DieManager von Morgen WiWi-TReFF.de - Zeitung & Forum für Wirtschaftsstudium & Karriere
Gehalt mit BerufserfahrungBE

Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

Autor
Beitrag
WiWi Gast

Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

Mir fällt auf, dass bei allen Unternehmen, die ich mir anschaue min. 90 % aller Stellen für Seniors ausgeschrieben werden oder wenn die mal nicht das Wort Senior benutzen, dann wird meist standardmäßig 3-5 Jahre BE gefordert. Das ist unabhängig davon ob es sich um WP-Gesellschaften/Beratungen oder Industrie handelt, wobei die "Industrie" da deutlich mehr Seniors fordert. Wenn man sich dann den Tätigkeitsbereich durchliest, stellt man fest, dass die meisten dieser Senior Stellen auch locker von frischen Absolventen mit entsprechenden Interessen und Schwerpunktfächern gemeistert werden könnten.

Mir ist schon klar, dass jedes Unternehmen den besten der besten haben will, den der Markt zu bieten hat und dass die Anzeigen den "100 %-Kanditaten" beschreiben. Aber es kann doch nicht sein, dass alle nur noch erfahrene Leute einstellen wollen (und können, weil es nicht so viele gibt, die bereit sind zu wechseln). Für mich persönlich lesen sich "Senior" und "3-5 Jahre" aber als ABSOLUTE KO-Kriterien auf die ich mich dann natürlich auch nicht bewerbe.

Hat da jemand Erfahrungen in den Personalabteilungen der Unternehmen, ob da tatsächlich alle Stellen, die bereits ein wenig komplizierter sind als normale Sachbearbeiterstellen pauschal mit den Begriffen Senior und 3-5 J BE versehen werden und frische Absolventen definitiv nicht genommen werden?

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

Das wirst du wissen, wenn du erst mal Senior bist !!!! (-:

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

also erstmal herzlich willkommen in der Realität. In der Tat sieht es so aus, dass für die Masse an Nachkömmlingen(Absolventen) meistens nicht viel getan wird, um diese erfolgreich in die Wirtschaft/Unternehmen einzubinden geschweige denn zu fördern. Du kostest einfach zu viel Geld bis du das gelernt hast was die Firmen verlangen z.b in der Zeit der Ausbildung oder eventl. Zertifizierung usw. Noch sieht es für viele Firmen so aus, als wenn sie sich es noch leisten können. Aber in 10 Jahren ist dies unter Garantie nicht mehr so aus. Das sagen die aktuellen Zahlen. Aber solange sch... die drauf, ob und wie du dein Studium beendet hast. Kannst du was bist du was und kannst du nix bist du nix und wirst auch in den meisten fällen nicht in den Kreis der Gutverdiener/Consultants und und und nicht aufgenommen. Ich hoffe du hast einige Praktika absolviert und hast gute Noten. Am besten noch Auslandspraktika. Wenn ja musst du geduldig sein und dich immer weiter bewerben. Vielleicht hast du ja bald Glück. Ich wünsche dir das du es packst! Wenn du erstmal drin bist hast du es fast geschafft!

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

Lounge Gast schrieb:

Mir ist schon klar, dass jedes Unternehmen den besten der
besten haben will, den der Markt zu bieten hat und dass die
Anzeigen den "100 %-Kanditaten" beschreiben.

Damit hast du dir die Frage beantwortet. Unternehmen stehen in knallhartem Wettbewerb. Der Stärkste gewinnt. Das gilt für das Business genau so wie für den Arbeitsmarkt. In einer Wettbwerbsgesellschaft kann man es sich schlicht nicht leisten zu verlieren. Verlierer sortiert der Markt aus. Es liegt doch in der Natur der Dinge, dass man eine Stelle immer mit dem besten zur Verfügung stehenden Kandidaten besetzen muss.

Hat da jemand Erfahrungen in den Personalabteilungen der
Unternehmen, ob da tatsächlich alle Stellen, die bereits ein
wenig komplizierter sind als normale Sachbearbeiterstellen
pauschal mit den Begriffen Senior und 3-5 J BE versehen
werden und frische Absolventen definitiv nicht genommen werden?

Wenig komplizierte Sachbearbeiterstellen für Akademiker? - das ist doch deine Einschätzung. Es ist typisch, dass Absolventen den Wert von Erfahrung äußerst gering schätzen. Dann heißt es immer: "Das habe ich noch nie gemacht, aber das kann ich doch alles ganz schnell lernen." Erfahrung kann man nicht lernen! Erfahrung bildet sich über viele Jahre. Mit Erfahrung erkennt man wiederkehrende Strukturen, Kontinuität und Muster, wo man vorher garnichts gesehen hat. Erfahrung versetzt einen überhaupt erst in die Lage irgend etwas zu gestalten, ohne das einem jemand ewig lang zeigt, wie es geht. Meist ist nämlich schlicht keiner da, der einem helfen könnte. Auch Kreativität und Innovation basieren darauf, dass man ein Thema perfekt beherrscht und alle gängigen Grenzen und Konventionen kennt, bevor man diese Grenzen ganz gezielt überschreitet. Erfahrung ist oftmals die Basis für den Unternehmenserfolg.
Kurz gesagt: Wenn ein erfahrener Kandidat für eine Stelle zur Verfügung steht, dann wird man diesen einstellen. Falls sich kein Kandidat findet, dann greift man manchmal auf einen Absolventen zurück. Oft bleibt eine Stelle auch unbesetzt. Die anderen Mitarbeiter kompensieren dann in gewisserweise den fehlenden Kollegen mit Überstunden und sonstigen Einbußen. Wenn die Personalabteilung dann mit einem unqualifizierten Absolventen ankommt, wäre keinem geholfen. Die überlasteten Mitarbeiter wären mit der monatelangen Einlernphase noch weiter überlastet und am Ende weiß keiner, ob der Kandidat das wirklich schafft.

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

Weil die Absolventen nach 1-2 Jahren wieder abhauen weil sie mehr verdienen wollen und dadurch die Investition meist umsonst ist. Außerdem gibt es genügend Leute die Arbeit suchen mit Berufserfahrung, also sind Absoventen meist uninteressant für Unternehmen.

antworten
BW-Berater

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

Irgendwie fällt mir schwer, dass zu glauben.
Da würde ich schon gerne mehr als nur Bauchgefühle sehen.
Wenn ich bei Deloitte (Website) schaue, sind dort mehr Stellen ausgeschrieben für Einsteiger als für Berufserfahrunge (146 vs. 133).
Bei PWC sind es 96 Einsteiger vs 122 Erfahrene.
Bei BMW sind es 143 Einsteiger vs. 173 Erfahrene.
Bei der Allianz (nur Deutschland) sind es 301 Einsteiger vs. 185 Erfahrene.

Ich bin sicher mit den Vergleichen kann ich noch lange weitermachen.

Was genau suchst du also?
Kannst du vielleicht eine Stellenanzeige nennen, die deinem Gebiet entspricht, aber die du auf Grund Senior/Berufserfahrung nicht für eine Bewerbung in Betracht gezogen hast?

