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Netflix erhöht seinen Umsatz kurz vor dem Deutschland-Start

Der amerikanische Video-on-Demand-Dienst Netflix befindet sich weiterhin auf Erfolgs- und Expansionskurs. Noch in diesem Jahr wird der Dienst auch in Frankreich, Belgien, Luxemburg, Schweiz, Österreich und bei uns in Deutschland zu empfangen sein. Netflix wirbelt damit den deutschen VoD-Markt durcheinander. Alles sieht danach aus, dass sich in der Branche 2014 einiges ändern wird.

Netflix erhöht seinen Umsatz kurz vor dem Deutschland-Start
Laut einer aktuellen Pressemitteilung des Beratungsunternehmens Goldmedia soll das Marktvolumen für Video on Demand im Jahre 2017 auf 750 Millionen ansteigen. Dabei stützt sich das Unternehmen auf eine Befragung von 1000 Internetnutzern. Noch in diesem Jahr soll der Gesamtumsatz 273 Millionen Euro betragen – damit hätte sich der Umsatz innerhalb von fünf Jahren verfünffacht. Projektleiter Tim Prien schätzt die Lage in der Pressemitteilung wie folgt ein: „Bezieht man diejenigen ein, die VoD-Dienste in Zukunft nutzen wollen, reden wir insgesamt über ein VoD-Nutzerpotenzial von knapp einem Drittel aller deutschen Onliner. Das sind rund 18 Mio. Deutsche. Die Zeit ist mehr als reif für VoD in Deutschland."
 

Stream-Abos haben das größte Potenzial

Dabei unterscheiden sich die Dienste je nach Geschäftsmodell. Die werbefinanzierten Dienste wie MyVideo oder YouTube erwirtschaften mit 28 Prozent zurzeit den größten Marktanteil. Mit je 26 Prozent folgen die Dienste, die man nur per Abonnement nutzen kann (S-VoD) und diejenigen Dienste, die ihren Stream nach Einmalzahlung zur Verfügung stellen (T-VoD). Auf 20 Prozent bringen es VoD-Dienste, die den Film per Dateidownload zum Kauf anbieten. Von diesen unterschiedlichen Modellen wird S-VoD das größte Entwicklungspotenzial prognostiziert.
 

Netflix startet zum richtigen Zeitpunkt

Netflix zählt zu ebendiesen S-VoD-Diensten, denen ein großes Potenzial hervorgesagt werden. Mit über 50 Millionen Kunden weltweit ist der US-amerkanische Anbieter bereits jetzt der Branchenriese. Seinen Deutschlandstart hat Netflix für September 2014 angekündigt. Mit der Vorlage der Geschäftszahlen hat das Unternehmen sich selbst übertroffen: Der Umsatz im ersten Halbjahr 2014 stieg um 25 Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar, während der Gewinn sich im Vergleich zum Jahr zuvor vervierfachte – auf 124 Millionen Dollar. Auf die Besonderheiten des deutschen Markts nimmt der Anbieter Rücksicht, denn angeblich möchte Netflix auch Guthabenkarten vertreiben. Auf diese Weise soll der Abo-Faulheit der Deutschen begegnet werden.

Andere etablierte S-VoD-Dienste wie WATCHEVER oder Amazons Prime Instant Video bleiben vorerst gelassen, können sie doch auf einen aufgebauten Kundenstamm vertrauen. Laut Geschäftsführer Stefan Schulz von der Vivendi-Tochter WATCHEVER wird Netflix Haupt-Konkurrent werden. Dennoch sieht er dem Start entspannt entgegen: „Vor einem Jahr hätte mir das vielleicht noch Sorgen bereitet, heute nicht mehr, inzwischen sind wir stark genug."

Netflix hat das Potenzial, den Markt ordentlich durcheinanderzuwirbeln. Was der Start für WATCHEVER und Co. konkret bedeutet, wird sich zeigen – und zwar schon sehr bald.