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Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Man hört ja immer wieder von allen Seiten, dass Ärzte mit ihrem lebenswichtigen Beruf und der extrem hohen Arbeitsbelastung viel zu wenig verdienen. Wie seht ihr das? Jammern auf hohem Niveau oder muss schleunigst die schlimme finanzielle Lage der Ärzte verbessert werden? Im Ausland verdienen sie ja angeblich deutlich mehr.

Ich verstehe es ehrlich gesagt nicht und kann es auch nicht nachvollziehen. Ich höre oft: "Du hast Glück, wenn du 2000€ Netto verdienst..." oder "WERDE NICHT ARZT!!" oder "Jede Putzfrau verdient mehr!"

Wollen die einen verarschen oder weniger Konkurrenten haben? Warum wird versucht sich armzurechnen?

Viele aus meiner Familie (Cousins, Tanten, Großonkels...) und Bekanntenkreis haben Medizin studiert und meinen, dass es sich nicht lohnt Medizin zu studieren... "Du lernst wie bekloppt und dann nagst du am Hungertuch...", aber ich kenne und treffe ständig sehr viele wohlhabende Ärzte, die Porsche, Yachten und anderen Schickeria-Kram besitzen... die Ärzte aus meinem Familien- und Bekanntenkreis können sich auch ziemlich viele Dinge leisten, von denen der normale Durchschnittsakademiker nur träumen kann. (Das sind meine Beobachtungen!)

Was sagt ihr dazu? Lügen(bzw. dramatisieren) alle Ärzte bzgl. ihres Verdienstes oder ist das die Wahrheit? Die Statistiken auf den folgenden Seiten sehen doch versprechend aus, oder?

https://approbatio.de/arzt-gehalt/
https://www.praktischarzt.de/arzt/gehalt-arzt/
https://www.focus.de/finanzen/karriere/gehaltscheck-mit-dieser-fachrichtung-verdienen-aerzte-am-meisten_id_188479004.html

Wenn ich mir das so durchlese, dann sieht das doch OK aus. Die verdienen doch nicht schlecht!? Locker genug für ein ordentliches Leben. Warum lese ich dauernd über niedrige Gehälter und arme Ärzte? Verpasse ich da etwas?

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Ich bin selbst Medizinstudentin und kenne den von dir beschriebenen Unmut unter Ärzten aus erster Hand durch diverse Praktika im Krankenhaus. Der Lohn ist absolut gesehen und losgelöst von der zu erbringenden Leistung recht gut. Für die Dauer und Intensität der Ausbildung, die damit verbundenen unbezahlten Praktika (PJ+Famulaturen+Pflegepraktika+Blockpraktika -> ca. 20 Monate) und der Verantwortung ist das Gehalt jedoch nicht wirklich überdurchschnittlich.
Dazu kommen eine teils unglaubliche(!) Missachtung des Arbeitsschutzgesetzes durch Arbeitgeber, regelhaft unbezahlte Überstunden, befristete Arbeitsverträge, Schicht- und Wochenendarbeit und mögliche Einschränkungen bei der Ortswahl nach Studiumsabschluss.
Es ist im Großen und Ganzen also nicht nur das Geld selbst, sondern vor allem die Kombination aus vielen Faktoren, die schlussendlich zur entsprechenden Unzufriedenheit führt und viele Menschen, die wirklich Freude am Beruf hätten, desillusioniert - gerade wenn ein Großteil des eigenen Freundeskreises 35-40h aus dem Home-Office arbeitet und dabei noch mehr Gehalt bekommt.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Arzt ist halt nicht gleich Arzt. Erstens dauert es ein gefühltes Jahrzehnt, bis du überhaupt fertig bist und du kloppst als Assi im schlechtesten Fall 24h-Schichten bis zum Umfallen. Auf die Stunde gerechnet verdienst wahrscheinlich weniger als bei McDonalds. Dann kommts noch auf die Spezialisierung an. Hausarzt bist du schon gut dabei, wenn du am Ende des Jahres überhaupt 100k Gewinn machst vor Steuern und Abgaben. Glückwunsch - jetzt verdienst du Netto vllt etwas mehr als der gewöhnliche Berufseinsteiger, musst aber noch den Kredit für die Praxis abzahlen. Und wie gesagt als Hausarzt ist das oft best case. Also spezialisiert man sich. Schönheits-Ops, Hautarzt, Neurologe oder Radiologe. Die Geräte kosten wieder ein Geld, da könntest 3 Leben davon führen. Also gehst du zu Ärztebank und lässt dir wieder das ganze Finanzieren. Dann machst erst alle, bis du merkst, die GKKs zahlen nix. Also stellst auf Privat um. Und dann wenn du Mitte 40 bist, die Klinik abbezahlt und sonst auch alles nach Plan gelaufen bist, dann läufts. In der Tat sehr gut. Alternative ist natürlich immer Chefarzt in nem Krankenhaus, da sind 20k pro Monat im Schnitt aber das Limit. PS Porsche kosten heute kein Geld mehr, selbst mein Physio fährt einen. Zweitens: Viele Ärzte kommen aus reichem Elternhaus. Dh das Geld kommt wo anders her, speziell die, die Yachten haben. Aber Ende des Tages bist du als Arzt Geschäftsmann und davon hängt halt auch dein Einkommen ab.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Wenn du den Verdienst in Relation zur Arbeitszeit siehst, dann hat der IGM Ponyhof die Nase vorne.

Arzt im Krankenhaus = Schichtdienst 24/7

Facharzt in Praxis (angestellt) = Schichtdienst ohne Nachtdienst, ohne Sonntagsarbeit (zumindest in einigen Fachrichtungen.

Facharzt mit eigener Praxis = Facharzt angestellt + Unternehmer

Natürlich ist im letzten Fall der Verdienst besonders gut, aber eben auch die Arbeitszeiten und der Damit verbundene Stress.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Keiner sagt, dass du am Hungertuch nagst. Die Work life balance ist einfach unterirdisch und der großteil arbeitet nun mal als Klinikarzt. Als Schichtarbeiter bei VW bist du gehaltstechnisch gar nicht so weit entfernt.
die wohlhabenden Ärzte haben alle eine eigene Praxis.
Doch als Speditionskaufmann kann man auch seine eigene Spedition haben. Unternehmer sein ist kein Privileg der Ärzte, auch wenn das Praxismodell generell ein sicheres Ding ist bei verfügbaren Kassenplatz.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Man darf auch nicht vergessen, dass man eine relativ lange Ausbildung durchläuft bis man Arzt ist und es auch nochmal dauert bis man dann sehr gut verdient.

Das Studium dauert mindestens 6 Jahre, im Schnitt sind es eher 7 Jahre. Wenn du deinen Doktor machen willst, bist du eher bei 10 Jahren.

Im Anschluss kannst du 5 Jahre als Assistenzarzt arbeiten. Da verdient man zwar auch schon je nach Fachrichtung und "Lehrjahr" ganz gut (so zwischen 4,6k-6k Brutto) wird aber auch nicht reich und muss sich mit schlechten Arbeitsbedingungen rumschlagen.

Bis man sich dann als Facharzt niederlassen kann, ist man dann 32. Wahrscheinlich wird man dann erstmal eher in einer Gemeinschaftspraxis einsteigen und die später abkaufen wollen. Das wird auch eine entsprechende finanzielle Belastung (und Risiko), die erstmal getragen werden muss und das Zeitgleich zu der Phase wo für den ein oder anderen auch Familien und Immobilien Planung ansteht.

Ich würde sagen bis es dann so richtig läuft ist man dann in den 40gern und dann lief es schon gut.

Ich will nicht sagen das Ärzte ein schlechtes Leben führen aber ich kann die Aussage schon verstehen.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Die einzigen, die sagen, dass Ärzte wenig verdienen, sind Ärzte selbst, die ausschließlich andere Ärzte in der Familie und im Bekanntenkreis haben und denken, dass "die bei BMW" alle 200k bei 35h verdienen. Also klassischer Fall von "das Gras ist auf der anderen Seite grüner".

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Soll uns der Thread triggern?

Du hast doch selber schon nachgeforscht und selbst einige in der Familie. Frag die doch nach den genauen Arbeitszeiten und Gehalt.

Die Ärzte die ich kenne beschweren sich nicht

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 06.04.2023:

Wenn du den Verdienst in Relation zur Arbeitszeit siehst, dann hat der IGM Ponyhof die Nase vorne.

Arzt im Krankenhaus = Schichtdienst 24/7

Facharzt in Praxis (angestellt) = Schichtdienst ohne Nachtdienst, ohne Sonntagsarbeit (zumindest in einigen Fachrichtungen.

Facharzt mit eigener Praxis = Facharzt angestellt + Unternehmer

Natürlich ist im letzten Fall der Verdienst besonders gut, aber eben auch die Arbeitszeiten und der Damit verbundene Stress.

Was für ein Schwachsinn, sorry. Ein normaler Arzt in der Praxis hat ~6 Dienste im Monat. Nix Schichtdienst 24/7. Ja in Ausnahmefällen auch mal mehr, der Schnitt macht 5-6 Dienste im Monat.

Angestellter Facharzt in Praxis macht Schichtdienst? Hä? Ohne Sonntagsarbeit? Weißt du überhaupt was Schichtdienst ist? Keine Facharzt-Praxis hat Samstags oder Sonntags auf oder hat Schichten.

@ TE: 2000 Netto ist natürlich ein Witz, du kannst die Einstiegsgehälter von Assistenzärzten online einsehen, die fangen mittlerweile in fast allen Kliniken mit 60k an, dazu kommen ca. 500 netto pro Monat an Zulagen. Das ist ein gutes Gehalt, gemessen an Belastung, Verantwortung und Länge des Studiums allerdings eher wenig, in meinen Augen. Als Facharzt, also im Jahr nach der Assistenzarztzeit, verdienst du ~6.500 pro Monat + 600-700 Netto Zulagen, also ~7.700-8.000 Brutto - das ist mit 5-6 Jahren BE meiner Meinung nach ein sehr gutes Gehalt.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Meine Frau ist Assistenzärztin im 4. Weiterbildungsjahr an einer Uniklinik.

Sie verdient ohne Dienste ca. 3400€ netto. Mit Diensten sind es eher 3800-4000.

Ich selbst arbeite genau so lange bei MBB und verdiene inzwischen das Doppelte.

Arbeitszeiten meiner Frau: Montag - Freitag 8:00-18:00 - da ist schon die übliche obligatorische, inoffizielle Überstunde drin. Hinzu kommen Dienste (im Schnitt 4 pro Monat), bei denen sie sich 24h in der Klinik aufhalten muss - einmal pro Monat ist ein solcher Dienst an einem Samstag oder Sonntag. Am Wochenende kommen oft Visitendienste dazu (4h, etwa jedes 2. Wochenende ein Tag), mit denen Minusstunden ausgeglichen werden, die durch irgendeine mir nicht nachvollziehbare Berechnung der geleisteten Arbeitszeit entstehen.

Die Arbeit meiner Frau ist anstrengender als meine, da oft auch "körperlich" und hinsichtlich der Verantwortung auch stressiger.

Abends und am Wochenende muss meune Frau auch noch forschen, wenn sie Aussicht auf Verlängerung ihres stets befristeten Vertrages oder gar perspektivisch mal eine Oberarztstelle möchte.

Insgesamt arbeite ich bei MBB also eher weniger als meine Frau und verdiene deutlich mehr.

Mittelfristig ist die Aussicht ambivalent. Meine Frau hat gute Karten auf eine OA-Stelle, da würde sie, je nach Vertrag (Tarif oder AT) sowie je nach (Ruf-)Dienstbelastung, Poolbeteilung u.ä. gut 100-120k verdienen. Also immer noch nicht mein Gehalt matchen. Dafür kann bei mir bei jeder Beförderungsrunde Schluss sein, aber ich würde hoffen, in der Industrie schon weiterhin sechsstellig zu verdienen.

Langfristig könnte meine Frau sich niederlassen (sehr hohes Gehalt, aber auch sehr hohe Investition erforderlich). Die Tätigkeit als Arzt "lohnt" meines Ermessens nach aber wirklich nur selbstständig.

Die meisten unserer Ärztefreunde beschweren sich tendenziell aber nicht über das Gehalt, sondern über die Arbeitsbelastung.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 06.04.2023:

Man darf auch nicht vergessen, dass man eine relativ lange Ausbildung durchläuft bis man Arzt ist und es auch nochmal dauert bis man dann sehr gut verdient.

Das Studium dauert mindestens 6 Jahre, im Schnitt sind es eher 7 Jahre. Wenn du deinen Doktor machen willst, bist du eher bei 10 Jahren.

Der Dr. bei Medizinern wird "nebenbei" geschrieben und erhöht dadurch weder Studien noch Ausbildungsdauer.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

MBB vs 0815 Klinikärztin ist kein fairer Vergleich.

WiWi Gast schrieb am 06.04.2023:

Meine Frau ist Assistenzärztin im 4. Weiterbildungsjahr an einer Uniklinik.

Sie verdient ohne Dienste ca. 3400€ netto. Mit Diensten sind es eher 3800-4000.

Ich selbst arbeite genau so lange bei MBB und verdiene inzwischen das Doppelte.

Arbeitszeiten meiner Frau: Montag - Freitag 8:00-18:00 - da ist schon die übliche obligatorische, inoffizielle Überstunde drin. Hinzu kommen Dienste (im Schnitt 4 pro Monat), bei denen sie sich 24h in der Klinik aufhalten muss - einmal pro Monat ist ein solcher Dienst an einem Samstag oder Sonntag. Am Wochenende kommen oft Visitendienste dazu (4h, etwa jedes 2. Wochenende ein Tag), mit denen Minusstunden ausgeglichen werden, die durch irgendeine mir nicht nachvollziehbare Berechnung der geleisteten Arbeitszeit entstehen.

Die Arbeit meiner Frau ist anstrengender als meine, da oft auch "körperlich" und hinsichtlich der Verantwortung auch stressiger.

Abends und am Wochenende muss meune Frau auch noch forschen, wenn sie Aussicht auf Verlängerung ihres stets befristeten Vertrages oder gar perspektivisch mal eine Oberarztstelle möchte.

Insgesamt arbeite ich bei MBB also eher weniger als meine Frau und verdiene deutlich mehr.

Mittelfristig ist die Aussicht ambivalent. Meine Frau hat gute Karten auf eine OA-Stelle, da würde sie, je nach Vertrag (Tarif oder AT) sowie je nach (Ruf-)Dienstbelastung, Poolbeteilung u.ä. gut 100-120k verdienen. Also immer noch nicht mein Gehalt matchen. Dafür kann bei mir bei jeder Beförderungsrunde Schluss sein, aber ich würde hoffen, in der Industrie schon weiterhin sechsstellig zu verdienen.

Langfristig könnte meine Frau sich niederlassen (sehr hohes Gehalt, aber auch sehr hohe Investition erforderlich). Die Tätigkeit als Arzt "lohnt" meines Ermessens nach aber wirklich nur selbstständig.

Die meisten unserer Ärztefreunde beschweren sich tendenziell aber nicht über das Gehalt, sondern über die Arbeitsbelastung.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Erinnert irgendwie an verbeamtete Lehrer. Die denken auch meist, in der freien Wirtschaft würden sie erheblich mehr verdienen und natürlich auch weniger arbeiten müssen.

WiWi Gast schrieb am 06.04.2023:

Die einzigen, die sagen, dass Ärzte wenig verdienen, sind Ärzte selbst, die ausschließlich andere Ärzte in der Familie und im Bekanntenkreis haben und denken, dass "die bei BMW" alle 200k bei 35h verdienen. Also klassischer Fall von "das Gras ist auf der anderen Seite grüner".

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Timtimtim

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Weiß jemand, wie es bei Bundeswehr-Ärzten (Sanitätsoffizieren) lifestyle-technisch aussieht? Die bekommen ja ihre Besoldung, können während der Dienstzeit noch 2 mal wöchentlich zum Sport (laut dem Karriereberater, mit dem ich gesprochen habe) und da kann man jeden gekrümmten Finger außerhalb der regulären Dienstzeit dokumentieren (Stichwort Beamten-ähnliches Verhältnis, man hat sich für 17 Jahre verpflichtet und kann natürlich auf sein Recht beharren und jede Überstunde aufschreiben, sollte es dazu beispielsweise in einem Bundeswehrkrankenhaus kommen).
Nachteile: für die ersten 17 Jahre ist keine Selbstständigkeit drin + willst du einen vollständigen Facharzt (also außerhalb des Allgemeinmediziners) erwerben, musst du dich für 2 Jahre+ länger verpflichten und deinen Fachrichtungswunsch ggf. anpassen (die Bundeswehr bildet nur aus, was sie auch wirklich braucht). Von der grundsätzlichen Bereitschaft, später ins Ausland zu gehen, eventuell ins Kriegsgebiet, will ich hier gar nicht anfangen.

Für mich irgendwie dennoch ein Super-Deal, vor allem, wenn man bedenkt, während des Studiums gibt es von Anfang an 2k netto, Steigerung im Studium auf ca. 2.5k netto und Berufseinstieg mit Approbation A13 (allerdings ohne PKV, da freie Heilfürsorge; sprich man steht mit seiner 42h Woche (abzüglich Dienstsport) schon mal von Anfang an deutlich besser dar, als der hier im Forum oft angepriesene Lehrer:) ). Beförderung A14 teilweise noch während der Assistenzarztzeit (de.wikipedia.org/wiki/Oberstabsarzt), am Ende der 17 jährigen Verpflichtungszeit realistische Chance auf A15. Immer Bedenken, die PKV fällt hierbei weg.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 06.04.2023:

Meine Frau ist Assistenzärztin im 4. Weiterbildungsjahr an einer Uniklinik.

Sie verdient ohne Dienste ca. 3400€ netto. Mit Diensten sind es eher 3800-4000.

Ich selbst arbeite genau so lange bei MBB und verdiene inzwischen das Doppelte.

Arbeitszeiten meiner Frau: Montag - Freitag 8:00-18:00 - da ist schon die übliche obligatorische, inoffizielle Überstunde drin. Hinzu kommen Dienste (im Schnitt 4 pro Monat), bei denen sie sich 24h in der Klinik aufhalten muss - einmal pro Monat ist ein solcher Dienst an einem Samstag oder Sonntag. Am Wochenende kommen oft Visitendienste dazu (4h, etwa jedes 2. Wochenende ein Tag), mit denen Minusstunden ausgeglichen werden, die durch irgendeine mir nicht nachvollziehbare Berechnung der geleisteten Arbeitszeit entstehen.

Die Arbeit meiner Frau ist anstrengender als meine, da oft auch "körperlich" und hinsichtlich der Verantwortung auch stressiger.

Abends und am Wochenende muss meune Frau auch noch forschen, wenn sie Aussicht auf Verlängerung ihres stets befristeten Vertrages oder gar perspektivisch mal eine Oberarztstelle möchte.

Insgesamt arbeite ich bei MBB also eher weniger als meine Frau und verdiene deutlich mehr.

Mittelfristig ist die Aussicht ambivalent. Meine Frau hat gute Karten auf eine OA-Stelle, da würde sie, je nach Vertrag (Tarif oder AT) sowie je nach (Ruf-)Dienstbelastung, Poolbeteilung u.ä. gut 100-120k verdienen. Also immer noch nicht mein Gehalt matchen. Dafür kann bei mir bei jeder Beförderungsrunde Schluss sein, aber ich würde hoffen, in der Industrie schon weiterhin sechsstellig zu verdienen.

Langfristig könnte meine Frau sich niederlassen (sehr hohes Gehalt, aber auch sehr hohe Investition erforderlich). Die Tätigkeit als Arzt "lohnt" meines Ermessens nach aber wirklich nur selbstständig.

Die meisten unserer Ärztefreunde beschweren sich tendenziell aber nicht über das Gehalt, sondern über die Arbeitsbelastung.

Dass Du mit 160.000 Jahresbruttogehalt aber nicht die Norm bist, ist dir klar?

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Naja, Biologen, Chemiker und Physiker haben auch eine lange Ausbildung, da Promotion obligatorisch ist und die verdienen auch nicht mehr. Biologen sind sogar richtige Hungerleider. Promotion im Bereich Chemie und Physik ist im Gegensatz zu Medizinern lang und anspruchsvoll. Für die Promotion bekommen Chemiker auch häufig nur halbe odder Eindrittelstellen.

Insofern alles relativ... ;)

WiWi Gast schrieb am 06.04.2023:

Ich bin selbst Medizinstudentin und kenne den von dir beschriebenen Unmut unter Ärzten aus erster Hand durch diverse Praktika im Krankenhaus. Der Lohn ist absolut gesehen und losgelöst von der zu erbringenden Leistung recht gut. Für die Dauer und Intensität der Ausbildung, die damit verbundenen unbezahlten Praktika (PJ+Famulaturen+Pflegepraktika+Blockpraktika -> ca. 20 Monate) und der Verantwortung ist das Gehalt jedoch nicht wirklich überdurchschnittlich.
Dazu kommen eine teils unglaubliche(!) Missachtung des Arbeitsschutzgesetzes durch Arbeitgeber, regelhaft unbezahlte Überstunden, befristete Arbeitsverträge, Schicht- und Wochenendarbeit und mögliche Einschränkungen bei der Ortswahl nach Studiumsabschluss.
Es ist im Großen und Ganzen also nicht nur das Geld selbst, sondern vor allem die Kombination aus vielen Faktoren, die schlussendlich zur entsprechenden Unzufriedenheit führt und viele Menschen, die wirklich Freude am Beruf hätten, desillusioniert - gerade wenn ein Großteil des eigenen Freundeskreises 35-40h aus dem Home-Office arbeitet und dabei noch mehr Gehalt bekommt.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Es ist nur noch schwer erträglich. Die Mediziner sind in Deutschland der mit sehr großem Abstand (auch vor Rechtsanwälten, Steuerberatern u.a.) im Durchschnitt bestverdienendste Berufsstand. Die Verdienste ärztlicher Erbringer von Sozialleistungen (90% der ärztlichen Leistungen sind Leistungen der Sozialversicherung nach dem SGB V) erreichen Einkommen, von denen die meisten „händeringend gesuchten“ Akademiker träumen. Und zwar auch im Vergleich unter Selbständigen. Es arbeiten auch nicht alle Ärzte 90 Stunden die Woche. Woher kommt diese urbane Legende? Es stimmt: Die Einkommen sind auch unter Ärzten ungleich verteilt. Das liegt aber an der Honorarverteilung, welche die Ärzteschaft selbst vornimmt (und die selbst die Fachärzte bevorzugt). Und dieser Befund ungleicher Verteilung unterscheidet sich nicht von anderen Berufsständen. Es gibt im Gesundheitswesen 1000 ungelöste Probleme (insbesondere eine Bürokratie und Vorschriften zum Wahnsinnigwerden). Keines davon hat mit dem Einkommen von Ärzten zu tun. Die Politik geht wieder und wieder der zugegeben exzellent arbeitenden Ärztelobby unter Cheflobbyist Montgomery ohne triftigen Grund auf den Leim.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Tim schrieb am 06.04.2023:

Weiß jemand, wie es bei Bundeswehr-Ärzten (Sanitätsoffizieren) lifestyle-technisch aussieht? Die bekommen ja ihre Besoldung, können während der Dienstzeit noch 2 mal wöchentlich zum Sport (laut dem Karriereberater, mit dem ich gesprochen habe) und da kann man jeden gekrümmten Finger außerhalb der regulären Dienstzeit dokumentieren (Stichwort Beamten-ähnliches Verhältnis, man hat sich für 17 Jahre verpflichtet und kann natürlich auf sein Recht beharren und jede Überstunde aufschreiben, sollte es dazu beispielsweise in einem Bundeswehrkrankenhaus kommen).
Nachteile: für die ersten 17 Jahre ist keine Selbstständigkeit drin + willst du einen vollständigen Facharzt (also außerhalb des Allgemeinmediziners) erwerben, musst du dich für 2 Jahre+ länger verpflichten und deinen Fachrichtungswunsch ggf. anpassen (die Bundeswehr bildet nur aus, was sie auch wirklich braucht). Von der grundsätzlichen Bereitschaft, später ins Ausland zu gehen, eventuell ins Kriegsgebiet, will ich hier gar nicht anfangen.

Für mich irgendwie dennoch ein Super-Deal, vor allem, wenn man bedenkt, während des Studiums gibt es von Anfang an 2k netto, Steigerung im Studium auf ca. 2.5k netto und Berufseinstieg mit Approbation A13 (allerdings ohne PKV, da freie Heilfürsorge; sprich man steht mit seiner 42h Woche (abzüglich Dienstsport) schon mal von Anfang an deutlich besser dar, als der hier im Forum oft angepriesene Lehrer:) ). Beförderung A14 teilweise noch während der Assistenzarztzeit (de.wikipedia.org/wiki/Oberstabsarzt), am Ende der 17 jährigen Verpflichtungszeit realistische Chance auf A15. Immer Bedenken, die PKV fällt hierbei weg.

Work-Life Balance ist als SanOffz besser als bei zivilen Ärzten. ABER, man muss (zzgl. zu dem was du bereits zum Thema Facharzt richtigerweise angesprochen hast) folgendes beachten: Man ist trotz allem ZUERST Soldat und in der Verwendung eben Arzt. Das bedeutet vor allem als Arzt eine Bereitschaft, mit dem Wesen seiner Aufgabe im Reinen zu sein, nämlich in erster Linie für den Erhalt und die Wiederherstellung der Kampfkraft der eigenen Truppe veranwortlich zu sein. Bei der Bundeswehr geht die Gesundheit eben nicht über alles, sondern ist gewissermassen Mittel zum Zweck.

Wer damit keine Probleme hat, für den kann es aber denke ich eine super Sache sein. Neben dem bereits angesprochenen auch die Möglichkeit ein vielfältiges Spektrum an interessanten Tätigkeiten, zB als Bordarzt, Fliegerarzt, Taucharzt, angegliedert an spezialisierte Kräfte.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Fairerweise müsste man aber noch folgende zwei Faktoren einpreisen:

  • Es gibt keine Arbeitslosigkeit und kein Problem eine Stelle als Arzt zu finden wenn man nicht allzu wählerisch ist. Von der allgemeinen wirtschaftlichen Situation bist du nicht betroffen.

  • Du hast im Prinzip ein Handwerk gelernt das sich überall auf der Welt anwenden lässt.
antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Ein Nettoeinkommen von 6000 Euro, davon träumen andere Akademiker und die haben auch so lange studiert und machen ihre Weiterbildungen, arbeiten sehr viel. Dazu kommt, dass sie für ihre Einzahlungen in das Versorgungswerk ungefähr doppelt so viel für jeden eingezahlten Euro herausbekommen wie in der Rentenversicherung. Warum dürfen sie sich aus der Solidargemeinschaft ausklinken? Verstehen Sie mich nicht falsch, ich gönne jedem, der gute Arbeit leistet, ein gutes und auch sehr gutes Gehalt. Aber der Lobbyismus der Ärzte auch gegen andere Berufsgruppen ist einfach überbordend und unangemessen. Montgomery gehört für seinen grenzwertigen Lobbyismus ins Gefängnis.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 06.04.2023:

Meine Frau ist Assistenzärztin im 4. Weiterbildungsjahr an einer Uniklinik.

Sie verdient ohne Dienste ca. 3400€ netto. Mit Diensten sind es eher 3800-4000.

Ich selbst arbeite genau so lange bei MBB und verdiene inzwischen das Doppelte.

Arbeitszeiten meiner Frau: Montag - Freitag 8:00-18:00 - da ist schon die übliche obligatorische, inoffizielle Überstunde drin. Hinzu kommen Dienste (im Schnitt 4 pro Monat), bei denen sie sich 24h in der Klinik aufhalten muss - einmal pro Monat ist ein solcher Dienst an einem Samstag oder Sonntag. Am Wochenende kommen oft Visitendienste dazu (4h, etwa jedes 2. Wochenende ein Tag), mit denen Minusstunden ausgeglichen werden, die durch irgendeine mir nicht nachvollziehbare Berechnung der geleisteten Arbeitszeit entstehen.

Die Arbeit meiner Frau ist anstrengender als meine, da oft auch "körperlich" und hinsichtlich der Verantwortung auch stressiger.

Abends und am Wochenende muss meune Frau auch noch forschen, wenn sie Aussicht auf Verlängerung ihres stets befristeten Vertrages oder gar perspektivisch mal eine Oberarztstelle möchte.

Insgesamt arbeite ich bei MBB also eher weniger als meine Frau und verdiene deutlich mehr.

Mittelfristig ist die Aussicht ambivalent. Meine Frau hat gute Karten auf eine OA-Stelle, da würde sie, je nach Vertrag (Tarif oder AT) sowie je nach (Ruf-)Dienstbelastung, Poolbeteilung u.ä. gut 100-120k verdienen. Also immer noch nicht mein Gehalt matchen. Dafür kann bei mir bei jeder Beförderungsrunde Schluss sein, aber ich würde hoffen, in der Industrie schon weiterhin sechsstellig zu verdienen.