Es gibt Einstiegsstellen und Arbeitgeber sind bereit in neue Leute zu investieren.

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

Erfahrung muss man sammeln. Und Erfahrung ist nicht zu unterschätzen. Ein Studium gerantiert leider nicht, dass jemand in der Arbeitswelt gleich voll durchstarten und von Anfang an selbstständig arbeiten kann. Und ihn/sie über die ersten beiden Jahre zu bringen und einzuarbeiten kostet viel Zeit und Geld. Warum also einen Absolventen einstellen, wenn man jemand mit ein bisschen Erfahrung bekommen kann?

Letztlich ist das ähnlich wie mit den Innenverteidigern. Schon Otto Rehagel wusste: "1,90m kann man nicht trainieren."

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

Lasst euch von sowas nicht abhalten. Bei meiner jetzigen Stelle stand knallhart 10 Jahre Berufserfahrung werden gefordert dazu Spezialkenntnisse in vielen versch. Bereichen. Die haben über ein Jahr gesucht und dann mangels Bewerber mich genommen, der 0,0 Erfahrung hatte und im Job trotzdem super zurecht kommt.

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

bei den meisten einsteiger stellen sind ebenfalls praktika aufgelistet. zieht man die ab sieht das ganze shcon anders aus. In der Tat ist es aber so, das die Big 4 die meisten absolventen einstellen. ich bin dort auch gelandent. in der industrie oder im IB hat man oft keine Chance! und wenn man zu einem assessment tag eingeladen wird gibts 5 stellen für vormal 2000 bewerber. kannste vergessen!

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

meine als Entscheider ist, dass Absolventen oft völlig irreale Vorstellungen vom Markt haben und durch bunte Hefte ausm Studium oder Mitstudenten durch total überzogene Gehaltsforderungen beeinflusst sind. Viele Studenten haben gar keine Ahnung davon, dass die mind. das doppelte vom Bruttogehalt auch erwirtschaften müssen, damit sich überhaupt lohnt jemanden einzustellen. Darum frage ich Menschen ( egal ob Junior oder Senior ) immer genau, in wie fern sie wirklich ihr Wunschgehalt mal 2 konkret für uns erwirtschaften können bzw. wie sie sich das vorstellen. Wenn dann kommt "ja ähhh mein Papi hat mir aber gesagt dass wenn ich einen guten Schnitt habe und ein tolles Praktikum absolviert habe bin ich automatisch 50 k zum Einstieg wert" dann ist jemand bei mir schon durchgefallen.

wir sind ein Mittelständler und stehen in knallhartem Wettbewerb. Wenn wir zu teuer sind, verlieren wir Aufträge. Das gefährdet alle Arbeitsplätze. Wir sind im IT Bereich tätig und machen pro Mitarbeiter ca. einen Umsatz von 120 k. Davon gehen sämtliche Kosten ab, auch für die Mitarbeiter die weder Umsätze noch Produkte generieren ( Buchhaltung, HR, Admins ... ) sowie natürlich die Pacht und Nebenkosten. Wir bieten daher Einsteigern 30 k fix + bis zu 10 k variabel. Wem das nicht passt, soll sich in die Hundertschaften der Bewerber einreihen bei großen Konzernen für die wir arbeiten und da sein Glück versuchen. Deren Gehälter sind auch nur zahlbar, weil die u.a. auf den Kosten des Mittelstandes Geld verdienen.

Das was mancher rotz frecher Bewerber, teils gerade mal 21 mit Bachelor fordert ( z.B. neulich 55 k ) bekommt bei uns ein guter Senior Berater oder Senior Consultant. Wenn der richtig gut ist, z.B. gute Deals an Land zieht, dann auch mal variabel mehr. Oder ein Top Entwickler hat eine super Idee mit der wir gut Geld verdienen, dann kann der mal bis zu 10 k Provision kriegen. Aber ein Neuling der angeblich tiefgreifende Controlling Kenntnisse haben will, mir aber nicht mal erklären kann was ein Free Cashflow ist, sollte lieber zurück an die Hochschule und hat bei uns nix verloren. Weder für 30 k fix + 10 k variabel und erst recht nicht für 55 k fix ...

ebenso wenig wie ein ITler der angeblich sehr gute SW Architekturkenntnisse haben will, mir aber auch nicht mal gängiste Design Pattern ( wie Singleton, Factory, MVC ) erklären kann aber rotzfrech mit Bachelor mind. 50 k fix will. Nächster bitte ...

heutige Absolventen sollen sich mal die Absolventenzahlen anschauen. Ein Studium ist nix besonderes mehr, die sollen froh sein überhaupt irgendwo unter zu kommen wo sie noch was lernen können. Generell schwindet das fachliche Niveau sowieso immer mehr. Darum setzen wir verstärkt auf duale Studenten die wir selbst ausbilden. Die können dann wenigstens was nach dem Studium.

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

Der Grund, warum frische Absolventen so viel Geld verlangen, ist der, dass man in Deutschland nach der Festeinstellung nicht mehr viel beim Gehalt verhandeln kann. Da man die "Stagnation" also einkalkulieren muss, sind die Gehaltsforderungen am Anfang "überzogen". Die Arbeitgeber sind aber selbst schuld, denn wenn jemand für 30k anfängt, dann kriegt er nach einem halben oder ganzen Jahr nicht plötzlich 40k, sondern maximal 2% mehr. Das ist auch der Grund, warum am Anfang so viel gewechselt wird.

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

Oder es bewerben sich die Leute die wirklich etwas können, nicht mehr bei euch, da es sich am Markt herumgesprochen hat, dass ihr lausig bezahlt. Denn wer will schon Consulting Arbeitszeiten für ein Gehalt, bei dem sich der Daimler Mitarbeiter am Band mit 35h - Woche kaputt lacht.

Lounge Gast schrieb:

meine als Entscheider ist, dass Absolventen oft völlig
irreale Vorstellungen vom Markt haben und durch bunte Hefte
ausm Studium oder Mitstudenten durch total überzogene
Gehaltsforderungen beeinflusst sind. Viele Studenten haben
gar keine Ahnung davon, dass die mind. das doppelte vom
Bruttogehalt auch erwirtschaften müssen, damit sich überhaupt
lohnt jemanden einzustellen. Darum frage ich Menschen ( egal
ob Junior oder Senior ) immer genau, in wie fern sie wirklich
ihr Wunschgehalt mal 2 konkret für uns erwirtschaften können
bzw. wie sie sich das vorstellen. Wenn dann kommt "ja
ähhh mein Papi hat mir aber gesagt dass wenn ich einen guten
Schnitt habe und ein tolles Praktikum absolviert habe bin ich
automatisch 50 k zum Einstieg wert" dann ist jemand bei
mir schon durchgefallen.

wir sind ein Mittelständler und stehen in knallhartem
Wettbewerb. Wenn wir zu teuer sind, verlieren wir Aufträge.
Das gefährdet alle Arbeitsplätze. Wir sind im IT Bereich
tätig und machen pro Mitarbeiter ca. einen Umsatz von 120 k.
Davon gehen sämtliche Kosten ab, auch für die Mitarbeiter die
weder Umsätze noch Produkte generieren ( Buchhaltung, HR,
Admins ... ) sowie natürlich die Pacht und Nebenkosten. Wir
bieten daher Einsteigern 30 k fix + bis zu 10 k variabel. Wem
das nicht passt, soll sich in die Hundertschaften der
Bewerber einreihen bei großen Konzernen für die wir arbeiten
und da sein Glück versuchen. Deren Gehälter sind auch nur
zahlbar, weil die u.a. auf den Kosten des Mittelstandes Geld
verdienen.

