DieManager von Morgen WiWi-TReFF.de - Zeitung & Forum für Wirtschaftsstudium & Karriere
Führung & StrategieWIPSY

Anerzogen, nicht angeboren: Warum Männer risikobereiter sind

Erziehung und gesellschaftliche Prägung tragen entscheidend dazu bei, dass Frauen Risiken und Wettbewerbssituationen eher scheuen als Männer. Das geht aus zwei aktuellen Studien britischer Wissenschaftler hervor, die das Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) veröffentlicht hat.

Das Gesicht eines bärtigen Mannes, der nach unten schaut.

Anerzogen, nicht angeboren: Warum Männer risikobereiter sind
Bonn, 21.05.2009 (iza) - Erziehung und gesellschaftliche Prägung tragen entscheidend dazu bei, dass Frauen Risiken und Wettbewerbssituationen eher scheuen als Männer. Das geht aus zwei aktuellen Studien britischer Wissenschaftler hervor, die das Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) veröffentlicht hat. In einem breit angelegten Verhaltensexperiment fanden die Ökonomen heraus, dass Schülerinnen reiner Mädchenschulen im Durchschnitt ebenso risikobereit sind wie Jungen. Geschlechterunterschiede im Risiko- und Wettbewerbsverhalten zählen nach wissenschaftlichen Erkenntnissen zu den Gründen, warum Frauen weniger verdienen als Männer und in Führungspositionen unterrepräsentiert sind. Auch leistungs- oder erfolgserorientierten Entlohnungsmodellen stehen sie ablehnender gegenüber. Kaum untersucht wurde bislang allerdings die Frage, ob Frauen von Natur aus Risiken meiden oder erst durch äußere Einflüsse dazu gebracht werden.

Dieser Frage gingen die Forscher Alison Booth und Patrick Nolen von der Universität Essex nach, indem sie das Verhalten dreier Schülergruppen verglichen: Schülerinnen reiner Mädchenschulen sowie Mädchen und Jungen aus gemischten Klassenverbänden. In einem ersten Experiment wurden die Probanden vor die Wahl gestellt, eine garantierte Geldsumme zu erhalten oder durch Münzwurf den Betrag mehr als zu verdoppeln bzw. einen Teil des Geldes einzubüßen. Während die Schülerinnen der gemischten Schulen eindeutig die Sicherheitsvariante bevorzugten, entschieden sich ihre Altersgenossinnen der reinen Mädchenschulen ebenso häufig für die risikoreiche Variante wie die Jungen.

In einem weiteren Versuch ergaben sich vergleichbare Ergebnisse für die Teilnahme an Wettbewerben. Die Probanden sollten bestimmte Aufgaben lösen und hatten dabei die Wahl zwischen einem »Stücklohn« und einem Leistungswettbewerb, in dem nur der beste Teilnehmer einer Vierergruppe entlohnt wurde. Auch hier entschieden sich die Schülerinnen der Mädchenschulen fast ebenso oft für die Wettbewerbsvariante wie ihre männlichen Mitstreiter, während die Schülerinnen der gemischten Schulen einem Leistungsvergleich bevorzugt aus dem Wege gingen - insbesondere wenn Jungen in der Versuchsgruppe vertreten waren.

Daraus folgern die Wissenschaftler, dass erzieherische Einflüsse und der soziale Umgang mit Gleichaltrigen die Entwicklung »typisch weiblicher« Verhaltensweisen verstärken, die mitunter im Berufsleben zu Nachteilen führen können. Allerdings warnen die Autoren davor, die Studie als Plädoyer für reine Mädchenschulen zu interpretieren. »Insgesamt könnten die positiven Effekte eines gemischtgeschlechtlichen Lernumfeldes durchaus überwiegen«, erklärt Patrick Nolen. »Unsere Studie legt aber nahe, dass Eltern und Lehrer verstärkt darauf hinarbeiten sollten, die Herausbildung von potenziell schädlichen Geschlechterstereotypen in einem solchen Umfeld zu minimieren.«

Download der Studien

  

Im Forum zu WIPSY

6 Kommentare

Studienfachwechsel: Von Wirtschaftspsychologie zu Wirtschaftsinformatik oder -ingenieurwesen?

WiWi Gast

Wenn du das auf einer FH machen willst, dann go 4 it .

6 Kommentare

Wirtschaftspsychologie Master nach BWL/Wirtschaftsingenieur Bachelor

WiWi Gast

Von der WWU kann ich nur abraten, habe dort den BWL Bachelor gemacht. Unfaire Klausuren, überfüllte Tutorien, zu hoher Workload, es geht dort alles drunter und drüber

7 Kommentare

Masterstudiengänge Wirtschaftspsychologie

WiWi Gast

Keine Ideen?

6 Kommentare

Berufseinstieg mit Doppel-Bachelor (WiWi, Psychologie) oder Masterstudium?

