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Studie: Unternehmenswerte werden in sechs von zehn Firmen nicht gelebt

86 Prozent der Firmen haben ein Leitbild, doch in sechs von zehn Fällen finden die Unternehmenswerte im Berufsalltag gar keine Beachtung. Die interne Zusammenarbeit ist in den meisten Unternehmen dennoch gut. Dies sind Ergebnisse der InterSearch Studie „Unternehmenskultur und Unternehmenswerte“.

Der blaue, plastische Schriftzug Kultur an einer cremfarbenen, gemauerten Wand.

Unternehmenswerte werden in sechs von zehn Firmen nicht gelebt
Hamburg, 17.07.2014 (ise) – Mit 86 Prozent hat eine große Mehrheit der deutschen Unternehmen Leitbilder definiert, an denen sich die Mitarbeiter im Berufsalltag orientieren sollten. Doch in sechs von zehn Fällen finden die Unternehmenswerte im Berufsalltag gar keine Beachtung. Das interne Miteinander beschreiben die meisten Arbeitnehmer aber positiv. Dies sind Ergebnisse der Studie „Unternehmenskultur und Unternehmenswerte“, für die im Frühjahr 2014 insgesamt 1.000 Bundesbürger ab 18 Jahren befragt wurden.

Anwendungsbereiche, für die ein Unternehmen bestimmte Werte formuliert, gibt es viele: Am häufigsten geht es der InterSearch-Studie zufolge um Vorgaben für das interne Miteinander (52%). Dahinter folgen der Umgang mit Kunden und Dienstleistern (49%), allgemeine gesellschaftliche Werte (46%),  gewünschte Verhaltensweisen der Mitarbeiter (44%) und die Qualität von Produkten und Dienstleistungen (42%). „Ein Unternehmensleitbild gibt den Menschen einen übergreifenden Werte- und Handlungsrahmen, den jeder kennen und in seinem individuellen Wirkungskreis berücksichtigen sollte“, erklärt Karl-Josef Mondorf, geschäftsführender Gesellschafter der Personalberatung InterSearch Executive Consultants. „Das gibt Orientierung und stärkt die Identifikation mit dem Unternehmen – alle ziehen quasi an einem Strang, unabhängig von Hierarchien.“

Doch wie die Studie zeigt, finden die formulierten Leitbilder in sechs von zehn Unternehmen keine Beachtung durch die Mitarbeiter. Genauso häufig sind sie nicht in der gesamten Belegschaft bekannt. Zwölf Prozent der befragten Angestellten sprechen von einer großen Diskrepanz zwischen den Leitlinien und der gelebten Unternehmenskultur. Weitere sechs Prozent finden sie zu abstrakt beziehungsweise unverständlich. „Es ist Aufgabe des Managements, dafür zu sorgen, dass das Unternehmen sukzessiv in die gewünschte Richtung entwickelt wird“, so Karl-Josef Mondorf. „Die Führungskräfte müssen die Leitlinien dazu zunächst selbst verinnerlichen, sich im Berufsalltag an ihnen orientieren und ihren Mitarbeitern das auch deutlich machen. Sie müssen Vorbild sein – und das setzt voraus, dass sie selbst von ihrer Persönlichkeit zum Unternehmen und seiner Vision passen.“

Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern in den meisten Unternehmen gut
Bezogen auf die interne Zusammenarbeit zeigt sich, dass in den meisten Unternehmen ein respektvoller und wertschätzender Umgang miteinander gepflegt wird. So geben 38 Prozent an, dass bei ihnen ein kooperatives Klima herrscht, in dem das Team und der Austausch miteinander zählen. Weitere 21 Prozent empfinden die Arbeitskultur in ihrem Unternehmen als kreativ-dynamisch mit viel Freiraum – aber auch Eigenverantwortung – für den Einzelnen. Als kontrollierend-hierarchisch bewertet allerdings noch ein Viertel der Befragten die eigene Firma.

Download Studie Unternehmenswerte 2014 [PDF, 11 Seiten - 458 KB]
InterSearch-Studie - Unternehmenskultur und Unternehmenswerte.pdf

Hintergrundinformation
Im Frühjahr 2014 führte die Personalberatung InterSearch Executive Consultants eine Bevölkerungsbefragung zum Thema „Unternehmenskultur und Unternehmenswerte“ durch. 1.000 Bundesbürger ab 18 Jahren wurden für die Studie online befragt. Die Ergebnisse wurden bevölkerungsrepräsentativ hochgerechnet. Durchführendes Marktforschungsinstitut: Toluna.

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9 Kommentare

Unternehmenskultur Big4

WiWi Gast

Was sind die ausschlaggebenden Gründe? WiWi Gast schrieb am 06.04.2023: ...

20 Kommentare

Unternehmenskultur

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Also zwischen verbrannte Erde und Vertragsstrafe auf der eine Seite und selbstlose Hingabe auf der anderen Seite liegt noch bisschen was dazwischen. TE hat 10 Jahre Berufserfahrung. Da wird man wohl k ...

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