Das was mancher rotz frecher Bewerber, teils gerade mal 21
mit Bachelor fordert ( z.B. neulich 55 k ) bekommt bei uns
ein guter Senior Berater oder Senior Consultant. Wenn der
richtig gut ist, z.B. gute Deals an Land zieht, dann auch mal
variabel mehr. Oder ein Top Entwickler hat eine super Idee
mit der wir gut Geld verdienen, dann kann der mal bis zu 10 k
Provision kriegen. Aber ein Neuling der angeblich
tiefgreifende Controlling Kenntnisse haben will, mir aber
nicht mal erklären kann was ein Free Cashflow ist, sollte
lieber zurück an die Hochschule und hat bei uns nix verloren.
Weder für 30 k fix + 10 k variabel und erst recht nicht für
55 k fix ...

ebenso wenig wie ein ITler der angeblich sehr gute SW
Architekturkenntnisse haben will, mir aber auch nicht mal
gängiste Design Pattern ( wie Singleton, Factory, MVC )
erklären kann aber rotzfrech mit Bachelor mind. 50 k fix
will. Nächster bitte ...

heutige Absolventen sollen sich mal die Absolventenzahlen
anschauen. Ein Studium ist nix besonderes mehr, die sollen
froh sein überhaupt irgendwo unter zu kommen wo sie noch was
lernen können. Generell schwindet das fachliche Niveau
sowieso immer mehr. Darum setzen wir verstärkt auf duale
Studenten die wir selbst ausbilden. Die können dann
wenigstens was nach dem Studium.

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

nochmal der Entscheider von oben. Dass einfache Arbeiter bei Daimler am Band viel zu viel verdienen was GAR NICHTS mit deren Wertschöpfung zu tun hat, sollte jedem klar sein. Derzeit wird auch mit Hochdruck an flexiblen Lösungen gearbeitet um das zu unterbinden z.B. Werkverträge wo ein Arbeiter dann nur noch seine 8 Euro die Stunde bekommt.

Diese Löhne können nur bezahlt werden, weil diese Autos völlig überteuert sind und viele Vorleistungen aus dem Mittelstand, wie von uns, eingekauft werden. Auch aus dem Ausland kommt sehr viel und der deutsche Bandarbeiter steckt nur noch Teile zusammen. Müsste alles hier produziert werden, könnte man solchen Arbeitern niemals soviel bezahlen.

Firmen die unter echtem Wettbewerb stehen, können das jedenfalls nicht.

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

was ist das bitte für ein komischer Mittelständler ?
Hoffe kein Uni-Absolvent ist so verzweifelt dahin zu gehen bzw. ansatzweise über eine ernsthafte Bewerbung nachzudenken.

Es wird dort augenscheinlich nicht nur auf Azubi-Niveau bezahlt, sondern auch die Mitarbeiter und Bewerber wie Dreck behandelt.

Würde da jedes Call-Center bevorzugen.

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

Mit der Einstellung wirst Du nicht mehr lange Entscheider bleiben. Denn der knallharte Wettbewerb, dem Du Dich als Mittelständler ausgesetzt siehst, gilt auch auf dem Arbeitsmarkt. Und auch, wenn Du das noch nicht wahrhaben magst: pay peanuts, get monkeys :-)

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

Das dachte ich mich auch gerade...

Arbeite im IT-Consulting seit 5 Jahren. Bei einem Angebot von 55k würde ich davon ausgehen, dass es eine Teilzeitstelle ist.

If you pay peanuts you get monkeys....

Lounge Gast schrieb:

Oder es bewerben sich die Leute die wirklich etwas können,
nicht mehr bei euch, da es sich am Markt herumgesprochen hat,
dass ihr lausig bezahlt. Denn wer will schon Consulting
Arbeitszeiten für ein Gehalt, bei dem sich der Daimler
Mitarbeiter am Band mit 35h - Woche kaputt lacht.

Lounge Gast schrieb:

meine als Entscheider ist, dass Absolventen oft völlig
irreale Vorstellungen vom Markt haben und durch bunte
Hefte
ausm Studium oder Mitstudenten durch total überzogene
Gehaltsforderungen beeinflusst sind. Viele Studenten haben
gar keine Ahnung davon, dass die mind. das doppelte vom
Bruttogehalt auch erwirtschaften müssen, damit sich
überhaupt
lohnt jemanden einzustellen. Darum frage ich Menschen (
egal
ob Junior oder Senior ) immer genau, in wie fern sie
wirklich
ihr Wunschgehalt mal 2 konkret für uns erwirtschaften
können
bzw. wie sie sich das vorstellen. Wenn dann kommt "ja
ähhh mein Papi hat mir aber gesagt dass wenn ich einen
guten
Schnitt habe und ein tolles Praktikum absolviert habe
bin ich
automatisch 50 k zum Einstieg wert" dann ist jemand
bei
mir schon durchgefallen.

wir sind ein Mittelständler und stehen in knallhartem
Wettbewerb. Wenn wir zu teuer sind, verlieren wir
Aufträge.
Das gefährdet alle Arbeitsplätze. Wir sind im IT Bereich
tätig und machen pro Mitarbeiter ca. einen Umsatz von
120 k.
Davon gehen sämtliche Kosten ab, auch für die
Mitarbeiter die
weder Umsätze noch Produkte generieren ( Buchhaltung, HR,
Admins ... ) sowie natürlich die Pacht und Nebenkosten.
Wir
bieten daher Einsteigern 30 k fix + bis zu 10 k
variabel. Wem
das nicht passt, soll sich in die Hundertschaften der
Bewerber einreihen bei großen Konzernen für die wir
arbeiten
und da sein Glück versuchen. Deren Gehälter sind auch nur
zahlbar, weil die u.a. auf den Kosten des Mittelstandes
Geld
verdienen.

