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Führung & StrategieWIPSY

Studie: Einsatz von Persönlichkeitstypologien in der Wirtschaft

Befragt wurden die im DAX und MDAX notierten Unternehmen zu ihren Erfahrungen mit Persönlichkeitstypologien.

Studie zum Einsatz von Persönlichkeitstypologien in der deutschen Wirtschaft
Mannheim, 08. Juni 2004 (idw) - Das Institut für Unternehmensführung der Fachhochschule Mannheim, Hochschule für Technik und Gestaltung, hat gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen Rother & Partner, Karlsruhe, eine Studie zum Einsatz von Persönlichkeitstypologien in deutschen Großunternehmen durchgeführt. Befragt wurden die im DAX und MDAX notierten Unternehmen zu ihren Erfahrungen mit Persönlichkeitstypologien. Insgesamt haben 51,25% der betreffenden Unternehmen an der Studie teilgenommen.

Diese auf dem Markt angebotenen Modelle werden seit Jahren verstärkt auch für Personalauswahl und -entwicklung eingesetzt. Dort dienen sie vor allem dazu, die mit einzelnen Persönlichkeitstypen verbundenen Stärken aus- bzw. Schwächen abzubauen und den Umgang mit verschiedenen Persönlichkeitstypen zu optimieren. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern und zu den USA gilt Deutschland beim Einsatz von Persönlichkeitstypologien nach wie vor als Entwicklungsland. Ziel der nun vorgelegten Studie war es, zu untersuchen, inwieweit heute Modelle zur Persönlichkeitstypologisierung eingesetzt werden und welche Erfahrungen bei den Unternehmen hierzu vorliegen.

Bei der Umfrage zeigte sich, dass nahezu jedes zweite der 41 befragten DAX- und MDAX-Unternehmen in den letzten drei Jahren Persönlichkeitstypologien eingesetzt hat. Die Modelle MBTI (Myers-Briggs-Typenindikator) und DISG-Persönlichkeits-Profil kamen dabei mit Abstand am häufigsten zum Einsatz.


Einsatzpotenziale von Persönlichkeitstypologien
In der Führungskräfteentwicklung setzen die Unternehmen Persönlichkeitstypologien vor allem zur Potenzialanalyse und zur Verbesserung des typenorientierten Führungsverhaltens ein. Auf Mitarbeiterebene finden diese Modelle hauptsächlich zur Analyse und Entwicklung von Teams sowie zur individuellen Stärken-/Schwächen-Analyse Verwendung. Die befragten Großunternehmen bewerten Persönlichkeitstypologien insgesamt als sinnvolles Instrument in der Personalpolitik. Die Bewertung der Methode fällt für Anwendungen im Bereich der Führungskräfteentwicklung deutlich besser aus als im Bereich der Mitarbeiterentwicklung.

Die künftigen Einsatzpotenziale von Persönlichkeitstypologien werden in den befragten Großunternehmen insgesamt positiv bewertet. Die Mehrheit der Unternehmen, die Erfahrungen mit entsprechenden Modellen gesammelt haben, wollen diese auch in Zukunft im bisherigen Umfang nutzen. Jedes vierte Unternehmen erwartet gar einen verstärkten Einsatz von Persönlichkeitstypologien.

Die Unternehmen, die bislang keine Persönlichkeitstypologien verwenden, werden ihre Zurückhaltung auch künftig weitgehend beibehalten. Nur wenige Unternehmen sehen gegenüber dem heutigen Stand ein zunehmendes Einsatzpotenzial dieses Instruments. Dies mögen Indizien dafür sein, dass Persönlichkeitstypologien im Personalwesen deutscher Unternehmen nach wie vor stark polarisieren und wie ausgeprägt vorhandene Einstellungen sind, selbst wenn diese nicht auf eigenen Erfahrungen beruhen.

Der Ergebnisbericht kann kostenlos angefordert werden unter:
ifu@fh-mannheim.de