WiWi Gast

Welche Bereiche sind deiner Fachmeinung nach weniger überlaufen? Es gibt doch generell viel zu viele Absolventen, wenn man gut ist findet man schon was ;)

5 Kommentare

Wirtschaftspsychologie: Bedarf, Aufgaben und Gehalt

WiWi Gast

Was sie vergleicht ist Durchschnittsgehalt (über alle alters und karrierestufen) und das Einstiegsgehalt für BWLer. Kann also vlt hinkommen. Zur eigentlichen Frage. Bedarf ist so lala. Letztendlich h ...

1 Kommentare

Wirtschaftspsychologie, Studienteilnehmer gesucht!

WiWi Gast

Hallo liebe Leute, für meine Masterarbeit an der Uni Osnabrück, brauche ich noch ein paar Studenten (gerne auch aus höheren Semestern!) die an meiner Studie zur "Arbeitgeberattraktivität" t ...

Artikel kommentieren

Als WiWi Gast oder Login

Zum Thema WIPSY

Weiteres zum Thema Führung & Strategie

Führungseigenschaften: Kompass mit Deutschlandfahne und Manager.

Weltspitze: Deutsche Top-Manager am zukunftsfähigsten

Die Mehrheit von Investoren bewertet deutsche Top-Manager als geeignet, die Probleme der Zukunft zu lösen. In keinem anderen Land ist das Vertrauen der Investoren in die Führungskräfte größer. In China dagegen glauben 82 Prozent der Investoren nicht an die Zukunftsfähigkeit der Manager. In den USA bezweifeln dies immerhin 70 Prozent, so das Ergebnis einer Management-Studie der Personalberatung Korn-Ferry.

Karriere zum DAX-CEO: Eine junger Manager im Anzug läuft eine lange Treppe hoch.

Fast jeder zweite DAX-Chef ist Wirtschaftswissenschaftler

Die Wirtschaftswissenschaftler dominieren das Topmanagement der DAX-Unternehmen. 56 Prozent der Vorstände in MDAX-Unternehmen und 47 Prozent der Vorstände im DAX und SDAX sind Wirtschaftswissenschaftler. Von den CEOs der TecDAX-Unternehmen hat dagegen lediglich jeder dritte Wirtschaftswissenschaften studiert. Jeder fünfte Vorstandschef, der erstmals ein Unternehmen führte, war zuvor Finanzvorstand. Die CEOs waren vorher am häufigsten Unternehmensberater, wie die Lebensläufe von 170 DAX-Vorständen laut dem "Headhunter" Korn Ferry zeigen.

Jobzufriedenheit: Eine weibliche Führungskraft lacht beim Telefonieren.

Jobzufriedenheit von Führungskräften am höchsten

Führungskräfte sind häufig sehr glücklich in ihrem Job. 41,7 Prozent der Führungskräfte bezeichnen sich als "sehr zufrieden" mit ihrer Arbeit. Akademikerinnen und Akademiker sind mit 39,5 Prozent generell überdurchschnittlich zufrieden im Job. Jeder dritte Erwerbstätige ist laut Statistischem Bundesamt in Deutschland mit seiner Tätigkeit "sehr zufrieden".

Business: Bain-Studie zu Managementtechniken in Deutschland und weltweit.

Deutsche Führungskräfte schätzen bewährte Managementtechniken

Die aktuellen Managementtechniken sind meist langfristige Wachstumsstrategien. In Deutschland sind Benchmarking, strategische Planung und Change Management die meistgenutzten Managementinstrumente. Neue innovative Werkzeuge wie Agile Management und Advanced Analytics werden von deutschen Managern seltener als in anderen Ländern eingesetzt. Weltweit rücken Kundenmanagement und Kundenzufriedenheitsanalysen in den Fokus. Eine wachsende Komplexität und abnehmende Kundenloyalität sind die weltweit größen Herausforderungen.

Ein schwarzer Kompass mit einem weißen Zifferblatt und grünen Richtungsanzeigern.

Moderne Managementtechniken sichern Unternehmenserfolg

Die aktuellen Managementtechniken sind meist langfristige Wachstumsstrategien. In Deutschland sind Kundenmanagement, Outsourcing und Benchmarking die meistgenutzten Managementinstrumente. Neue Werkzeuge wie Big-Data-Analyse oder die digitale Transformation werden von deutschen Managern seltener als in anderen Ländern eingesetzt. Eine wachsende Komplexität, Cyber-Attacken und die abnehmende Kundenloyalität sind weltweit große Herausforderungen.

Ein Manager im Anzug

E-Learning: Management-Radio - Podcasts für Führungskräfte

Bei den E-Learning Management Podcasts von Management-Radio gibt es Audio-Beiträge rund um die Themen Management, Führung und Karriere auf 10 Kanälen.

Verhaltensökonomie - Der Sinn der Selbstüberschätzung

Der Wunsch, andere zu überzeugen, führt dazu, dass Menschen eine zu hohe Meinung von sich haben. Wer sich selbst überschätzt, dem fällt es tatsächlich leichter, andere zu überzeugen. Das zeigt die Studie aus 2019 von LMU-Ökonom Peter Schwardmann und Joël van der Weele von der Universität Amsterdam.