Das was mancher rotz frecher Bewerber, teils gerade mal 21
mit Bachelor fordert ( z.B. neulich 55 k ) bekommt bei uns
ein guter Senior Berater oder Senior Consultant. Wenn der
richtig gut ist, z.B. gute Deals an Land zieht, dann
auch mal
variabel mehr. Oder ein Top Entwickler hat eine super Idee
mit der wir gut Geld verdienen, dann kann der mal bis zu
10 k
Provision kriegen. Aber ein Neuling der angeblich
tiefgreifende Controlling Kenntnisse haben will, mir aber
nicht mal erklären kann was ein Free Cashflow ist, sollte
lieber zurück an die Hochschule und hat bei uns nix
verloren.
Weder für 30 k fix + 10 k variabel und erst recht nicht
für
55 k fix ...

ebenso wenig wie ein ITler der angeblich sehr gute SW
Architekturkenntnisse haben will, mir aber auch nicht mal
gängiste Design Pattern ( wie Singleton, Factory, MVC )
erklären kann aber rotzfrech mit Bachelor mind. 50 k fix
will. Nächster bitte ...

heutige Absolventen sollen sich mal die Absolventenzahlen
anschauen. Ein Studium ist nix besonderes mehr, die sollen
froh sein überhaupt irgendwo unter zu kommen wo sie noch
was
lernen können. Generell schwindet das fachliche Niveau
sowieso immer mehr. Darum setzen wir verstärkt auf duale
Studenten die wir selbst ausbilden. Die können dann
wenigstens was nach dem Studium.

antworten
BW-Berater

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

Bei den Vergleichen der Stellen für Einsteiger vs. Berufserfahrene waren Praktika und Werkstudentenstellen (zumindest weitestgehend) außen vor. So schlecht schaut es also nicht aus.

Das Verhältnis Bewerber zu Stelle liegt sicher nicht bei 400 zu 1. Auch nicht bei den Konzernen. Das kann im Ausnahmefall passieren bei besonders beliebten Konzernen/Arbeitgebern und Stellen, zum Beispiel beim Traineeprogramm von Daimler oder bei Google. Ansonsten liegt das Verhältnis wohl irgendwo zwischen 20:1 und 60:1.
Siehe auch:
http://www.die-bank.de/beruf-und-karriere/dreisig-bewerbungen-pro-stelle
http://doku.iab.de/kurzgraf/2010/kbfolien23103.pdf

Wir sind im IT Bereich tätig und machen pro Mitarbeiter ca. einen >Umsatz von 120 k. Davon gehen sämtliche Kosten ab, auch für >die Mitarbeiter die weder Umsätze noch Produkte generieren ( >Buchhaltung, HR, Admins ... ) sowie natürlich die Pacht und >Nebenkosten.
Hier hab ich eine Nachfrage: Macht ihr pro Mitarbeiter (alle, auch HR, Buchhaltung etc) 120k Umsatz? Für mich hört sich das so an, als ob die Umsatz generierenden Mitarbeiter (Vertriebler, Berater etc) und Entwickler 120k Umsatz im Schnitt erwirtschaften.

Im "IT-Bereich" sind 120k Umsatz pro Mitarbeiter (alle Mitarbeiter) eher durchwachsen, wenn man davon ausgeht, dass ihr keine Webdesign-Klitsche seid. Da sind Werte von 130k -150k in etwa der Durchschnitt/Normal, wirklich gute Unternehmen schaffen 230k+.
Wenn es wirklich nichtmal über alle Mitarbeiter gerechnet wird, so hört es sich ja an (" Davon gehen sämtliche Kosten ab, auch für die Mitarbeiter die weder Umsätze noch Produkte generieren (Buchhaltung, HR, Admins!))", dann sind 120k ziemlich schlecht und deuten für mich nicht unbedingt auf ein solides Unternehmen hin...

Aber der Beitrag insgesamt macht sowieso einen anderen Eindruck:
Überhebliches und wenig kompetentes HR sucht zu geringen Löhnen Top-Leute. Es findet aber nur (Überraschung!) wenig kompetentes Personal. Die Schlussfolgerung: Studenten sind heutzutage schlecht ausgebildet und haben überzogene Forderungen.
Naja, wenn ihr bessere Leute bekommen würdet (was auch mehr kostet...) könntet ihr vielleicht auch mehr Umsatz machen und euch bessere Leute leisten. Aber das wäre ja eine Spirale nach oben anstatt wie bisher nach unten...

*Ich weiß, ich bin gerade ein klein wenig polemisch. Aber ganz Unrecht dürfte ich wohl auch nicht haben. *

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

Lounge Gast schrieb:

Generell schwindet das fachliche Niveau
sowieso immer mehr.

Ich bin ebenfalls "Entscheider" bei einem der großen IT Dienstleister. Deine Aussage bzgl. des gesunkenen Niveaus teile ich voll. Das ist die direkte Folge von Bachelor und co.

Ansonsten finde ich deine Darstellung zynisch und euer Einstiegsgehalt ist wirklich ein Anachronismus der Extraklasse. Du wirst vermutlich gemerkt haben, dass im IT-Bereich ein absoluter Mangel an qualifizierten Bewerbern herrscht. Dass sich ein Bewerber irgendwo "bei den großen Konzernen einreihen" müssten, ist absolut nicht der Fall. Die meisten Absolventen wählen aktuell zwischen mehreren Angeboten. Wenn ihr euch leisten könnt, die (teilweise sehr jungen) Bewerber mit Druckfragen zu vertreiben, dann ist das euer Luxusproblem. Die Frage nach Architekturmustern halte ich für OK, aber dieser krampfige Umgang mit dem Gehalt scheint dein persönlicher Rachefeldzug zu sein.

Mal ehrlich: Wieviel Umsatz jeder Mitarbeiter macht, ist eine Frage eures Geschäftsmodells. Da kann doch der einzelne MA nur sehr begrenzt steuern. Ihr differenziert euch ausschließlich über den Preis und damit könnt ihr keine konkurrenzfähigen Gehälter zahlen. Wir sind teurer als die Konkurrenz weil die Kunden wissen, dass wir jedes Projekt von Anfang bis Ende liefern können. Dementsprechend können wir höhere Gehälter zahlen und ganz andere Leute angelocken. Bessere Leute = mehr Geschäft - ganz einfach. Ob ein Kandidat nun 55T oder 100TK Einstiegsgehalt fordert, lässt mich völlig kalt. Ich weiß, dass ich du guten Bewerber am Ende auch mit 42K bekomme.

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

Solche "Entscheider" sind der Grund für die Abwärtspirale der Löhne den in letzten 15 Jahren. Überheblich, kleingeistig, geizig.

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

Ich unterstütze den Entscheider. Kaum ein Absolvent ist wert, was er fordert. Ich finde die Überheblichkeit das sein Studium alleine schon für Qualität bürgt völlig falsch. Gefühlt kann heute jeder einen Bachelor absolvieren. Das heisst es fällt mittlerweile sehr schwer, die Spreu vom Weizen zu trennen.
Weiterhin suggerieren Professoren, Medien und andere Quellen, dass jeder mind. 50k zum Einstieg bekommen müsste und das Normalität ist. So wurde mir das vor Jahren schon erzählt. Hat man sich hinterher den Studiengang angeschaut war zw. 30 und 50k alles dabei. Sogar welche die über 1 Jahr suchen mussten und dann auch alles nahmen was kam.

Auf der anderen Seite sehe ich es genauso wie weiter oben beschrieben wurde. Da die Gehaltszuwächse minimalst sind - auch bei super Leistung - holt man ein schlechtes Einstiegsgehalt nicht wieder auf. Die meisten Firmen werben zwar mit schnellem Aufstieg und höheren Löhnen bei toller Arbeit, aber in Wahrheit ist es bei den Wenigstens so.

Dass mehr Seniorstellen ausgeschrieben sind, liegt sicher auch daran, dass mehr Menschen über mehr als 3 Jahre BE verfügen. Aber auch vor Jahren war das nicht anders.

