bis Oktober dieses Jahres als Vorstandschef. Seine Strategie überzeugte die Jury: »Hartung ist es gelungen, ein regionales Versorgungsunternehmen zu einem international tätigen und wirtschaftlich gesunden Energie-Dienstleister auszubauen. Dazu hat er das Unternehmen konsequent als einen Anbieter von Energieeffizienz-Dienstleistungen und neuen Technologien zur Nutzung regenerativer Energiequellen positioniert.«

MVV setzt bei seiner Geschäftspolitik stark auf alternative Energien. Während die meisten deutschen Stadtwerke ihren Kunden fast ausschließlich Erdgas anpreisen, bietet MVV in dicht bebauten Stadtteilen nur Fernwärme. So wird in Mannheim bereits jeder zweite Haushalt mit Wärme versorgt, die ohnehin als Abfallprodukt im Kraftwerk anfällt. In Tschechien werden rund 100.000 Haushalte zum Teil mit Thermalwasser beheizt, in Polen erhält ein Teil der 170.000 Kunden Wärme aus vormals unkontrolliert austretendem Grubengas.

Öko-Manager des Jahres - Mittelstand
Artischocken und Teufelskrallen gehören zum Betriebskapital der Salus Haus Natur-Arzneimittel mit Sitz in Bruckmühl im bayerischen Kreis Rosenheim. Mit ihren Natur-Arzneimitteln und diätetischen Lebensmitteln überwiegend auf pflanzlicher Basis setzt der Mittelständler Greither mit 415 Mitarbeitern allein in Deutschland rund 100 Millionen Euro um. Die Produktpalette umfasst rund 1.500 Artikel: weit über 200 Teesorten, Tonika, Tropfen, Elixiere, Frischpflanzensäfte, Kräutertabletten, Dragées und Kapseln. Verkauft werden die Salus-Produkte ausschließlich über Reformhäuser, Bioläden und Apotheken. Dort ist Salus Marktführer in seinem Bereich.

Die Rohware für die Salus-Produkte stammt zum großen Teil aus Chile, wo 800 km südlich der Hauptstadt Santiago in eigenen Farmen auf 200 Hektar über 100 Heilkräuter angebaut werden. Früher bezog Salus einen Großteil der Pflanzen aus Osteuropa, die aber nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl belastet waren. Greither fand eine Ausweichmöglichkeit in Chile. In Kürze werden alle Kulturpflanzen, die Salus verarbeitet, aus dem Bioanbau kommen, 2002 waren es schon etwa 70 Prozent. Wildwachsende Heilkräuter, die nicht kultiviert werden können, versucht Greither zu schützen, indem er - wie bei der südafrikanischen Teufelskralle - kontrollierte Sammlungen fördert. Dabei wird nur so viel Pflanzenmaterial entnommen, wie der Bestand ohne Probleme verkraftet.


Sonderpreis: Schmackhafte Lebensmittel
Elsbeth Seiltz, Initiatorin von »Unser Land« und 1. Vorsitzende des Unser Land e.V., liegen Landwirtschaft und Handwerk ihrer Region am Herzen. »Wir wollen den Menschen die Produkte aus ihrer Region, dem Münchner Umland, schmackhaft machen.« Das ist das Konzept der Initiative »Unser Land«: ideell tätige Vereine in neun Landkreisen rund um München mit 1.000 Mitgliedern. Dort arbeiten Handwerk und Handel, Landwirtschaft, Umwelt- und Naturschutz, Kirchen sowie Verbraucher zusammen.

Die »Unser Land GmbH« vermarktet 40 Produkte, die nach Nachhaltigkeitskriterien produziert und über etablierte Absatzwege vertrieben werden. 180 Landwirte produzieren für »Unser Land« umweltschonend nach speziellen Vorgaben, knapp ein Zehntel der Ware trägt bereits ein Bio-Prüfsiegel. »Mit uns können sich die Bauern auf den Weg zum ökologischen Landbau machen«, so Elsbeth Seiltz. Beteiligt sind aber auch 280 Bäckereien und 17 Metzgereien.

Link
www.capital.de