WiWi Gast schrieb am 29.06.2023:
Habe mein Schreiben zur Betriebsrente der DEVK gestern auch bekommen. Ich habe selten so herzhaft lauf aufgelacht. Genau das muss der AG meinen, wenn er von "sehr guten Sozialleistungen" spricht.
Wie alle üblichen Privatrenten in Deutschland nimmt man auch hier dem Sparer jede Chance auf Rendite weil mehr oder weniger ein Garantiezins vereinbart wird.
Sowas über Jahrzehnte als Verpflichtung einzugehen lassen sich Versicherungen verständlicherweise so bezahlen, dass am Ende unter 99,9% aller denkbaren Szenarien ein Profit übrig bleibt. Man hat also zu 99,9% das eingezahlte Kapital vergeudet.
Verständlicherweise sage ich, weil die DEVK auch kein Weihnachtsmann ist und gar nichts versprechen dürfte, was die Gesellschaft im Extremfall ruinieren könnte. Das geht bis hin zum Vorwurf der Untreue, würde man das.
Man könnte das renditestark anlegen indem man einfach MSCI World ETF kauft. Dann wächst das eingezahlte Kapital so wie die Weltwirtschaft und man profitiert von den Unternehmensgewinnen. So funktioniert richtige Geldanlage, nein das ist auch kein "Zocken", aber die deutsche Angst vor jeglichem Anlagerisiko heißt halt, wer 99,9% allen Risikos ausschließt, der schließt auch 99,9% aller Chancen und Renditen aus. Beides gibt's nicht.
Viel mehr als sowas wie Bundesanleihen und andere festverzinsliche Papiere kaufen, die seit Jahrzehnten nicht einmal die Inflation ausgleichen können!, bleibt dann nicht.
Die Rentenzusage könnte, übertrage ich meine persönlichen Erfahrungen mit Geldanlage, locker 3x so hoch sein, würde in einen globalen ETF (maximale Risikostreuung) investiert.
Soweit ich weiss hat man bei diesem Produkt der DEVK aber auch keine Möglichkeit die Anlageform zu ändern, bei manchen privaten Rentenversicherungen ist das ja möglich.
Seid in gewisser Weise froh, dass da nicht mehr Wert von den Gewerkschaften gelegt wird, sonst ist man nur in "Sippenhaft" mit den risiko- und renditescheuen schwäbischen Hausfrauen. Lieber etwas höheres Entgelt und selbst anständig anlegen, als in so einem Nullrendite-Kollektiv die Verhandlungsmasse zu verbrennen. Denn es liegt immer eine gewisse Verhandlungsmasse auf dem Tisch und wenn's mehr kollektive Altersvorsorge gäbe, dann wäre halt entsprechend weniger Spielraum für alles andere. Dann lieber gar nicht.
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