Langfristig könnte meine Frau sich niederlassen (sehr hohes Gehalt, aber auch sehr hohe Investition erforderlich). Die Tätigkeit als Arzt "lohnt" meines Ermessens nach aber wirklich nur selbstständig.

Die meisten unserer Ärztefreunde beschweren sich tendenziell aber nicht über das Gehalt, sondern über die Arbeitsbelastung.

Sehr guter Post!

Absolut gesehen verdienen Ärzte nicht schlecht. Relativ gesehen zur Arbeitszeit, Arbeitsbelastung und Vorbildung schon eher mittelmäßig bis zur eigenen Praxis.

Die Tarife gehen bis zum leitenden Oberarzt und schon das ist auch eine Karrierestufe, die nicht jeder schafft. Schon für eine normale OA-Stelle muss man kämpfen, wie der Vorposter es ja auch sagt.

Tarif für Fachärzte mit viel Berufserfahrung endet bei 104k in 2023. Tarif für leitende OA geht bis 139k.

Teilweise kommen Zuschläge dazu, aber die sind auch hart verdient (Nachtdienste, 24h-Dienste, ...).

Im IGM-Konzern mit 80% HO kann man als Fachkraft die 104k des Facharzts sicher nahezu matchen, gleiches gilt für IGM Teamleiter im Vergleich zum leitenden Oberarzt.

Reinerträge je Praxisinhaber von 160k-215k, je nach Fachrichtung (Ausnahmen gibt es, klar!), klingen schon besser. Man muss beachten, dass hier AG-Anteile selbst getragen werden und der Kredit für die Praxisübernahme hier nicht enthalten ist, der geht ebenfalls zusätzlich ab.

Es ist eine selbständige Tätigkeit, hier wäre es interessant zu wissen, was bspw. ein selbständiger Steuerberater mit 10-20 Angestellten als Praxisinhaber verdient. Vergleichbar? Mehr? Weniger?

Wie der Vorposter schon gezeigt hat, bei MBB verdient man mehr. Und mit dem obligatorischen 1,0er Abi hatte man auch gute Chancen bei MBB.

Andererseits verdient der leitende OA deutlich mehr als der Abteilungsleiter in einem KMU. Alles eine Frage der Perspektive.

antworten
Gambio

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Naja, man muss wohl ein wenig differenzieren.

Nach einigen Jahren erwirtschaften Kinderärzte in eigener Praxis durchschnittl. einen Gewinn von (Stand wohl 2017) über 170.000 € p.a., heute wohl mehr. Ob da die Privatversicherten schon drin sind, weiß ich nicht. Das ist doch schon ganz anständig. Von Unterbezahlung kann da keine Rede sein.

Ich weiß, dass die Honorarverteilung der Ärzte nicht fair ist (Radiologen gegen oft mit einer halben Mio. Gewinn oder mehr nach Hause). Da muss die Ärzteschaft aber auch selbst ran.
Die Vergütungs-Bürokratie ist eine Vollkatastrophe (Verteilungsmaßstäbe, Regresse, Verfahren). Absolut betrachtet ist aber genug Geld im Topf. Dabei bleibe ich.
Von dem Argument der angeblichen Umsonst-Behandlung halte ich nichts. Es ist - wie überall - eine Mischkalkulation. Mancher Mandant (z.B.) eines Anwaltes oder StB kommt für sein Pauschalhonorar sieben Mal vorbei und "muss" zehn Mal telefonieren, der andere kommt 1x Mal und dann ist Ruhe.

www.zeit.de/gesundheit/2023-01/aerzte-kinder-behandlungen-mehr-geld

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Wenn Gehalt dein Grund in die Bundeswehr ist dann solltest du es lassen.
Das Heer ist nicht zu unterschätzen.
Alleine der „Lifestyle“ ein ganz anderer als in jedem anderen Beruf, dazu die noch deutlichere härtere Hirarchie als m schon im Krankenhaus durch das Soldat sein.

Immer bewusst machen dass man immer zuerst Soldat ist und dann Arzt.
Dazu kommen ja noch weitere Verpflichtungen bei Facharztausbildung (nochmal 3-5 Jahre) sonst wird das nichts mit der Selbständigkeit nach Austritt.
Viele meiner Kollegen waren beim Bund als Ärzte, viele haben es gemocht und sind dankbar um die Ausbildung wie Gehalt, andere haben es gehasst und den Verein bis heute.

Keine einfache Entscheidung. Und vor allem keine die wegen des Gehalts getroffen werden sollte.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 06.04.2023:

WiWi Gast schrieb am 06.04.2023:

Wenn du den Verdienst in Relation zur Arbeitszeit siehst, dann hat der IGM Ponyhof die Nase vorne.

Arzt im Krankenhaus = Schichtdienst 24/7

Facharzt in Praxis (angestellt) = Schichtdienst ohne Nachtdienst, ohne Sonntagsarbeit (zumindest in einigen Fachrichtungen.

Facharzt mit eigener Praxis = Facharzt angestellt + Unternehmer

Natürlich ist im letzten Fall der Verdienst besonders gut, aber eben auch die Arbeitszeiten und der Damit verbundene Stress.

Was für ein Schwachsinn, sorry. Ein normaler Arzt in der Praxis hat ~6 Dienste im Monat. Nix Schichtdienst 24/7. Ja in Ausnahmefällen auch mal mehr, der Schnitt macht 5-6 Dienste im Monat.

  1. Es ging ums KH und nicht um die Praxis.
  2. Klar haben Ärzte 24h Dienste.
  3. Klar haben sie Schichtdienst.
  4. Klar wird dieser an jedem Tag des Jahres gemacht.
  5. Nein, nicht ein Arzt arbeitet 24h jeden Tag im Jahr.
  6. Ich hoffe, dass ist klarer geworden, nicht dass einfach gestrickte Menschen wieder nicht Durchblicken, wie die 24/7 zu verstehen sind.

Angestellter Facharzt in Praxis macht Schichtdienst? Hä? Ohne Sonntagsarbeit? Weißt du überhaupt was Schichtdienst ist? Keine Facharzt-Praxis hat Samstags oder Sonntags auf oder hat Schichten.

Falsch. Nachprüfen und besser informieren.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 06.04.2023:

Meine Frau ist Assistenzärztin im 4. Weiterbildungsjahr an einer Uniklinik.

Sie verdient ohne Dienste ca. 3400€ netto. Mit Diensten sind es eher 3800-4000.

Ich selbst arbeite genau so lange bei MBB und verdiene inzwischen das Doppelte.

Arbeitszeiten meiner Frau: Montag - Freitag 8:00-18:00 - da ist schon die übliche obligatorische, inoffizielle Überstunde drin. Hinzu kommen Dienste (im Schnitt 4 pro Monat), bei denen sie sich 24h in der Klinik aufhalten muss - einmal pro Monat ist ein solcher Dienst an einem Samstag oder Sonntag. Am Wochenende kommen oft Visitendienste dazu (4h, etwa jedes 2. Wochenende ein Tag), mit denen Minusstunden ausgeglichen werden, die durch irgendeine mir nicht nachvollziehbare Berechnung der geleisteten Arbeitszeit entstehen.

Die Arbeit meiner Frau ist anstrengender als meine, da oft auch "körperlich" und hinsichtlich der Verantwortung auch stressiger.

Abends und am Wochenende muss meune Frau auch noch forschen, wenn sie Aussicht auf Verlängerung ihres stets befristeten Vertrages oder gar perspektivisch mal eine Oberarztstelle möchte.

Insgesamt arbeite ich bei MBB also eher weniger als meine Frau und verdiene deutlich mehr.

Mittelfristig ist die Aussicht ambivalent. Meine Frau hat gute Karten auf eine OA-Stelle, da würde sie, je nach Vertrag (Tarif oder AT) sowie je nach (Ruf-)Dienstbelastung, Poolbeteilung u.ä. gut 100-120k verdienen. Also immer noch nicht mein Gehalt matchen. Dafür kann bei mir bei jeder Beförderungsrunde Schluss sein, aber ich würde hoffen, in der Industrie schon weiterhin sechsstellig zu verdienen.

Langfristig könnte meine Frau sich niederlassen (sehr hohes Gehalt, aber auch sehr hohe Investition erforderlich). Die Tätigkeit als Arzt "lohnt" meines Ermessens nach aber wirklich nur selbstständig.

Die meisten unserer Ärztefreunde beschweren sich tendenziell aber nicht über das Gehalt, sondern über die Arbeitsbelastung.

Sehr guter Post!

Absolut gesehen verdienen Ärzte nicht schlecht. Relativ gesehen zur Arbeitszeit, Arbeitsbelastung und Vorbildung schon eher mittelmäßig bis zur eigenen Praxis.

Die Tarife gehen bis zum leitenden Oberarzt und schon das ist auch eine Karrierestufe, die nicht jeder schafft. Schon für eine normale OA-Stelle muss man kämpfen, wie der Vorposter es ja auch sagt.

Tarif für Fachärzte mit viel Berufserfahrung endet bei 104k in 2023. Tarif für leitende OA geht bis 139k.

Teilweise kommen Zuschläge dazu, aber die sind auch hart verdient (Nachtdienste, 24h-Dienste, ...).

Im IGM-Konzern mit 80% HO kann man als Fachkraft die 104k des Facharzts sicher nahezu matchen, gleiches gilt für IGM Teamleiter im Vergleich zum leitenden Oberarzt.

Reinerträge je Praxisinhaber von 160k-215k, je nach Fachrichtung (Ausnahmen gibt es, klar!), klingen schon besser. Man muss beachten, dass hier AG-Anteile selbst getragen werden und der Kredit für die Praxisübernahme hier nicht enthalten ist, der geht ebenfalls zusätzlich ab.

Es ist eine selbständige Tätigkeit, hier wäre es interessant zu wissen, was bspw. ein selbständiger Steuerberater mit 10-20 Angestellten als Praxisinhaber verdient. Vergleichbar? Mehr? Weniger?

Wie der Vorposter schon gezeigt hat, bei MBB verdient man mehr. Und mit dem obligatorischen 1,0er Abi hatte man auch gute Chancen bei MBB.

Andererseits verdient der leitende OA deutlich mehr als der Abteilungsleiter in einem KMU. Alles eine Frage der Perspektive.

Die Chance, dass man nach dem Studium ein Platz an der Klinik bekommt ist viel viel größer als mit sehr guten BWL Abschluss bei MBB reinzukommen. Der Vergleich hinkt total.
Außerdem verdient man nur bei einem Bruchteil der IGM die 100 k, weil nicht jeder gleichen Zusatzleistungen zahlt, IGM hin oder her. Zumal der IGM Tarif im Süden viel höher dotiert ist.
Nebenbei gesagt, die Ausbildung zum Steuerberater ist auch ein sehr langer weg oder gar zum Wirtschaftsprüfer.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 06.04.2023:

Meine Frau ist Assistenzärztin im 4. Weiterbildungsjahr an einer Uniklinik.

Sie verdient ohne Dienste ca. 3400€ netto. Mit Diensten sind es eher 3800-4000.

Ich selbst arbeite genau so lange bei MBB und verdiene inzwischen das Doppelte.

Arbeitszeiten meiner Frau: Montag - Freitag 8:00-18:00 - da ist schon die übliche obligatorische, inoffizielle Überstunde drin. Hinzu kommen Dienste (im Schnitt 4 pro Monat), bei denen sie sich 24h in der Klinik aufhalten muss - einmal pro Monat ist ein solcher Dienst an einem Samstag oder Sonntag. Am Wochenende kommen oft Visitendienste dazu (4h, etwa jedes 2. Wochenende ein Tag), mit denen Minusstunden ausgeglichen werden, die durch irgendeine mir nicht nachvollziehbare Berechnung der geleisteten Arbeitszeit entstehen.

Die Arbeit meiner Frau ist anstrengender als meine, da oft auch "körperlich" und hinsichtlich der Verantwortung auch stressiger.

Abends und am Wochenende muss meune Frau auch noch forschen, wenn sie Aussicht auf Verlängerung ihres stets befristeten Vertrages oder gar perspektivisch mal eine Oberarztstelle möchte.

Insgesamt arbeite ich bei MBB also eher weniger als meine Frau und verdiene deutlich mehr.

Mittelfristig ist die Aussicht ambivalent. Meine Frau hat gute Karten auf eine OA-Stelle, da würde sie, je nach Vertrag (Tarif oder AT) sowie je nach (Ruf-)Dienstbelastung, Poolbeteilung u.ä. gut 100-120k verdienen. Also immer noch nicht mein Gehalt matchen. Dafür kann bei mir bei jeder Beförderungsrunde Schluss sein, aber ich würde hoffen, in der Industrie schon weiterhin sechsstellig zu verdienen.

Langfristig könnte meine Frau sich niederlassen (sehr hohes Gehalt, aber auch sehr hohe Investition erforderlich). Die Tätigkeit als Arzt "lohnt" meines Ermessens nach aber wirklich nur selbstständig.

Die meisten unserer Ärztefreunde beschweren sich tendenziell aber nicht über das Gehalt, sondern über die Arbeitsbelastung.

Sehr guter Post!

Absolut gesehen verdienen Ärzte nicht schlecht. Relativ gesehen zur Arbeitszeit, Arbeitsbelastung und Vorbildung schon eher mittelmäßig bis zur eigenen Praxis.

Die Tarife gehen bis zum leitenden Oberarzt und schon das ist auch eine Karrierestufe, die nicht jeder schafft. Schon für eine normale OA-Stelle muss man kämpfen, wie der Vorposter es ja auch sagt.

Tarif für Fachärzte mit viel Berufserfahrung endet bei 104k in 2023. Tarif für leitende OA geht bis 139k.

Teilweise kommen Zuschläge dazu, aber die sind auch hart verdient (Nachtdienste, 24h-Dienste, ...).

Im IGM-Konzern mit 80% HO kann man als Fachkraft die 104k des Facharzts sicher nahezu matchen, gleiches gilt für IGM Teamleiter im Vergleich zum leitenden Oberarzt.

Reinerträge je Praxisinhaber von 160k-215k, je nach Fachrichtung (Ausnahmen gibt es, klar!), klingen schon besser. Man muss beachten, dass hier AG-Anteile selbst getragen werden und der Kredit für die Praxisübernahme hier nicht enthalten ist, der geht ebenfalls zusätzlich ab.

Es ist eine selbständige Tätigkeit, hier wäre es interessant zu wissen, was bspw. ein selbständiger Steuerberater mit 10-20 Angestellten als Praxisinhaber verdient. Vergleichbar? Mehr? Weniger?

Wie der Vorposter schon gezeigt hat, bei MBB verdient man mehr. Und mit dem obligatorischen 1,0er Abi hatte man auch gute Chancen bei MBB.

Andererseits verdient der leitende OA deutlich mehr als der Abteilungsleiter in einem KMU. Alles eine Frage der Perspektive.

Die Chance, dass man nach dem Studium ein Platz an der Klinik bekommt ist viel viel größer als mit sehr guten BWL Abschluss bei MBB reinzukommen. Der Vergleich hinkt total.
Außerdem verdient man nur bei einem Bruchteil der IGM die 100 k, weil nicht jeder gleichen Zusatzleistungen zahlt, IGM hin oder her. Zumal der IGM Tarif im Süden viel höher dotiert ist.
Nebenbei gesagt, die Ausbildung zum Steuerberater ist auch ein sehr langer weg oder gar zum Wirtschaftsprüfer.

Ein normaler BWL-Job ist nicht mit dem Arztberuf vergleichbar. Ich sehe es ja an meiner Frau und anderen Ärztefreunden.

Einen BWL-Studienplatz zu bekommen ist übrigens viel leichter als ein Platz in Medizin. Die Selektion geht bei Medizin viel früher im Funnel los.

Dieser weinerliche Neid-Gefasel von manchen BWLern hier ist wirklich kaum erträglich.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Übrigens Chapeau an den Helden weiter oben, der sich darüber echauffiert, dass die ach-so-hohen Arztgehälter ja aus Sozialgeldern finanziert seien:

Was meinst du, was mit Arztgehältern passieren würde, wenn man sie dem freien Markt überlassen würde? Keine Sozialversicherung mehr, keine staatliche Deckelung der Honorare, ein Patient zahlt, was Angebot und Nachfrage ergeben, und wenn er sich krankenversichern möchte muss er für die Versicherung Marktpreise zahlen.

Die staatliche Regulierung DRÜCKT die Ärztegehälter. Einem (de facto) vergesellschafteten Beruf vorzuhalten, aus Gesellschaftsmitteln bezahlt zu werden, ist mehr als frech.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 07.04.2023:

Meine Frau ist Assistenzärztin im 4. Weiterbildungsjahr an einer Uniklinik.

Sie verdient ohne Dienste ca. 3400€ netto. Mit Diensten sind es eher 3800-4000.

Ich selbst arbeite genau so lange bei MBB und verdiene inzwischen das Doppelte.

Arbeitszeiten meiner Frau: Montag - Freitag 8:00-18:00 - da ist schon die übliche obligatorische, inoffizielle Überstunde drin. Hinzu kommen Dienste (im Schnitt 4 pro Monat), bei denen sie sich 24h in der Klinik aufhalten muss - einmal pro Monat ist ein solcher Dienst an einem Samstag oder Sonntag. Am Wochenende kommen oft Visitendienste dazu (4h, etwa jedes 2. Wochenende ein Tag), mit denen Minusstunden ausgeglichen werden, die durch irgendeine mir nicht nachvollziehbare Berechnung der geleisteten Arbeitszeit entstehen.

Die Arbeit meiner Frau ist anstrengender als meine, da oft auch "körperlich" und hinsichtlich der Verantwortung auch stressiger.

Abends und am Wochenende muss meune Frau auch noch forschen, wenn sie Aussicht auf Verlängerung ihres stets befristeten Vertrages oder gar perspektivisch mal eine Oberarztstelle möchte.

Insgesamt arbeite ich bei MBB also eher weniger als meine Frau und verdiene deutlich mehr.

Mittelfristig ist die Aussicht ambivalent. Meine Frau hat gute Karten auf eine OA-Stelle, da würde sie, je nach Vertrag (Tarif oder AT) sowie je nach (Ruf-)Dienstbelastung, Poolbeteilung u.ä. gut 100-120k verdienen. Also immer noch nicht mein Gehalt matchen. Dafür kann bei mir bei jeder Beförderungsrunde Schluss sein, aber ich würde hoffen, in der Industrie schon weiterhin sechsstellig zu verdienen.

Langfristig könnte meine Frau sich niederlassen (sehr hohes Gehalt, aber auch sehr hohe Investition erforderlich). Die Tätigkeit als Arzt "lohnt" meines Ermessens nach aber wirklich nur selbstständig.

Die meisten unserer Ärztefreunde beschweren sich tendenziell aber nicht über das Gehalt, sondern über die Arbeitsbelastung.

Sehr guter Post!

Absolut gesehen verdienen Ärzte nicht schlecht. Relativ gesehen zur Arbeitszeit, Arbeitsbelastung und Vorbildung schon eher mittelmäßig bis zur eigenen Praxis.

Die Tarife gehen bis zum leitenden Oberarzt und schon das ist auch eine Karrierestufe, die nicht jeder schafft. Schon für eine normale OA-Stelle muss man kämpfen, wie der Vorposter es ja auch sagt.

Tarif für Fachärzte mit viel Berufserfahrung endet bei 104k in 2023. Tarif für leitende OA geht bis 139k.

Teilweise kommen Zuschläge dazu, aber die sind auch hart verdient (Nachtdienste, 24h-Dienste, ...).

Im IGM-Konzern mit 80% HO kann man als Fachkraft die 104k des Facharzts sicher nahezu matchen, gleiches gilt für IGM Teamleiter im Vergleich zum leitenden Oberarzt.

Reinerträge je Praxisinhaber von 160k-215k, je nach Fachrichtung (Ausnahmen gibt es, klar!), klingen schon besser. Man muss beachten, dass hier AG-Anteile selbst getragen werden und der Kredit für die Praxisübernahme hier nicht enthalten ist, der geht ebenfalls zusätzlich ab.

Es ist eine selbständige Tätigkeit, hier wäre es interessant zu wissen, was bspw. ein selbständiger Steuerberater mit 10-20 Angestellten als Praxisinhaber verdient. Vergleichbar? Mehr? Weniger?

Wie der Vorposter schon gezeigt hat, bei MBB verdient man mehr. Und mit dem obligatorischen 1,0er Abi hatte man auch gute Chancen bei MBB.

Andererseits verdient der leitende OA deutlich mehr als der Abteilungsleiter in einem KMU. Alles eine Frage der Perspektive.

Die Chance, dass man nach dem Studium ein Platz an der Klinik bekommt ist viel viel größer als mit sehr guten BWL Abschluss bei MBB reinzukommen. Der Vergleich hinkt total.
Außerdem verdient man nur bei einem Bruchteil der IGM die 100 k, weil nicht jeder gleichen Zusatzleistungen zahlt, IGM hin oder her. Zumal der IGM Tarif im Süden viel höher dotiert ist.
Nebenbei gesagt, die Ausbildung zum Steuerberater ist auch ein sehr langer weg oder gar zum Wirtschaftsprüfer.

Ein normaler BWL-Job ist nicht mit dem Arztberuf vergleichbar. Ich sehe es ja an meiner Frau und anderen Ärztefreunden.

Einen BWL-Studienplatz zu bekommen ist übrigens viel leichter als ein Platz in Medizin. Die Selektion geht bei Medizin viel früher im Funnel los.

Dieser weinerliche Neid-Gefasel von manchen BWLern hier ist wirklich kaum erträglich.

Es gibt etliche mit Wartesemester oder die in Ungarn etc. studieren. Nach deiner Denke müsste man die Psychologiestudenten auch in den Topf werfen, wenn nur das Abi als Filter anzusehen ist. Der Abschluss als Mediziner ist längst nicht so entscheidend wie bei Jura und in der BWL, also dein Vergleich hinkt. Nimmst du die 5% BWLer in der Spitze, dann musst du auch die 5 % in der Medizin nehmen. Lächerlich, alle Mediziner, mit den Besten in der BWL zu vergleichen.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 06.04.2023:

Im Anschluss kannst du 5 Jahre als Assistenzarzt arbeiten. Da verdient man zwar auch schon je nach Fachrichtung und "Lehrjahr" ganz gut (so zwischen 4,6k-6k Brutto) wird aber auch nicht reich und muss sich mit schlechten Arbeitsbedingungen rumschlagen.

In der Assistenzarzt Zeit wird nicht nach Fachrichtung entschieden

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Ich kann den Unmut von Ärzten schon verstehen. Meine Freundin und ich haben gleichzeitig mit dem Studium angefangen.

Ich hab „nur“ BWL gemacht und war nach 3 Jahren Bachelor und 1.5 Jahren Master in UK fertig mit dem Studium und bin dann für drei Jahre bei BCG gewesen und jetzt seit zwei Jahren in einem US Konzern in der Strategie. Meine Freundin ist erst vor 6 Monaten endlich mit der gesagten Ausbildung + Praktika durch gewesen (in Summe als 9.5 Jahre und 5 Jahre später als ich).

Sie verdient jetzt etwa um die 80k EUR pro Jahr und musste absurde Schichten schieben, die weit mehr Arbeit sind als zu meiner Zeit im Consulting. Dazu habe ich direkt nach dem Studium auch 80k verdient und bin mittlerweile im Bereich von 140-150k + Aktien.

Wenn ich jetzt noch die Verantwortung vergleiche, die sie trägt und die ich tragen mit meinen PowerPoint Folien (überspitzt gesagt), dann verstehe ich den Unmut von Ärzten schon: sehr lange Ausbildung, teils extreme Schichten und ein relativ schlechtes Gehalt (nicht absolutes Gehalt) und einiges an Gehalt, welches man aufholen muss

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 07.04.2023:

Ich kann den Unmut von Ärzten schon verstehen. Meine Freundin und ich haben gleichzeitig mit dem Studium angefangen.

Du vergleichst hier halt die Top 1% WiWi mit dem Durchschnittsarzt. Wenn deine Freundin deshalb unzufrieden ist, hat sie keinerlei Reakitätssinn. Das ist das gleiche Thema wie bei Lehrern.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Merke dir eins: Ärzte und Lehrer jammern immer

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 07.04.2023:

Meine Frau ist Assistenzärztin im 4. Weiterbildungsjahr an einer Uniklinik.

Sie verdient ohne Dienste ca. 3400€ netto. Mit Diensten sind es eher 3800-4000.

Ich selbst arbeite genau so lange bei MBB und verdiene inzwischen das Doppelte.

Arbeitszeiten meiner Frau: Montag - Freitag 8:00-18:00 - da ist schon die übliche obligatorische, inoffizielle Überstunde drin. Hinzu kommen Dienste (im Schnitt 4 pro Monat), bei denen sie sich 24h in der Klinik aufhalten muss - einmal pro Monat ist ein solcher Dienst an einem Samstag oder Sonntag. Am Wochenende kommen oft Visitendienste dazu (4h, etwa jedes 2. Wochenende ein Tag), mit denen Minusstunden ausgeglichen werden, die durch irgendeine mir nicht nachvollziehbare Berechnung der geleisteten Arbeitszeit entstehen.

Die Arbeit meiner Frau ist anstrengender als meine, da oft auch "körperlich" und hinsichtlich der Verantwortung auch stressiger.

Abends und am Wochenende muss meune Frau auch noch forschen, wenn sie Aussicht auf Verlängerung ihres stets befristeten Vertrages oder gar perspektivisch mal eine Oberarztstelle möchte.

Insgesamt arbeite ich bei MBB also eher weniger als meine Frau und verdiene deutlich mehr.

Mittelfristig ist die Aussicht ambivalent. Meine Frau hat gute Karten auf eine OA-Stelle, da würde sie, je nach Vertrag (Tarif oder AT) sowie je nach (Ruf-)Dienstbelastung, Poolbeteilung u.ä. gut 100-120k verdienen. Also immer noch nicht mein Gehalt matchen. Dafür kann bei mir bei jeder Beförderungsrunde Schluss sein, aber ich würde hoffen, in der Industrie schon weiterhin sechsstellig zu verdienen.

Langfristig könnte meine Frau sich niederlassen (sehr hohes Gehalt, aber auch sehr hohe Investition erforderlich). Die Tätigkeit als Arzt "lohnt" meines Ermessens nach aber wirklich nur selbstständig.

Die meisten unserer Ärztefreunde beschweren sich tendenziell aber nicht über das Gehalt, sondern über die Arbeitsbelastung.

Sehr guter Post!

Absolut gesehen verdienen Ärzte nicht schlecht. Relativ gesehen zur Arbeitszeit, Arbeitsbelastung und Vorbildung schon eher mittelmäßig bis zur eigenen Praxis.

Die Tarife gehen bis zum leitenden Oberarzt und schon das ist auch eine Karrierestufe, die nicht jeder schafft. Schon für eine normale OA-Stelle muss man kämpfen, wie der Vorposter es ja auch sagt.

Tarif für Fachärzte mit viel Berufserfahrung endet bei 104k in 2023. Tarif für leitende OA geht bis 139k.

Teilweise kommen Zuschläge dazu, aber die sind auch hart verdient (Nachtdienste, 24h-Dienste, ...).

Im IGM-Konzern mit 80% HO kann man als Fachkraft die 104k des Facharzts sicher nahezu matchen, gleiches gilt für IGM Teamleiter im Vergleich zum leitenden Oberarzt.

Reinerträge je Praxisinhaber von 160k-215k, je nach Fachrichtung (Ausnahmen gibt es, klar!), klingen schon besser. Man muss beachten, dass hier AG-Anteile selbst getragen werden und der Kredit für die Praxisübernahme hier nicht enthalten ist, der geht ebenfalls zusätzlich ab.

Es ist eine selbständige Tätigkeit, hier wäre es interessant zu wissen, was bspw. ein selbständiger Steuerberater mit 10-20 Angestellten als Praxisinhaber verdient. Vergleichbar? Mehr? Weniger?

Wie der Vorposter schon gezeigt hat, bei MBB verdient man mehr. Und mit dem obligatorischen 1,0er Abi hatte man auch gute Chancen bei MBB.

Andererseits verdient der leitende OA deutlich mehr als der Abteilungsleiter in einem KMU. Alles eine Frage der Perspektive.

Die Chance, dass man nach dem Studium ein Platz an der Klinik bekommt ist viel viel größer als mit sehr guten BWL Abschluss bei MBB reinzukommen. Der Vergleich hinkt total.
Außerdem verdient man nur bei einem Bruchteil der IGM die 100 k, weil nicht jeder gleichen Zusatzleistungen zahlt, IGM hin oder her. Zumal der IGM Tarif im Süden viel höher dotiert ist.
Nebenbei gesagt, die Ausbildung zum Steuerberater ist auch ein sehr langer weg oder gar zum Wirtschaftsprüfer.

