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Führung & StrategieFührung

Personalchefs wollen Qualität von Führung und Management verbessern

In Deutschland steht Arbeitgeberattraktivität und Recruiting ganz oben auf der diesjährigen Agenda der Personalbereiche für 2012. Das ergab der HR Klima Index 2012, für den Kienbaum 418 Personalverantwortliche befragt hat.

Gehaltsstudie Managergehälter Österreich

Personalchefs wollen Qualität von Führung und Management verbessern 
Zürich, 09.05.2012 (kb) - Die Führungs- und Managementqualität zu steigern und das Change- und Performance Management im Unternehmen zu verbessern, sind in diesem Jahr die Topthemen in den Personalabteilungen der Schweizer Wirtschaft. Das ergab der HR Klima Index 2012, für den Kienbaum insgesamt 418 Personalverantwortliche aus der Schweiz, Deutschland und Österreich befragt hat. Erst auf den Plätzen vier und fünf der Prioritätenliste der Personalverantwortlichen in der Schweiz folgen die Steigerung der Arbeitgeberattraktivität und die Rekrutierung der richtigen Mitarbeiter.

In Deutschland steht Arbeitgeberattraktivität und Recruiting hingegen ganz oben auf der diesjährigen Agenda der Personalbereiche für 2012, in Österreich folgen sie auf den Plätzen zwei und drei der Prioritätenliste nach dem Topthema Qualifizierung und Weiterbildung. „Unternehmen in der Schweiz, Österreich und Deutschland setzen bei ihrer Personalarbeit in diesem Jahr unterschiedliche Prioritäten. Während es in Österreich und Deutschland in erster Linie darum geht, die geeigneten Mitarbeiter für die vielfältigen anspruchsvollen Aufgaben im Unternehmen zu rekrutieren und zu qualifizieren, steht in der Schweiz das Thema Führung im Mittelpunkt der Arbeit der HR-Bereiche“, sagt Christoph Thoma von Kienbaum in Zürich.

Beschäftigung steigt weiter, aber moderater als 2011
Die Schweizer Unternehmen prognostizieren die Entwicklung ihrer Belegschaft eher zurückhaltend: Gut die Hälfte der Befragten geht von einer stagnierenden Anzahl an Beschäftigten aus und ein Drittel plant, die Mitarbeiterzahl zu reduzieren. Nur knapp ein Viertel der Unternehmen hat die Absicht, die Belegschaft aufzustocken.

Der Finanzsektor blickt besonders pessimistisch in die Zukunft: Knapp die Hälfte der Firmen in dieser Branche rechnet damit, dass sich die Anzahl ihrer Mitarbeiter reduziert und nur 15 Prozent erwarten eine moderat steigende Mitarbeiterzahl. „Die Finanz- und Eurokrise scheint hier vehementer durchzuschlagen. In der Finanzbranche stehen die Zeichen eher auf Konsolidierung oder Schrumpfung – entsprechend verschieben sich die Prioritäten in der Personalarbeit“, sagt Kienbaum-Berater Christoph Thoma.

HR-Abteilungen steigern ihre Relevanz im Gesamtunternehmen
Fragt man die Personaler selbst, stellen sich die Schweizer HR-Verantwortlichen ein gutes Zeugnis aus: Die Personalverantwortlichen aus zwei Drittel der befragten Unternehmen geben an, HR sei in starkem oder sehr starkem Maße als Business Partner des Managements etabliert. Im Vergleich zum Vorjahr stieg dieser Wert sogar noch um 25 Prozentpunkte. Zwei Drittel der Personalbereiche in Schweizer Unternehmen ist zudem in strategische Projekte und Initiativen eingebunden. Darüber hinaus ist der Personalbereich im Schnitt in Schweizer Firmen am höchsten in der Unternehmenshierarchie angesiedelt: In 41 Prozent der Firmen in der Schweiz agiert HR auf Vorstands- beziehungsweise Geschäftsführungsebene, in Deutschland ist dies nur in 27 Prozent der Unternehmen der Fall, in Österreich in 26 Prozent.

Anforderungen an Personaler steigen, die Ressourcen aber kaum
Obwohl die meisten Unternehmen aus der Schweiz, Deutschland und Österreich zunehmend erkennen, dass der Faktor Personal in Zeiten enger und fordernder Arbeitsmärkte immer wichtiger wird, setzen sie diese Prioritäten nicht um. Wenn es um die Ausstattung der HR-Bereiche mit Personal- und Finanzressourcen geht, hinken diese seit Jahren der Beschäftigungsentwicklung hinterher. „Anspruch und Wirklichkeit klaffen hier zunehmend auseinander. Wie schon in den vergangenen Jahren wird HR unter deutlichem Druck stehen, die Effizienz der eigenen Organisation weiter zu erhöhen. Dabei sind sämtliche aktuelle Herausforderungen – wie etwa Fachkräftemangel, Integration von Migranten oder die Leistungsfähigkeit älterer Beschäftigter, aber auch die zunehmenden Flexibilitäts- und Mobilitätsanforderungen der volatilen Märkte – ohne exzellente Personalarbeit nicht zu stemmen“, sagt Christoph Thoma.