DieManager von Morgen WiWi-TReFF.de - Zeitung & Forum für Wirtschaftsstudium & Karriere
Führung & StrategieUnternehmenserfolg

Der Erfolg eines Unternehmens hängt von exzellenter Arbeit der Personalabteilung ab

Nicht nur steigende Umsatzzahlen und Gewinne bestimmen den langfristigen Erfolg. Die aktuelle BCG-Studie "Creating People Advantage" zeigt, dass dieser auch von der Arbeit der Personalabteilung und deren Strategie abhängig ist. Unternehmen, die über eine hervorragende Personalarbeit verfügen, sind nachweislich auch wirtschaftlich erfolgreicher.

Der Erfolg eines Unternehmens hängt von exzellenter Arbeit der Personalabteilung ab
München, 03.12.2014 (bcg) – Aus Sicht von Führungskräften sind Leadership und Talentmanagement die Human-Resources-Themen mit der zukünftig größten Bedeutung. Allerdings besteht hinsichtlich dieser Themen dringender Handlungsbedarf in Unternehmen. Noch sind die Fähigkeiten und Kompetenzen diesbezüglich ausbaufähig, und noch investieren Unternehmen zu wenig in diese Themen. So die zentralen Ergebnisse der Studie "Creating People Advantage 2014–2015: How to Set up Great HR Functions" von The Boston Consulting Group (BCG) und der World Federation of People Management Associations (WFPMA). Es ist die insgesamt achte Analyse, die Zukunftstrends im Bereich Human Resources (HR) aufzeigt, die BCG im jährlichen Wechsel mit der WFPMA und der EAPM (European Association for People Management) herausgibt.

Für die aktuelle Studie wurden branchenübergreifend rund 3.500 Führungskräfte aus mehr als 100 Ländern befragt – darunter 83 Prozent HR-Manager und 17 Prozent aus HR-fremden Bereichen. Ergänzend wurden die erfolgreichsten Unternehmen der letzten zehn Jahre, die vom Wirtschaftsmagazin Fortune jährlich auf der Liste "100 Best Companies to Work For" publiziert werden, sowie deren Kursentwicklung im S&P-500-Index in demselben Zeitraum miteinander verglichen, um den Zusammenhang zwischen Personalpolitik und finanziellem Erfolg darzustellen.

"Was die Dringlichkeit des Handlungsbedarfs einzelner HR-Themen betrifft, erbrachte unsere Studie auffallende regionale Unterschiede", sagt Rainer Strack, Senior Partner bei BCG und einer der Autoren der Studie. Dies liege an den unterschiedlichen Situationen der Arbeitsmärkte der einzelnen Länder. "In Deutschland ist aufgrund der demografischen Entwicklung hauptsächlich die strategische Personalplanung von herausragender Wichtigkeit. In den USA und Kanada sowie in Südeuropa geht es vor allem um eine langfristige Bindung der besten Mitarbeiter. In Brasilien steht wegen der geringen Arbeitsproduktivität besonders das Thema Lohnentwicklung im Vordergrund", erklärt Strack.

Um zu untersuchen, welche HR-Themen die Teilnehmer weltweit zukünftig für die wichtigsten halten und wie die Realität in den Unternehmen aussieht, betrachtet die Studie 27 spezifische HR-Themen in zehn Kategorien. Hinsichtlich ihrer zukünftigen Bedeutung stehen die Themen Leadership und Talentmanagement auf dem ersten Platz des Rankings, gefolgt von Engagement der Mitarbeiter, Verhalten und Kultur, HR-Strategie, Planung und Analysen. Interessanterweise zeigt sich in der Studie jedoch keine durchgängige Übereinstimmung zwischen der Bedeutung dieser Themen und dem tatsächlich hierin investierten Aufwand – Letzerer nämlich bewegt sich auf einem durchschnittlichen Niveau.

Ähnliche Unterschiede lassen sich zwischen zukünftiger Bedeutung und gegenwärtigen Fähigkeiten und Kompetenzen feststellen: "Leadership und Talentmanagement sind nicht nur die wichtigsten HR-Themen, sondern auch diejenigen mit dem größten Handlungsbedarf in den Unternehmen. Angesichts des immer härteren Wettbewerbs um die besten Talente müssen HR-Abteilungen hier deutlich mehr investieren", so Carsten von der Linden, Principal bei BCG und Co-Autor der Studie.