Ein normaler BWL-Job ist nicht mit dem Arztberuf vergleichbar. Ich sehe es ja an meiner Frau und anderen Ärztefreunden.

Einen BWL-Studienplatz zu bekommen ist übrigens viel leichter als ein Platz in Medizin. Die Selektion geht bei Medizin viel früher im Funnel los.

Dieser weinerliche Neid-Gefasel von manchen BWLern hier ist wirklich kaum erträglich.

Es gibt etliche mit Wartesemester oder die in Ungarn etc. studieren. Nach deiner Denke müsste man die Psychologiestudenten auch in den Topf werfen, wenn nur das Abi als Filter anzusehen ist. Der Abschluss als Mediziner ist längst nicht so entscheidend wie bei Jura und in der BWL, also dein Vergleich hinkt. Nimmst du die 5% BWLer in der Spitze, dann musst du auch die 5 % in der Medizin nehmen. Lächerlich, alle Mediziner, mit den Besten in der BWL zu vergleichen.

Nö.
Jemand, der in Deutschland Medizin studiert, hat mit Sicherheit ein Abi von 1,5 oder besser, in der Regel um 1,0.
Diese Leute wären auch in BWL unter den besten gewesen.

Ausnahmen wie Ungarn betreffen eine kleine Minderheit. Und selbst die hätten auch an die FS gekonnt.

Davon abgesehen, diese Notendiskussion ist kindisch. Die Gesellschaft vergütet Leistung nicht nach Noten.

Ärzte an Kliniken leisten ein absurdes Arbeitspensum mit Nacht- und Schichtdiensten, selbst als Oberarzt mit Rufbereitschaften rund um die Ohr. Und DAFÜR verdienen sie zu wenig, weil hinsichtlich der Arbeitsbelastung vergleichbare Jobs (MBB, Grosskanzleien) einfach deutlich besser zahlen.
Ein OA-Gehalt ist auch als motivierter BWLer gut planbar erreichbar, ohne Nacht- und Wochendienstschichten. Vor allem mit 7, 8 Jahren Berufserfahrung, die ein OA Minimum mitbringt. Und bei diesem Gehalt ist halt für >90% der Klinikärzte Schluss.

In der Niederlassung ist das Bild ein anderes. Aber solange Kassensitze Handelsware von PE-Häusern sind wird es auch als junger Arzt immer schwerer, sich niederzulassen. Zumal man erst einmal eine mittlere sechsstellige Summe auf den Tisch legen muss und das Risiko eines Unternehmers trägt.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 07.04.2023:

Ich kann den Unmut von Ärzten schon verstehen. Meine Freundin und ich haben gleichzeitig mit dem Studium angefangen.

Ich hab „nur“ BWL gemacht und war nach 3 Jahren Bachelor und 1.5 Jahren Master in UK fertig mit dem Studium und bin dann für drei Jahre bei BCG gewesen und jetzt seit zwei Jahren in einem US Konzern in der Strategie. Meine Freundin ist erst vor 6 Monaten endlich mit der gesagten Ausbildung + Praktika durch gewesen (in Summe als 9.5 Jahre und 5 Jahre später als ich).

Sie verdient jetzt etwa um die 80k EUR pro Jahr und musste absurde Schichten schieben, die weit mehr Arbeit sind als zu meiner Zeit im Consulting. Dazu habe ich direkt nach dem Studium auch 80k verdient und bin mittlerweile im Bereich von 140-150k + Aktien.

Wenn ich jetzt noch die Verantwortung vergleiche, die sie trägt und die ich tragen mit meinen PowerPoint Folien (überspitzt gesagt), dann verstehe ich den Unmut von Ärzten schon: sehr lange Ausbildung, teils extreme Schichten und ein relativ schlechtes Gehalt (nicht absolutes Gehalt) und einiges an Gehalt, welches man aufholen muss

Sofern sie halbwegs gesund bleibt, wird sie aber ab jetzt immer einen gut bis sehr gut bezahlten Job haben oder sehr gute Chancen auf eine erfolgreiche Selbstständigkeit. Wenn man Medizin studiert, weiß man vorher, dass man mit 21 weniger verdienen wird als ein Fliesenleger und mit 24 weniger als ein Bachelor im Controlling einer KMU.

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass eine Menge Leute Unmut empfinden, wenn sie nicht 30 finanziell unabhängig sind und nur noch für den Kauf einer Yacht arbeiten müssen. Mann muss aber verstehen, dass man als Akademiker fast immer den Großteil des Lebenseinkommens ab 40 verdienen wird und nicht davor.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 07.04.2023:

Ich kann den Unmut von Ärzten schon verstehen. Meine Freundin und ich haben gleichzeitig mit dem Studium angefangen.

Ich hab „nur“ BWL gemacht und war nach 3 Jahren Bachelor und 1.5 Jahren Master in UK fertig mit dem Studium und bin dann für drei Jahre bei BCG gewesen und jetzt seit zwei Jahren in einem US Konzern in der Strategie. Meine Freundin ist erst vor 6 Monaten endlich mit der gesagten Ausbildung + Praktika durch gewesen (in Summe als 9.5 Jahre und 5 Jahre später als ich).

Sie verdient jetzt etwa um die 80k EUR pro Jahr und musste absurde Schichten schieben, die weit mehr Arbeit sind als zu meiner Zeit im Consulting. Dazu habe ich direkt nach dem Studium auch 80k verdient und bin mittlerweile im Bereich von 140-150k + Aktien.

Wenn ich jetzt noch die Verantwortung vergleiche, die sie trägt und die ich tragen mit meinen PowerPoint Folien (überspitzt gesagt), dann verstehe ich den Unmut von Ärzten schon: sehr lange Ausbildung, teils extreme Schichten und ein relativ schlechtes Gehalt (nicht absolutes Gehalt) und einiges an Gehalt, welches man aufholen muss

Sofern sie halbwegs gesund bleibt, wird sie aber ab jetzt immer einen gut bis sehr gut bezahlten Job haben oder sehr gute Chancen auf eine erfolgreiche Selbstständigkeit. Wenn man Medizin studiert, weiß man vorher, dass man mit 21 weniger verdienen wird als ein Fliesenleger und mit 24 weniger als ein Bachelor im Controlling einer KMU.

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass eine Menge Leute Unmut empfinden, wenn sie nicht 30 finanziell unabhängig sind und nur noch für den Kauf einer Yacht arbeiten müssen. Mann muss aber verstehen, dass man als Akademiker fast immer den Großteil des Lebenseinkommens ab 40 verdienen wird und nicht davor.

Bin nochmal der Ehemann der Ärztin oben.

Es geht, meinem Gefühl nach, 3/4 Ärzten nur sekunär um ihr Gehalt, sondern primär um die Arbeitsbedingungen. Und die sind unterirdisch.

Am Rande: Woher nehmen eigentlich die BWLer oben die Gewissheit, dass sie Oberärzte geworden wären, wenn sie in der freien Wirtschaft für sich schon die erste AT-Stufe für unrealistisch halten? OA wird auch längst nicht jeder...der Funnel dahin sind Abi <1,3/1,5, Medizinstudium (nicht intellektuell, aber irre lernaufwendig), 5-8 Jahre Facharztweiterbildung mit Nacht- und Wochenendarbeit und ein paar Jahre ein guter Job als Facharzt oder Funktionsoberarzt. Würdet ihr euch in eurem BWL-Job ähnlich reinhängen...aber ich glaube, das ist ein Kampf gegen Windmühlen.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Immer das geile IGM, Disneyland, Konzernbeamte, 35h die Woche Eier schaukeln...
Ich habe mich davon auch blenden lassen, ist ja auch einer der Arbeitgeber hier in der Region.
Ja den 35h Vertrag habe ich bekommen und vielleicht kann ich die ganzen Überstunden auch mal wieder abbauen, weil keiner hier arbeitet 35h.
Ja mit einem 40er Vertrag wäre ich ganz knapp an den 100k, mit der Tariferhöhung nächstes Jahr würde ich die knacken. Bin als Info mit >10 Jahren BE aber auch am ende des Tarifs eingestiegen. Und da ich nur einen 35er Vertrag habe, sind es dann doch "nur" 87k€.
Dafür soll ich dann aber auch bitte 10+ Projekte gleichzeitig managen, Freitag nachmittags noch schnell eine Folie für die Managementpräsentation am Montag, Termine mit Asia morgens um 8 und um 18 Uhr fangen die mit Nafta an.
Der Abteilungsleiter erwähnt in jedem Quartalsmeeting, dass auch der Samstag offiziell bei uns ein Arbeitstag ist und da gearbeitet werden darf.
Nebenbei wird eröffnet, dass wir mal wieder sparen müssen und die Budgets eingefroren sind, daher gibt es so gut wie keine Erhöhungen der Leistungszulage und die ganzen offenen Stellen sind gestrichen. Für meine Projekte waren 5 FTE vorgesehen, ich muss es weitere alleine machen, die Deadlines werden nicht aufgehoben.
Ist mit >100k Mitarbeiter auch nicht gerade ne Hinterhofbutze und klar gibt es auch einen BR, aber der ist nicht sonderlich hilfreich für die Leute in den letzten Tarifstufen.

IGM ist auch mehr schein als sein.

antworten
Gambio

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 07.04.2023:

Merke dir eins: Ärzte und Lehrer jammern immer

Eben. Es nervt. Deutsche Ärzte sind hinter der Schweiz und den USA in Deutschland am besten bezahlt. Auf Platz 3 der Weltrangliste. Preisbereinigt vielleicht sogar noch vor den Schweizern. Und dann immer dieses Rumgeweine und Gestöhne... rückratlose Jammerlappen.

antworten
Gambio

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 07.04.2023:

Ärzte an Kliniken leisten ein absurdes Arbeitspensum mit Nacht- und Schichtdiensten, selbst als Oberarzt mit Rufbereitschaften rund um die Ohr. Und DAFÜR verdienen sie zu wenig, weil hinsichtlich der Arbeitsbelastung vergleichbare Jobs (MBB, Grosskanzleien) einfach deutlich besser zahlen.

Immer dieses absurde Märchen vom versklavten Arzt, der unter Peitschenhieben seine 90 Stunden pro Woche arbeitet und dann erschöpft zu Hause kollabiert. Die Propaganda des Marburger Bundes und des Herrn Montgomery reicht bis in diese Forum.

"Für einen Arzt sind die Arbeitszeiten in Deutschland durch das Arbeitszeitgesetz (ArbZG) geregelt. Konkret ist hier festgelegt, dass die Arbeitszeit für einen Klinikarzt über das Jahr verteilt durchschnittlich maximal 48 Stunden in der Woche betragen darf." -
www.berliner-sparkasse.de/fi/home/ratgeber/ratgeber-heilberufe/alltag/fokus-arzt-arbeitszeiten-in-der-klinik.html#:~:text=F%C3%BCr%20einen%20Arzt%20sind%20die,in%20der%20Woche%20betragen%20darf.

https://www.kbv.de/html/1150_29996.php

80 Stunden pro Woche sind Bullshit. Der Durchschnitt arbeitet ca. 52 Stunden pro Woche. Unsubstantiierte Behauptungen der Ärzte-Lobbyisten sollten strafrechtlich verfolgt werden. Es kann ja nicht sein, dass Unwahrheiten verbreitet werden.

MBB und Großkanzleien sind aber nicht die Regel, sondern die Ausnahme. Ihr vergleicht hier immer den Durchschnittsarzt mit den oberen 0,1% anderer Akademiker.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 07.04.2023:

Ich kann den Unmut von Ärzten schon verstehen. Meine Freundin und ich haben gleichzeitig mit dem Studium angefangen.

Du vergleichst hier halt die Top 1% WiWi mit dem Durchschnittsarzt. Wenn deine Freundin deshalb unzufrieden ist, hat sie keinerlei Reakitätssinn. Das ist das gleiche Thema wie bei Lehrern.

Das passiert tatsächlich recht häufig. Meine Freundin ist auch Ärztin und "jammert" über mein Gehalt + meine WLB. Ich bin als Trainee bei einem großen Konzern eingestiegen und da AT übernommen worden. Da war viel Glück dabei dass die Stelle frei wurde etc., bin jetzt mit 3 Jahren BE bei dem Konzern bei 83k fix + 8,3k Bonus, arbeite 4-5 Tage die Woche aus dem HO und schaffe mein Pensum locker innerhalb einer 40h Woche.

Das vergleicht sie permanent mit sich: "Nach 3 Jahren verdiene ich nicht annähernd wie du, arbeite eher 60h und habt 6 Nachtdienste im Monat" - dass andere Wiwi Absolventen nach 3 Jahren BE bei 45-55k liegen und trotzdem 40h aufwärts arbeiten, wird da gerne übersehen.

Dasselbe mit meinen Lehrerkollegen in der Mannschaft, die haben 3,5k netto und vergleichen sich nur mit mir "was hätte ich in der Wirtschaft verdienen können", während der Rest der Mannschaft teils 1k netto weniger aufs Konto kriegt.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 07.04.2023:

Immer das geile IGM, Disneyland, Konzernbeamte, 35h die Woche Eier schaukeln...
Ich habe mich davon auch blenden lassen, ist ja auch einer der Arbeitgeber hier in der Region.
Ja den 35h Vertrag habe ich bekommen und vielleicht kann ich die ganzen Überstunden auch mal wieder abbauen, weil keiner hier arbeitet 35h.
Ja mit einem 40er Vertrag wäre ich ganz knapp an den 100k, mit der Tariferhöhung nächstes Jahr würde ich die knacken. Bin als Info mit >10 Jahren BE aber auch am ende des Tarifs eingestiegen. Und da ich nur einen 35er Vertrag habe, sind es dann doch "nur" 87k€.
Dafür soll ich dann aber auch bitte 10+ Projekte gleichzeitig managen, Freitag nachmittags noch schnell eine Folie für die Managementpräsentation am Montag, Termine mit Asia morgens um 8 und um 18 Uhr fangen die mit Nafta an.
Der Abteilungsleiter erwähnt in jedem Quartalsmeeting, dass auch der Samstag offiziell bei uns ein Arbeitstag ist und da gearbeitet werden darf.
Nebenbei wird eröffnet, dass wir mal wieder sparen müssen und die Budgets eingefroren sind, daher gibt es so gut wie keine Erhöhungen der Leistungszulage und die ganzen offenen Stellen sind gestrichen. Für meine Projekte waren 5 FTE vorgesehen, ich muss es weitere alleine machen, die Deadlines werden nicht aufgehoben.
Ist mit >100k Mitarbeiter auch nicht gerade ne Hinterhofbutze und klar gibt es auch einen BR, aber der ist nicht sonderlich hilfreich für die Leute in den letzten Tarifstufen.

IGM ist auch mehr schein als sein.

Arbeiten wir im selben Laden? ;)

Ich gebe meine Meinung auch mal zu der Thematik. Meine Freundin ist Radiologin in einer Klinik und ich Planer im Konzern.
Alles was mein Vorposter schreibt, kann ich nur unterschreiben. Der Druck wird immer größer und man soll aus immer weniger mehr hervorbringen. Durchschnittlich arbeite ich knapp 45 Wochenstunden bei vereinbarten 40. Die Bitte „bis Morgen“ Aufgaben nehmen überhand und es wird von einem erwartet, dass das Projekt vorderste Priorität hat. Das bedeutet, notfalls auch 4 Tage vor Ort beim Lieferanten, mitten in der Pampa, die Anlage 15 Stunden pro Tag Inbetriebnahme. Von solchen Spielereien dass die Ziel EG für Neueinstellungen einfach 1 EG abgestuft wird und der mittlerweile erbärmlichen Betriebsrente fange ich garnicht an. Es gibt Kollegen die werden mit 2000-3000€ Betriebsrente ausscheiden. Für Neueinstellungen unerreichbar. Der Betriebsrat ist ein Tiger ohne Gebiss.
Gehalt: Mit allem etwa 113k €.

Nun kommt der große Vorteil der Ärzte: Eine Karriere nach oben muss quasi verhindert werden durch aktives widersprechen. Die Beförderung mindestens zum Oberarzt ist ein Selbstläufer, wenn man es hinkriegt seinen eigenen Namen richtig zu schreiben. Durch akuten Mangel an wirklich gutem Personal kann man privat einiges für sich rausholen.
Aktuell ist die Dame als Funktionsoberärztin bei etwa 120k Jahresgehalt. Arbeitsbelastung dürfte bei etwa 55 Wochenstunden sein.
Natürlich belasten 12-14 Stunden Dienste einen ungemein und Nachts arbeiten muss einem liegen. Dazu die Verantwortung die man trägt sowie die ganze Scheiße an Niederschlägen die man live mitkriegt zerren am Geist.
Die Strapazen lohnen sich dann langsam aber sicher, sobald man Oberarzt ist. Die 200k sind langfristig sicher. Dazu kommt, dass die Ärzte nicht in die marode Rentenkasse einzahlen müssen und praktisch in jeder größeren Stadt der Welt sich einen Job aussuchen können. In der Regel sind die Gehälter durch Tarife gesichert und der Kreis an zukünftiger Konkurrenz durch Studienplätze stark reglementiert.

Hinzu kommt, dass das Einkommen deutlich erhöht werden kann, sofern man bereit ist noch am Wochenende ein wenig Extra Engagement einzubringen. Telemedizin, zusätzliche Schichten, Studienauswertungen, Dozentenstelle usw usw.
Bei mir als „normaler“ Angestellter ist die gläserne Decke erreicht mit der Ziel EG. Karriere darüber ist im Konzern reinstes Lotto.

Zusammengefasst: Die Zeit als Assistenzarzt ist sicherlich nochmal räudig und die Konzernler verdienen mehr. Man darf aber nicht vergessen, zum Konzern schaffen es die wenigsten. Ärzte verdienen alle gut. Langfristig geht man Richtung 200k und ab dann hat man gut lachen.

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Timtimtim

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Es sei ergänzend gesagt, in der Schweiz sind die Gehaltsaussichten mitunter deutlich attraktiver als in DE. Wenn man in einem steuergünstigen Kanton, wie Schwyz, lebt, lässt sich teilweise mehr sparen als man in DE netto verdienen würde, auch als Arzt.

Kurze Google Recherche ergibt: Durchschnittlich verdienen Assistenzärzte 110.000 CHF. (www.praktischarzt.ch/arzt/gehalt-arzt/)

9.167 CHF brutto sind im Kanton Schwyz (ledig, keine Kinder) 7.208 CHF netto. Davon abzuziehen ist z.B. noch die KV (200 CHF). Das macht 7.000 CHF.
Der Rechner nimmt gleich auch eine Schätzung der Lebenshaltungskosten vor, auf die ich mich nun jedoch nicht stützen werde.
(www.lohncomputer.ch/de/ergebnis/)

Allgemein lässt sich allerdings feststellen, dass das Preisniveau in der Schweiz etwa 56% höher ist, als in DE. Das ist natürlich immer auch in Abhängigkeit vom Standort und von den eigenen Positionen (Essen gehen ist beispielsweise unverhältnismäßig teurer) zu betrachten.

Der Assistenzarzt in DE verdient, beispielsweise nach TVÖD, etwa 4.800 - 6.400 € brutto (entsprechend der Tarifstufen z.b. an einem Uniklinikum).
Netto sind das 3.100 - 3.800 €.
Zulagen sind sowohl in DE als auch der Schweiz individuell zu berücksichtigen.

Angenommen, der Deutsche Arzt gibt monatlich 2.500 € aus und legt den Rest an. Damit kann man in den meisten Städten als Single wirklich gut von Leben für meine aktuellen Ansprüche.
Da müsste der Schweizer Arzt 3.900 CHF monatliche Ausgaben einplanen bei vergleichbaren Lebenshaltungskosten.
Der Schweizer kann hier also 7.000. - 3.900= 3.100 CHF sparen.

Zudem freut die Schweiz sich über zugewanderte Ärzte aus DE, böse Zungen behaupten gar, es würden gar bewusst weniger ausgebildet, um Kosten zu sparen und Nicht-Schweizer Ärzte anzulocken.

Natürlich will ich nicht beschönigen, dass man in der Schweiz zum Teil andere Verträge hat (20 Tage Ferien pro Jahr, ca. 50 Stunden Wochenarbeitszeit nach Vertrag etc.)

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Gambio schrieb am 07.04.2023:

Ärzte an Kliniken leisten ein absurdes Arbeitspensum mit Nacht- und Schichtdiensten, selbst als Oberarzt mit Rufbereitschaften rund um die Ohr. Und DAFÜR verdienen sie zu wenig, weil hinsichtlich der Arbeitsbelastung vergleichbare Jobs (MBB, Grosskanzleien) einfach deutlich besser zahlen.

Immer dieses absurde Märchen vom versklavten Arzt, der unter Peitschenhieben seine 90 Stunden pro Woche arbeitet und dann erschöpft zu Hause kollabiert. Die Propaganda des Marburger Bundes und des Herrn Montgomery reicht bis in diese Forum.

"Für einen Arzt sind die Arbeitszeiten in Deutschland durch das Arbeitszeitgesetz (ArbZG) geregelt. Konkret ist hier festgelegt, dass die Arbeitszeit für einen Klinikarzt über das Jahr verteilt durchschnittlich maximal 48 Stunden in der Woche betragen darf." -
www.berliner-sparkasse.de/fi/home/ratgeber/ratgeber-heilberufe/alltag/fokus-arzt-arbeitszeiten-in-der-klinik.html#:~:text=F%C3%BCr%20einen%20Arzt%20sind%20die,in%20der%20Woche%20betragen%20darf.

www.kbv.de/html/1150_29996.php

80 Stunden pro Woche sind Bullshit. Der Durchschnitt arbeitet ca. 52 Stunden pro Woche. Unsubstantiierte Behauptungen der Ärzte-Lobbyisten sollten strafrechtlich verfolgt werden. Es kann ja nicht sein, dass Unwahrheiten verbreitet werden.

MBB und Großkanzleien sind aber nicht die Regel, sondern die Ausnahme. Ihr vergleicht hier immer den Durchschnittsarzt mit den oberen 0,1% anderer Akademiker.

Die Tatsache, dass du keine Ahnung von der Realität hast, zeigt sich darin, dass du wirklich glaubst, dieses Gesetz würde in der Klinikrealität irgendjemanden interessieren.

Zu dem Vorposter, der die Diskrepanz zwischen dem Arbeitspensum eines Assistenzarztes und seiner eigenen 40h-Woche nicht versteht, sage ich lieber mal nichts.

Zu Verantwortung und Arbeitsintensität von Ärzten auch nicht.

Und weder MBB noch Grosskanzlei sind oberste 0,1% (lol).

Dieses Land braucht echt mal einen fetten Ärztestreik.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Gambio schrieb am 07.04.2023:

Merke dir eins: Ärzte und Lehrer jammern immer

Eben. Es nervt. Deutsche Ärzte sind hinter der Schweiz und den USA in Deutschland am besten bezahlt. Auf Platz 3 der Weltrangliste. Preisbereinigt vielleicht sogar noch vor den Schweizern. Und dann immer dieses Rumgeweine und Gestöhne... rückratlose Jammerlappen.

"Preisbereinigt vielleicht sogar noch vor den Schweizern."

Die Statistik möchte ich gerne sehen.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 07.04.2023:

Immer das geile IGM, Disneyland, Konzernbeamte, 35h die Woche Eier schaukeln...
Ich habe mich davon auch blenden lassen, ist ja auch einer der Arbeitgeber hier in der Region.
Ja den 35h Vertrag habe ich bekommen und vielleicht kann ich die ganzen Überstunden auch mal wieder abbauen, weil keiner hier arbeitet 35h.
Ja mit einem 40er Vertrag wäre ich ganz knapp an den 100k, mit der Tariferhöhung nächstes Jahr würde ich die knacken. Bin als Info mit >10 Jahren BE aber auch am ende des Tarifs eingestiegen. Und da ich nur einen 35er Vertrag habe, sind es dann doch "nur" 87k€.
Dafür soll ich dann aber auch bitte 10+ Projekte gleichzeitig managen, Freitag nachmittags noch schnell eine Folie für die Managementpräsentation am Montag, Termine mit Asia morgens um 8 und um 18 Uhr fangen die mit Nafta an.
Der Abteilungsleiter erwähnt in jedem Quartalsmeeting, dass auch der Samstag offiziell bei uns ein Arbeitstag ist und da gearbeitet werden darf.
Nebenbei wird eröffnet, dass wir mal wieder sparen müssen und die Budgets eingefroren sind, daher gibt es so gut wie keine Erhöhungen der Leistungszulage und die ganzen offenen Stellen sind gestrichen. Für meine Projekte waren 5 FTE vorgesehen, ich muss es weitere alleine machen, die Deadlines werden nicht aufgehoben.
Ist mit >100k Mitarbeiter auch nicht gerade ne Hinterhofbutze und klar gibt es auch einen BR, aber der ist nicht sonderlich hilfreich für die Leute in den letzten Tarifstufen.

IGM ist auch mehr schein als sein.

Klingt für mich nach dem typischen Gefasel von Möchtegern-Führungskräften, wo man einfach nickt und es ignoriert. Wobei du anscheinend im Projektmanagement arbeitest - ist halt auch ein blöder Beruf.

Wir haben auch eine junge Mutter als Projektleiterin mit AT-Gehalt. Die sagt selbst, in ihrem Vertrag stehen 40h - wenn sie 7 Uhr hier ist, ist sie zwischen 15 und 16 Uhr auch wieder weg. Konsequent.

Falls doch mal eine Überstunde möglich ist (Partner holt Kind ab), dann wird Freitag halt konsequent 13 oder 14 Uhr Schluss gemacht. Sie wird jetzt befördert.

Man darf das nicht alles ernst nehmen. Das beste Ergebnis abliefern, was eben in der regulären Arbeitszeit möglich ist. Mehr aber auch nicht.

Vor allem darf man niemals auf Sachen von Führungskräften eingehen, wie etwa, das sollten wir im Auge behalten usw. - sowas hat die Führungskraft selbst nach 5 Minuten vergessen. "We should follow up on that" bedeutet: Thema ist beendet, bitte nie wieder ansprechen.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Du siehst das einfach falsch herum: Das Gehalt, welches dir gezahlt wird, ist einfach nur absurd hoch und steht mutmaßlich in keinem Verhältnis zu der Arbeit die du leistest / dem gesellschaftlichen Mehrwert den sie bringt. Ärzte werden tatsächlich entsprechend ihrer Leistung / ihres Mehrwerts bezahlt, denn 4k netto in Klasse 1/4 als Assistenzarzt ist in Deutschland jedenfalls ein weit überdurchschnittliches Gehalt.

WiWi Gast schrieb am 07.04.2023:

Ich kann den Unmut von Ärzten schon verstehen. Meine Freundin und ich haben gleichzeitig mit dem Studium angefangen.

Ich hab „nur“ BWL gemacht und war nach 3 Jahren Bachelor und 1.5 Jahren Master in UK fertig mit dem Studium und bin dann für drei Jahre bei BCG gewesen und jetzt seit zwei Jahren in einem US Konzern in der Strategie. Meine Freundin ist erst vor 6 Monaten endlich mit der gesagten Ausbildung + Praktika durch gewesen (in Summe als 9.5 Jahre und 5 Jahre später als ich).

Sie verdient jetzt etwa um die 80k EUR pro Jahr und musste absurde Schichten schieben, die weit mehr Arbeit sind als zu meiner Zeit im Consulting. Dazu habe ich direkt nach dem Studium auch 80k verdient und bin mittlerweile im Bereich von 140-150k + Aktien.

Wenn ich jetzt noch die Verantwortung vergleiche, die sie trägt und die ich tragen mit meinen PowerPoint Folien (überspitzt gesagt), dann verstehe ich den Unmut von Ärzten schon: sehr lange Ausbildung, teils extreme Schichten und ein relativ schlechtes Gehalt (nicht absolutes Gehalt) und einiges an Gehalt, welches man aufholen muss

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 07.04.2023:

Du siehst das einfach falsch herum: Das Gehalt, welches dir gezahlt wird, ist einfach nur absurd hoch und steht mutmaßlich in keinem Verhältnis zu der Arbeit die du leistest / dem gesellschaftlichen Mehrwert den sie bringt.

