WiWi Gast schrieb am 10.04.2025:
Was sollen immer diese Diskussionen hier?
Auch wenn es mancher nicht glauben kann. Ein Gehalt jenseits von 100k-120k ist auch unter Akademikern, eher die Ausnahme als die Regel. Die genauen Statistiken, auch bzgl. Bruttostundenverdienst, Ausbildung, etc. sind alle online verfügbar. Zudem gibt es die Lohn- und Einkommensteuerstatistik.
Die Einkommensverteilung ist auch nicht das Problem in Deutschland. Es gibt nur 30000 Steuerpflichtige, die über 1 Mio verdienen. Es gibt aber 2-3Mio Menschen, die über eine Million Vermögen besitzen. Und es werden auch Milliarden pro Jahr verschenkt oder vererbt.
Es gibt keine Statistik darüber, wie viele der 25% Immobilienbesitzer in München die Immobilie wirklich komplett ohne Erbe, Schenkung etc. finanziert haben. Der Anteil dürfte aber eher gering sein, das ist einfach nicht realistisch mit den Gehältern, die gezahlt werden.
Abgesehen davon wie man das ganze Thema Besteuerung aus Arbeitseinkommen vs. Besteuerung von Vermögen sieht (Vermögen wurde bereits versteuert, man besteuert die Substanz und nicht die Erträge etc., gibt dutzende Argumente dafür und dagegen, je nachdem wo man politisch steht), gibt es doch das Problem der steuerlichen Administration und Umsetzbarkeit:
Um das Vermögen jährlich besteuern zu können, bräuchte es ein jährliches Feststellungsverfahren. Das wiederum ist sehr aufwendig, wenn man nicht gerade sein Vermögen in Cash oder börsengehandelten Aktien rumliegen hat. Die meisten wirklich Vermögenden haben ihr Vermögen aber in Unternehmen und Grundstücken, die sehr aufwendig zu bewerten sind. Allein das Chaos bei der Grundsteuerreform zeigt ja schon wie schwierig eine sachgerechte Bewertung von Immo-Vermögen im Einzelfall in der Praxis ist. Zudem fehlt es der Finanzverwaltung an allen und Ecken an Personal.
Im Gegensatz dazu ist es administrativ sehr einfach Arbeitseinkommen zu besteuern, da der Arbeitgeber dazu verpflichtet ist die Steuer einzubehalten, abzuführen und dafür haftet.
Das verstehen die meisten in der Diskussion aber nicht oder wollen es nicht verstehen und reden immer auf einer sehr abstrakten Ebene irgendwas von Gerechtigkeit etc. Es ist populistisch immer super einfach eine x% Besteuerung für Millionäre bzw. Milliardäre zu fordern, aber wenn es dann um die Details geht, wird es sehr vage...
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