Beliebtes zum Thema Karriere

Führungseigenschaften: Kompass mit Deutschlandfahne und Manager.

Weltspitze: Deutsche Top-Manager am zukunftsfähigsten

Die Mehrheit von Investoren bewertet deutsche Top-Manager als geeignet, die Probleme der Zukunft zu lösen. In keinem anderen Land ist das Vertrauen der Investoren in die Führungskräfte größer. In China dagegen glauben 82 Prozent der Investoren nicht an die Zukunftsfähigkeit der Manager. In den USA bezweifeln dies immerhin 70 Prozent, so das Ergebnis einer Management-Studie der Personalberatung Korn-Ferry.

Das Foto zeigt den Open Water Schwimmer Thomas Lurz im Porttrait.

Leidenschaft für den Erfolg – Interview mit Rekord-Weltmeister Thomas Lurz

Thomas Lurz ist 12-facher Rekord-Weltmeister mit zwei Olympiamedaillen. Über mehr als 10 Jahre galt er als bester Freiwasserschwimmer der Welt. Parallel dazu ist er Redner, Coach und Autor. Wie gelingt so eine Traumkarriere? Mit WiWi-TReFF hat er über die Erfolgsfaktoren seiner Doppelkarriere gesprochen.

CFA-Prüfung zum Chartered Financial Analyst

Chartered Financial Analyst: Rekord von über 250.000 CFA-Prüfungen

Die Nachfrage nach der Chartered Financial Analyst (CFA) Qualifikation erreicht im Juni 2019 einen neuen Höchststand. Die Zahl der weltweiten Anmeldungen zu CFA-Prüfungen stieg im Vorjahresvergleich um 11 Prozent, gibt CFA Institute, der führende globale Berufsverband für die Investmentbranche bekannt. Besonders in den Schwellenländern wächst das Interesse an der Weiterbildung für Vermögensverwalter, Portfoliomanager, professionelle Investor und Finanzanalysten.

Drei Absolventenhüte symbolisieren die geplanten neuen Berufsabschlüsse Berufsspezialist, Berufsbachelor und Berufsmaster.

BBiG-Novelle 2020: Berufsbachelor und Berufsmaster gepant

Das Bundesbildungsministerium plant das Berufsbildungsgesetz (BBiG) mit Wirkung zum Jahr 2020 anzupassen. Ziel ist es, dadurch die Berufsausbildung zu stärken. Kern der BBiG-Novelle sind die drei neuen Berufsabschlüsse "Berufsspezialist", "Berufsbachelor" und "Berufsmaster". Die Hochschulrektorenkonferenz warnt vor einer Verwechslungsgefahr mit Hochschulabschlüssen.

Karriere zum DAX-CEO: Eine junger Manager im Anzug läuft eine lange Treppe hoch.

Fast jeder zweite DAX-Chef ist Wirtschaftswissenschaftler

Die Wirtschaftswissenschaftler dominieren das Topmanagement der DAX-Unternehmen. 56 Prozent der Vorstände in MDAX-Unternehmen und 47 Prozent der Vorstände im DAX und SDAX sind Wirtschaftswissenschaftler. Von den CEOs der TecDAX-Unternehmen hat dagegen lediglich jeder dritte Wirtschaftswissenschaften studiert. Jeder fünfte Vorstandschef, der erstmals ein Unternehmen führte, war zuvor Finanzvorstand. Die CEOs waren vorher am häufigsten Unternehmensberater, wie die Lebensläufe von 170 DAX-Vorständen laut dem "Headhunter" Korn Ferry zeigen.

Jobzufriedenheit: Eine weibliche Führungskraft lacht beim Telefonieren.

Jobzufriedenheit von Führungskräften am höchsten

Führungskräfte sind häufig sehr glücklich in ihrem Job. 41,7 Prozent der Führungskräfte bezeichnen sich als "sehr zufrieden" mit ihrer Arbeit. Akademikerinnen und Akademiker sind mit 39,5 Prozent generell überdurchschnittlich zufrieden im Job. Jeder dritte Erwerbstätige ist laut Statistischem Bundesamt in Deutschland mit seiner Tätigkeit "sehr zufrieden".

Das Bild zeigt passend zur Manpower-Studie "Karriereziele" einen Kompass und das Wort "Karriere"

Karriereziele 2018: Jeder Zweite wünscht sich mehr Gehalt

Aktuell machen die Deutschen ihren Job vorwiegend wegen des Geldes. Mehr Gehalt ist entsprechend der zentrale Karrierewunsch von jedem Zweiten für 2018. Wie wichtig es ist, Kenntnisse rund um die Digitalisierung aufzubauen, haben nur wenige Arbeitnehmer erkannt. 18 Prozent der Deutschen sind karrieremüde und möchten weniger arbeiten. Zu diesen Ergebnissen kommt die Manpower-Studie „Karriereziele 2018“.