Wir wollen jetzt nicht diese Diskussion in einem Wiwi-Forum lostreten. Das ist meinetwegen Gesellschaftskritik aber keine sachliche Argumentation zum Thema Gehalt von Ärzten.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

ich verstehe nicht warum hier immer nur über das gehalt gesprochen wird und warum dann immer wieder der IGM turbotrtainee/ team/ abteilungsleiter herangezogen wird oder gar der MBB consultant.

also erstens: Im allgemeinen gibt es keinen studiengang (ausser vielleicht jura für einigermaßen mittelgute absolventen) der einem, staatlich geschützt, ein derart planbares, hohes einkommen (in allen statistiken weit führend), mit möglichkeiten zur selbstständigkeit und der quasi ewigen arbeitsplatzsicherheit garantiert. und das auch noch NUR mit den tätigkeiten, die man im studium gelernt hat. staatlich geschützt durch limitierte studienplätze, limitierten arbeitsmarktzugang für ausländer,und natürlich durch allerhand sonderrechte 'tätigkeit XY darf NUR ein arzt machen' - obwohl es genauso gut ein pfleger tun könnte.

die tarife im arztberuf gehen weit über alle anderen tarife im öffentlichen dienst für alle anderen akademiker hinaus. wenn ich 5 jahre (statt 6 monate wie teilweise bei den medies) in physik promoviert habe, bekomme ich eben auch nur die E13 oder mit ein wenig glück die E14 und bin damit weit weg vom ärztegehalt trotz ähnlich langer ausbildung.

dazu fahren gefühlt alle chefärzte an unikliniken porsche weil sie irgendwelche sonderverträge haben die ihnen nebeneinkünfte in tlws millionenhöhe ermöglichen. in welchem anderen studienfach (wieder ausnahme jura) ist das für profs in deutschland in dieser breite der fall?.

zweitens: es zwingt ärzte niemand an der uniklinik zu arbeiten und forschung nebenbei zu machen. jedem arzt steht es frei ebenfalls zu MBB zu gehen oder in die pharmaindustrie oder zu IGM. sie tun es aber nicht. vermutlich nehmen sie die zugegebener maßen oft fragwürdigen arbeitsbedingungen an den kliniken hin um eben keinen elend langweiligen und oft sinnlosen mittelstands bullsh*t job bei IGM zu machen - ich kann es verstehen.

der punkt ist eben, dass andere fächer da nicht die wahl haben zwischen gelangweilt bei IGM sitzen und einem immernoch top bezahlten job, der das interesse befriedigt, spannend ist und etwas sinnvolles zur gesellschaft beiträgt. um mal beim physiker zu bleiben: wenn ich lust auf forschung in meinem fach habe, dann bleiben einem kaum arbeitsplätze in deutschland - und meist sind die vorhandenen dann auch noch weit weg von dem bezahlt was ärzte verdienen wollen. also versucht man eben in so einen IGM laden zu kommen - auch wenn es eben nicht der traumjob ist.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Ich bin der Poster von oben und frage mich gerade, wie du bestimmst, was der gesellschaftliche Mehrwert meiner Arbeit ist?

Kann natürlich sein, dass dieser nicht so hoch ist, aber warum kann es nicht auch einfach sein, dass Ärzte zu wenig verdienen und nicht, dass ich zu viel verdiene?

Denke das ist jetzt keine wirklich so pauschal zu beantwortende Frage

WiWi Gast schrieb am 07.04.2023:

Du siehst das einfach falsch herum: Das Gehalt, welches dir gezahlt wird, ist einfach nur absurd hoch und steht mutmaßlich in keinem Verhältnis zu der Arbeit die du leistest / dem gesellschaftlichen Mehrwert den sie bringt. Ärzte werden tatsächlich entsprechend ihrer Leistung / ihres Mehrwerts bezahlt, denn 4k netto in Klasse 1/4 als Assistenzarzt ist in Deutschland jedenfalls ein weit überdurchschnittliches Gehalt.

WiWi Gast schrieb am 07.04.2023:

Ich kann den Unmut von Ärzten schon verstehen. Meine Freundin und ich haben gleichzeitig mit dem Studium angefangen.

Ich hab „nur“ BWL gemacht und war nach 3 Jahren Bachelor und 1.5 Jahren Master in UK fertig mit dem Studium und bin dann für drei Jahre bei BCG gewesen und jetzt seit zwei Jahren in einem US Konzern in der Strategie. Meine Freundin ist erst vor 6 Monaten endlich mit der gesagten Ausbildung + Praktika durch gewesen (in Summe als 9.5 Jahre und 5 Jahre später als ich).

Sie verdient jetzt etwa um die 80k EUR pro Jahr und musste absurde Schichten schieben, die weit mehr Arbeit sind als zu meiner Zeit im Consulting. Dazu habe ich direkt nach dem Studium auch 80k verdient und bin mittlerweile im Bereich von 140-150k + Aktien.

Wenn ich jetzt noch die Verantwortung vergleiche, die sie trägt und die ich tragen mit meinen PowerPoint Folien (überspitzt gesagt), dann verstehe ich den Unmut von Ärzten schon: sehr lange Ausbildung, teils extreme Schichten und ein relativ schlechtes Gehalt (nicht absolutes Gehalt) und einiges an Gehalt, welches man aufholen muss

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 07.04.2023:

Klingt für mich nach dem typischen Gefasel von Möchtegern-Führungskräften, wo man einfach nickt und es ignoriert. Wobei du anscheinend im Projektmanagement arbeitest - ist halt auch ein blöder Beruf.

Wir haben auch eine junge Mutter als Projektleiterin mit AT-Gehalt. Die sagt selbst, in ihrem Vertrag stehen 40h - wenn sie 7 Uhr hier ist, ist sie zwischen 15 und 16 Uhr auch wieder weg. Konsequent.

Falls doch mal eine Überstunde möglich ist (Partner holt Kind ab), dann wird Freitag halt konsequent 13 oder 14 Uhr Schluss gemacht. Sie wird jetzt befördert.

Man darf das nicht alles ernst nehmen. Das beste Ergebnis abliefern, was eben in der regulären Arbeitszeit möglich ist. Mehr aber auch nicht.

Vor allem darf man niemals auf Sachen von Führungskräften eingehen, wie etwa, das sollten wir im Auge behalten usw. - sowas hat die Führungskraft selbst nach 5 Minuten vergessen. "We should follow up on that" bedeutet: Thema ist beendet, bitte nie wieder ansprechen.

Ich bin IT Product Owner, da hier Agile aber nicht funktioniert ist es eher der Technische Projektleiter.
Um 15 oder 16 Uhr kann ich noch nicht weg sein, die Meetings mit Nafta können frühestens um 17 oder 18 Uhr anfangen. Freitags sind Rekos bis 16 Uhr, da macht man nicht einfach mal früher Schluss.
AT gibt es bei uns praktisch nicht, weder im Projektmanagement, noch in der IT.
Bei mir gab es dieses Jahr nicht mal eine Erhöhung der LZ, und ich liege noch weit unter dem vorgegeben Durchschnitt, weil die Projekte ja regelmäßig die Deadlines und Budgets reisen (die das Management natürlich ohne mich beschlossen hat).
Hier im Konzern ist die Gefahr sich in den Burnout zu arbeiten fast noch höher, als in jedem KMU in dem ich vorher gearbeitet habe.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Warum ist deine Verantwortung so gering, sie ist halt wesentlich abstrakter, du gehörst zum Wirtschaftskreislauf, vielleicht gehörst du zu einem Technologiekonzern, von dem der technische Fortschritt abhängt (da gibt es Felder wie grüne Technologien, Medizintechnik). Von der Wirtschaft hängt halt die Zukunft eines Landes ab. Du bist einer von vielen. Die Verantwortung von Ärzten ist konkret, durchaus groß (auch wenn das meiste 08/15 ist). aber Ärzte haben mit technologischem Fortschritt auch nur sehr abstrakt etwas zu tun (machen die Bevölkerung gesund, damit die Wirtschaft läuft und die Bevölkerung gesund). Die Zukunft von einem Land oder dem Planeten hängt nicht von Ärzten ab. Leider sind Ingenieure, BWLer in Tech-konzernen und Wissenschaftler gerade hierzulande besonders schlecht, ihren Wert für das Land zu kommunizieren. Eigentlich sollten meines Erachtens eher als Commodity angesehen werden und die Leute in Forschungsabteilung mindestens das Doppelte vom Ärztetarif bekommen, damit das Land/Kontinent mal vorankommt. Länder wie China und andere kommende Länder haben das längst verstanden und sorgen vor allem im TEchsektor und R&D-Sektor für gute Bezahlung, alles andere ist in einer globalisierten Welt Selbstmord.

WiWi Gast schrieb am 07.04.2023:

Ich kann den Unmut von Ärzten schon verstehen. Meine Freundin und ich haben gleichzeitig mit dem Studium angefangen.

Ich hab „nur“ BWL gemacht und war nach 3 Jahren Bachelor und 1.5 Jahren Master in UK fertig mit dem Studium und bin dann für drei Jahre bei BCG gewesen und jetzt seit zwei Jahren in einem US Konzern in der Strategie. Meine Freundin ist erst vor 6 Monaten endlich mit der gesagten Ausbildung + Praktika durch gewesen (in Summe als 9.5 Jahre und 5 Jahre später als ich).

Sie verdient jetzt etwa um die 80k EUR pro Jahr und musste absurde Schichten schieben, die weit mehr Arbeit sind als zu meiner Zeit im Consulting. Dazu habe ich direkt nach dem Studium auch 80k verdient und bin mittlerweile im Bereich von 140-150k + Aktien.

Wenn ich jetzt noch die Verantwortung vergleiche, die sie trägt und die ich tragen mit meinen PowerPoint Folien (überspitzt gesagt), dann verstehe ich den Unmut von Ärzten schon: sehr lange Ausbildung, teils extreme Schichten und ein relativ schlechtes Gehalt (nicht absolutes Gehalt) und einiges an Gehalt, welches man aufholen muss

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 07.04.2023:

WiWi Gast schrieb am 07.04.2023:

Ich kann den Unmut von Ärzten schon verstehen. Meine Freundin und ich haben gleichzeitig mit dem Studium angefangen.

Ich hab „nur“ BWL gemacht und war nach 3 Jahren Bachelor und 1.5 Jahren Master in UK fertig mit dem Studium und bin dann für drei Jahre bei BCG gewesen und jetzt seit zwei Jahren in einem US Konzern in der Strategie. Meine Freundin ist erst vor 6 Monaten endlich mit der gesagten Ausbildung + Praktika durch gewesen (in Summe als 9.5 Jahre und 5 Jahre später als ich).

Sie verdient jetzt etwa um die 80k EUR pro Jahr und musste absurde Schichten schieben, die weit mehr Arbeit sind als zu meiner Zeit im Consulting. Dazu habe ich direkt nach dem Studium auch 80k verdient und bin mittlerweile im Bereich von 140-150k + Aktien.

Wenn ich jetzt noch die Verantwortung vergleiche, die sie trägt und die ich tragen mit meinen PowerPoint Folien (überspitzt gesagt), dann verstehe ich den Unmut von Ärzten schon: sehr lange Ausbildung, teils extreme Schichten und ein relativ schlechtes Gehalt (nicht absolutes Gehalt) und einiges an Gehalt, welches man aufholen muss

Sofern sie halbwegs gesund bleibt, wird sie aber ab jetzt immer einen gut bis sehr gut bezahlten Job haben oder sehr gute Chancen auf eine erfolgreiche Selbstständigkeit. Wenn man Medizin studiert, weiß man vorher, dass man mit 21 weniger verdienen wird als ein Fliesenleger und mit 24 weniger als ein Bachelor im Controlling einer KMU.

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass eine Menge Leute Unmut empfinden, wenn sie nicht 30 finanziell unabhängig sind und nur noch für den Kauf einer Yacht arbeiten müssen. Mann muss aber verstehen, dass man als Akademiker fast immer den Großteil des Lebenseinkommens ab 40 verdienen wird und nicht davor.

Bin nochmal der Ehemann der Ärztin oben.

Es geht, meinem Gefühl nach, 3/4 Ärzten nur sekunär um ihr Gehalt, sondern primär um die Arbeitsbedingungen. Und die sind unterirdisch.

Am Rande: Woher nehmen eigentlich die BWLer oben die Gewissheit, dass sie Oberärzte geworden wären, wenn sie in der freien Wirtschaft für sich schon die erste AT-Stufe für unrealistisch halten? OA wird auch längst nicht jeder...der Funnel dahin sind Abi <1,3/1,5, Medizinstudium (nicht intellektuell, aber irre lernaufwendig), 5-8 Jahre Facharztweiterbildung mit Nacht- und Wochenendarbeit und ein paar Jahre ein guter Job als Facharzt oder Funktionsoberarzt. Würdet ihr euch in eurem BWL-Job ähnlich reinhängen...aber ich glaube, das ist ein Kampf gegen Windmühlen.

Ich stimme dir völlig zu, dass man Ärzte nur beneiden sollte, wenn man auch deren Arbeitspensum gehen will. Da kann man sich auch den Arbeitstakt von niedergelassenen Ärzten angucken, bei denen Zeit wirklich Geld ist. Da soll ein Arzt idealerweise nie beschäftigungslos sein.

Andererseits habe ich noch nie gehört, dass Ärzteverbände eine massive Erhöhung der Ärztezahl fordern. Der relative Mangel an Ärzten sorgt für denn Stress während der Assistenzarzt-Zeit, aber hält andererseits die Gehälter in späteren Karriere-Abschnitten hoch.

antworten
Gambio

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 07.04.2023:

Gambio schrieb am 07.04.2023:

Ärzte an Kliniken leisten ein absurdes Arbeitspensum mit Nacht- und Schichtdiensten, selbst als Oberarzt mit Rufbereitschaften rund um die Ohr. Und DAFÜR verdienen sie zu wenig, weil hinsichtlich der Arbeitsbelastung vergleichbare Jobs (MBB, Grosskanzleien) einfach deutlich besser zahlen.

Immer dieses absurde Märchen vom versklavten Arzt, der unter Peitschenhieben seine 90 Stunden pro Woche arbeitet und dann erschöpft zu Hause kollabiert. Die Propaganda des Marburger Bundes und des Herrn Montgomery reicht bis in diese Forum.

"Für einen Arzt sind die Arbeitszeiten in Deutschland durch das Arbeitszeitgesetz (ArbZG) geregelt. Konkret ist hier festgelegt, dass die Arbeitszeit für einen Klinikarzt über das Jahr verteilt durchschnittlich maximal 48 Stunden in der Woche betragen darf." -
www.berliner-sparkasse.de/fi/home/ratgeber/ratgeber-heilberufe/alltag/fokus-arzt-arbeitszeiten-in-der-klinik.html#:~:text=F%C3%BCr%20einen%20Arzt%20sind%20die,in%20der%20Woche%20betragen%20darf.

www.kbv.de/html/1150_29996.php

80 Stunden pro Woche sind Bullshit. Der Durchschnitt arbeitet ca. 52 Stunden pro Woche. Unsubstantiierte Behauptungen der Ärzte-Lobbyisten sollten strafrechtlich verfolgt werden. Es kann ja nicht sein, dass Unwahrheiten verbreitet werden.

MBB und Großkanzleien sind aber nicht die Regel, sondern die Ausnahme. Ihr vergleicht hier immer den Durchschnittsarzt mit den oberen 0,1% anderer Akademiker.

Die Tatsache, dass du keine Ahnung von der Realität hast, zeigt sich darin, dass du wirklich glaubst, dieses Gesetz würde in der Klinikrealität irgendjemanden interessieren.

Zu dem Vorposter, der die Diskrepanz zwischen dem Arbeitspensum eines Assistenzarztes und seiner eigenen 40h-Woche nicht versteht, sage ich lieber mal nichts.

Zu Verantwortung und Arbeitsintensität von Ärzten auch nicht.

Und weder MBB noch Grosskanzlei sind oberste 0,1% (lol).

Dieses Land braucht echt mal einen fetten Ärztestreik.

Natürlich sind MBB und renommierte Großkanzlei das oberste 0,1%. Guck dir mal an wo die Durchschnitts- und Mediangehälter für MINT, BWLer und Juristen liegen...

Natürlich haben nur die Ärzte eine hohe Arbeitsintensität und Verantwortung. Das muss ich demnächst mal den Logistikfachkräften und Restaurantköchen und Bauarbeitern erzählen.

Ein Ärztestreik wird mit Knüppeln niedergeschlagen werden.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 08.04.2023:

Ich kann den Unmut von Ärzten schon verstehen. Meine Freundin und ich haben gleichzeitig mit dem Studium angefangen.

Ich hab „nur“ BWL gemacht und war nach 3 Jahren Bachelor und 1.5 Jahren Master in UK fertig mit dem Studium und bin dann für drei Jahre bei BCG gewesen und jetzt seit zwei Jahren in einem US Konzern in der Strategie. Meine Freundin ist erst vor 6 Monaten endlich mit der gesagten Ausbildung + Praktika durch gewesen (in Summe als 9.5 Jahre und 5 Jahre später als ich).

Sie verdient jetzt etwa um die 80k EUR pro Jahr und musste absurde Schichten schieben, die weit mehr Arbeit sind als zu meiner Zeit im Consulting. Dazu habe ich direkt nach dem Studium auch 80k verdient und bin mittlerweile im Bereich von 140-150k + Aktien.

Wenn ich jetzt noch die Verantwortung vergleiche, die sie trägt und die ich tragen mit meinen PowerPoint Folien (überspitzt gesagt), dann verstehe ich den Unmut von Ärzten schon: sehr lange Ausbildung, teils extreme Schichten und ein relativ schlechtes Gehalt (nicht absolutes Gehalt) und einiges an Gehalt, welches man aufholen muss

Sofern sie halbwegs gesund bleibt, wird sie aber ab jetzt immer einen gut bis sehr gut bezahlten Job haben oder sehr gute Chancen auf eine erfolgreiche Selbstständigkeit. Wenn man Medizin studiert, weiß man vorher, dass man mit 21 weniger verdienen wird als ein Fliesenleger und mit 24 weniger als ein Bachelor im Controlling einer KMU.

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass eine Menge Leute Unmut empfinden, wenn sie nicht 30 finanziell unabhängig sind und nur noch für den Kauf einer Yacht arbeiten müssen. Mann muss aber verstehen, dass man als Akademiker fast immer den Großteil des Lebenseinkommens ab 40 verdienen wird und nicht davor.

Bin nochmal der Ehemann der Ärztin oben.

Es geht, meinem Gefühl nach, 3/4 Ärzten nur sekunär um ihr Gehalt, sondern primär um die Arbeitsbedingungen. Und die sind unterirdisch.

Am Rande: Woher nehmen eigentlich die BWLer oben die Gewissheit, dass sie Oberärzte geworden wären, wenn sie in der freien Wirtschaft für sich schon die erste AT-Stufe für unrealistisch halten? OA wird auch längst nicht jeder...der Funnel dahin sind Abi <1,3/1,5, Medizinstudium (nicht intellektuell, aber irre lernaufwendig), 5-8 Jahre Facharztweiterbildung mit Nacht- und Wochenendarbeit und ein paar Jahre ein guter Job als Facharzt oder Funktionsoberarzt. Würdet ihr euch in eurem BWL-Job ähnlich reinhängen...aber ich glaube, das ist ein Kampf gegen Windmühlen.

Ich stimme dir völlig zu, dass man Ärzte nur beneiden sollte, wenn man auch deren Arbeitspensum gehen will. Da kann man sich auch den Arbeitstakt von niedergelassenen Ärzten angucken, bei denen Zeit wirklich Geld ist. Da soll ein Arzt idealerweise nie beschäftigungslos sein.

Andererseits habe ich noch nie gehört, dass Ärzteverbände eine massive Erhöhung der Ärztezahl fordern. Der relative Mangel an Ärzten sorgt für denn Stress während der Assistenzarzt-Zeit, aber hält andererseits die Gehälter in späteren Karriere-Abschnitten hoch.

Die meisten Fachärzte machen 2 Nachmittage die Woche zu, wo noch etwas Papierkram gemacht wird. An Überarbeitung leiden die sicher nicht.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 08.04.2023:

Ich kann den Unmut von Ärzten schon verstehen. Meine Freundin und ich haben gleichzeitig mit dem Studium angefangen.

Ich hab „nur“ BWL gemacht und war nach 3 Jahren Bachelor und 1.5 Jahren Master in UK fertig mit dem Studium und bin dann für drei Jahre bei BCG gewesen und jetzt seit zwei Jahren in einem US Konzern in der Strategie. Meine Freundin ist erst vor 6 Monaten endlich mit der gesagten Ausbildung + Praktika durch gewesen (in Summe als 9.5 Jahre und 5 Jahre später als ich).

Sie verdient jetzt etwa um die 80k EUR pro Jahr und musste absurde Schichten schieben, die weit mehr Arbeit sind als zu meiner Zeit im Consulting. Dazu habe ich direkt nach dem Studium auch 80k verdient und bin mittlerweile im Bereich von 140-150k + Aktien.

Wenn ich jetzt noch die Verantwortung vergleiche, die sie trägt und die ich tragen mit meinen PowerPoint Folien (überspitzt gesagt), dann verstehe ich den Unmut von Ärzten schon: sehr lange Ausbildung, teils extreme Schichten und ein relativ schlechtes Gehalt (nicht absolutes Gehalt) und einiges an Gehalt, welches man aufholen muss

Sofern sie halbwegs gesund bleibt, wird sie aber ab jetzt immer einen gut bis sehr gut bezahlten Job haben oder sehr gute Chancen auf eine erfolgreiche Selbstständigkeit. Wenn man Medizin studiert, weiß man vorher, dass man mit 21 weniger verdienen wird als ein Fliesenleger und mit 24 weniger als ein Bachelor im Controlling einer KMU.

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass eine Menge Leute Unmut empfinden, wenn sie nicht 30 finanziell unabhängig sind und nur noch für den Kauf einer Yacht arbeiten müssen. Mann muss aber verstehen, dass man als Akademiker fast immer den Großteil des Lebenseinkommens ab 40 verdienen wird und nicht davor.

Bin nochmal der Ehemann der Ärztin oben.

Es geht, meinem Gefühl nach, 3/4 Ärzten nur sekunär um ihr Gehalt, sondern primär um die Arbeitsbedingungen. Und die sind unterirdisch.

Am Rande: Woher nehmen eigentlich die BWLer oben die Gewissheit, dass sie Oberärzte geworden wären, wenn sie in der freien Wirtschaft für sich schon die erste AT-Stufe für unrealistisch halten? OA wird auch längst nicht jeder...der Funnel dahin sind Abi <1,3/1,5, Medizinstudium (nicht intellektuell, aber irre lernaufwendig), 5-8 Jahre Facharztweiterbildung mit Nacht- und Wochenendarbeit und ein paar Jahre ein guter Job als Facharzt oder Funktionsoberarzt. Würdet ihr euch in eurem BWL-Job ähnlich reinhängen...aber ich glaube, das ist ein Kampf gegen Windmühlen.

Ich stimme dir völlig zu, dass man Ärzte nur beneiden sollte, wenn man auch deren Arbeitspensum gehen will. Da kann man sich auch den Arbeitstakt von niedergelassenen Ärzten angucken, bei denen Zeit wirklich Geld ist. Da soll ein Arzt idealerweise nie beschäftigungslos sein.

Andererseits habe ich noch nie gehört, dass Ärzteverbände eine massive Erhöhung der Ärztezahl fordern. Der relative Mangel an Ärzten sorgt für denn Stress während der Assistenzarzt-Zeit, aber hält andererseits die Gehälter in späteren Karriere-Abschnitten hoch.

So funktioniert das System nicht: Im niedergelassenen Bereich hast du eine Begrenzung durch die KV-Sitze.

In der Klinik wirst du selbst als OA nach Tarif bezahlt.

Ausserdem fordern die Ärzteverbände durchaus "mehr Ärzte", die Ärztekammer hat zB im Mai 2022 in einer Stellungnahme mehr Studienplätze gefordert. Ausserdem werden regelmässig Erleichterung zur Anerkennung ausländischer Abschlüsse gefordert.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 08.04.2023:

Die meisten Fachärzte machen 2 Nachmittage die Woche zu, wo noch etwas Papierkram gemacht wird. An Überarbeitung leiden die sicher nicht.

Es geht hier um Klinikärzte :D Nicht um den Dermatologen um die Ecke.

Sich zu jedem Thema äußern zu müssen, obwohl man keine Ahnung hat, ist echt so eine BWL-Seuche.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

ärzte können doch selbst zu MBB gehen oder zu IGM oder in die pharmabranche und würden dort von den ach so tollen arbeitsbedingungen und den spannenden tätigkeiten profitieren. sie tun es aber nicht, weil sie eben gern einen wichtigen, spannenden, fachlich fordernden und verantwortungsvollen beruf haben, der ihnen bis ins hohe alter das mit abstand im schnitt beste gehalt unter allen akademikern garantiert.

kaum ein anderer absolvent hat diese freiheit. Biologen, chemiker, physiker,.. trotz langer und anstrengender promotion, arbeiten diese berufsgruppen fast immer fachfremd und verdienen im schnitt deutlich weniger als ärzte.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Ich kann das Potential beim Gehalt für Ärzte im Alter persönlich nicht abschätzen.

Aber wenn die Angaben hier einigermaßen stimmen sollten, dann mache ich lieber meinen entspannten AT-Job (kein Führungskraft) mit 130k, Firmenwagen und paar benefits, als Arzt zu werden.

Vielleicht übersehe ich da ein Exponentielles Wachstum beim Gehalt im Alter, aber ansonsten finde ich das Gesamtpaket von Ärzten im Vergleich sehr unattraktiv. Und das trotz deren Verantwortung

WiWi Gast schrieb am 09.04.2023:

ärzte können doch selbst zu MBB gehen oder zu IGM oder in die pharmabranche und würden dort von den ach so tollen arbeitsbedingungen und den spannenden tätigkeiten profitieren. sie tun es aber nicht, weil sie eben gern einen wichtigen, spannenden, fachlich fordernden und verantwortungsvollen beruf haben, der ihnen bis ins hohe alter das mit abstand im schnitt beste gehalt unter allen akademikern garantiert.

kaum ein anderer absolvent hat diese freiheit. Biologen, chemiker, physiker,.. trotz langer und anstrengender promotion, arbeiten diese berufsgruppen fast immer fachfremd und verdienen im schnitt deutlich weniger als ärzte.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 09.04.2023:

ärzte können doch selbst zu MBB gehen oder zu IGM oder in die pharmabranche und würden dort von den ach so tollen arbeitsbedingungen und den spannenden tätigkeiten profitieren. sie tun es aber nicht, weil sie eben gern einen wichtigen, spannenden, fachlich fordernden und verantwortungsvollen beruf haben, der ihnen bis ins hohe alter das mit abstand im schnitt beste gehalt unter allen akademikern garantiert.

kaum ein anderer absolvent hat diese freiheit. Biologen, chemiker, physiker,.. trotz langer und anstrengender promotion, arbeiten diese berufsgruppen fast immer fachfremd und verdienen im schnitt deutlich weniger als ärzte.

Richtig, Ärzte machen ihren Job häufig aus Idealismus und Begeisterung am Fach.

Ansonsten machst du denselben Denkfehler wie so viele Vorposter und glaubst. Ärzte was Arbeitsintensität- und zeit sowie Verantwortung angeht mit dem Durchschnittsakademiker vergleichen zu können.

Weder Biologen, noch Chemiker noch sonst irgendein anderer Beruf haut sich in 24h (!) Diensten die Nächte um die Ohren, in denen man in vielen Fachrichtungen durcharbeitet, aber die Arbeitszeit nicht anerkennt bekommt, weil es ja formal nur Bereitschaftsdienst ist.

Ich war irgendwann mal nicht mehr so idealistisch. Ich bin selbst als Arzt zu MBB gegangen nach mehreren Jahren im Krankenhaus. Ich hatte keine Lust mehr, mich von Vorgesetzten anschreien und von Patienten beleidigen zu lassen (ein paar der Vorposter kann ich mir bildlich vorstellen als Patienten - "ich zahle IHR GEHALT, sie MÜSSEN MICH JETZT BEHANDELN WIE ICH DAS WILL" - alles erlebt). Die Perspektive ist auch bescheiden, als Oberarzt verdient man kaum mehr als ein Master-Absolvent im Consulting (wenn man es nicht zu MBB schafft geht man halt zu S& oder OW und verdient sogar mehr - und ja, wenn man es wirklich will kriegt man das auch als BWLer auch hin, bei einer größeren Beratung anzufangen, das ist nicht 0,1% vorbehalten). Niederlassung? Viel Glück, einen Kassensitz zu finden, den haben in vielen Fächern schon die PE-Fonds aufgekauft. Vielleicht macht Herr Lauterbach dem bald ein Ende, aber ich kann mir das nicht so recht vorstellen.

Lächerlich, wie hier lauter Besserwisser schreiben, die keine Ahnung von der Realität in Krankenhäusern haben.

Nein, Arbeitszeitgesetze gelten im Krankenhaus genauso wenig wie im Consulting.

Nein, 3000 netto sind kein gutes Gehalt für jemanden mit Ausbildung und Arbeitsbelastung eines Mediziners.

