Das mag für strukturschwache Regionen gelten und war hier in Dresden vor 5-10 Jahren auch noch so. Ist es aber schon lange nicht mehr. Die regionalen Unterschiede sind anscheinend wirklich sehr extrem. Ich möchte deine Aussagen auch gar nicht anzweifeln, nur feststellen, dass es speziell für deine Region gilt und woanders wieder anders sein kann und sein wird.
Die Befristungen vor einigen Jahren waren aber eher die großen Arbeitgeber wie Uniklinik oder Diakonie, weil die es sich damals eben noch leisten können als präferierter Arbeitgeber. Heutzutage bekommen (, und ich wiederhole mich: Das gilt nur ausschließlich für hier,) nur noch diese Arbeitgeber die Stellen besetzt, welche gut zahlen, Benefits bieten und dem Mitarbeiter die Wahl lassen zwischen 120h oder 200h. Lieber eine Krankenschwester auf 120h eingestellt als gar keine ist das Motto.
Stand heute sind aber nur noch unbefristete Stellen vermittelbar. Und private Arbeitgeber können gegen die großen Kliniken oder Uniklinik nur mithalten durch noch besseres Gehalt oder andere Benefits.
Im Umkreis ab 50 km Entfernung, also auf dem platten ostdeutschen Land, arbeiten mehrheitlich polnische oder tschechische Ärzte und Schwestern. Gerade Frauen sind ja eher mobil und die zieht es nach Dresden oder Leipzig. Im Gegenzug wird auf dem platten ostdeutschen Land immer noch mehr gezahlt als in Polen oder Tschechien.
Ich rede aber hier von echten, fachlichen Stellen. Solche ambulanten Pflegedienste und was es da alles gibt können auch von Hilfsschwestern oder anderen Pflegern gemacht werden und zahlen auch dementsprechend. Das ist so als würde ein BWL-Master von der Uni als Lohnbuchhalter oder Sekretär arbeiten. Formal ist der dafür qualifiziert, aber es entspricht nicht seinem Ausbildungsstand. Viele echte GuKs arbeiten dann eben in Jobs für Hilfsschwestern, für Altenpfleger, für Arzthelferinnen, usw. - dürfen die alles machen, anders herum geht es nicht. Aber das Gehalt ist dann dementsprechend.
Im Gegensatz zum BWL-Master von der Uni ist es aber eben so, dass es mehr als genug qualifizierte Stellen gibt, so dass sich eine GuK wirklich nur freiwillig (kein Schichtdienst, einfachere Arbeit, usw.) als ambulante Pflegerin oder Arzthelferin verdingt. (Zumindest in der Region hier - in anderen Regionen mag das wieder ganz anders sein).
Lounge Gast schrieb:
Meine Meinung und Erfahrung dazu (meine Frau ist
Krankenschwester):
Es gibt gut geführte, öffentliche Einrichtungen
(Diakonie/BRK/DRK usw), die relativ gut bezahlen und auch von
den Überstunden her alles im Normalbereich liegt.
Daneben gibt es aber auch genug privat geführte Kliniken und
Unternhmen, die befristet eintsellen und oft auch
untertarifliche bezahlen, die Mitarbeiter nach der 2.
Befristung 1 Monat zum Arbeitsamt schicken und dann neu
einstellen, so dass diese niemals auf die Endstufe der
Tarifgruppe kommen sondern immer in der ersten Stufe bleiben.
Daher ist die Zahl der Pflegekräfte, die schon länger dabei
sind (und somit auch gut verdienen), eher auf dem
absteigenden Ast. Zudem werden wie schon geschrieben wurde,
lieber Zeitarbeitskräfte eingesetzt um Spitzenzeiten
abzufedern.
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