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

Lounge Gast schrieb:

nochmal der Entscheider von oben. Dass einfache Arbeiter bei
Daimler am Band viel zu viel verdienen was GAR NICHTS mit
deren Wertschöpfung zu tun hat, sollte jedem klar sein.
Derzeit wird auch mit Hochdruck an flexiblen Lösungen
gearbeitet um das zu unterbinden z.B. Werkverträge wo ein
Arbeiter dann nur noch seine 8 Euro die Stunde bekommt.

Diese Löhne können nur bezahlt werden, weil diese Autos
völlig überteuert sind und viele Vorleistungen aus dem
Mittelstand, wie von uns, eingekauft werden. Auch aus dem
Ausland kommt sehr viel und der deutsche Bandarbeiter steckt
nur noch Teile zusammen. Müsste alles hier produziert werden,
könnte man solchen Arbeitern niemals soviel bezahlen.

Firmen die unter echtem Wettbewerb stehen, können das
jedenfalls nicht.

Was ist das denn bitte für eine Sichtweise? "Die anderen zahlen zuviel, wir zahlen richtig". Ich glaube, dass Ihr Unternehmen keinerlei Innovationskraft besitzt und sich nur über Wasser hält, weil sie im Zweifel günstiger sind als die Konkurrenz und das auch nur zu Lasten der Mitarbeiter. Bieten Sie denn überhaupt Dienstleistungen an, mit denen sie ein gewisses Alleinstellungsmerkmal am Markt haben? Wenn nicht, dann holen sie sich know-how von der Uni und zahlen denen ein ordentliches Gehalt

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

120k Umsatz halte ich für viel zu gering angesetzt, das geht im IT Consulting maximal in Ordnung wenn ich als 1 Mann Freelancer Show unterwegs bin und da oben noch ein paar Prozent für die vermittelnde Firma draufkommen.

Ich bin bei einem großen Konzern (170k Mitarbeiter) für Europa für externe Ressourcen im IT Bereich zuständig, die meisten externen Ressourcen auf dem Niveau 2nd 3rd Level und Entwicklung kaufen wir im Bereich 160k bis 265k pro FTE pro Jahr ein.

Mir fällt aktuell genau ein kleiner Mittelständler ein, wo wir eher bei 110k pro FTE pro Jahr landen, das ist aber wirklich die absolute Ausnahme Tagessätze von 1000-1200? sind absolut üblich in Deutschland bzw. Westeuropa.

Wenn wir uns Richtung Russland bewegen krieg ich eine vergleichbare Ressource für 1/3 des Preises in Indien für 1/8.

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

Kann die Kritik am Entscheider nur unterschreiben.
Ein Absolvent der 50k zum Einstieg bekommt, kostet den AG ca. 60k und hat bei bei angenommener Vollauslastung von 1760h im Projekt somit einen internen Kostensatz von 34?/h.
Wenn die Firma nicht der absolute Preisniveauzerstörer ist und auch nur einen HAUCH von Ahnung im Vertrieb von IT - Dienstleistungen hat, bekommen die für so einen Absolventen zwischen 80 und 90?/h.
Wenn da nach Abzug des Wasserkopfes nicht genügend Marge übrigbleibt, würde ich die Probleme nicht an den armen Absolventen festmachen.
Hinzu kommt noch, dass der selbe Absolvent, so er nicht wechselt, nach 3 Jahren vielleicht 55k Brutto verdient, sein Stundensatz auf Grund der gewonnen Erfahrung allerdings stramm Richtung 100?+ marschiert.

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

@ der Entscheider

Wenn ihnen Uniabsolventen mit zu niedrigem Wissen und zu hohen Gehaltsanforderungen kommen, können Sie doch fertige Azubis mit mittlerer Reife nehmen. Die werden u.U. am anfang mit 30 k auch bei ihnen anfangen. Der Eindruck, den Sie vermitteln zeigt aber, dass sie für Ihre Stellen nur exzellente Leute haben wollen, die sich den Arsch für nix aufreißen. Wenn derartige Firmen pleite machen, ist das nur gut für die wirtschaft, schafft nämlich platz für neues.

Wenn ich die Stellenanzeige von BCG McK & Co. durchlese und begriffe wie "exzellent" "absolut überragend" lese, dann finde ich das ok, denn die zahlen auch exzellent (min. 60 k für den Einstieg?)

Wenn ich bei irgendwelchen 5-10 Mann Klitschen, die sich nach außen als absolute Elite darstellen, Stellenanzeigen raushauen als ob die Astronauten suchen würden, die schon auf dem Mond waren, aber nicht mal ansatzweise 60 k zahlen, dann ist das absolut lächerlich. Bei manchen frage ich mich, wer oder was die Firmen dazu veranlasst derartige Anzeigen zu veröffentlichen.

Warum verstehen die Unternehmen das nicht:

exzellente Leute --> exzellente Bezahlung ist notwendig, um die zu kriegen

durchschnittliche Leute --> durchschnittliches Gehalt, d.h WIWIs in Dt. 39k mindestens, wenn es nicht gerade Marketing, etc. ist

mieses Gehalt --> miese Leute

miese Leute --> Insolvenz

und ja, es ist tatsächlich so einfach

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

nochmal der IT Entscheider : ok gut wir sind hier in einem Wiwi Forum, darum denken viele gleich bei IT an reine IT Beratung. Wir können aber nicht alle Berater sein. Ganz nach Volker P. "gearbeitet wird doch hier nicht mehr, aber beraten und zwar rund um die Uhr". Nein wir sind eine Software Schmiede und entwickeln eigene Produkte die wir auch selbst vertreiben. Wir haben Standard Produkte, aber machen auch kundenspezifische Anpassungen. Darum haben wir u.a. viele Entwickler die nicht direkt beim Kunden arbeiten, sondern intern. Darum liegt unser Umsatz pro Mitarbeiter bei ca. 120 k. Das ist für solche Firmen sogar noch gut.

Seid froh dass es Firmen wie uns gibt, sonst gäbe es nämlich nichts zu beraten, wenn keiner mehr entwickeln würde.

Und 80 - 90 Euro für einen Anfänger nach der Einarbeitungszeit ist in unserem Umfeld völlig utopisch. Es macht nicht jeder SAP Consulting. Beispiel : in unserem Bereich bekomme ich fähige Entwickler als Freelancer für 40 - 50 Euro die Stunde, das aber sind ERFAHRENE Leute mit mind. 3 Jahren BE, teils schon um die 10, die super Fit in den Themen sind. Wie schon mein Vorposter meinte, liegt der Frischling mit 55 k bei einem ca. Stundensatz von 34 Euro, bringt aber erstmal KEINE Leistung. Dagegen können wir uns Freelancer temporär ins Haus holen die super Fit sind, oft sogar neues Wissen ins Haus bringen und kaum mehr kosten ! darum sag ich ja, sind 55 k für Einsteiger völlig überzogen, für gute Entwickler mit Erfahrung ist das aber angemessen.

wobei wir übrigens auch Angebote von ungarischen Firmen haben, von Leuten die teils sogar deutsch sprechen oder aber gut englisch. Diese kommen schon für ca. 20 Euro zu uns + Reisekosten. Übernachten tun die in günstigen Monteurzimmern, die ca. 350 Euro pro Monat kosten und nicht wie verwöhnte SAP Berater im First Class Hotel. Auch diese Leute sind keine Einsteiger und auch keine Pfuscher und bringen auch oft neues Know How mit. Also wieso sollten wir so viel bezahlen für Frischlinge ?