Nein, man hat keine Garantie auf eine Oberarztstelle. Wird man perspektivisch nicht Oberarzt, wird man oft gegangen, weil Fachärzte den Kliniken zu teuer sind meist keine andere Arbeit machen als Weiterbildungsassistenten. Willst du OA werden kommt meist noch einiges an Zusatzarbeit neben der "offiziellen" Tätigkeit auf einen zu, etwa die Forschung, Kongresse, weitere Fortbildungen, die man fast ausnahmslos in seiner Freizeit macht. Ich hatte mehrere Erstautorenschaften (auch in aufwändigen, experimentellen Arbeiten), die ich ganz überwiegend in meiner Freizeit erarbeitet habe - ich wollte schließlich mal Oberarzt werden. Und da hieß es in meiner Klinik, dass man, wenn man zum FA die Habilitation nicht in Reichweite hat, eben gehen muss.

Nein, 40h im Krankenhaus sind nicht genau so anstrengend wie 40h in irgendeinem x-beliebigen Wirtschaftsjob. Ich finde den MBB-Job, der ja als ach-so-stressig gilt, deutlich entspannter als die Kliniktätigkeit, weil ich nicht permanent unter Strom und dauernd am Rennen bin. "30 Minuten Coffee Chat" mit einem Kollegen? In der Klinik komplett undenkbar.

Nein, man kann sich seine Überstunden meist nicht aufschreiben. Oft löschen (!) die eigenen Vorgesetzten Überstunden sogar aus dem Programm. Illegal? Was willst du machen, die Klinik verklagen? Dein Vertrag ist auf 1 Jahr (wenn du Glück hast 2 oder 3) befristet, und was meinst du, wie viele Chefs dich noch einstellen, wenn die mitbekommen, dass du mal eine Rebellion angezettelt hast? Und ja, die bekommen das mit.

Zu Visitendiensten am Wochenende, die zur normalen Arbeitszeit hinzukommen, wurde ja oben schon etwas gesagt. Ich kann auch erklären, wo die herkommen: Man hat offiziell eine Wochenendarbeitszeit von 42h. Man arbeitet pro Tag also offiziell 8h, 24min - also, mit einer Stunde Mittagspause (die man eh nie nehmen kann und immer durcharbeitet), 8 - 17:24. Aufschreiben darf man sich aber nur die Zeit bis 17:00 (ganz egal, ob man bis 5, 6 oder 8 in der Klinik ist). Dadurch entstehen pro Tag 0.4 "Minusstunden", die man am Wochenende nacharbeiten darf. Möchte noch jemand das Arbeitszeitgesetz erwähnen?

Ja, ein paar Boomer-Ärzte haben ihre Schäfchen im Trockenen, und haben entweder leitende Tätigkeiten in der Klinik mit fürstlichen Altverträgen oder sitzen in der Niederlassung mit drei gekauften KV-Sitzen, wo sie dann die Jungärzte für 80k einstellen und selbst 60% des Reingewinns pro Sitz einstreichen. Die Praxis verkaufen sie dann zur Rente für siebenstellige Beträge an die einschlägigen Fonds. Aber diese Positionen sind für Jungärzte einfach nicht mehr erreichbar. Dass die Boomer sich alles unter den Nagel reißen und keine Entwicklungsmöglichkeit für die jüngeren Generationen lassen, ist kein Medizin-spezifisches Problem. Aber in der Medizin ist es besonders drastisch: Früher war der Deal so, dass man ein paar Jahre geknechtet wird und dann ausgesorgt hat. Dieser Deal stimmt einfach nicht mehr.

Abgesehen von alldem: Selbst im niedergelassenen Bereich erodiert die Profitabilität. Die Gebührenordnung für Ärzte hat sich seit den 90ern (!) nicht mehr geändert. Der EBM-Punktwert (quasi die Vergütung für Kassenpatienten) steigt pro Jahr um ~1%. Gleichzeitig steigen die Kosten mit der Inflation. Das geht nicht mehr lange gut.

Diese Probleme sind alle real. Und man kriegt das auch relativ schnell raus, wenn man sich mal 30 Minuten mit einem jüngeren Mediziner über seine Arbeitsbedinungen unterhält und nicht nur anonym in einem Forum neidisch und mit Schaum vorm Mund zusammengegoogleten Unsinn zusammentippt.

Und ganz ehrlich: Bestimmt kommt hier wieder die Leier von "Beruf, nicht Berufung", "gesellschaftliche Verantwortung, etwas aus deinem Studium zu machen" - nein. Genau so Beiträge wie oben haben mir gezeigt, wie wichtig ich der Gesellschaft bin - und ich habe meine Schlüsse daraus gezogen.

Um auf den zitierten Vorpost zurückzukommen: Es gehen immer mehr Ärzte. Ins Ausland, wo entweder Arbeitsbedingungen oder Gehalt besser sind und/oder wo man sich noch niederlassen kann. Oder in die Wirtschaft. Was meint ihr denn, warum man in vielen Häusern auf dem Land nur noch von Ärzten mit gebrochenem Deutsch behandelt wird?

Entweder den Deutschen dämmert so langsam, dass sich in den Kliniken etwas ganz grundsätzlich ändern muss, und zwar nicht nur in der Pflege, oder die Gesundheitsversorgung geht bald in noch größerer Geschwindigkeit den Bach runter. Aber, wie man in diesem Beitrag schön sieht, kann der Deutsche Verbesserung für Menschen, die etwas mehr verdienen als er selbst oder die er als "höherstehend" empfindet, nicht akzeptieren, aus purem Neid. Also muss es eben bergab gehen.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

„Entspannter AT-Job“ mit 130k + Firmenwagen und Benefits?

Aha, so etwas gibt es vielleicht bei ner Handvoll Konzerne hier in D, wenn überhaupt.

Abgesehen davon siehst du glaube ich nur den Arzt im KH. Sobald die sich nach ihrem Facharzt in einer Praxis einkaufen oder selbst eine eröffnen, lachen die sich über deine 130k p.a. schief, vom Radiologen fang ich lieber erst gar nicht an, da kommen dir die Tränen. Selbst ein gewöhnlicher Allgemeinmediziner dürfte da schon das Doppelt raus haben und der hat vermutlich nicht mehr Verantwortung als du und ich.

WiWi Gast schrieb am 10.04.2023:

Ich kann das Potential beim Gehalt für Ärzte im Alter persönlich nicht abschätzen.

Aber wenn die Angaben hier einigermaßen stimmen sollten, dann mache ich lieber meinen entspannten AT-Job (kein Führungskraft) mit 130k, Firmenwagen und paar benefits, als Arzt zu werden.

Vielleicht übersehe ich da ein Exponentielles Wachstum beim Gehalt im Alter, aber ansonsten finde ich das Gesamtpaket von Ärzten im Vergleich sehr unattraktiv. Und das trotz deren Verantwortung

WiWi Gast schrieb am 09.04.2023:

ärzte können doch selbst zu MBB gehen oder zu IGM oder in die pharmabranche und würden dort von den ach so tollen arbeitsbedingungen und den spannenden tätigkeiten profitieren. sie tun es aber nicht, weil sie eben gern einen wichtigen, spannenden, fachlich fordernden und verantwortungsvollen beruf haben, der ihnen bis ins hohe alter das mit abstand im schnitt beste gehalt unter allen akademikern garantiert.

kaum ein anderer absolvent hat diese freiheit. Biologen, chemiker, physiker,.. trotz langer und anstrengender promotion, arbeiten diese berufsgruppen fast immer fachfremd und verdienen im schnitt deutlich weniger als ärzte.

antworten
Gambio

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 10.04.2023:

Ich kann das Potential beim Gehalt für Ärzte im Alter persönlich nicht abschätzen.

Aber wenn die Angaben hier einigermaßen stimmen sollten, dann mache ich lieber meinen entspannten AT-Job (kein Führungskraft) mit 130k, Firmenwagen und paar benefits, als Arzt zu werden.

Vielleicht übersehe ich da ein Exponentielles Wachstum beim Gehalt im Alter, aber ansonsten finde ich das Gesamtpaket von Ärzten im Vergleich sehr unattraktiv. Und das trotz deren Verantwortung

ärzte können doch selbst zu MBB gehen oder zu IGM oder in die pharmabranche und würden dort von den ach so tollen arbeitsbedingungen und den spannenden tätigkeiten profitieren. sie tun es aber nicht, weil sie eben gern einen wichtigen, spannenden, fachlich fordernden und verantwortungsvollen beruf haben, der ihnen bis ins hohe alter das mit abstand im schnitt beste gehalt unter allen akademikern garantiert.

kaum ein anderer absolvent hat diese freiheit. Biologen, chemiker, physiker,.. trotz langer und anstrengender promotion, arbeiten diese berufsgruppen fast immer fachfremd und verdienen im schnitt deutlich weniger als ärzte.

130k ist bei IGM nicht die Regel.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Richtig, Ärzte machen ihren Job häufig aus Idealismus und Begeisterung am Fach.

jaja ärzte sind die leidenschaftsgetriebenen samariter und in allen anderen fächern sind die absolventen nur von geldgier getrieben. nach so einem satz zur einleitung fällt es schon schwer weiterzulesen.

Ansonsten machst du denselben Denkfehler wie so viele Vorposter und glaubst. Ärzte was Arbeitsintensität- und zeit sowie Verantwortung angeht mit dem Durchschnittsakademiker vergleichen zu können.

Weder Biologen, noch Chemiker noch sonst irgendein anderer Beruf haut sich in 24h (!) Diensten die Nächte um die Ohren, in denen man in vielen Fachrichtungen durcharbeitet, aber die Arbeitszeit nicht anerkennt bekommt, weil es ja formal nur Bereitschaftsdienst ist.

OK 24 stundendienste sind natürlich nichts wofür man ärzte beneidet. unbezahlte überstunden auch nicht. dafür halbjährliche sparpromotion. im gegensatz zu 4 jahren 60h im kämmerlein hocken für physiker und dann einen sinnlos BWL job machen zu dürfen, wenn man ähnlich verdienen möchte wie ärzte.

Ich war irgendwann mal nicht mehr so idealistisch. Ich bin selbst als Arzt zu MBB gegangen nach mehreren Jahren im Krankenhaus. Ich hatte keine Lust mehr, mich von Vorgesetzten anschreien und von Patienten beleidigen zu lassen (ein paar der Vorposter kann ich mir bildlich vorstellen als Patienten - "ich zahle IHR GEHALT, sie MÜSSEN MICH JETZT BEHANDELN WIE ICH DAS WILL" - alles erlebt). Die Perspektive ist auch bescheiden, als Oberarzt verdient man kaum mehr als ein Master-Absolvent im Consulting (wenn man es nicht zu MBB schafft geht man halt zu S& oder OW und verdient sogar mehr - und ja, wenn man es wirklich will kriegt man das auch als BWLer auch hin, bei einer größeren Beratung anzufangen, das ist nicht 0,1% vorbehalten). Niederlassung? Viel Glück, einen Kassensitz zu finden, den haben in vielen Fächern schon die PE-Fonds aufgekauft. Vielleicht macht Herr Lauterbach dem bald ein Ende, aber ich kann mir das nicht so recht vorstellen.

Lächerlich, wie hier lauter Besserwisser schreiben, die keine Ahnung von der Realität in Krankenhäusern haben.

Nein, Arbeitszeitgesetze gelten im Krankenhaus genauso wenig wie im Consulting.

Nein, 3000 netto sind kein gutes Gehalt für jemanden mit Ausbildung und Arbeitsbelastung eines Mediziners.

Nein, man hat keine Garantie auf eine Oberarztstelle. Wird man perspektivisch nicht Oberarzt, wird man oft gegangen, weil Fachärzte den Kliniken zu teuer sind meist keine andere Arbeit machen als Weiterbildungsassistenten. Willst du OA werden kommt meist noch einiges an Zusatzarbeit neben der "offiziellen" Tätigkeit auf einen zu, etwa die Forschung, Kongresse, weitere Fortbildungen, die man fast ausnahmslos in seiner Freizeit macht. Ich hatte mehrere Erstautorenschaften (auch in aufwändigen, experimentellen Arbeiten), die ich ganz überwiegend in meiner Freizeit erarbeitet habe - ich wollte schließlich mal Oberarzt werden. Und da hieß es in meiner Klinik, dass man, wenn man zum FA die Habilitation nicht in Reichweite hat, eben gehen muss.

Nein, 40h im Krankenhaus sind nicht genau so anstrengend wie 40h in irgendeinem x-beliebigen Wirtschaftsjob. Ich finde den MBB-Job, der ja als ach-so-stressig gilt, deutlich entspannter als die Kliniktätigkeit, weil ich nicht permanent unter Strom und dauernd am Rennen bin. "30 Minuten Coffee Chat" mit einem Kollegen? In der Klinik komplett undenkbar.

Nein, man kann sich seine Überstunden meist nicht aufschreiben. Oft löschen (!) die eigenen Vorgesetzten Überstunden sogar aus dem Programm. Illegal? Was willst du machen, die Klinik verklagen? Dein Vertrag ist auf 1 Jahr (wenn du Glück hast 2 oder 3) befristet, und was meinst du, wie viele Chefs dich noch einstellen, wenn die mitbekommen, dass du mal eine Rebellion angezettelt hast? Und ja, die bekommen das mit.

Zu Visitendiensten am Wochenende, die zur normalen Arbeitszeit hinzukommen, wurde ja oben schon etwas gesagt. Ich kann auch erklären, wo die herkommen: Man hat offiziell eine Wochenendarbeitszeit von 42h. Man arbeitet pro Tag also offiziell 8h, 24min - also, mit einer Stunde Mittagspause (die man eh nie nehmen kann und immer durcharbeitet), 8 - 17:24. Aufschreiben darf man sich aber nur die Zeit bis 17:00 (ganz egal, ob man bis 5, 6 oder 8 in der Klinik ist). Dadurch entstehen pro Tag 0.4 "Minusstunden", die man am Wochenende nacharbeiten darf. Möchte noch jemand das Arbeitszeitgesetz erwähnen?

Ja, ein paar Boomer-Ärzte haben ihre Schäfchen im Trockenen, und haben entweder leitende Tätigkeiten in der Klinik mit fürstlichen Altverträgen oder sitzen in der Niederlassung mit drei gekauften KV-Sitzen, wo sie dann die Jungärzte für 80k einstellen und selbst 60% des Reingewinns pro Sitz einstreichen. Die Praxis verkaufen sie dann zur Rente für siebenstellige Beträge an die einschlägigen Fonds. Aber diese Positionen sind für Jungärzte einfach nicht mehr erreichbar. Dass die Boomer sich alles unter den Nagel reißen und keine Entwicklungsmöglichkeit für die jüngeren Generationen lassen, ist kein Medizin-spezifisches Problem. Aber in der Medizin ist es besonders drastisch: Früher war der Deal so, dass man ein paar Jahre geknechtet wird und dann ausgesorgt hat. Dieser Deal stimmt einfach nicht mehr.

Abgesehen von alldem: Selbst im niedergelassenen Bereich erodiert die Profitabilität. Die Gebührenordnung für Ärzte hat sich seit den 90ern (!) nicht mehr geändert. Der EBM-Punktwert (quasi die Vergütung für Kassenpatienten) steigt pro Jahr um ~1%. Gleichzeitig steigen die Kosten mit der Inflation. Das geht nicht mehr lange gut.

Diese Probleme sind alle real. Und man kriegt das auch relativ schnell raus, wenn man sich mal 30 Minuten mit einem jüngeren Mediziner über seine Arbeitsbedinungen unterhält und nicht nur anonym in einem Forum neidisch und mit Schaum vorm Mund zusammengegoogleten Unsinn zusammentippt.

Und ganz ehrlich: Bestimmt kommt hier wieder die Leier von "Beruf, nicht Berufung", "gesellschaftliche Verantwortung, etwas aus deinem Studium zu machen" - nein. Genau so Beiträge wie oben haben mir gezeigt, wie wichtig ich der Gesellschaft bin - und ich habe meine Schlüsse daraus gezogen.

Um auf den zitierten Vorpost zurückzukommen: Es gehen immer mehr Ärzte. Ins Ausland, wo entweder Arbeitsbedingungen oder Gehalt besser sind und/oder wo man sich noch niederlassen kann. Oder in die Wirtschaft. Was meint ihr denn, warum man in vielen Häusern auf dem Land nur noch von Ärzten mit gebrochenem Deutsch behandelt wird?

Entweder den Deutschen dämmert so langsam, dass sich in den Kliniken etwas ganz grundsätzlich ändern muss, und zwar nicht nur in der Pflege, oder die Gesundheitsversorgung geht bald in noch größerer Geschwindigkeit den Bach runter. Aber, wie man in diesem Beitrag schön sieht, kann der Deutsche Verbesserung für Menschen, die etwas mehr verdienen als er selbst oder die er als "höherstehend" empfindet, nicht akzeptieren, aus purem Neid. Also muss es eben bergab gehen.

dein post klingt einfach so als ob du nicht damit klarkommst, dass für viele mediziner jetzt eben etwas schlechtere zustände gelten, so wie für alle anderen akademiker auch. 3000 euro netto nach dem studium - uhhh wie schlecht dafür dass man in dem fach arbeiten darf was einen erfüllt und das einem spass macht. nebenbei forschung machen? - wie gemein. wie gesagt als promovierter physiker hat man ebenfalls eine schwere und lange ausbildung hinter sich und kein anrecht auf den deal "ein paar jahre sich den arsch aufreißen und dann ausgesorgt in eigener praxis" sondern eher "ein paar jahre sich in der promotion den arsch aufreißen und sich dann als quereinsteiger auf BWL nonsense job bewerben und sein leben lang das angestellten darsein fristen".

warum wollen die ärzte denn nicht, dass an den kliniken das ganz normale tarifgehalt des öffentlichen dienstes, mit voller bezahlung aller überstunden ( + sonderbonus für feierabend und wochenendarbeit + dienste) und von mir aus ein paar W2 / W3 professuren für die chefärzte eingeführt wird? so wie es in allen anderen staatlichen institutionen und fachgebieten auch läuft?! warum müssen denn ärzte eine staatlich garantierte sonderrolle als topverdiener haben? warum werden nicht einfach mehr ärzte ausgebildet und dafür das studium schwerer gemacht?

wenn du sagst, dass immer mehr ärzte auswandern, gibt es eigtl laut statistik nur 2 länder die besser zahlen als deutschland. das sind USA und die schweiz. zumindest in den usa ist das gesundheitssystem eben komplett privatisiert. die usa bilden noch weniger ärzte aus und verlassen sich eben darauf dass ihr system schon genug ausländische ärzte anzieht. ob das jetzt erstrebenswert ist oder "ärzte dort mehr gewertschätzt" werden, wieß ich nicht.

wie oben schon gesagt, an den arbeitsbedinungen sollte sich drastisch etwas ändern und sicher würde niemand die wichtigkeit und die große verantwortung des arztberufs bestreiten. es ist aber nunmal so, dass ärzte mit ihrem studienabschluss, durch den staatlich geschützten mangel schon eine enorme sicherheit und einen großen verdienst (im mittel) garantiert bekommen, obwohl sie ausser einem guten abitur (bei sonst relativ geringen durchfallquoten) noch nicht viel geleistet haben. woraus sich da der anspruch auf ein spitzengehalt ableitet, erschließt sich mir noch nicht.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 10.04.2023:

Richtig, Ärzte machen ihren Job häufig aus Idealismus und Begeisterung am Fach.

jaja ärzte sind die leidenschaftsgetriebenen samariter und in allen anderen fächern sind die absolventen nur von geldgier getrieben. nach so einem satz zur einleitung fällt es schon schwer weiterzulesen.

Habe ich nicht geschrieben. Aber vermutlich fällt dir der Strohmann nicht einmal selbst auf.

Tatsächlich fällt es mir bei deinem Beitrag sehr schwer, mich zurückzuhalten. Ist im Prinzip dieselbe Leier wie oben, ohne dass auf Argumente eingegangen wird.

Ansonsten machst du denselben Denkfehler wie so viele Vorposter und glaubst. Ärzte was Arbeitsintensität- und zeit sowie Verantwortung angeht mit dem Durchschnittsakademiker vergleichen zu können.

Weder Biologen, noch Chemiker noch sonst irgendein anderer Beruf haut sich in 24h (!) Diensten die Nächte um die Ohren, in denen man in vielen Fachrichtungen durcharbeitet, aber die Arbeitszeit nicht anerkennt bekommt, weil es ja formal nur Bereitschaftsdienst ist.

WiWi Gast schrieb am 10.04.2023:

OK 24 stundendienste sind natürlich nichts wofür man ärzte beneidet. unbezahlte überstunden auch nicht. dafür halbjährliche sparpromotion. im gegensatz zu 4 jahren 60h im kämmerlein hocken für physiker und dann einen sinnlos BWL job machen zu dürfen, wenn man ähnlich verdienen möchte wie ärzte.

Was denkst du denn, wie der Alltag von Ärzten aussieht? Also ganz ernsthaft.

Wie viel ein Physiker in der Promotion arbeitet kann ich nicht beurteilen. Die Biologen im Labor bei uns haben aber alle eine sehr ruhige Kugel geschoben. Aber ich möchte nicht pauschalisieren, weil ich weiß, dass jedes Arbeitsgebiet so eine Härten mitbringt. Dennoch: Was ich in der Klinik erlebt habe ist halt leider nicht nichts vergleichbar.

WiWi Gast schrieb am 10.04.2023:

dein post klingt einfach so als ob du nicht damit klarkommst, dass für viele mediziner jetzt eben etwas schlechtere zustände gelten, so wie für alle anderen akademiker auch. 3000 euro netto nach dem studium - uhhh wie schlecht dafür dass man in dem fach arbeiten darf was einen erfüllt und das einem spass macht. nebenbei forschung machen? -

"man darf nebenbei Forschung machen" - lol. Man arbeitet "freiwillig" (= notwendig, wenn man weiterkommen möchte) in seiner Freizeit und das soll dann auch noch ein Privileg sein?

Genauso die Formulierung "Fach, das einen erfüllt" - du bezeichnest es als Privileg per se, Arzt sein zu dürfen, so dass man quasi auf Gehalt verzichten soll?!

"Etwas" schlechte Zustände? Lol.

Zumal 3000-3500 netto halt einfach kein hohes Gehalt mehr sind. Sicher mehr als Naturwissenschaftler während der Promotion (lass mich raten, zu denen gehörst du?), aber in meinem Akademiker-Freundeskreis haben eigentlich alle in dem Bereich verdient zum Berufseinstieg. Manche deutlich mehr, kaum einer wirklich weniger.

WiWi Gast schrieb am 10.04.2023:

wie gemein. wie gesagt als promovierter physiker hat man ebenfalls eine schwere und lange ausbildung hinter sich und kein anrecht auf den deal "ein paar jahre sich den arsch aufreißen und dann ausgesorgt in eigener praxis" sondern eher "ein paar jahre sich in der promotion den arsch aufreißen und sich dann als quereinsteiger auf BWL nonsense job bewerben und sein leben lang das angestellten darsein fristen".

Du kannst dich auch als Physiker selbstständig machen.

Und wenn du meinen Beitrag aufmerksam gelesen hättest wüsstest du, dass die Perspektive als Arzt auch nicht mehr so super ist. "Ausgesorgt in eigener Praxis" - das ist wohl ein Scherz. Man kann sich kaum noch niederlassen und durch die hohen notwendigen Investitionen bei sinkender Realvergütung lohnt sich das auch immer weniger.

WiWi Gast schrieb am 10.04.2023:

warum wollen die ärzte denn nicht, dass an den kliniken das ganz normale tarifgehalt des öffentlichen dienstes, mit voller bezahlung aller überstunden ( + sonderbonus für feierabend und wochenendarbeit + dienste) und von mir aus ein paar W2 / W3 professuren für die chefärzte eingeführt wird? so wie es in allen anderen staatlichen institutionen und fachgebieten auch läuft?! warum müssen denn ärzte eine staatlich garantierte sonderrolle als topverdiener haben? warum werden nicht einfach mehr ärzte ausgebildet und dafür das studium schwerer gemacht?

Weil Ausbildung, Arbeitsintensität und Verantwortung nicht mit dem restlichen ÖD vergleichbar sind und niemals sein werden.

WiWi Gast schrieb am 10.04.2023:

wenn du sagst, dass immer mehr ärzte auswandern, gibt es eigtl laut statistik nur 2 länder die besser zahlen als deutschland. das sind USA und die schweiz. zumindest in den usa ist das gesundheitssystem eben komplett privatisiert. die usa bilden noch weniger ärzte aus und verlassen sich eben darauf dass ihr system schon genug ausländische ärzte anzieht. ob das jetzt erstrebenswert ist oder "ärzte dort mehr gewertschätzt" werden, wieß ich nicht.

Dann poste doch mal diese Statistik. Norwegen zahlt auch deutlich besser. Australien und Kanada auch. Die meisten Länder Nord- und Westeuropas zahlen vergleichbar und bieten deutlich bessere Arbeitsbedingungen. Selbst in Frankreich kann man sich wenigstens noch niederlassen.

WiWi Gast schrieb am 10.04.2023:

wie oben schon gesagt, an den arbeitsbedinungen sollte sich drastisch etwas ändern und sicher würde niemand die wichtigkeit und die große verantwortung des arztberufs bestreiten. es ist aber nunmal so, dass ärzte mit ihrem studienabschluss, durch den staatlich geschützten mangel schon eine enorme sicherheit und einen großen verdienst (im mittel) garantiert bekommen, obwohl sie ausser einem guten abitur (bei sonst relativ geringen durchfallquoten) noch nicht viel geleistet haben. woraus sich da der anspruch auf ein spitzengehalt ableitet, erschließt sich mir noch nicht.

"Spitzengehalt" ohne etwas geleistet zu haben? Bitte was?

Die guten Gehäter bekommt man in der Medizin nach einem sehr langen, steinigen Weg. Die Einstiegsgehälter sind zwar ok, aber keinesfalls außerordentlich hoch. Und stehen in KEINEM Verhältnis zur Arbeitsbelastung. Aber die ganzen Punkte (Arbeitsbelastung, Verantwortung...) sind dir einfach glatt egal.

Dein Beitrag liest sich einfach wie der eines neidzerfressenen Physikers, der seinen Job hasst und nun enorm frustriert ist. Aber dein Beitrag schießt echt den Vogel ab, insofern tust du mir auch echt nicht Leid. Bekomm dein Leben auf die Kette und schreib im Internet keine Hasstiraden gegen Leute, die sich für das Funktionierem vom Gesundheitssystem den A*sch aufreißen.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Der Reinertrag je Praxisinhaber im Bereich Allgemeinmedizin liegt bei 167k. Nicht weit entfernt von 130k. Von den 167k gehen noch alle AG-Beiträge ab und natürlich muss auch das Auto noch privat bezahlt, gewartet und betankt werden. Da ist 130k + Firmenwagen + AG-Anteile vom Gehalt der bessere Deal. Ebenfalls nicht in diesen Reinertrag eingerechnet ist die eigene Kreditrate zur Abzahlung der Praxis und deren Modernisierung.

Je nach Fachbereich liegt der Reinertrag je Praxisinhaber bei Fachärzten zwischen 161k und 225k. Also auch nicht viel höher bei den Fachärzten.

Es gibt zwei Ausnahmen, Augenheilkunde (256k) und Radiologie (373k). Und gerade im Bereich Radiologie kostet eine Praxisübernahme, falls du Radiologe werden konntest und überhaupt eine frei verfügbare Praxis findest, sehr viel Geld.

Der normale niedergelassene Arzt, ob Facharzt oder Allgemeinmediziner, liegt im Bereich 161k - 225k abzgl. Übernahmekosten abzgl. Privatauto abzgl. AG-Anteile/Versicherungen. Wert da wirklich 130k + Firmenwagen + AG-Anteile hat, braucht sich nicht zu verstecken. Ist im Wesentlichen Netto am Ende das gleiche, wenn der Arzt sich ein entsprechendes Auto privat leistet.

Deswegen bleiben doch einige auch am Krankenhaus. Dort geht der Tarif für leitende Oberärzte an normalen Krankenhäusern bis 121k, an Unikliniken bis 134k. 134k + Zulagen/Zuschläge + AG-Anteile ist auch nicht viel schlechter als 161k bis knapp über 200k ohne AG-Anteil und mit Praxisübernahmekosten zusätzlich.

WiWi Gast schrieb am 10.04.2023:

„Entspannter AT-Job“ mit 130k + Firmenwagen und Benefits?

Aha, so etwas gibt es vielleicht bei ner Handvoll Konzerne hier in D, wenn überhaupt.

Abgesehen davon siehst du glaube ich nur den Arzt im KH. Sobald die sich nach ihrem Facharzt in einer Praxis einkaufen oder selbst eine eröffnen, lachen die sich über deine 130k p.a. schief, vom Radiologen fang ich lieber erst gar nicht an, da kommen dir die Tränen. Selbst ein gewöhnlicher Allgemeinmediziner dürfte da schon das Doppelt raus haben und der hat vermutlich nicht mehr Verantwortung als du und ich.

WiWi Gast schrieb am 10.04.2023:

Ich kann das Potential beim Gehalt für Ärzte im Alter persönlich nicht abschätzen.