Die Analyse zeigt allerdings auch, dass Führungskräfte außerhalb des Personalbereichs den Handlungsbedarf bezüglich der meisten HR-Themen als sehr viel größer erachten als HR-Manager selbst – zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung der HR-Abteilung klafft also eine erhebliche Lücke. "Häufig ist die Sichtbarkeit der HR-Arbeit innerhalb des Unternehmens zu gering, und die Wahrnehmung des Personalmanagements weicht aufgrund mangelnder Informationen von der tatsächlichen Performance weit ab", erklärt Rainer Strack.

Aus der Analyse leiten die Autoren der Studie drei entscheidende Hebel zur Verbesserung der HR-Performance und damit auch des Unternehmenserfolgs ab:

1. Prioritäten besser definieren
Die besten Unternehmen konzentrieren sich auf die dringlichsten HR-Themen, priorisieren ihre Agenda und stimmen diese mit der Unternehmensführung ab.

2. Kennzahlen und Tools einsetzen
Die BCG-Analysen zeigen, dass HR-Manager innerhalb der Führungsgremien ihres Unternehmens nur dann einen "Seat at the Table" bekommen, wenn sie die Geschäftsrelevanz ihrer Tätigkeit auch quantitativ nachweisen können. "HR-Abteilungen, die ihre Arbeit in KPIs messen, und Steuerungstools verwenden und dies auch entsprechend kommunizieren, werden viel stärker als wichtiger strategischer Partner wahrgenommen", kommentiert Carsten von der Linden. Allerdings gaben 44 Prozent der Studienteilnehmer an, nie oder nur selten Kennzahlen zur quantitativen Untermauerung ihrer Produktivität einzusetzen.

3. Intern vernetzen und stärker kommunizieren
Die besten HR-Abteilungen sind gut mit ihren internen Kunden vernetzt und stellen eine kontinuierliche Abstimmung mit der übergreifenden Unternehmensstrategie sicher. Mit der stetigen Kommunikation zwischen HR und anderen Bereichen geht auch ein reibungsloserer Ablauf von HR-Prozessen einher.

"Exzellenz beim Thema Human Resources ist keine Sache von Intuition. HR hat vielmehr einen unmittelbaren Business-Impact. Dieser muss von den verantwortlichen HR-Managern mithilfe quantitativer Auswertungen regelmäßig untersucht und innerhalb des Unternehmens kommuniziert werden", sagt Rainer Strack.

Download der Studie [PDF, 40 Seiten - 1,96 MB]
"Creating People Advantage 2014–2015: How to Set up Great HR Functions"

 

Im Forum zu Unternehmenserfolg

1 Kommentare

Equity Research - Hours, Gehaltsentwicklung

WiWi Gast

Weiß jemand wie die Arbeitszeiten im Equity Research sind (non-BB)? Ist das eine 40h Woche oder deutlich anstrengender, v.a. in der Berichtsperiode? Hat man hohen Druck oder ist der Arbeitsalltag e ...

1 Kommentare

Berufseinstieg bei TauRes

Lillifee

Hallo alle! Ich bin gerade in den letzten Zügen meines BWL-Bachelors und bevor ich den Master mache würde ich gerne erstmal etwas arbeiten. Ein Bekannter von mir arbeitet als Senior Consultant bei T ...

1 Kommentare

Fortbildung statt neue Anstellung

Never eat alone

Hallo, ich will aufgrund einer längeren Krankenzeit (2 Jahre) eine Fortbildung machen. Welche würdest du mir eher raten? Kurz zu mir: Alter: 31 Beruf: Controller Erfahrung: De Facto nur 2 Ja ...

1 Kommentare

Wechsel in Sales Engineering

WiWi Gast

Hallo, Zu meinem Profil: Master Wing + SFI, 9 Monate Berufseinsteiger (aber viele Praktika, Werkstudentenjobs) Derzeit tätig als SFI in einem gut gekleideten Unternehmen. Bezahlt nach Tarif 72k ...

5 Kommentare

MM IB Ranking 2024

WiWi Gast

WiWi Gast schrieb am 28.03.2024: UMM: HL > Jefferies = WB = Baird MM & T3 Großbanken Raymond James > CoBa = ING = Harris Williams LMM: Alantra = DC ...

1 Kommentare

Staufen AG - mit mittelmäßigen Noten eine Chance?

WiWiGast

Wie selektiv ist die Staufen AG bezüglich der Abi Note, Bachelornote und Masternote ? Habe relevante Praxiserfahrung, jedoch mittelmäßige bis schlechte Noten an einer Tu9 als Ingenieur.