übrigens Bewerbungen bekommen wir genügend. Wie ich schon sagte, Leute die es drauf haben findet man immer seltener, aber finden wir immer noch genügend. Zur Not haben wir ja noch die Ungarn.

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

Was sagen uns die Beiträge der Mittelständler wieder:

"Finger weg, Mittelständler zocken nur ab und wollen die Absolventen für n Appel und n Ei haben"

Deshalb wollen ja auch fast alle zu DAX, weil die fair bezahlen.

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

Also ich arbeite selber bei einem Mittelständler (technisch im Ruhrgebiet), bin dort nicht in der Personalbteilung tätig, helfe aber bei der fachlichen Beurteilung der eingehenden Bewerbungen. Wir sind übringens ein guter Mittelständler der auch fair bezahlt.

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass Bewerbungen von exzellenten Uniabsolventen von bekannten Unis sehr sehr selten sind.

Zu 80% erhalten wir Bewerbungen von FHs, meist unbekannte und viele FHs aus dem Osten. Ca. 19% noch von Unis, meist mit befiedigendem Abschluss auch meist von unbekannten Unis, das beste was da dabei war in der letzten Zeit war mal einer mit Uni Duisburg-Essen und Uni Erlangen-Nürnberg. 1% soll auch mal Top-Uni mit befriedigend oder ausreichend von RWTH oder TUM dabei gewesen sein.

Was ich damit sagen will ist, dass exzellente Uniabsolventen von guten Unis, also BWL z.B. Mannheim oder WHU oder z.B. technisch RWTH oder TUM zu 1000% nicht zu einem Mittelständler gehen, erst recht nicht wie oben vom anderen Mittelständler für 30k!

antworten
BW-Berater

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

120k Euro Umsatz pro Mitarbeiter ist im IT-Bereich bestenfalls Mittelmaß. Das gilt auch für Softwareproduzenten.

Ich gehöre zu den dreisten Bachelor-Absolventen, die utopisch hohe Gehälter verlangt haben. In meine ersten Jahr waren es dann auch 55k + Goodies (Aktien, kostenloses Mittagessen, Altersvorsorge etc.).
In den 20 Monaten, die ich meinen ersten Job ausgeführt hab, hab ich knapp 500k Euro Umsatz über Liefertage gebracht. Das mussten die Kunden für meine Arbeit zahlen. Auf 12 Monate gerechnet also 300k Euro. Daneben hatte ich noch Trainings, interne Projekte, Materialerstellung, Programmierung, Wissenstransfer und Mentoring neuer Kollegen. Ich bin in dem Laden übrigens nicht der absolute Überflieger gewesen...
Sowas bekommt man aber nur, wenn man als Zielgruppen nicht die untersten 20% eines Jahrgangs hat...

Aber hey, ihr wollt ja keine Söldner sondern intrinsisch motiviert Mitarbeiter. Das ist übrigens der Lieblingsspruch aller Firmen die unterdurchschnittlich bezahlen. Und aller Personaler, die in der Personalmanagement-Vorlesung etwas zu früh abgeschaltet haben. Geld ist zum einen ein Motivationsfaktor, aber wesentlich mehr ist Geld ein Hygienefaktor. Bezahlt man viel motiviert das (langfristig) nur sehr wenig, zahlt man wenig demotiviert das (kurz-, mittel- und langfristig) sehr stark. Das kam vermutlich Freitag nachmittag in der Vorlesung...

Jetzt kann man mir vorwerfen in der SAP Consulting-Welt zu leben. Ja, SAP liegt deutlich höher. Aber wenn ich mir auf Gulp mal einen Überblick verschaffe, was so ein Java-Entwickler im Schnitt kostet, liegt der Schnitt bei 72 Euro. Ihr zahlt 40-50 Euro. Natürlich bekommt ihr die damit die wirklichen Experten - immerhin gleicht der Rest des Unternehmen das mehr als nur aus.

Es gibt IT-Bereich bei denen die Gehälter, die ihr zahlt, einigermaßen in Ordnung sind. Webdesign, Entwicklung einfacher Apps und dergleichen. Im seriösen Bereich könnt ihr so aber keine guten Leute gewinnen. Nenne doch mal deinen Unternehmensnamen (was vermutlich nicht geht; ist okay) aber zumindest mehr zu euren Produkten.

Für einen gut ausgebildeten Informatiker sind 50k keine Seltenheit, selbst für die durchschnittlichen Informatiker sind 45k nicht so ungewöhnlich. Voraussetzung sind die richtigen Schwerpunkte - also kein HTML-Gefrickel oder App-Bastelei.

Mein Bankberater hat es mal so ausgedrückt: Nach dem Studium sollte zum Einstieg 40k sicher haben (Fixgehalt). Ansonsten hat sich das Studium finanziell nicht gelohnt - was ja nicht schlimm sein muss. Und zumindest von seinem Kundenkreis haben das auch alle Informatiker und fast alle BWL'er geschafft, normalerweise fallen wohl eher Sozialwissenschaftlier, Historiker, Germanisten etc. unter der Grenzen. Und Marketing...

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

Vielleicht liegen die Probleme in der IT - besonders in der Softwareentwicklung - an der schlechten Qualität des Quellcodes selbst. Wie oft muss ich erfahren, dass keine UML-Modellierung stattfindet? Ok, kann man noch mit leben, wenn die Dokumentation anders gehandhabt wird. Aber dann noch nicht einmal Dokumentation im Quellcode oben drauf? Oft wird alles über "Mund-zu-Mund" Propaganda erledigt. Erschreckend wie oft, ich das in Gesprächen erfahren musste, weil der Vorgänger abgehauen ist mitsamt dem Wissen. Das macht einen Einstieg nicht leicht. Suche selbst seit anderthalb Jahren als Absolvent einen Eintrittspunkt und an mangelnden Kenntnissen bei Design Patterns liegt es wohl nicht, gerne gefragt in Vorstellungsgesprächen. Gang of Four lässt grüßen. Mein Fazit: Arbeitsmarkt ist enttäuschend und hohe Erwartungen hab ich keine. 30.000 wären für mich schon ok, sogar weniger am Anfang (Uni Absolvent + Ausbildung und bisschen Praxiserfahrung von paar Monate). Übrigens werden an den Unis/FHs Generalisten gezüchtet und keine Spezialisten für 100 verschiedene Frameworks. Soll aber nicht heißen, dass man damit nicht umgehen kann.

