Topmanager sind Spitzenpolitikern unterlegen
Topmanager verlieren bei öffentlichen Konflikten immer häufiger gegen Spitzenpolitiker
Medienkompetenzfaktor entscheidend
Noch entscheidender als der Präsenz- und Sympathiefaktor ist laut Rolke der Medienkompetenzfaktor, also die Fähigkeit, die Regeln und Arbeitsweisen von Presse, Funk und Fernsehen für das eigene Anliegen gezielt zu nutzen. Kurz gesagt: »Talkshow-fähig zu reden und in Headlines zu denken«, so Rolke. Doch gerade hier würden Vorstände auffällig häufig versagen. Selbst die Kommunikationschefs der großen Unternehmen sehen in der Mediengesellschaft die Vorstandsmitglieder überwiegend als Verlierer: »Die führenden 20 Politiker können mit den Medien besser umgehen als die Vorstandvorsitzenden der 20 größten Unternehmen«, meinen immerhin 62 Prozent der knapp 200 befragten PR-Manager. 23 Prozent sagen gleich gut. Lediglich 15 Prozent halten die Unternehmenschefs für besser.
Diese Konfliktschwäche habe weitreichende Folgen: »Kommt es in Fragen der Steuergesetzgebung, der Abgabenpolitik oder irgendwelcher Rechtsvorschriften zu einer öffentlichen Konfrontation zwischen Wirtschaft und Politik, verhalten sich die Unternehmensvorstände allzu oft ängstlich und naiv«, so die Diagnose des Wissenschaftlers: »Wer jedoch öffentlich kneift, erhält eine Politik, die ihn am Ende teuer zu stehen kommt.«
- Seite 1: Topmanager sind Spitzenpolitikern unterlegen
- Seite 2: Medienkompetenzfaktor entscheidend
- Seite 3: Engagement von Managern zahlt sich aus
- Seite 4: Literaturhinweis