Aber wenn die Angaben hier einigermaßen stimmen sollten, dann mache ich lieber meinen entspannten AT-Job (kein Führungskraft) mit 130k, Firmenwagen und paar benefits, als Arzt zu werden.

Vielleicht übersehe ich da ein Exponentielles Wachstum beim Gehalt im Alter, aber ansonsten finde ich das Gesamtpaket von Ärzten im Vergleich sehr unattraktiv. Und das trotz deren Verantwortung

WiWi Gast schrieb am 09.04.2023:

ärzte können doch selbst zu MBB gehen oder zu IGM oder in die pharmabranche und würden dort von den ach so tollen arbeitsbedingungen und den spannenden tätigkeiten profitieren. sie tun es aber nicht, weil sie eben gern einen wichtigen, spannenden, fachlich fordernden und verantwortungsvollen beruf haben, der ihnen bis ins hohe alter das mit abstand im schnitt beste gehalt unter allen akademikern garantiert.

kaum ein anderer absolvent hat diese freiheit. Biologen, chemiker, physiker,.. trotz langer und anstrengender promotion, arbeiten diese berufsgruppen fast immer fachfremd und verdienen im schnitt deutlich weniger als ärzte.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Also meine Freundin ist Teilhaberin in einer Allgemeinmedizin Praxis. Über 130k wäre sie laut ihrer Aussage froh. In normalen Jahren landet sie für sich bei ca. 100k EUR im Jahr.

Sie würde da laut ihrer Aussage eben jemand mit 130k und entspannten Job im Konzern beneiden. Vor allem weil dafür eben nur eine deutlich kürzere Ausbildung ausreicht und dazu keine Horrorzeit im Krankenhaus.

Selbst wenn man im Laufe des Lebens mal mehr verdienen sollte, dann müsste man das schlecktet Gehalt über zig Jahre erstmal aufholen

WiWi Gast schrieb am 10.04.2023:

„Entspannter AT-Job“ mit 130k + Firmenwagen und Benefits?

Aha, so etwas gibt es vielleicht bei ner Handvoll Konzerne hier in D, wenn überhaupt.

Abgesehen davon siehst du glaube ich nur den Arzt im KH. Sobald die sich nach ihrem Facharzt in einer Praxis einkaufen oder selbst eine eröffnen, lachen die sich über deine 130k p.a. schief, vom Radiologen fang ich lieber erst gar nicht an, da kommen dir die Tränen. Selbst ein gewöhnlicher Allgemeinmediziner dürfte da schon das Doppelt raus haben und der hat vermutlich nicht mehr Verantwortung als du und ich.

WiWi Gast schrieb am 10.04.2023:

Ich kann das Potential beim Gehalt für Ärzte im Alter persönlich nicht abschätzen.

Aber wenn die Angaben hier einigermaßen stimmen sollten, dann mache ich lieber meinen entspannten AT-Job (kein Führungskraft) mit 130k, Firmenwagen und paar benefits, als Arzt zu werden.

Vielleicht übersehe ich da ein Exponentielles Wachstum beim Gehalt im Alter, aber ansonsten finde ich das Gesamtpaket von Ärzten im Vergleich sehr unattraktiv. Und das trotz deren Verantwortung

WiWi Gast schrieb am 09.04.2023:

ärzte können doch selbst zu MBB gehen oder zu IGM oder in die pharmabranche und würden dort von den ach so tollen arbeitsbedingungen und den spannenden tätigkeiten profitieren. sie tun es aber nicht, weil sie eben gern einen wichtigen, spannenden, fachlich fordernden und verantwortungsvollen beruf haben, der ihnen bis ins hohe alter das mit abstand im schnitt beste gehalt unter allen akademikern garantiert.

kaum ein anderer absolvent hat diese freiheit. Biologen, chemiker, physiker,.. trotz langer und anstrengender promotion, arbeiten diese berufsgruppen fast immer fachfremd und verdienen im schnitt deutlich weniger als ärzte.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Natürlich nicht! Mediziner sind doch auch nicht die durchschnittlichen Akademiker? Wieso also den 0815-Absolventen in IGM mit einem Top Akademiker vergleichen?

Und außerdem gibt es in den Zentralen der Konzerne auch teilweise noch mehr für AT Angestellte ohne Führungsverantwortung. Letztens erst wieder ein Angebot im Bereich 150-160k EUR bekommen für eine Rolle in der Strategie einer DAX Automotive

Da hätte ich persönlich dann wenig Lust auf mega Stress im KH, um dann 100k zu verdienen

Gambio schrieb am 10.04.2023:

WiWi Gast schrieb am 10.04.2023:

Ich kann das Potential beim Gehalt für Ärzte im Alter persönlich nicht abschätzen.

Aber wenn die Angaben hier einigermaßen stimmen sollten, dann mache ich lieber meinen entspannten AT-Job (kein Führungskraft) mit 130k, Firmenwagen und paar benefits, als Arzt zu werden.

Vielleicht übersehe ich da ein Exponentielles Wachstum beim Gehalt im Alter, aber ansonsten finde ich das Gesamtpaket von Ärzten im Vergleich sehr unattraktiv. Und das trotz deren Verantwortung

ärzte können doch selbst zu MBB gehen oder zu IGM oder in die pharmabranche und würden dort von den ach so tollen arbeitsbedingungen und den spannenden tätigkeiten profitieren. sie tun es aber nicht, weil sie eben gern einen wichtigen, spannenden, fachlich fordernden und verantwortungsvollen beruf haben, der ihnen bis ins hohe alter das mit abstand im schnitt beste gehalt unter allen akademikern garantiert.

kaum ein anderer absolvent hat diese freiheit. Biologen, chemiker, physiker,.. trotz langer und anstrengender promotion, arbeiten diese berufsgruppen fast immer fachfremd und verdienen im schnitt deutlich weniger als ärzte.

130k ist bei IGM nicht die Regel.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Habe ich nicht geschrieben. Aber vermutlich fällt dir der Strohmann nicht einmal selbst auf.

du hast "Ärzte machen ihren Job häufig aus Idealismus und Begeisterung am Fach" geschrieben und wolltest das anscheinend als etwas besonderes darstellen. Leider sind 99 % der absolventen (vorsicht! schätzung) anderer fächer ebenfalls mit leidenschaft bei der sache. es gibt nur leider nicht die jobs in denen sie ihrer leidenschaft nachgehen können.

Tatsächlich fällt es mir bei deinem Beitrag sehr schwer, mich zurückzuhalten. Ist im Prinzip dieselbe Leier wie oben, ohne dass auf Argumente eingegangen wird.

dein beitrag ist eine sammlung von argumenten dafür, dass ärzte die allerhärteste und längste ausbildung und deutlich wichtigere tätigkeit ausführen als alle anderen fachgebiete und daher doch bitte von beginn an noch deutlich besser bezahlt werden sollen. wie du es beispielsweise hier schreibst

Ansonsten machst du denselben Denkfehler wie so viele Vorposter und glaubst. Ärzte was Arbeitsintensität- und zeit sowie Verantwortung angeht mit dem Durchschnittsakademiker vergleichen zu können. [...] Weder Biologen, noch Chemiker noch sonst irgendein anderer Beruf haut sich in 24h (!) Diensten die Nächte um die Ohren, in denen man in vielen Fachrichtungen durcharbeitet, aber die Arbeitszeit nicht anerkennt bekommt, weil es ja formal nur Bereitschaftsdienst ist.

hatte ja oben geschrieben dass man doch ärzte einfach (so wie allen anderen akademiker im öffentlichen dienst) mit voller bezahlung aller überstunden + boni bezahlen solle. das passt dir natürlich nicht, da die arbeitsstunde des arztes deutlich wertvoller sein muss, als die arbeitsstunde aller anderen akademiker in deutschland.

Was denkst du denn, wie der Alltag von Ärzten aussieht? Also ganz ernsthaft.

ganz ehrlich: keine ahnung. ich hab zwar einige ärzte im näheren familiären umfeld und die meisten üben ihren job gern bis ins hohe alter aus, aber es gibt auch einige die sich wie du über die bedinungen an den kliniken aufregen.
ich würde mir aber im übrigen aber nicht anmaßen den anspruch und die wichtigkeit meines fachgebietes über den aller anderen fachgebiete zu stellen.

"man darf nebenbei Forschung machen" - lol. Man arbeitet "freiwillig" (= notwendig, wenn man weiterkommen möchte) in seiner Freizeit und das soll dann auch noch ein Privileg sein?

Genauso die Formulierung "Fach, das einen erfüllt" - du bezeichnest es als Privileg per se, Arzt sein zu dürfen, so dass man quasi auf Gehalt verzichten soll?!

nein ich bezeichne es als privileg ziemlich gut bezahlt und von vater staat geschützt in dem beruf arbeiten zu können den ich studiert habe und der mich anscheinend interessiert (sonst hätte ich es ja nicht studiert). und auch nebenbei forschung betreiben zu können.
das mag dir nicht bewusst sein aber dieses privileg haben sehr viele naturwissenschaftler nicht.
aber die sind natürlich auch nicht so fleissig wie du ;)

Zumal 3000-3500 netto halt einfach kein hohes Gehalt mehr sind. Sicher mehr als Naturwissenschaftler während der Promotion (lass mich raten, zu denen gehörst du?), aber in meinem Akademiker-Freundeskreis haben eigentlich alle in dem Bereich verdient zum Berufseinstieg. Manche deutlich mehr, kaum einer wirklich weniger.

glückwunsch zu deinem scharfen verstand und deinem akademiker-freundeskreis mit hohen gehältern.
mein punkt ist: wenn der promovierte physiker 3,5k netto zum einstieg verdienen will mit halbwegs ordentlicher progression, muss er irgendeinen nonsense job machen der mit physik nichts mehr viel zutun hat. der arzt kann arzt sein.

Dann poste doch mal diese Statistik. Norwegen zahlt auch deutlich besser. Australien und Kanada auch. Die meisten Länder Nord- und Westeuropas zahlen vergleichbar und bieten deutlich bessere Arbeitsbedingungen. Selbst in Frankreich kann man sich wenigstens noch niederlassen.

kannst ja selbst googlen. gibt dazu offensichtlich zwei kürzliche auswertungen. eine sagt das was du sagst, die andere das was ich sage - beide scheinen halbwegs seriös zu sein.

"Spitzengehalt" ohne etwas geleistet zu haben? Bitte was?

Die guten Gehäter bekommt man in der Medizin nach einem sehr langen, steinigen Weg. Die Einstiegsgehälter sind zwar ok, aber keinesfalls außerordentlich hoch. Und stehen in KEINEM Verhältnis zur Arbeitsbelastung. Aber die ganzen Punkte (Arbeitsbelastung, Verantwortung...) sind dir einfach glatt egal.

als berufseinsteiger hat man eben noch nichts geleistet ausser das studium. und auch da fällt medizin nicht durch sehr hohe durchfallquoten auf. und die hohen gehälter bekommt man in der medizin eben (noch?) deutlich planbarer als in anderen bereichen. wenn ich heute ein medizinstudium beginne, weiß ich zu 95% wahrscheinlichkeit dass ich es beende und als arzt mal 100k-120k brutto zukunftsäquivalent verdienen werde. die gewissheit gibt es eben in keinem anderen fach. die schwelle ist bei allen anderen fächern deutlich niedriger. alles was darüber hinausgeht ist eben glück, geschickte fächerwahl, talent, beziehungen,... so wie bei allen anderen fächern auch.

Dein Beitrag liest sich einfach wie der eines neidzerfressenen Physikers, der seinen Job hasst und nun enorm frustriert ist. Aber dein Beitrag schießt echt den Vogel ab, insofern tust du mir auch echt nicht Leid. Bekomm dein Leben auf die Kette und schreib im Internet keine Hasstiraden gegen Leute, die sich für das Funktionierem vom Gesundheitssystem den A*sch aufreißen.

danke für dein mitleid. sende grüße an den mega-arzt, der trotz 'vieler erstautorschaften' noch für 3,5k netto im krankenhaus arbeiten muss.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 10.04.2023:

Der Reinertrag je Praxisinhaber im Bereich Allgemeinmedizin liegt bei 167k. Nicht weit entfernt von 130k. Von den 167k gehen noch alle AG-Beiträge ab und natürlich muss auch das Auto noch privat bezahlt, gewartet und betankt werden. Da ist 130k + Firmenwagen + AG-Anteile vom Gehalt der bessere Deal. Ebenfalls nicht in diesen Reinertrag eingerechnet ist die eigene Kreditrate zur Abzahlung der Praxis und deren Modernisierung.

Je nach Fachbereich liegt der Reinertrag je Praxisinhaber bei Fachärzten zwischen 161k und 225k. Also auch nicht viel höher bei den Fachärzten.

Es gibt zwei Ausnahmen, Augenheilkunde (256k) und Radiologie (373k). Und gerade im Bereich Radiologie kostet eine Praxisübernahme, falls du Radiologe werden konntest und überhaupt eine frei verfügbare Praxis findest, sehr viel Geld.

Der normale niedergelassene Arzt, ob Facharzt oder Allgemeinmediziner, liegt im Bereich 161k - 225k abzgl. Übernahmekosten abzgl. Privatauto abzgl. AG-Anteile/Versicherungen. Wert da wirklich 130k + Firmenwagen + AG-Anteile hat, braucht sich nicht zu verstecken. Ist im Wesentlichen Netto am Ende das gleiche, wenn der Arzt sich ein entsprechendes Auto privat leistet.

Deswegen bleiben doch einige auch am Krankenhaus. Dort geht der Tarif für leitende Oberärzte an normalen Krankenhäusern bis 121k, an Unikliniken bis 134k. 134k + Zulagen/Zuschläge + AG-Anteile ist auch nicht viel schlechter als 161k bis knapp über 200k ohne AG-Anteil und mit Praxisübernahmekosten zusätzlich.

Alles korrekt, aber bitte bedenke, dass die Gehaltsstufe für leitende Ärzte extrem schwer zu erreichen ist. Auf 10 Oberärzte kommt 1 leitender Oberarzt. Allerdings wird bei LOÄ auch meist aussertariflich verhandelt (kenne ich so aus meinem Umfeld).

Auf den von seinem eigenen Leben frustrierten Physiker oben, der aus Neid ernsthaft fordert, dass Ärzte so viel verdienen wie Verwaltungsangestellte, kann man eingehen, muss man aber auch nicht. Das ist schlicht ein Witz.

Noch ein Wort zur Augenheilkunde: Dort gibt es riesige Disparitäten zwischen konservativ und operativ tätigen Ärzten. Die konservativen verdienen wie Hausärzte, die operativ tätigen (selbstständigen!) sind teilweise Einkommensmillionäre. Eine operative Ausbildung in der Augenheilkunde zu bekommen gleicht aber einem Sechser im Lotto. Die kriegt einer von 20 oder einer von 30, der in der Augenheilkunde anfängt.

Abgesehen davon, dass diese Tür jungen Ärzten längst verschlossen ist, weil PE-kontrolliette Ketten den Markt leergekauft haben. Sich als Ophthalmologe selbstständig zu machen geht schlichtweg nicht mehr. Es gibt so gut wie keine freien Kassensitze mehr.

Ärzte verdienen, gemessen an der Allgemeinbevölkerung, gut, aber insbesondere Klinikärzte (Weiterbildubgsassisten, einfache Oberärzte) gemessen an Arbeitsbelastung und Verantwortung zu wenig, gerade auch im Vergleich zur freien Wirtschaft, wo eine solche Belastung an Nacht- und Wochenendarbeit schlicht nicht existiert. Und DAS ist entscheidend, nicht Perzentilkurven, oder wie schwierig es ist, nach dem Studium einen bestimmten Job zu kriegen.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Wobei IGM auch schon Top Akademiker sind.
Schaut einfach mal wie viele dort tatsächlich arbeiten.
Porsche ist nicht der Standard.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 10.04.2023:

ärzte können doch selbst zu MBB gehen oder zu IGM oder in die pharmabranche und würden dort von den ach so tollen arbeitsbedingungen und den spannenden tätigkeiten profitieren. sie tun es aber nicht, weil sie eben gern einen wichtigen, spannenden, fachlich fordernden und verantwortungsvollen beruf haben, der ihnen bis ins hohe alter das mit abstand im schnitt beste gehalt unter allen akademikern garantiert.

kaum ein anderer absolvent hat diese freiheit. Biologen, chemiker, physiker,.. trotz langer und anstrengender promotion, arbeiten diese berufsgruppen fast immer fachfremd und verdienen im schnitt deutlich weniger als ärzte.

Richtig, Ärzte machen ihren Job häufig aus Idealismus und Begeisterung am Fach.

Ansonsten machst du denselben Denkfehler wie so viele Vorposter und glaubst. Ärzte was Arbeitsintensität- und zeit sowie Verantwortung angeht mit dem Durchschnittsakademiker vergleichen zu können.

Weder Biologen, noch Chemiker noch sonst irgendein anderer Beruf haut sich in 24h (!) Diensten die Nächte um die Ohren, in denen man in vielen Fachrichtungen durcharbeitet, aber die Arbeitszeit nicht anerkennt bekommt, weil es ja formal nur Bereitschaftsdienst ist.

Ich war irgendwann mal nicht mehr so idealistisch. Ich bin selbst als Arzt zu MBB gegangen nach mehreren Jahren im Krankenhaus. Ich hatte keine Lust mehr, mich von Vorgesetzten anschreien und von Patienten beleidigen zu lassen (ein paar der Vorposter kann ich mir bildlich vorstellen als Patienten - "ich zahle IHR GEHALT, sie MÜSSEN MICH JETZT BEHANDELN WIE ICH DAS WILL" - alles erlebt). Die Perspektive ist auch bescheiden, als Oberarzt verdient man kaum mehr als ein Master-Absolvent im Consulting (wenn man es nicht zu MBB schafft geht man halt zu S& oder OW und verdient sogar mehr - und ja, wenn man es wirklich will kriegt man das auch als BWLer auch hin, bei einer größeren Beratung anzufangen, das ist nicht 0,1% vorbehalten). Niederlassung? Viel Glück, einen Kassensitz zu finden, den haben in vielen Fächern schon die PE-Fonds aufgekauft. Vielleicht macht Herr Lauterbach dem bald ein Ende, aber ich kann mir das nicht so recht vorstellen.

Lächerlich, wie hier lauter Besserwisser schreiben, die keine Ahnung von der Realität in Krankenhäusern haben.

Nein, Arbeitszeitgesetze gelten im Krankenhaus genauso wenig wie im Consulting.

Nein, 3000 netto sind kein gutes Gehalt für jemanden mit Ausbildung und Arbeitsbelastung eines Mediziners.

Nein, man hat keine Garantie auf eine Oberarztstelle. Wird man perspektivisch nicht Oberarzt, wird man oft gegangen, weil Fachärzte den Kliniken zu teuer sind meist keine andere Arbeit machen als Weiterbildungsassistenten. Willst du OA werden kommt meist noch einiges an Zusatzarbeit neben der "offiziellen" Tätigkeit auf einen zu, etwa die Forschung, Kongresse, weitere Fortbildungen, die man fast ausnahmslos in seiner Freizeit macht. Ich hatte mehrere Erstautorenschaften (auch in aufwändigen, experimentellen Arbeiten), die ich ganz überwiegend in meiner Freizeit erarbeitet habe - ich wollte schließlich mal Oberarzt werden. Und da hieß es in meiner Klinik, dass man, wenn man zum FA die Habilitation nicht in Reichweite hat, eben gehen muss.

Nein, 40h im Krankenhaus sind nicht genau so anstrengend wie 40h in irgendeinem x-beliebigen Wirtschaftsjob. Ich finde den MBB-Job, der ja als ach-so-stressig gilt, deutlich entspannter als die Kliniktätigkeit, weil ich nicht permanent unter Strom und dauernd am Rennen bin. "30 Minuten Coffee Chat" mit einem Kollegen? In der Klinik komplett undenkbar.

Nein, man kann sich seine Überstunden meist nicht aufschreiben. Oft löschen (!) die eigenen Vorgesetzten Überstunden sogar aus dem Programm. Illegal? Was willst du machen, die Klinik verklagen? Dein Vertrag ist auf 1 Jahr (wenn du Glück hast 2 oder 3) befristet, und was meinst du, wie viele Chefs dich noch einstellen, wenn die mitbekommen, dass du mal eine Rebellion angezettelt hast? Und ja, die bekommen das mit.

Zu Visitendiensten am Wochenende, die zur normalen Arbeitszeit hinzukommen, wurde ja oben schon etwas gesagt. Ich kann auch erklären, wo die herkommen: Man hat offiziell eine Wochenendarbeitszeit von 42h. Man arbeitet pro Tag also offiziell 8h, 24min - also, mit einer Stunde Mittagspause (die man eh nie nehmen kann und immer durcharbeitet), 8 - 17:24. Aufschreiben darf man sich aber nur die Zeit bis 17:00 (ganz egal, ob man bis 5, 6 oder 8 in der Klinik ist). Dadurch entstehen pro Tag 0.4 "Minusstunden", die man am Wochenende nacharbeiten darf. Möchte noch jemand das Arbeitszeitgesetz erwähnen?

Ja, ein paar Boomer-Ärzte haben ihre Schäfchen im Trockenen, und haben entweder leitende Tätigkeiten in der Klinik mit fürstlichen Altverträgen oder sitzen in der Niederlassung mit drei gekauften KV-Sitzen, wo sie dann die Jungärzte für 80k einstellen und selbst 60% des Reingewinns pro Sitz einstreichen. Die Praxis verkaufen sie dann zur Rente für siebenstellige Beträge an die einschlägigen Fonds. Aber diese Positionen sind für Jungärzte einfach nicht mehr erreichbar. Dass die Boomer sich alles unter den Nagel reißen und keine Entwicklungsmöglichkeit für die jüngeren Generationen lassen, ist kein Medizin-spezifisches Problem. Aber in der Medizin ist es besonders drastisch: Früher war der Deal so, dass man ein paar Jahre geknechtet wird und dann ausgesorgt hat. Dieser Deal stimmt einfach nicht mehr.

Abgesehen von alldem: Selbst im niedergelassenen Bereich erodiert die Profitabilität. Die Gebührenordnung für Ärzte hat sich seit den 90ern (!) nicht mehr geändert. Der EBM-Punktwert (quasi die Vergütung für Kassenpatienten) steigt pro Jahr um ~1%. Gleichzeitig steigen die Kosten mit der Inflation. Das geht nicht mehr lange gut.

Diese Probleme sind alle real. Und man kriegt das auch relativ schnell raus, wenn man sich mal 30 Minuten mit einem jüngeren Mediziner über seine Arbeitsbedinungen unterhält und nicht nur anonym in einem Forum neidisch und mit Schaum vorm Mund zusammengegoogleten Unsinn zusammentippt.

Und ganz ehrlich: Bestimmt kommt hier wieder die Leier von "Beruf, nicht Berufung", "gesellschaftliche Verantwortung, etwas aus deinem Studium zu machen" - nein. Genau so Beiträge wie oben haben mir gezeigt, wie wichtig ich der Gesellschaft bin - und ich habe meine Schlüsse daraus gezogen.

Um auf den zitierten Vorpost zurückzukommen: Es gehen immer mehr Ärzte. Ins Ausland, wo entweder Arbeitsbedingungen oder Gehalt besser sind und/oder wo man sich noch niederlassen kann. Oder in die Wirtschaft. Was meint ihr denn, warum man in vielen Häusern auf dem Land nur noch von Ärzten mit gebrochenem Deutsch behandelt wird?

Entweder den Deutschen dämmert so langsam, dass sich in den Kliniken etwas ganz grundsätzlich ändern muss, und zwar nicht nur in der Pflege, oder die Gesundheitsversorgung geht bald in noch größerer Geschwindigkeit den Bach runter. Aber, wie man in diesem Beitrag schön sieht, kann der Deutsche Verbesserung für Menschen, die etwas mehr verdienen als er selbst oder die er als "höherstehend" empfindet, nicht akzeptieren, aus purem Neid. Also muss es eben bergab gehen.

Das Problem sind wie überall die Boomer. Und dein Post ist mir zu negativ, klingt mir als sprichst du aus der Position einer Gewerkschaft. Egal wo, da ist es immer kurz vo Weltuntergang. Egal ob Polizei, Lehrer oder jetzt hier Ärzte. Wenn man einmal mit diesen berufsbildern aus seinem Freundeskreis spricht, ist es dann immer halb so schlimm. Habe auch einen Freund in der Klinik, der hat entspannte Arbeitszeiten. Bisschen Nachdienst stört ihn nicht, Wochenende hat er auch meistens frei. Notaufnahme ist auch kein stress. Wenn es wirklich ernst wird, hat er Spass. Wenn einer mit Husten kommt, darf die Person erstmal 4 Stunden warten.

Und gerne können Pfleger und Krankenschwestern mehr Verantwortung übernehmen, dann aber zu einem höheren Gehalt. Dann müssen halt die Ärzte abstriche machen.

Erinnert mich an meinen Zahnarzt kurz vor der Rente, der sich beschwert hat, dass er keine Zahnarzthelferin mehr für 1.400 Euro oder sowas findet. Hat er einfach nicht verstanden und das in einer Großstadt. Am Ende hat er eine Mitarbeiterin gefunden, die konnte nur sehr schlecht Deutsch. So sieht Verantwortung aus - nicht.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Ein großer Vorteil bei Ärzten ist halt die absolute Standordunabhängigkeit.
Wo stehen denn diese großen Konzernzentralen, die über 120k zahlen? München, Berlin, Frankfurt, Stuttgart, ... alles Städte mit >2000€ warm für 4 Zimmer.
Ein Krankenhaus gibt es aber in jedem Landkreis und jedes sucht händeringend Personal. Da kann man gleich nochmal 20k brutto beim Arzt drauf rechnen was der da an Miete spart.
Und kommt mir jetzt nicht mit Homeoffice. Keine 120k AT-Position ermöglicht 80% Homeoffice oder mehr, da könnt ihr mir alles erzählen. Und schon 2 Tage im Office schränken die Wohnortwahl wieder deutlich ein, denn wer möchte denn 3h oder mehr am Tag im Auto sitzen, selbst wenns nur 2x die Woche ist?

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 11.04.2023:

Ein großer Vorteil bei Ärzten ist halt die absolute Standordunabhängigkeit.
Wo stehen denn diese großen Konzernzentralen, die über 120k zahlen? München, Berlin, Frankfurt, Stuttgart, ... alles Städte mit >2000€ warm für 4 Zimmer.
Ein Krankenhaus gibt es aber in jedem Landkreis und jedes sucht händeringend Personal. Da kann man gleich nochmal 20k brutto beim Arzt drauf rechnen was der da an Miete spart.
Und kommt mir jetzt nicht mit Homeoffice. Keine 120k AT-Position ermöglicht 80% Homeoffice oder mehr, da könnt ihr mir alles erzählen. Und schon 2 Tage im Office schränken die Wohnortwahl wieder deutlich ein, denn wer möchte denn 3h oder mehr am Tag im Auto sitzen, selbst wenns nur 2x die Woche ist?

Äh…Corona mitbekommen? In unserem Konzern gibt es so gut wie nur noch HO, egal ob Studi, Edel-120k-AT-Experte oder FK

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 11.04.2023:

Ein großer Vorteil bei Ärzten ist halt die absolute Standordunabhängigkeit.
Wo stehen denn diese großen Konzernzentralen, die über 120k zahlen? München, Berlin, Frankfurt, Stuttgart, ... alles Städte mit >2000€ warm für 4 Zimmer.
Ein Krankenhaus gibt es aber in jedem Landkreis und jedes sucht händeringend Personal. Da kann man gleich nochmal 20k brutto beim Arzt drauf rechnen was der da an Miete spart.
Und kommt mir jetzt nicht mit Homeoffice. Keine 120k AT-Position ermöglicht 80% Homeoffice oder mehr, da könnt ihr mir alles erzählen. Und schon 2 Tage im Office schränken die Wohnortwahl wieder deutlich ein, denn wer möchte denn 3h oder mehr am Tag im Auto sitzen, selbst wenns nur 2x die Woche ist?

Äh…Corona mitbekommen? In unserem Konzern gibt es so gut wie nur noch HO, egal ob Studi, Edel-120k-AT-Experte oder FK

In welchen Konzernen gibt es bitte immer noch hauptsächlich WFH? Das ist mittlerweile überall runter auf 2-3 Tage max. und besonders bei den höheren Positionen ist Officepräsenz erwünscht. Kannst mir nicht erzählen dass irgendwo noch FK primär von zuhause arbeitet...