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

Also sorry aber kann ich mir einfach nicht vorstellen. Wo suchst du? Ich bin ganz strinknormaler Java Entwickler und hab nach einem Jahr 48k raus. Ich hab einen Bachelor in Winfo von einer FH ohne besonderen Ruf. Wenn du die Menschen im VG davon überzeugen kannst dass du schon erfolgreich Projekte abschliessen konntest (gilt auch für Praktika und Studium als Absolvent) dann bekommt man im mittelständischen Bereich zu 90 % ein Angebot wenn es sonst einigermaßen passt. Und die IT in Deutschland, gerade Entwicklung, ist sowieso stark mittelständisch geprägt. Ich kenne 100Mann Unternehmen die werden hauptsächlichg von ca. 10 Entwicklern getragen, weil die es einfach drauf haben. Um auch noch mal darauf zurück zu kommen was wirtschaftlich möglich ist in der SW Entwicklung.

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

Finde ich schade, dass Qualität der Bewerber nur an den Faktoren "Uni" und "bestimmte Standorte" festgemacht wird...

Lounge Gast schrieb:

Also ich arbeite selber bei einem Mittelständler (technisch
im Ruhrgebiet), bin dort nicht in der Personalbteilung tätig,
helfe aber bei der fachlichen Beurteilung der eingehenden
Bewerbungen. Wir sind übringens ein guter Mittelständler der
auch fair bezahlt.

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass Bewerbungen von
exzellenten Uniabsolventen von bekannten Unis sehr sehr
selten sind.

Zu 80% erhalten wir Bewerbungen von FHs, meist unbekannte und
viele FHs aus dem Osten. Ca. 19% noch von Unis, meist mit
befiedigendem Abschluss auch meist von unbekannten Unis, das
beste was da dabei war in der letzten Zeit war mal einer mit
Uni Duisburg-Essen und Uni Erlangen-Nürnberg. 1% soll auch
mal Top-Uni mit befriedigend oder ausreichend von RWTH oder
TUM dabei gewesen sein.

Was ich damit sagen will ist, dass exzellente Uniabsolventen
von guten Unis, also BWL z.B. Mannheim oder WHU oder z.B.
technisch RWTH oder TUM zu 1000% nicht zu einem
Mittelständler gehen, erst recht nicht wie oben vom anderen
Mittelständler für 30k!

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

Leute, einfach mal rechnen. Pro Geburtsjahrgang gibt es grob 700.000 Personen in Deutschland. Mal vereinfachend davon ausgehend, dass jedes Jahr ein kompletter Jahrgang ins Berufsleben einsteigt, macht das also 700.000 Berufsanfänger pro Jahr. Dem gegenüber stehen grob 40.000.000 Personen mit Berufserfahrung vermutlich oft auch Stellen, die Berufserfahrung erfordern. Ist insofern doch nur logisch, dass viele Stellenausschreibungen sich eher an Berufserfahrene richten. Berufseinsteiger sind nunmal - entgegen ihrer eigenen Meinung - nunmal nicht der Mittelpunkt der Arbeitswelt, um den sich alles dreht.

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

Lounge Gast schrieb:

Finde ich schade, dass Qualität der Bewerber nur an den
Faktoren "Uni" und "bestimmte Standorte"
festgemacht wird...

Er/sie hat doch nur gesagt, dass Absolventen bekannter oder höherer Hochschulen sich gar nicht im Mittelstand bewerben. Auch wenn du es nicht für möglich hälst: Es gibt durchaus auch sehr gute Uni-Absolventen. Die bewerben sich aber schlicht nicht da. Du kannst aber davon ausgehen, dass bei den Grosskonzernen alle Bewerber jeglicher Abschlüsse aufschlagen. Logischerweise bekommen dann die Großen auch das Vorkaufsrecht auf die besten Bewerber.

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

nochmal der Entscheider aus dem IT Mittelstand :

zum Quellcode : wir sind keine Bastelbude sondern arbeiten mit professionellen IT Entwicklungsprozessen und machen selbstverständlich Modellierung und Doku und wir legen viel Wert auf eine saubere SW Architektur. Darum frage ich insbesondere Bewerber in Bezug darauf. Wer von mir eingestellt werden will sollte gute IT Architektur Kenntnisse sowie praktische Erfahrung mit der von uns genutzen Programmiersprache sowie Entwicklungsumgebung haben. Wir können keine Theoretiker brauchen, denen man noch zeigen muss, wie man unter Windows eine Umgebungsvariable einrichtet ...

schön dass deine Firma 48 k für einen normalen Java Entwickler bezahlt mit einem Jahr BE. Ich tue das bei Bedarf auch, WENN jemand nach einem Jahr schon diese Leistung bringt. Bei mir gibt es keine festen Gehaltsstufen wie bei Bürokratenläden, wer so produktiv ist, dass er ein hohes Gehalt erwirtschaftet, bekommt das auch ! nur kommt es selten vor, dass jemand mit einem Jahr BE schon so viel Wert ist. Einige bei uns allerdings schon. Hab auch einen Teamleiter, mit DH BW Bachelor und 2 Jahren BE, gerade mal 25 Jahre alt. Der hat 3 Leute unter sich die alle mehr BE haben und älter sind. Der Typ ist einfach super gut und hat einfach das richtige Händchen für das was wir brauchen. Der hat auch seine 60 k fix + Bonus.

Und nein, wir machen die Qualität eines Bewerbers zuletzt am Studienort oder an der Uni fest. Ich hatte schon Bewerber von einer Top Informatik TU, die praktisch nix drauf hatten aber arrogant völlig überzogene Gehälter als Einsteiger wollten, weder was von Design Patterns noch was von praktischer C# oder Java Entwicklung was verstanden haben. Statt dessen hatten die z.B. irgendwelche theoretischen Schwerpunkte. Das können wir nicht brauchen. Wir haben daher sehr gute Erfahrungen mit eigenen Leuten gemacht, die wir im dualen Studium selbst ausbilden. Die haben eine vernünftige Mischung aus Theorie und Praxis. Auch ist manch einer von einer "Dorf FH" ohne besonderen Ruhm, mir schon viel positiver im VG aufgefallen, da dort pragmatisch für den Mittelstand ausgebildet wird.

Wir können uns keine teuren "Business Kasper" leisten, die sich mit Compliance, Projektauswertungen und Prozesse malen beschäftigen, sondern wir brauchen Allrounder die Prozesse und IT verstehen und das auch umsetzen können.

solche Fälle wie "nix zu tun aber gut bezahlt" ( ist ein Thread hier ) gibt es bei uns nicht.

wir haben schon teilweise manchen Konzern einen Auftrag weg genommen, weil wir günstiger sind und viel flexibler agieren können.

wer bei uns gut ist, dem steht viel offen. Wir haben Leute die sind bei uns vor 5 Jahren eingestiegen und sind mittlerweile mit 30 Bereichsleiter mit 6 stelligem Gehalt. Die haben aber auch Leistung in der Praxis gezeigt und waren keine Business Kasper die sich mit Bürokratie beschäftigt haben.