Artikel kommentieren

Als WiWi Gast oder Login

Zum Thema Unternehmenserfolg

Weiteres zum Thema Führung & Strategie

Führungseigenschaften: Kompass mit Deutschlandfahne und Manager.

Weltspitze: Deutsche Top-Manager am zukunftsfähigsten

Die Mehrheit von Investoren bewertet deutsche Top-Manager als geeignet, die Probleme der Zukunft zu lösen. In keinem anderen Land ist das Vertrauen der Investoren in die Führungskräfte größer. In China dagegen glauben 82 Prozent der Investoren nicht an die Zukunftsfähigkeit der Manager. In den USA bezweifeln dies immerhin 70 Prozent, so das Ergebnis einer Management-Studie der Personalberatung Korn-Ferry.

Karriere zum DAX-CEO: Eine junger Manager im Anzug läuft eine lange Treppe hoch.

Fast jeder zweite DAX-Chef ist Wirtschaftswissenschaftler

Die Wirtschaftswissenschaftler dominieren das Topmanagement der DAX-Unternehmen. 56 Prozent der Vorstände in MDAX-Unternehmen und 47 Prozent der Vorstände im DAX und SDAX sind Wirtschaftswissenschaftler. Von den CEOs der TecDAX-Unternehmen hat dagegen lediglich jeder dritte Wirtschaftswissenschaften studiert. Jeder fünfte Vorstandschef, der erstmals ein Unternehmen führte, war zuvor Finanzvorstand. Die CEOs waren vorher am häufigsten Unternehmensberater, wie die Lebensläufe von 170 DAX-Vorständen laut dem "Headhunter" Korn Ferry zeigen.

Jobzufriedenheit: Eine weibliche Führungskraft lacht beim Telefonieren.

Jobzufriedenheit von Führungskräften am höchsten

Führungskräfte sind häufig sehr glücklich in ihrem Job. 41,7 Prozent der Führungskräfte bezeichnen sich als "sehr zufrieden" mit ihrer Arbeit. Akademikerinnen und Akademiker sind mit 39,5 Prozent generell überdurchschnittlich zufrieden im Job. Jeder dritte Erwerbstätige ist laut Statistischem Bundesamt in Deutschland mit seiner Tätigkeit "sehr zufrieden".

Managerinnen-Barometer 2018: Erfolge mit Frauenquote

Die Frauenquote für Aufsichtsräte wirkt. Der Frauenanteil ist auf 30 Prozent gestiegen. Dennoch sind Frauen in Spitzengremien großer Unternehmen noch immer deutlich in der Minderheit. Die Vorstände sind weiterhin eine Männerdomäne. Besonderen Aufholbedarf haben Banken und Versicherungen. Das ergibt das aktuelle Managerinnen-Barometer 2018 des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin).

Ein Manager im Anzug

E-Learning: Management-Radio - Podcasts für Führungskräfte

Bei den E-Learning Management Podcasts von Management-Radio gibt es Audio-Beiträge rund um die Themen Management, Führung und Karriere auf 10 Kanälen.

Verhaltensökonomie - Der Sinn der Selbstüberschätzung

Der Wunsch, andere zu überzeugen, führt dazu, dass Menschen eine zu hohe Meinung von sich haben. Wer sich selbst überschätzt, dem fällt es tatsächlich leichter, andere zu überzeugen. Das zeigt die Studie aus 2019 von LMU-Ökonom Peter Schwardmann und Joël van der Weele von der Universität Amsterdam.

New-York, Freiheitsstatur,

CEO Challenge 2017: Die Sorgen der Chefs

Die unsichere politische Lage rund um den Globus ist aus Sicht deutscher Unternehmen derzeit die größte Herausforderung. Das geht aus einer gemeinsamen Umfrage von IW Consult und The Conference Board hervor. Sorgen vor einer globalen Rezession sind bei hiesigen Managern dagegen weniger verbreitet als in anderen Ländern.

Beliebtes zum Thema Karriere

Führungseigenschaften: Kompass mit Deutschlandfahne und Manager.

Weltspitze: Deutsche Top-Manager am zukunftsfähigsten

Die Mehrheit von Investoren bewertet deutsche Top-Manager als geeignet, die Probleme der Zukunft zu lösen. In keinem anderen Land ist das Vertrauen der Investoren in die Führungskräfte größer. In China dagegen glauben 82 Prozent der Investoren nicht an die Zukunftsfähigkeit der Manager. In den USA bezweifeln dies immerhin 70 Prozent, so das Ergebnis einer Management-Studie der Personalberatung Korn-Ferry.

