Ich spreche mal aus der Erfahrung eines SAP Beraters, Bereich Finance. Knappe 5 Jahre Arbeitserfahrung, mittlerweile Project Manager für kleinere Projekte. Ich bin Diplom Kaufmann und habe in meiner Beratungsfirma SAP zum ersten mal geöffnet.
Arbeitszeiten:
Human. Es gibt Tage, da sitze ich schon mal auch noch spät abends im Hotel und schreibe Emails, weil tagsüber anderes zu tun ist. Es gibt aber auch Tage, da kehrt mich der Kunde nach 6 Stunden raus, weil ich den Fachbereich mit neuem Wissen überfordert habe und sie ihre Ruhe im Tagesgeschäft haben wollen. Es gibt ganz normale Tage mit 8 stunden Arbeit, es gibt natürlich auch mal Stress mit sofort zu lösenden Problemen und immensen Zeitdruck, wo vielleicht auch mal ein Wochenende drauf geht. Aber alles in allem komme ich auf ungefähre 40 - 45 Stunden Wochen. Dazu muss man natürlich in der Regel noch 6 bis 8 Stunden nervige Reisezeiten rechnen. Bürofreitage können dafür bei mir zumindest aber auch mal um 15 Uhr enden. Jetzt als Projektleiter wird auch das leider wieder seltener.
Gehalt: Schon echt gut. Im vierten Jahr habe ich schon ein bisschen mehr als 70.000 verdient. Ich wechsele jetzt den Arbeitgeber und da geht es auf über 80.000, mit potentiellem Bonus knapp an die 100k. Ich kann immer nicht verstehen, wenn jemand sagt man sei nur SAP Berater. Es ist wirklich gut bezahlt, wenn man die entsprechende Leistung bringt. Damit meine ich nicht als letzter das Büro verlassen, sondern die üblichen Berater Soft Skills.
Perspektiven: Ja, man bleibt IT Spezialist. Für einen Absprung in Management Ebenen eignet sich Strategie Beratung sicherlich besser. Aber das heißt nicht, dass es keine Perspektiven gibt für einen SAP Berater. Es werden in Firmen SAP Bereichsleiter gesucht, SAP Gesamtverantwortliche, es kann bis hin zum CIO gehen. Hat man Verkaufsgeschick, kommen auch Tätigkeiten im Presales und Sales in Frage, das kann wie in meiner Firma dann bis hin zum Büroleiter oder Leiter einer Landesniederlassung gehen. Man kann zu Firmen gehen, die SAP Add-Ons produzieren und dort Produktmanager werden. auch die Sebständigkeit kann äußerst lukrativ sein, vor allem als Projectmanager. Und klar, der klassiche Weg in einer größeren Beratung kann auch im Partner-Sein enden. Da winkt dann wirklich sehr viel Geld.
Also, wer sich gerne technisch spezialisiert oder aus uni notentechnischen Gründen für die Strategieberatung ausscheidet, der sollte sich gerne mal Gedanken über IT Beratung machen, vor allem ERP Systeme.
Aber auch in diesem Bereich zählt: der Königsweg in gute Positionen geht über Beratung. Wenn man das ein paar Jahre macht, dann gibt es top Absprungsmöglichkeiten.
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