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 11.04.2023:

Ein großer Vorteil bei Ärzten ist halt die absolute Standordunabhängigkeit.
Wo stehen denn diese großen Konzernzentralen, die über 120k zahlen? München, Berlin, Frankfurt, Stuttgart, ... alles Städte mit >2000€ warm für 4 Zimmer.
Ein Krankenhaus gibt es aber in jedem Landkreis und jedes sucht händeringend Personal. Da kann man gleich nochmal 20k brutto beim Arzt drauf rechnen was der da an Miete spart.
Und kommt mir jetzt nicht mit Homeoffice. Keine 120k AT-Position ermöglicht 80% Homeoffice oder mehr, da könnt ihr mir alles erzählen. Und schon 2 Tage im Office schränken die Wohnortwahl wieder deutlich ein, denn wer möchte denn 3h oder mehr am Tag im Auto sitzen, selbst wenns nur 2x die Woche ist?

In meinem Konzern gibts 60% gesichert durch Betriebsvereinbarung, in den meisten Abteilungen wird 80% gelebt, in meiner ist es uns völlig freigestellt. Und gerade ab 120k und aufwärts ist es ja noch leichter, weil du in dieser Gehaltsrange meistens selber Führungskraft bist und die FK vorgibt. Bei mir ist die nächste Stelle eine globale, sprich Chef sitzt sowieso in einem anderen Land, da sind 100% HO aber sowas von sicher, einfach weil es meinem Chef egal ist.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 11.04.2023:

Ein großer Vorteil bei Ärzten ist halt die absolute Standordunabhängigkeit.
Wo stehen denn diese großen Konzernzentralen, die über 120k zahlen? München, Berlin, Frankfurt, Stuttgart, ... alles Städte mit >2000€ warm für 4 Zimmer.
Ein Krankenhaus gibt es aber in jedem Landkreis und jedes sucht händeringend Personal. Da kann man gleich nochmal 20k brutto beim Arzt drauf rechnen was der da an Miete spart.
Und kommt mir jetzt nicht mit Homeoffice. Keine 120k AT-Position ermöglicht 80% Homeoffice oder mehr, da könnt ihr mir alles erzählen. Und schon 2 Tage im Office schränken die Wohnortwahl wieder deutlich ein, denn wer möchte denn 3h oder mehr am Tag im Auto sitzen, selbst wenns nur 2x die Woche ist?

Äh…Corona mitbekommen? In unserem Konzern gibt es so gut wie nur noch HO, egal ob Studi, Edel-120k-AT-Experte oder FK

ja die Führungskraft, die nur aus dem HO delegiert. Wie Darth Sidious aus dem Kriegsstern. Wer kennt sie nicht. Ich habe kamele auch schon im Schwarzwald gesehen. Immer diese Ausnahmen rauspicken, die vlt. bei <1 % der UN zutreffen. Für nicht IT-Jobs noch viel unwahrscheinlicher.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Warum sollen alle Mediziner Top-Akademiker sein? Ist das Medizin Studium so schwer? Das Abi als Indikator für einen Top-Akademiker zu nehmen ist einfach nur lächerlich. Wie schon gesagt, Psychologen sind dann auch alle nur Top Akademiker. Oder der promovierte Physiker, der in Sport, Deutsch und Religion versagte hat und mit nur 1,9 Abi studiert hat. Wäre dann kein Top Akademiker.

Der 0815 Absolvent landet gar nicht im IGM UN, sondern im öD oder in irgendeiner tariflosen Dienstleisterbude.

WiWi Gast schrieb am 10.04.2023:

Natürlich nicht! Mediziner sind doch auch nicht die durchschnittlichen Akademiker? Wieso also den 0815-Absolventen in IGM mit einem Top Akademiker vergleichen?

Und außerdem gibt es in den Zentralen der Konzerne auch teilweise noch mehr für AT Angestellte ohne Führungsverantwortung. Letztens erst wieder ein Angebot im Bereich 150-160k EUR bekommen für eine Rolle in der Strategie einer DAX Automotive

Da hätte ich persönlich dann wenig Lust auf mega Stress im KH, um dann 100k zu verdienen

Gambio schrieb am 10.04.2023:

WiWi Gast schrieb am 10.04.2023:

Ich kann das Potential beim Gehalt für Ärzte im Alter persönlich nicht abschätzen.

Aber wenn die Angaben hier einigermaßen stimmen sollten, dann mache ich lieber meinen entspannten AT-Job (kein Führungskraft) mit 130k, Firmenwagen und paar benefits, als Arzt zu werden.

Vielleicht übersehe ich da ein Exponentielles Wachstum beim Gehalt im Alter, aber ansonsten finde ich das Gesamtpaket von Ärzten im Vergleich sehr unattraktiv. Und das trotz deren Verantwortung

ärzte können doch selbst zu MBB gehen oder zu IGM oder in die pharmabranche und würden dort von den ach so tollen arbeitsbedingungen und den spannenden tätigkeiten profitieren. sie tun es aber nicht, weil sie eben gern einen wichtigen, spannenden, fachlich fordernden und verantwortungsvollen beruf haben, der ihnen bis ins hohe alter das mit abstand im schnitt beste gehalt unter allen akademikern garantiert.

kaum ein anderer absolvent hat diese freiheit. Biologen, chemiker, physiker,.. trotz langer und anstrengender promotion, arbeiten diese berufsgruppen fast immer fachfremd und verdienen im schnitt deutlich weniger als ärzte.

130k ist bei IGM nicht die Regel.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 11.04.2023:

Ein großer Vorteil bei Ärzten ist halt die absolute Standordunabhängigkeit.
Wo stehen denn diese großen Konzernzentralen, die über 120k zahlen? München, Berlin, Frankfurt, Stuttgart, ... alles Städte mit >2000€ warm für 4 Zimmer.
Ein Krankenhaus gibt es aber in jedem Landkreis und jedes sucht händeringend Personal. Da kann man gleich nochmal 20k brutto beim Arzt drauf rechnen was der da an Miete spart.
Und kommt mir jetzt nicht mit Homeoffice. Keine 120k AT-Position ermöglicht 80% Homeoffice oder mehr, da könnt ihr mir alles erzählen. Und schon 2 Tage im Office schränken die Wohnortwahl wieder deutlich ein, denn wer möchte denn 3h oder mehr am Tag im Auto sitzen, selbst wenns nur 2x die Woche ist?

Äh…Corona mitbekommen? In unserem Konzern gibt es so gut wie nur noch HO, egal ob Studi, Edel-120k-AT-Experte oder FK

Bei uns im Konzern gibt es mobiles Arbeiten und seit April letzten Jahres füllen sich die Büros immer mehr und mehr. Jeder Teamleiter handhabt das mit dem Homeoffice anders, manche haben nur einen Tag pro Woche, andere waren seit Monaten nicht mehr im Büro.
Ich bin im Schnitt jede Woche zweimal im Büro, aber nicht an fixen Tagen, sondern wenn wieder ein in der Hierarchie höherer zu einem Präsenzmeeting eingeladen hat. Das kann dann auch mal von heute auf morgen sein. Muss auch immer am Sonntag Abend noch in den Kalender schauen, ob der Montag nicht ein Office Tag ist.
Unsere Büros sind schon wieder komplett voll, Besprechungsräume gibt es nur mit 1-2 Wochen Vorlauf und so mache Homezone war schon überfüllt, weil die Desksharingquote halt etwas willkürlich war. Bei meiner Frau in einem anderen Konzern in der Region läuft es genauso.

Ich hatte sehr auf das Homeoffice gehofft, eventuell hätten wir das Haus dann verkauft (zwar 60-90 Minuten Pendelzeit nach Stuttgart, aber immer noch teure Region) und uns irgendwo was in der Pampa gekauft. Das ist aber mit den Bedingungen nicht machbar.

Btw. die Abteilungen und Teams, die überwiegen im Homeoffice sind, behaupten auch alle dass das bei ihrem AG ganz normal wäre, haben aber keine Ahnung, dass es in den anderen Bereichen schon lange nicht mehr so läuft.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 11.04.2023:

Das Problem sind wie überall die Boomer. Und dein Post ist mir zu negativ, klingt mir als sprichst du aus der Position einer Gewerkschaft. Egal wo, da ist es immer kurz vo Weltuntergang. Egal ob Polizei, Lehrer oder jetzt hier Ärzte. Wenn man einmal mit diesen berufsbildern aus seinem Freundeskreis spricht, ist es dann immer halb so schlimm. Habe auch einen Freund in der Klinik, der hat entspannte Arbeitszeiten. Bisschen Nachdienst stört ihn nicht, Wochenende hat er auch meistens frei. Notaufnahme ist auch kein stress. Wenn es wirklich ernst wird, hat er Spass. Wenn einer mit Husten kommt, darf die Person erstmal 4 Stunden warten.

Und gerne können Pfleger und Krankenschwestern mehr Verantwortung übernehmen, dann aber zu einem höheren Gehalt. Dann müssen halt die Ärzte abstriche machen.

Erinnert mich an meinen Zahnarzt kurz vor der Rente, der sich beschwert hat, dass er keine Zahnarzthelferin mehr für 1.400 Euro oder sowas findet. Hat er einfach nicht verstanden und das in einer Großstadt. Am Ende hat er eine Mitarbeiterin gefunden, die konnte nur sehr schlecht Deutsch. So sieht Verantwortung aus - nicht.

Wenn (Assistenz-)Ärzte noch weitere Abstriche beim Gehalt machen sind sie auf dem Niveau der Pfleger. Die kommen, mit ihrem Schichtdienst, nämlich auch auf gut 2000-2500 netto. Übrigens bekamen Ärzte an den Unikliniken dieses Jahr eine Nullrunde und nur einen einmaligen Covid-Bonus. Muss diese "Dankbarkeit der Gesellschaft" sein

Was macht denn dein Freund in der Klinik? Welches Fach? Wie groß ist das Haus? Kenne keinen jungen Arzt, der so spricht, außer Leuten, die in Fächern arbeiten, die vor allem elektiv oder patientenfern arbeiten. Patienten mit "ein bisschen Husten" landen halt vor bei den Ärzten der internistischen Notaufnahme, die ist im Schichtdienst besetzt und eine routinemäßige Rotation, die wird normalerweise nicht vom Hausdienst geführt. Dein Post klingt ziemlich nach Paulaner.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 11.04.2023:

Ein großer Vorteil bei Ärzten ist halt die absolute Standordunabhängigkeit.
Wo stehen denn diese großen Konzernzentralen, die über 120k zahlen? München, Berlin, Frankfurt, Stuttgart, ... alles Städte mit >2000€ warm für 4 Zimmer.
Ein Krankenhaus gibt es aber in jedem Landkreis und jedes sucht händeringend Personal. Da kann man gleich nochmal 20k brutto beim Arzt drauf rechnen was der da an Miete spart.
Und kommt mir jetzt nicht mit Homeoffice. Keine 120k AT-Position ermöglicht 80% Homeoffice oder mehr, da könnt ihr mir alles erzählen. Und schon 2 Tage im Office schränken die Wohnortwahl wieder deutlich ein, denn wer möchte denn 3h oder mehr am Tag im Auto sitzen, selbst wenns nur 2x die Woche ist?

Ist ein Vorteil, wenn man sich vorstellen kann, aufs Land zu gehen. Gilt aber auch nicht immer, viele Fächer gibt es nur an Maximalversorgern, und die liegen in den größeren Städten/ Uni-Städten, und Freiburg, Heidelberg und Tübingen sind jetzt auch nicht günstiger als die Großstädte.

Hinzu kommt der erwartbare Kahlschlag in der Krankenhauslandschaft (Google Krankenhausreform), der dazu führen wird, dass viele ländliche Gegenden schließen.

Wenn man sich niederlassen möchte hat man in der Regel auch keine Wahl, weil die beliebten Kassensitze in den Städten nicht mehr zu bekommen sind. Auf dem Land ist dann aber auch der Anteil der Privatpatienten niedrig (machen 20-30% der Einnahmen aus, in Städten mehr!) und es ist schwer, geeignetes Personal zu finden. Außerdem altern die Dörfer und es ist fraglich, ob eine Praxis in 30 Jahren noch genug Patienten hat. In Summe ist es schwierig, eine Praxis auf dem Land langfristig wirtschaftlich zu betreiben. Die Entwicklung wird dort in Richtung konsolidierter MVZen gehen, wo die Ärzte wiederum nur angestellt sind.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Das statistische Bundesamt hat für 2020 ein durchschnittliches Brutto pro Praxisteilhaber von 167k€ ermittelt (nur Allgemeinmedizin).

Deine „Freundin“ verdient also einfach nur (weit) unterdurchschnittlich. Wie du siehst bringt es nichts, hier Einzelfälle zu nennen. Genauso zeige ich dir einen Einzelfall, der alleine 300k im Jahr macht.

WiWi Gast schrieb am 10.04.2023:

Also meine Freundin ist Teilhaberin in einer Allgemeinmedizin Praxis. Über 130k wäre sie laut ihrer Aussage froh. In normalen Jahren landet sie für sich bei ca. 100k EUR im Jahr.

Sie würde da laut ihrer Aussage eben jemand mit 130k und entspannten Job im Konzern beneiden. Vor allem weil dafür eben nur eine deutlich kürzere Ausbildung ausreicht und dazu keine Horrorzeit im Krankenhaus.

Selbst wenn man im Laufe des Lebens mal mehr verdienen sollte, dann müsste man das schlecktet Gehalt über zig Jahre erstmal aufholen

WiWi Gast schrieb am 10.04.2023:

„Entspannter AT-Job“ mit 130k + Firmenwagen und Benefits?

Aha, so etwas gibt es vielleicht bei ner Handvoll Konzerne hier in D, wenn überhaupt.

Abgesehen davon siehst du glaube ich nur den Arzt im KH. Sobald die sich nach ihrem Facharzt in einer Praxis einkaufen oder selbst eine eröffnen, lachen die sich über deine 130k p.a. schief, vom Radiologen fang ich lieber erst gar nicht an, da kommen dir die Tränen. Selbst ein gewöhnlicher Allgemeinmediziner dürfte da schon das Doppelt raus haben und der hat vermutlich nicht mehr Verantwortung als du und ich.

WiWi Gast schrieb am 10.04.2023:

Ich kann das Potential beim Gehalt für Ärzte im Alter persönlich nicht abschätzen.

Aber wenn die Angaben hier einigermaßen stimmen sollten, dann mache ich lieber meinen entspannten AT-Job (kein Führungskraft) mit 130k, Firmenwagen und paar benefits, als Arzt zu werden.

Vielleicht übersehe ich da ein Exponentielles Wachstum beim Gehalt im Alter, aber ansonsten finde ich das Gesamtpaket von Ärzten im Vergleich sehr unattraktiv. Und das trotz deren Verantwortung

WiWi Gast schrieb am 09.04.2023:

ärzte können doch selbst zu MBB gehen oder zu IGM oder in die pharmabranche und würden dort von den ach so tollen arbeitsbedingungen und den spannenden tätigkeiten profitieren. sie tun es aber nicht, weil sie eben gern einen wichtigen, spannenden, fachlich fordernden und verantwortungsvollen beruf haben, der ihnen bis ins hohe alter das mit abstand im schnitt beste gehalt unter allen akademikern garantiert.

kaum ein anderer absolvent hat diese freiheit. Biologen, chemiker, physiker,.. trotz langer und anstrengender promotion, arbeiten diese berufsgruppen fast immer fachfremd und verdienen im schnitt deutlich weniger als ärzte.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Ich arbeite bei Siemens und dort hat man quasi einen Anspruch auf drei Tage im Home Office pro Woche. Und das gilt für den Tarifler, wie auch ATler, eine FK oder den Abteilungsleiter.

Die Regel ist aber eher, dass man sogar 4 Tage von zuhause aus arbeitet. Nicht umsonst sind viele Kollegen während Corona weiter raus gezogen (pendeln 60-90 Minuten).

Denke nicht, dass sich daran viel ändern wird in nächster Zeit. Wieso auch? Es läuft super und die Büroflächen kann die Firma auch weiter reduzieren.

Keine Ahnung, in welchen Bereichen die Poster von oben arbeiten und HO anzweifeln. Oder ist das eher Unwissenheit?

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Gibt halt 3 Leute mit 100k-120k, einer mit 300k und im Durchschnitt sind es 167k. Wie immer gilt, dass der Median geringer ist als der Durchschnitt.

WiWi Gast schrieb am 11.04.2023:

Das statistische Bundesamt hat für 2020 ein durchschnittliches Brutto pro Praxisteilhaber von 167k€ ermittelt (nur Allgemeinmedizin).

Deine „Freundin“ verdient also einfach nur (weit) unterdurchschnittlich. Wie du siehst bringt es nichts, hier Einzelfälle zu nennen. Genauso zeige ich dir einen Einzelfall, der alleine 300k im Jahr macht.

WiWi Gast schrieb am 10.04.2023:

Also meine Freundin ist Teilhaberin in einer Allgemeinmedizin Praxis. Über 130k wäre sie laut ihrer Aussage froh. In normalen Jahren landet sie für sich bei ca. 100k EUR im Jahr.

Sie würde da laut ihrer Aussage eben jemand mit 130k und entspannten Job im Konzern beneiden. Vor allem weil dafür eben nur eine deutlich kürzere Ausbildung ausreicht und dazu keine Horrorzeit im Krankenhaus.

Selbst wenn man im Laufe des Lebens mal mehr verdienen sollte, dann müsste man das schlecktet Gehalt über zig Jahre erstmal aufholen

WiWi Gast schrieb am 10.04.2023:

„Entspannter AT-Job“ mit 130k + Firmenwagen und Benefits?

Aha, so etwas gibt es vielleicht bei ner Handvoll Konzerne hier in D, wenn überhaupt.

Abgesehen davon siehst du glaube ich nur den Arzt im KH. Sobald die sich nach ihrem Facharzt in einer Praxis einkaufen oder selbst eine eröffnen, lachen die sich über deine 130k p.a. schief, vom Radiologen fang ich lieber erst gar nicht an, da kommen dir die Tränen. Selbst ein gewöhnlicher Allgemeinmediziner dürfte da schon das Doppelt raus haben und der hat vermutlich nicht mehr Verantwortung als du und ich.

WiWi Gast schrieb am 10.04.2023:

Ich kann das Potential beim Gehalt für Ärzte im Alter persönlich nicht abschätzen.

Aber wenn die Angaben hier einigermaßen stimmen sollten, dann mache ich lieber meinen entspannten AT-Job (kein Führungskraft) mit 130k, Firmenwagen und paar benefits, als Arzt zu werden.

Vielleicht übersehe ich da ein Exponentielles Wachstum beim Gehalt im Alter, aber ansonsten finde ich das Gesamtpaket von Ärzten im Vergleich sehr unattraktiv. Und das trotz deren Verantwortung

WiWi Gast schrieb am 09.04.2023:

ärzte können doch selbst zu MBB gehen oder zu IGM oder in die pharmabranche und würden dort von den ach so tollen arbeitsbedingungen und den spannenden tätigkeiten profitieren. sie tun es aber nicht, weil sie eben gern einen wichtigen, spannenden, fachlich fordernden und verantwortungsvollen beruf haben, der ihnen bis ins hohe alter das mit abstand im schnitt beste gehalt unter allen akademikern garantiert.

kaum ein anderer absolvent hat diese freiheit. Biologen, chemiker, physiker,.. trotz langer und anstrengender promotion, arbeiten diese berufsgruppen fast immer fachfremd und verdienen im schnitt deutlich weniger als ärzte.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Umgekehrt wird ein Schuh draus: Bei Ärzten gibt es 0% Home Office. Und anders als andere Karrierewege ist das Gehalt von Klinikärzten standardunabhängig. In München verdient ein Assistenzarzt so viel wie in Halle. Muss man in beide Richtungen in Betracht ziehen, aber es hat eben schon seinen Grund, dass die unbeliebten Gegenden unbeliebt sind. Will man auch ein bisschen Kultur und Freizeitmöglichkeiten außer Outdoor-Sport schaut man als Arzt mit dem für Ballungszentren und Akademiker niedrigen Einstiegsgehalt in München und Frankfurt in die Röhre.

Wenn man Bock aufs Land hat ist der Karriereweg Landarzt gar nicht so verkehrt. Man hat halt wenig Privatpatienten und einen alternden Patientenstamm.

In peripheren Häusern auf dem Land zu arbeiten ist so eine Sache. Die sind chronisch klamm (wie gesagt - wenig Privatpatienten und nicht im Fokus der Politik), es wird nur ein sehr beschränktes Krankheitsspektrum behandelt (--> Karriere Dead End). und ihre Zukunft ist ungewiss. Oft haben die Chefs auch keine volle Weiterbildungsberechtigung. Viele Häuser werden bald ganz geschlossen. Ich würde da nicht anfangen wollen als junger Arzt.

Aber die Argumentation hier dreht sich völlig im Kreis. Ein paar Leute hier finden, dass Ärzte zu viel verdienen, weil Ärzte mehr verdienen als sie. Die Arbeitsbedingungen und -intensität werden nicht gelten gelassen bzw. sogar eine Verbesserung daran geknüft, dass die Ärztegehälter gekürzt werden sollen (was Assistenzärzte auf das Niveau der Pflege befördern würde).

Und dass man Selbstständige nicht mit Angestellten vergleichen kann ist noch ein ganz anderes Thema.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 11.04.2023:

Das statistische Bundesamt hat für 2020 ein durchschnittliches Brutto pro Praxisteilhaber von 167k€ ermittelt (nur Allgemeinmedizin).

Deine „Freundin“ verdient also einfach nur (weit) unterdurchschnittlich. Wie du siehst bringt es nichts, hier Einzelfälle zu nennen. Genauso zeige ich dir einen Einzelfall, der alleine 300k im Jahr macht.

Reingewinn ist nicht Brutto. Kann man gut 20-30k nochmal abziehen von ca. 170k. Aber das wüsste man, wenn man sich minimal mit den Themen beschäftigen würde, zu denen man sich äußert.

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Gambio

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Genau, weil 130k + Firmenwagen + AG-Anteile ja auch der Standard in der freien Wirtschaft sind. *ROFL*

In welcher Welt lebt ihr eigentlich, dass in der freien Wirtschaft angeblich jeder > 100k € verdient?

WiWi Gast schrieb am 10.04.2023:

Der Reinertrag je Praxisinhaber im Bereich Allgemeinmedizin liegt bei 167k. Nicht weit entfernt von 130k. Von den 167k gehen noch alle AG-Beiträge ab und natürlich muss auch das Auto noch privat bezahlt, gewartet und betankt werden. Da ist 130k + Firmenwagen + AG-Anteile vom Gehalt der bessere Deal. Ebenfalls nicht in diesen Reinertrag eingerechnet ist die eigene Kreditrate zur Abzahlung der Praxis und deren Modernisierung.

Je nach Fachbereich liegt der Reinertrag je Praxisinhaber bei Fachärzten zwischen 161k und 225k. Also auch nicht viel höher bei den Fachärzten.

Es gibt zwei Ausnahmen, Augenheilkunde (256k) und Radiologie (373k). Und gerade im Bereich Radiologie kostet eine Praxisübernahme, falls du Radiologe werden konntest und überhaupt eine frei verfügbare Praxis findest, sehr viel Geld.

Der normale niedergelassene Arzt, ob Facharzt oder Allgemeinmediziner, liegt im Bereich 161k - 225k abzgl. Übernahmekosten abzgl. Privatauto abzgl. AG-Anteile/Versicherungen. Wert da wirklich 130k + Firmenwagen + AG-Anteile hat, braucht sich nicht zu verstecken. Ist im Wesentlichen Netto am Ende das gleiche, wenn der Arzt sich ein entsprechendes Auto privat leistet.

Deswegen bleiben doch einige auch am Krankenhaus. Dort geht der Tarif für leitende Oberärzte an normalen Krankenhäusern bis 121k, an Unikliniken bis 134k. 134k + Zulagen/Zuschläge + AG-Anteile ist auch nicht viel schlechter als 161k bis knapp über 200k ohne AG-Anteil und mit Praxisübernahmekosten zusätzlich.

WiWi Gast schrieb am 10.04.2023:

„Entspannter AT-Job“ mit 130k + Firmenwagen und Benefits?

Aha, so etwas gibt es vielleicht bei ner Handvoll Konzerne hier in D, wenn überhaupt.

Abgesehen davon siehst du glaube ich nur den Arzt im KH. Sobald die sich nach ihrem Facharzt in einer Praxis einkaufen oder selbst eine eröffnen, lachen die sich über deine 130k p.a. schief, vom Radiologen fang ich lieber erst gar nicht an, da kommen dir die Tränen. Selbst ein gewöhnlicher Allgemeinmediziner dürfte da schon das Doppelt raus haben und der hat vermutlich nicht mehr Verantwortung als du und ich.

WiWi Gast schrieb am 10.04.2023:

Ich kann das Potential beim Gehalt für Ärzte im Alter persönlich nicht abschätzen.

Aber wenn die Angaben hier einigermaßen stimmen sollten, dann mache ich lieber meinen entspannten AT-Job (kein Führungskraft) mit 130k, Firmenwagen und paar benefits, als Arzt zu werden.

Vielleicht übersehe ich da ein Exponentielles Wachstum beim Gehalt im Alter, aber ansonsten finde ich das Gesamtpaket von Ärzten im Vergleich sehr unattraktiv. Und das trotz deren Verantwortung

WiWi Gast schrieb am 09.04.2023:

ärzte können doch selbst zu MBB gehen oder zu IGM oder in die pharmabranche und würden dort von den ach so tollen arbeitsbedingungen und den spannenden tätigkeiten profitieren. sie tun es aber nicht, weil sie eben gern einen wichtigen, spannenden, fachlich fordernden und verantwortungsvollen beruf haben, der ihnen bis ins hohe alter das mit abstand im schnitt beste gehalt unter allen akademikern garantiert.

kaum ein anderer absolvent hat diese freiheit. Biologen, chemiker, physiker,.. trotz langer und anstrengender promotion, arbeiten diese berufsgruppen fast immer fachfremd und verdienen im schnitt deutlich weniger als ärzte.

antworten
Gambio

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

130k und entspannt in der freien Wirtschaft passt nicht zusammen.
Zudem ist ein Diplom-Studium in MINT nicht kürzer, wenn man reale Studienzeiten anlegt. (Bei mir waren es in Physik 12,8 Semester für das Diplom + 4 Jahre schlecht vergütete Promotion)

Jaja, Assistenzstelle / Facharztausbildung. Wissen wir... aber da werdet ihr bereits bezahlt und steigt als Assistenzarzt mit über 60.000€ Jahresbrutto exkl. Zulagen ein. Das ist mehr als der ING oder Physiker zum Einstieg bekommt. Durchschnittsgehalt nach 10 Jahren in Beruf liegt bei Ingenieuren bei ca. 65.000€. Ende deer Fahnenstange für sehr viele MINTLer und Physiker.

WiWi Gast schrieb am 10.04.2023:

Also meine Freundin ist Teilhaberin in einer Allgemeinmedizin Praxis. Über 130k wäre sie laut ihrer Aussage froh. In normalen Jahren landet sie für sich bei ca. 100k EUR im Jahr.

Sie würde da laut ihrer Aussage eben jemand mit 130k und entspannten Job im Konzern beneiden. Vor allem weil dafür eben nur eine deutlich kürzere Ausbildung ausreicht und dazu keine Horrorzeit im Krankenhaus.

Selbst wenn man im Laufe des Lebens mal mehr verdienen sollte, dann müsste man das schlecktet Gehalt über zig Jahre erstmal aufholen

WiWi Gast schrieb am 10.04.2023:

„Entspannter AT-Job“ mit 130k + Firmenwagen und Benefits?

Aha, so etwas gibt es vielleicht bei ner Handvoll Konzerne hier in D, wenn überhaupt.

Abgesehen davon siehst du glaube ich nur den Arzt im KH. Sobald die sich nach ihrem Facharzt in einer Praxis einkaufen oder selbst eine eröffnen, lachen die sich über deine 130k p.a. schief, vom Radiologen fang ich lieber erst gar nicht an, da kommen dir die Tränen. Selbst ein gewöhnlicher Allgemeinmediziner dürfte da schon das Doppelt raus haben und der hat vermutlich nicht mehr Verantwortung als du und ich.

WiWi Gast schrieb am 10.04.2023:

Ich kann das Potential beim Gehalt für Ärzte im Alter persönlich nicht abschätzen.

Aber wenn die Angaben hier einigermaßen stimmen sollten, dann mache ich lieber meinen entspannten AT-Job (kein Führungskraft) mit 130k, Firmenwagen und paar benefits, als Arzt zu werden.