Das Foto zeigt den Open Water Schwimmer Thomas Lurz im Porttrait.

Leidenschaft für den Erfolg – Interview mit Rekord-Weltmeister Thomas Lurz

Thomas Lurz ist 12-facher Rekord-Weltmeister mit zwei Olympiamedaillen. Über mehr als 10 Jahre galt er als bester Freiwasserschwimmer der Welt. Parallel dazu ist er Redner, Coach und Autor. Wie gelingt so eine Traumkarriere? Mit WiWi-TReFF hat er über die Erfolgsfaktoren seiner Doppelkarriere gesprochen.

CFA-Prüfung zum Chartered Financial Analyst

Chartered Financial Analyst: Rekord von über 250.000 CFA-Prüfungen

Die Nachfrage nach der Chartered Financial Analyst (CFA) Qualifikation erreicht im Juni 2019 einen neuen Höchststand. Die Zahl der weltweiten Anmeldungen zu CFA-Prüfungen stieg im Vorjahresvergleich um 11 Prozent, gibt CFA Institute, der führende globale Berufsverband für die Investmentbranche bekannt. Besonders in den Schwellenländern wächst das Interesse an der Weiterbildung für Vermögensverwalter, Portfoliomanager, professionelle Investor und Finanzanalysten.

Drei Absolventenhüte symbolisieren die geplanten neuen Berufsabschlüsse Berufsspezialist, Berufsbachelor und Berufsmaster.

BBiG-Novelle 2020: Berufsbachelor und Berufsmaster gepant

Das Bundesbildungsministerium plant das Berufsbildungsgesetz (BBiG) mit Wirkung zum Jahr 2020 anzupassen. Ziel ist es, dadurch die Berufsausbildung zu stärken. Kern der BBiG-Novelle sind die drei neuen Berufsabschlüsse "Berufsspezialist", "Berufsbachelor" und "Berufsmaster". Die Hochschulrektorenkonferenz warnt vor einer Verwechslungsgefahr mit Hochschulabschlüssen.

Karriere zum DAX-CEO: Eine junger Manager im Anzug läuft eine lange Treppe hoch.

Fast jeder zweite DAX-Chef ist Wirtschaftswissenschaftler

Die Wirtschaftswissenschaftler dominieren das Topmanagement der DAX-Unternehmen. 56 Prozent der Vorstände in MDAX-Unternehmen und 47 Prozent der Vorstände im DAX und SDAX sind Wirtschaftswissenschaftler. Von den CEOs der TecDAX-Unternehmen hat dagegen lediglich jeder dritte Wirtschaftswissenschaften studiert. Jeder fünfte Vorstandschef, der erstmals ein Unternehmen führte, war zuvor Finanzvorstand. Die CEOs waren vorher am häufigsten Unternehmensberater, wie die Lebensläufe von 170 DAX-Vorständen laut dem "Headhunter" Korn Ferry zeigen.

Jobzufriedenheit: Eine weibliche Führungskraft lacht beim Telefonieren.

Jobzufriedenheit von Führungskräften am höchsten

Führungskräfte sind häufig sehr glücklich in ihrem Job. 41,7 Prozent der Führungskräfte bezeichnen sich als "sehr zufrieden" mit ihrer Arbeit. Akademikerinnen und Akademiker sind mit 39,5 Prozent generell überdurchschnittlich zufrieden im Job. Jeder dritte Erwerbstätige ist laut Statistischem Bundesamt in Deutschland mit seiner Tätigkeit "sehr zufrieden".

Das Bild zeigt passend zur Manpower-Studie "Karriereziele" einen Kompass und das Wort "Karriere"

Karriereziele 2018: Jeder Zweite wünscht sich mehr Gehalt

Aktuell machen die Deutschen ihren Job vorwiegend wegen des Geldes. Mehr Gehalt ist entsprechend der zentrale Karrierewunsch von jedem Zweiten für 2018. Wie wichtig es ist, Kenntnisse rund um die Digitalisierung aufzubauen, haben nur wenige Arbeitnehmer erkannt. 18 Prozent der Deutschen sind karrieremüde und möchten weniger arbeiten. Zu diesen Ergebnissen kommt die Manpower-Studie „Karriereziele 2018“.