Vielleicht übersehe ich da ein Exponentielles Wachstum beim Gehalt im Alter, aber ansonsten finde ich das Gesamtpaket von Ärzten im Vergleich sehr unattraktiv. Und das trotz deren Verantwortung

WiWi Gast schrieb am 09.04.2023:

ärzte können doch selbst zu MBB gehen oder zu IGM oder in die pharmabranche und würden dort von den ach so tollen arbeitsbedingungen und den spannenden tätigkeiten profitieren. sie tun es aber nicht, weil sie eben gern einen wichtigen, spannenden, fachlich fordernden und verantwortungsvollen beruf haben, der ihnen bis ins hohe alter das mit abstand im schnitt beste gehalt unter allen akademikern garantiert.

kaum ein anderer absolvent hat diese freiheit. Biologen, chemiker, physiker,.. trotz langer und anstrengender promotion, arbeiten diese berufsgruppen fast immer fachfremd und verdienen im schnitt deutlich weniger als ärzte.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Wie schon richtigerweise vorher angemerkt, musst du von diesen Durchschnitten noch die Arbeitgeberanteile entsprechend in die Rechnung einbeziehen für einen sinnvollen Vergleich zwischen Teilhaber und Angestellten. Und dann landest du recht genau bei ca. 130k EUR.

Wenn jetzt noch ein Investment zur Übernahme der Praxis notwendig war bzw. dieses noch abbezahlt werden muss, dann steht der Angestellte schnell wieder besser dar.

WiWi Gast schrieb am 11.04.2023:

Das statistische Bundesamt hat für 2020 ein durchschnittliches Brutto pro Praxisteilhaber von 167k€ ermittelt (nur Allgemeinmedizin).

Deine „Freundin“ verdient also einfach nur (weit) unterdurchschnittlich. Wie du siehst bringt es nichts, hier Einzelfälle zu nennen. Genauso zeige ich dir einen Einzelfall, der alleine 300k im Jahr macht.

WiWi Gast schrieb am 10.04.2023:

Also meine Freundin ist Teilhaberin in einer Allgemeinmedizin Praxis. Über 130k wäre sie laut ihrer Aussage froh. In normalen Jahren landet sie für sich bei ca. 100k EUR im Jahr.

Sie würde da laut ihrer Aussage eben jemand mit 130k und entspannten Job im Konzern beneiden. Vor allem weil dafür eben nur eine deutlich kürzere Ausbildung ausreicht und dazu keine Horrorzeit im Krankenhaus.

Selbst wenn man im Laufe des Lebens mal mehr verdienen sollte, dann müsste man das schlecktet Gehalt über zig Jahre erstmal aufholen

WiWi Gast schrieb am 10.04.2023:

„Entspannter AT-Job“ mit 130k + Firmenwagen und Benefits?

Aha, so etwas gibt es vielleicht bei ner Handvoll Konzerne hier in D, wenn überhaupt.

Abgesehen davon siehst du glaube ich nur den Arzt im KH. Sobald die sich nach ihrem Facharzt in einer Praxis einkaufen oder selbst eine eröffnen, lachen die sich über deine 130k p.a. schief, vom Radiologen fang ich lieber erst gar nicht an, da kommen dir die Tränen. Selbst ein gewöhnlicher Allgemeinmediziner dürfte da schon das Doppelt raus haben und der hat vermutlich nicht mehr Verantwortung als du und ich.

WiWi Gast schrieb am 10.04.2023:

Ich kann das Potential beim Gehalt für Ärzte im Alter persönlich nicht abschätzen.

Aber wenn die Angaben hier einigermaßen stimmen sollten, dann mache ich lieber meinen entspannten AT-Job (kein Führungskraft) mit 130k, Firmenwagen und paar benefits, als Arzt zu werden.

Vielleicht übersehe ich da ein Exponentielles Wachstum beim Gehalt im Alter, aber ansonsten finde ich das Gesamtpaket von Ärzten im Vergleich sehr unattraktiv. Und das trotz deren Verantwortung

WiWi Gast schrieb am 09.04.2023:

ärzte können doch selbst zu MBB gehen oder zu IGM oder in die pharmabranche und würden dort von den ach so tollen arbeitsbedingungen und den spannenden tätigkeiten profitieren. sie tun es aber nicht, weil sie eben gern einen wichtigen, spannenden, fachlich fordernden und verantwortungsvollen beruf haben, der ihnen bis ins hohe alter das mit abstand im schnitt beste gehalt unter allen akademikern garantiert.

kaum ein anderer absolvent hat diese freiheit. Biologen, chemiker, physiker,.. trotz langer und anstrengender promotion, arbeiten diese berufsgruppen fast immer fachfremd und verdienen im schnitt deutlich weniger als ärzte.

antworten
WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 07.04.2023:

Gambio schrieb am 07.04.2023:

Ärzte an Kliniken leisten ein absurdes Arbeitspensum mit Nacht- und Schichtdiensten, selbst als Oberarzt mit Rufbereitschaften rund um die Ohr. Und DAFÜR verdienen sie zu wenig, weil hinsichtlich der Arbeitsbelastung vergleichbare Jobs (MBB, Grosskanzleien) einfach deutlich besser zahlen.

Immer dieses absurde Märchen vom versklavten Arzt, der unter Peitschenhieben seine 90 Stunden pro Woche arbeitet und dann erschöpft zu Hause kollabiert. Die Propaganda des Marburger Bundes und des Herrn Montgomery reicht bis in diese Forum.

"Für einen Arzt sind die Arbeitszeiten in Deutschland durch das Arbeitszeitgesetz (ArbZG) geregelt. Konkret ist hier festgelegt, dass die Arbeitszeit für einen Klinikarzt über das Jahr verteilt durchschnittlich maximal 48 Stunden in der Woche betragen darf." -
www.berliner-sparkasse.de/fi/home/ratgeber/ratgeber-heilberufe/alltag/fokus-arzt-arbeitszeiten-in-der-klinik.html#:~:text=F%C3%BCr%20einen%20Arzt%20sind%20die,in%20der%20Woche%20betragen%20darf.

www.kbv.de/html/1150_29996.php

80 Stunden pro Woche sind Bullshit. Der Durchschnitt arbeitet ca. 52 Stunden pro Woche. Unsubstantiierte Behauptungen der Ärzte-Lobbyisten sollten strafrechtlich verfolgt werden. Es kann ja nicht sein, dass Unwahrheiten verbreitet werden.

MBB und Großkanzleien sind aber nicht die Regel, sondern die Ausnahme. Ihr vergleicht hier immer den Durchschnittsarzt mit den oberen 0,1% anderer Akademiker.

Die Tatsache, dass du keine Ahnung von der Realität hast, zeigt sich darin, dass du wirklich glaubst, dieses Gesetz würde in der Klinikrealität irgendjemanden interessieren.

Zu dem Vorposter, der die Diskrepanz zwischen dem Arbeitspensum eines Assistenzarztes und seiner eigenen 40h-Woche nicht versteht, sage ich lieber mal nichts.

Zu Verantwortung und Arbeitsintensität von Ärzten auch nicht.

Und weder MBB noch Grosskanzlei sind oberste 0,1% (lol).

Dieses Land braucht echt mal einen fetten Ärztestreik.

Eben! Bei der Arzt-Debatte nur auf das Gehalt zu schauen ist eh Schwachsinn. In der Kritik steht vor allem die Arbeitsbelastung! Die Schichten, die 24h-Dienste, etc. der Stundenlohn von vielen Ärzten ist nicht so pralle und wenn man Teilzeit geht, arbeitet man trotzdem Vollzeit.
Auch ist die Arbeit nicht vergleichbar. Wie viele Beiträge ich hier schon gesehen habe mit “meine reale Arbeitszeit liegt eher so bei 20/25/30 Stunden, surfe öfters mal im Netz oder schnacke mit den Kollegen” Pausen werde auch gerne mal überzogen. Der Alltag beim Arzt ist oft sehr stressig, gerade bei Patientenkontakt (den die meisten Fachrichtungen haben), da wird fast Fließbandarbeit betrieben. Das ist am Ende des Tages viel energiezerrender als die meisten Büro-Jobs, selbst wenn diese auch über die 40h hinaus gehen.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 09.04.2023:

ärzte können doch selbst zu MBB gehen oder zu IGM oder in die pharmabranche und würden dort von den ach so tollen arbeitsbedingungen und den spannenden tätigkeiten profitieren. sie tun es aber nicht, weil sie eben gern einen wichtigen, spannenden, fachlich fordernden und verantwortungsvollen beruf haben, der ihnen bis ins hohe alter das mit abstand im schnitt beste gehalt unter allen akademikern garantiert.

kaum ein anderer absolvent hat diese freiheit. Biologen, chemiker, physiker,.. trotz langer und anstrengender promotion, arbeiten diese berufsgruppen fast immer fachfremd und verdienen im schnitt deutlich weniger als ärzte.

Zeig mir mal bitte die vielen Stellen für Ärzte in der Industrie? Die meisten sind eh für Fachärzte und die Weiterbildungszeit ist kein Zuckerschlecken. Auch kommt die Verantwortung von anderes Nawis einfach nicht a die eines Arztes einfach nicht ran. Aber klar ist es ärgerlich, dass Biologen nicht mehr verdienen. Sollten sie auf jeden Fall! Aber imo ist der Arztberuf weitaus essentieller und eben auch ohne Führung mit viel mehr Verantwortung versehen. Ich würde sagen auch mehr Stress, obwohl Nawis wahrscheinlich einfach nur anderen Stress haben (Papers, befristete Stellen vs Schichten, 24h Dienste als Arzt).

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Keine Ahnung für MINT, aber ich hab 4.5 Jahre BWL studiert (Bachelor 6 Semester und 3 Semester Master) und war dann 3 Jahre im Consulting und bin jetzt in einem Automotive Konzern in einer Rolle mit sehr angenehmer WLB und >120k Gehalt.

Das sind in Summe dann etwa 8 Jahre nach dem Bachelor Beginn. Wenn du trotz deutlich längerer und vermutlich akademischer hochwertigerer Ausbildung weniger verdienst oder länger nicht verdient hast, dann würde ich mich eher mal selbst fragen, warum das so ist.

Entweder hast du schlecht verhandelt, ein Profil das in der freien Wirtschaft nicht gefragt ist oder du arbeitest bei sehr schlecht bezahlenden Arbeitgebern. Alles natürlich sehr ärgerlich für dich, aber hat nichts damit zu tun, dass man Gehälter von >100k in der freien Wirtschaft nicht recht planbar erreichen kann.

Gambio schrieb am 11.04.2023:

130k und entspannt in der freien Wirtschaft passt nicht zusammen.
Zudem ist ein Diplom-Studium in MINT nicht kürzer, wenn man reale Studienzeiten anlegt. (Bei mir waren es in Physik 12,8 Semester für das Diplom + 4 Jahre schlecht vergütete Promotion)

Jaja, Assistenzstelle / Facharztausbildung. Wissen wir... aber da werdet ihr bereits bezahlt und steigt als Assistenzarzt mit über 60.000€ Jahresbrutto exkl. Zulagen ein. Das ist mehr als der ING oder Physiker zum Einstieg bekommt. Durchschnittsgehalt nach 10 Jahren in Beruf liegt bei Ingenieuren bei ca. 65.000€. Ende deer Fahnenstange für sehr viele MINTLer und Physiker.

WiWi Gast schrieb am 10.04.2023:

Also meine Freundin ist Teilhaberin in einer Allgemeinmedizin Praxis. Über 130k wäre sie laut ihrer Aussage froh. In normalen Jahren landet sie für sich bei ca. 100k EUR im Jahr.

Sie würde da laut ihrer Aussage eben jemand mit 130k und entspannten Job im Konzern beneiden. Vor allem weil dafür eben nur eine deutlich kürzere Ausbildung ausreicht und dazu keine Horrorzeit im Krankenhaus.

Selbst wenn man im Laufe des Lebens mal mehr verdienen sollte, dann müsste man das schlecktet Gehalt über zig Jahre erstmal aufholen

WiWi Gast schrieb am 10.04.2023:

„Entspannter AT-Job“ mit 130k + Firmenwagen und Benefits?

Aha, so etwas gibt es vielleicht bei ner Handvoll Konzerne hier in D, wenn überhaupt.

Abgesehen davon siehst du glaube ich nur den Arzt im KH. Sobald die sich nach ihrem Facharzt in einer Praxis einkaufen oder selbst eine eröffnen, lachen die sich über deine 130k p.a. schief, vom Radiologen fang ich lieber erst gar nicht an, da kommen dir die Tränen. Selbst ein gewöhnlicher Allgemeinmediziner dürfte da schon das Doppelt raus haben und der hat vermutlich nicht mehr Verantwortung als du und ich.

WiWi Gast schrieb am 10.04.2023:

Ich kann das Potential beim Gehalt für Ärzte im Alter persönlich nicht abschätzen.

Aber wenn die Angaben hier einigermaßen stimmen sollten, dann mache ich lieber meinen entspannten AT-Job (kein Führungskraft) mit 130k, Firmenwagen und paar benefits, als Arzt zu werden.

Vielleicht übersehe ich da ein Exponentielles Wachstum beim Gehalt im Alter, aber ansonsten finde ich das Gesamtpaket von Ärzten im Vergleich sehr unattraktiv. Und das trotz deren Verantwortung

WiWi Gast schrieb am 09.04.2023:

ärzte können doch selbst zu MBB gehen oder zu IGM oder in die pharmabranche und würden dort von den ach so tollen arbeitsbedingungen und den spannenden tätigkeiten profitieren. sie tun es aber nicht, weil sie eben gern einen wichtigen, spannenden, fachlich fordernden und verantwortungsvollen beruf haben, der ihnen bis ins hohe alter das mit abstand im schnitt beste gehalt unter allen akademikern garantiert.

kaum ein anderer absolvent hat diese freiheit. Biologen, chemiker, physiker,.. trotz langer und anstrengender promotion, arbeiten diese berufsgruppen fast immer fachfremd und verdienen im schnitt deutlich weniger als ärzte.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Gambio schrieb am 11.04.2023:

130k und entspannt in der freien Wirtschaft passt nicht zusammen.
Zudem ist ein Diplom-Studium in MINT nicht kürzer, wenn man reale Studienzeiten anlegt. (Bei mir waren es in Physik 12,8 Semester für das Diplom + 4 Jahre schlecht vergütete Promotion)

Jaja, Assistenzstelle / Facharztausbildung. Wissen wir... aber da werdet ihr bereits bezahlt und steigt als Assistenzarzt mit über 60.000€ Jahresbrutto exkl. Zulagen ein. Das ist mehr als der ING oder Physiker zum Einstieg bekommt. Durchschnittsgehalt nach 10 Jahren in Beruf liegt bei Ingenieuren bei ca. 65.000€. Ende deer Fahnenstange für sehr viele MINTLer und Physiker.

Was ihr einfach nicht wahrhaben wollt ist, dass Ärzte für dieses Gehalt halt auch 60h+ die Woche arbeiten - die Arbeitsbelasung ist als Oberarzt ja meistens nicht niedriger.

Nun muss man noch die hohen Grenzsteuersätze hinzurechnen und man merkt, dass der Netto-Stundenlohn eines Klinikarztes nicht unbedingt höher ist als der eines promovierten Physikers.

Zumal ich, als Arzt, ganz offen der Ansicht bin, dass der gesamte MINT-Bereich in Deutschland viel zu wenig verdient. Aber ich käme doch nicht, nie, unter keinen Umständen, auf die Idee, besser verdienenden MINTlern ihr Gehalt zu missgönnen.

Die niedrige Bezahlung dieser für die Wertschöpfung essentiellen Bereiche ist meiner Ansicht nach einer der Gründe für den Abstieg der deutschen Industrie.

Die Uniklinik-Ärzte haben dieses Jahr, bei 10% Inflation, eine Nullrunde bekommen. Wenn die Ärztegehälter real weiter in dem Tempo sinken wird das deutsche Gesundheitssystem auch weiter absteigen - als Teilnehmer am Gesundheitssystem konnte man diesen Abstieg in den vergangenen Jahren schon im Zeitraffer beobachten. Dann gehen eben mehr Ärzte in die Industrie, ins Ausland, und immer mehr Ärztinnen kehren nach Schwangerschaft und Elternzeit nicht zurück etc.

Aber hört doch auf mit dieser ewigen Missgunst.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Der thread ist bestes WiWi-TReFF Kuriosum. Der durchschnittliche Akademiker landet bei IGM und alle guten verdienen 130k + Firmenwagen + Aktien. Die armen Ärzte hingegen verdienen „nur“ 167-225k Reingewinn in einer eigenen Praxis.

Kommt mal in der Realität an Leute… die meisten IGM Akademiker werden irgendwo um die 85-90k landen. Damit sind sie schon top 10% rein finanziell und in der Regel waren sie auch bei den top 10% der Absolventen. Der Rest landet deutlich schlechter irgendwo im KMU. Von den IGMlern werden die wenigsten AT kommen, geschweige denn 130k verdienen. Der Rest sind die <1%.

Grüße von einer FK im IGM Konzern die keine 130k verdient, keinen Firmenwagen hat und auch keine Aktienpakete bekommt.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Zeig mir mal bitte die vielen Stellen für Ärzte in der Industrie? Die meisten sind eh für Fachärzte und die Weiterbildungszeit ist kein Zuckerschlecken. Auch kommt die Verantwortung von anderes Nawis einfach nicht a die eines Arztes einfach nicht ran. Aber klar ist es ärgerlich, dass Biologen nicht mehr verdienen. Sollten sie auf jeden Fall! Aber imo ist der Arztberuf weitaus essentieller und eben auch ohne Führung mit viel mehr Verantwortung versehen. Ich würde sagen auch mehr Stress, obwohl Nawis wahrscheinlich einfach nur anderen Stress haben (Papers, befristete Stellen vs Schichten, 24h Dienste als Arzt).

einfach mal "alternativen zur klinik arzt" googlen wo die wlb besser und das gehalt pro stunde sicher immer noch auf IGM niveau ist. zum beispiel: Pharmaindustrie, tlws chemische industrie, medizinprodukte hersteller als medical advisor und consultant, management consultant, amtsarzt, arbeitsmediziner, ernährungsmediziner, nahrungsmittelhersteller, ...

weiß nur aus eigener anstellung ziemlich genau von einem IGM konzern wo arbeitsmediziner gesucht wurden, die in die gleiche gruppe eingruppiert wurden wie abteilungsleiter in der R&D. heißt gehalt 150k + X. kann natürlich nicht einschätzen wie hoch die anforderungen an die bewerber sind, aber in der stellenbeschreibung stand jetzt nichts weltbewegendes.

im gegenteil wurde bei den MINT ausschreibungen feinstes cherrypicking betrieben: "you have an outstanding academic degree in physics, computerscience or similar, including a doctoral degree in a relevant subject" dann am besten noch "publications in top tier journals and conferences". dafür gab es dann vl 80k brutto zum einstieg...

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Dein Gehalt klingt echt sehr bescheiden, wenn du wirklich Führungskraft bist. Wo soll das denn sein?

Bei uns bekommen die Premium Sachbearbeiter mit AT-Verträgen bereits 125-130k. Da hätte ich wenig Lust für das gleiche Geld den Stress einer Führungskraft zu haben. Mal überlegt zu wechseln?

WiWi Gast schrieb am 12.04.2023:

Der thread ist bestes WiWi-TReFF Kuriosum. Der durchschnittliche Akademiker landet bei IGM und alle guten verdienen 130k + Firmenwagen + Aktien. Die armen Ärzte hingegen verdienen „nur“ 167-225k Reingewinn in einer eigenen Praxis.

Kommt mal in der Realität an Leute… die meisten IGM Akademiker werden irgendwo um die 85-90k landen. Damit sind sie schon top 10% rein finanziell und in der Regel waren sie auch bei den top 10% der Absolventen. Der Rest landet deutlich schlechter irgendwo im KMU. Von den IGMlern werden die wenigsten AT kommen, geschweige denn 130k verdienen. Der Rest sind die <1%.

Grüße von einer FK im IGM Konzern die keine 130k verdient, keinen Firmenwagen hat und auch keine Aktienpakete bekommt.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Ja, hier wird zum Teil gnadelos übertrieben. Was die Gehälter in der Industrie angeht, wie auch die Arbeitszeiten der Ärzte. Es verdienen nicht alle BWLer und MINTler 130k pro Jahr und ebenso arbeiten nicht alle Ärzte in Krankenhaus 60 Stunden die Woche.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Die Diskussion hier geht auf mehreren Ebenen an den wesentlichen Argumenten zu diesem Thema vorbei. Dabei wurde vieles hier bereits in Ansätzen benannt:

  1. Ärzte verdienen genau so viel, wie Ihnen das Gesundheitssystem zuweist. Die Zuweisung wird teilweise aber auch von Gremien der Ärzte mitgesteuert.

  2. Angestellte Ärzte verdienen aufgrund von unbezahlten Überstunden und weiteren Verstößen gegen das Arbeitszeitgesetz deutlich weniger als sie sollten.

  3. Die Kaufkraft der Vergütung von Ärzten variiert abhängig vom Ort der Niederlassung.

  4. In eigener Praxis tätige Ärzte tragen unernehmerisches Risiko und können ebenso unternehmerische Chancen umsetzen.

  5. Der Weg in die eigene Praxis wird derzeit durch PE-Aktivität auf dem Markt sowie durch den demographischen Wandel erschwert.

  6. Ein Vergleich "Berufsgruppe xy mit Berufsgruppe xz" ist im deutschen ökonomischen Modell sinnentleert, da durch staatliche Eingriffe und Umverteilung durch die Abgabenlast Bürokratie und Ineffizienz entstehen, die aufgrund hoher Systemkosten zu einer geringeren Vergütung für die (angesetellten oder nicht spezialisierten) Ärzte führen.

  7. IGM-Sachbearbeiter und PP-Folien-Schrubber werden in jedem Thread bis zum Umfallen ihre Einzelfallstories runterbrechen und dem Bias vollen Vorlauf geben. Das ist nichtmal ein spezielles WiWi-Treff-Phänomen.
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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Ach komm hört doch auf...
Sachbearbeiter mit 130k und jetzt kommt mir nicht mit irgendwelchen Expertenstellen, die es eine Handvoll gibt.

WiWi Gast schrieb am 13.04.2023:

Dein Gehalt klingt echt sehr bescheiden, wenn du wirklich Führungskraft bist. Wo soll das denn sein?

Bei uns bekommen die Premium Sachbearbeiter mit AT-Verträgen bereits 125-130k. Da hätte ich wenig Lust für das gleiche Geld den Stress einer Führungskraft zu haben. Mal überlegt zu wechseln?

WiWi Gast schrieb am 12.04.2023:

Der thread ist bestes WiWi-TReFF Kuriosum. Der durchschnittliche Akademiker landet bei IGM und alle guten verdienen 130k + Firmenwagen + Aktien. Die armen Ärzte hingegen verdienen „nur“ 167-225k Reingewinn in einer eigenen Praxis.

Kommt mal in der Realität an Leute… die meisten IGM Akademiker werden irgendwo um die 85-90k landen. Damit sind sie schon top 10% rein finanziell und in der Regel waren sie auch bei den top 10% der Absolventen. Der Rest landet deutlich schlechter irgendwo im KMU. Von den IGMlern werden die wenigsten AT kommen, geschweige denn 130k verdienen. Der Rest sind die <1%.

Grüße von einer FK im IGM Konzern die keine 130k verdient, keinen Firmenwagen hat und auch keine Aktienpakete bekommt.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

@ TE: 2000 Netto ist natürlich ein Witz, du kannst die Einstiegsgehälter von Assistenzärzten online einsehen, die fangen mittlerweile in fast allen Kliniken mit 60k an, dazu kommen ca. 500 netto pro Monat an Zulagen. Das ist ein gutes Gehalt, gemessen an Belastung, Verantwortung und Länge des Studiums allerdings eher wenig, in meinen Augen. Als Facharzt, also im Jahr nach der Assistenzarztzeit, verdienst du ~6.500 pro Monat + 600-700 Netto Zulagen, also ~7.700-8.000 Brutto - das ist mit 5-6 Jahren BE meiner Meinung nach ein sehr gutes Gehalt.

Ich bin Ärztin im Klinikum. Du fängst mit ca 24€ / h brutto im ersten Jahr am. Bei den Bruttoeinkommen muss noch das Weihnachtsgeld rausgerechnet werden. Ärzte bekommen kein weihnachtsgeld weil dies im Monatsgehalt drin ist. 2000 netto im ersten jahr bri Lohnsteuerklasse 1 sind also realistisch. Im 6. jahr kurz vor dem Facharzt bekommt man dann ca 35 €/ h brutto. Aufschläge für Wochenende und Nachtarbeit begibt es so gut wie keine. Durch die Nachtdienste ist man dann bis zu 24 h am arbeiten und weil das,nicht vereinbar ist mit dem Arbeitsschutzgesetz wird diese Arbeit ab der 8. Arbeitsstunde als als Bereitschafr gewertet auch wenn es tatsächlich keine Bereitschaft sondern man in der Notaufnahme schafft wie ein Ochse und dann nach 18 h bemerkt, dass man seit Arbeitsbeginn nicht getrunken, gegessen oder auf Toilette gegangen ist. Pausen werden vom Gehalt abgezogen können aber tatsächlich nicht genommen werden, da man oft alleine ist und die Verantwortung trägt. Finanziell wird die Bereitschaft mit mindestens 15% weniger Gehalt vergütet als man normalerweise verdient. Da bewirkt der Arbeitsschutz grade das Gegenteil. Wenn man dann, weil das im Klinikum Normalität ist, 270 h statt 160 h monatlich arbeitet und kein Privatleben geschweige denn hobbies hat , bekommt man tatsächlich ein gutes Gehalt. Aber zu was einem Preis? Dafür die Verantwortung und ständig mit einem Bein im knast, wenn man aus übermüdung fehler macht.

Hätte ich besser IT studiert. Würde das nie wieder Medizin studieren und kann jedem davon abraten.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Gambio schrieb am 07.04.2023:

Ärzte an Kliniken leisten ein absurdes Arbeitspensum mit Nacht- und Schichtdiensten, selbst als Oberarzt mit Rufbereitschaften rund um die Ohr. Und DAFÜR verdienen sie zu wenig, weil hinsichtlich der Arbeitsbelastung vergleichbare Jobs (MBB, Grosskanzleien) einfach deutlich besser zahlen.

Immer dieses absurde Märchen vom versklavten Arzt, der unter Peitschenhieben seine 90 Stunden pro Woche arbeitet und dann erschöpft zu Hause kollabiert. Die Propaganda des Marburger Bundes und des Herrn Montgomery reicht bis in diese Forum.

"Für einen Arzt sind die Arbeitszeiten in Deutschland durch das Arbeitszeitgesetz (ArbZG) geregelt. Konkret ist hier festgelegt, dass die Arbeitszeit für einen Klinikarzt über das Jahr verteilt durchschnittlich maximal 48 Stunden in der Woche betragen darf." -
www.berliner-sparkasse.de/fi/home/ratgeber/ratgeber-heilberufe/alltag/fokus-arzt-arbeitszeiten-in-der-klinik.html#:~:text=F%C3%BCr%20einen%20Arzt%20sind%20die,in%20der%20Woche%20betragen%20darf.

www.kbv.de/html/1150_29996.php

80 Stunden pro Woche sind Bullshit. Der Durchschnitt arbeitet ca. 52 Stunden pro Woche. Unsubstantiierte Behauptungen der Ärzte-Lobbyisten sollten strafrechtlich verfolgt werden. Es kann ja nicht sein, dass Unwahrheiten verbreitet werden.

MBB und Großkanzleien sind aber nicht die Regel, sondern die Ausnahme. Ihr vergleicht hier immer den Durchschnittsarzt mit den oberen 0,1% anderer Akademiker.

Da hat jemand keine Ahnung wovon er redet. Arbeitszeitgesetze werden durch Bereitschaft umgangen obwohl es keine Bereitschaft ist.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 13.10.2023:.

Ich bin Ärztin im Klinikum. Du fängst mit ca 24€ / h brutto im ersten Jahr am. Bei den Bruttoeinkommen muss noch das Weihnachtsgeld rausgerechnet werden. Ärzte bekommen kein weihnachtsgeld weil dies im Monatsgehalt drin ist. 2000 netto im ersten jahr bri Lohnsteuerklasse 1 sind also realistisch.

Sollte das stimmen, dann wechsle bitte dringend den Job. Schau dir die Tarifverträge an. Marburger Bund, Caritas, TVÖD-Ärzte. Nirgendwo gehst du als Assistenzarzt unter 60k nach Hause. Selbst bei 0 Diensten.

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WiWi Gast

Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

WiWi Gast schrieb am 13.10.2023:

Hätte ich besser IT studiert. Würde das nie wieder Medizin studieren und kann jedem davon abraten.

Ja, da hast du recht, das sagt meine Frau auch. Daher verstehe ich dich sehr gut. Bei ihr war auch das Arbeiten in der Praxis fordernd, klar sie hatte keine Dienste mehr, dennoch war das eine Massenabfertigung, dementsprechend ohne Pause usw.

Die einzige Rettung wäre, aufs Gesundheitsamt als Amtsärztin zu gehen. Eine eigene Privatpraxis wäre auch noch eine Option.

Aber vielleicht kannst du auch in die Unternehmensberatung wechseln, z.B. mit Schwerpunkt Life-Science oder Health Industrie. Andere Optionen fallen mir leider nicht ein.

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