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

Hier der mit 48k:
Versteh mich nicht falsch, das ist zum Teil voll und Ganz mein Reden. Absurd hohe Einstiegsgehälter und Erhöhungen fordern finde ich ebenso falsch. Aber das man meint man findet nix als Informatiker und fordert demnacht nur 30k kann ich mir halt auch absolut nicht vorstellen. Dann hat man wirklich gar nichts vorzuweisen und ist demzufolge selbst daran Schuld. Ich persönlich bringe meine Leistung für mein Geld. Ich hab seit dem ersten Arbeitstag produktiv in Projekten gearbeitet und hab nicht erst ein Jahr gebraucht bis man mich überhaupt produktiv einsetzen konnte. Deswegen ist man auch bereit gewesen mir relativ zügig mehr zu zahlen. Ich habe nichts geschenkt bekommen.

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

Kann mir nicht vorstellen, dass so ein Mensch wirklich Entscheider bei einem IT-Mittelständer ist. Das hört sich ja haarsträubend an, was er da erzählt.

Ich bin Software-Ingenieur bei Capgemini (ehemals sd&m) und damals mit 46k eingestiegen. Dabei bin ich nur schnöder FH Bachelor (damals 23) und mach profane Java Entwicklung. Selbst die schlechtesten aus unserem Jahrgang sind nicht unter 38k eingestiegen.

Für 30k bei einer Klitsche den Arsch aufreißen... sorry, da muss schön blöd sein.

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

Lounge Gast schrieb:

nochmal der Entscheider aus dem IT Mittelstand :

Alles korrekt, was du schreibst. Lass dich nicht von ein paar Studenten in einen @!#$ Sturm reißen. Euer Laden ist sicher nicht verkehrt und ihr habt dort gute Leute. Ich mag ehrliche Arbeit. Habe auch mal als Softwareenwickler angefangen.

Aber: Dein Vorgehen als Interviewer ist nicht korrekt und zeugt von einer gewissen Arroganz. Als ich meine ersten Interviews geleitet habe, ging es mir ähnlich. Da taten sich Abgründe auf und ich konnte kaum fassen was ich da hören musste. Teilweise war ich vermutlich sehr streng und ich weiß nicht, ob ich die Kandidaten zu stark unter Druck gesetzt habe. Die Macht hatte mich wohl ein wenig korrumpiert. Ich glaube du bist gerade auf einem ähnlichen Trip.

Zum Thema Programmierung: Softwareentwicklung und Architektur halte ich ebenfalls für Schlüsselsektoren innerhalb der IT. Die IT als solche ist aber mittlerweile riesig. Es gibt zig Bereiche. Architekten gibt es mittlerweile in allen Bereichen. Ein fachlicher Architekt braucht keine Entwurfsmuster kennen, genau wie ein Infrastrukturarchitekt. Ein Spezialist für Security braucht keine einizge API zu kennen. Die meisten Packaged Software Vertriebler werden nie eine Zeile Code sehen. Trotzdem braucht man all diese Leute um Projekte zu machen.

Irgendwie hat man das Gefühl, dass die Hochschulen keine Orientierung schaffen innerhalb der IT. Die Absolventen werden immer jünger und schlagen dann völlig planlos bei dir und mir im Vorstellungsgespräch auf. Ich versuche dann im lockeren Gespräch die Bewerber einzuschätzen und ihre Motivation und ihr Querschnittswissen zu prüfen. Du nimmst die Leute anscheinend hemmungslos auseinander - das kannst du meiner Meinung nach nicht machen. Die werden sowieso irgend wo anders anfangen und die meisten werden sehr gute Arbeit leisten. Als professioneller Entscheider muss man mit so einer Situation souverän umgehen können. Leben und leben lassen

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

Also ich finde nichts als WINFO´ler. Ziel: Einstieg in Softwareentwicklung. Am Anfang gab es paar Vorstellungsgespräche, aber dann ebbte es stark ab. Nach anderthalb Jahren ist man wohl schon schon zu lange arbeitslos. In der Uni gab es - wie angeschnitten - Java und C#, aber wie sagt man so schön, das wirkliche Lernen des Programmieren findet natürlich in Eigenregie statt. Ohne Einstieg wird die Lücke größer und/oder man wird zu alt. Inzwischen ist der Glaube an einen Einstieg gen 0 gesunken nach dem Motto der Zug ist scheinbar abgefahren.

30k finde ich auch wenig für den ganzen Bildungsaufwand, aber kleinere Unternehmen zahlen ungefähr diese Summe oder gar weniger. Je nach Unternehmensgröße bzw. Profil passt man diese Summe natürlich an, um nicht ganz mondfremd zu wirken.

Naja, halbes Jahr tu ich mir das noch an, ansonsten mal bei Assad oder Al Kaida anfragen und laut Allah Ahkbar schreien im "Vorstellungsgespräch". Die brauchen vielleicht noch Verstärkung im IT-Bereich...

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

@an den der meint ich sei zu streng : wieso ? ich als Entscheider frage lediglich Wissen ab, was ich von einem guten SW Entwickler / Berater verlange, selbst wenn ich ihn morgens um 3 Uhr aus dem Bett klingele ! außerdem erwarte ich Mitarbeiter mit Selbstvertrauen, die nicht gleich vor Nervosität zittern. So einen kann ich doch nicht zum Kunden schicken ! was wenn der Kunde mal eine schwierige Frage stellt und der Mitarbeiter nicht eloquent antworten kann ?

übrigens die Fragen die ich gepostet habe, waren nur die harmloseren. Diese dienen lediglich als Einstieg für ein Fachgespräch wo meine Mitarbeiter und ich schnell merken, ob jemand was drauf hat oder nicht.

Auch stellen wir geschickte Fragen zur Arbeitsmoral. Natürlich keine direkten. Gerne bedienen wir uns auch selbst entwickelten Brain teasern um das logische Denkvermögen und die Kreativität eines Bewerbers zu testen. Oft auch Probleme direkt aus Projekten.

Das ist zig mal besser als irgendwelche obskuren Verfahren von Personalbürokraten in Großkonzernen.

@Winfo auf Jobsuche : was kannst Du den ? was ist den so dein Profil ? was deine Schwerpunkte ? warst Du Werkstudent ? hast du relevante Praktika ? Thesis bei einem Unternehmen geschrieben ? jedenfalls sind mir die letzen Punkte ( also Praxis ) zig mal wichtiger als ob jemand von einer "Elite" Uni kommt. Lieber Dorf FHler mit den Kenntnissen die wir brauchen, als einen Theoretiker von einer "Elite" Uni. Allerdings will ich nicht gegen Uni Absolventen wettern ( hab selbst an einer Uni studiert ) es gibt da auch sehr gute. Wer Theorie gut beherrscht und das auf die Praxis anwenden kann, ist viel Wert. Aber eingebildete Absolventen, die praktisch nix drauf haben, können wir nicht brauchen.

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

Ob die Bachelorabsolventen soviel schlechter sind als früher, halte ich für fragwürdig. Es ist eher die Anzahl an Absolventen, die diesen Abschluss schlechter erscheinen lässt. Mein Onkel hat während seines gesamten Studium nicht 1 Praktikum absolviert, Englisch spricht er bis heute nicht und meine 5 jährige Nichte kann einen PC besser bedienen als er. Zudem ist es das deutlich gesunkene Gehaltsniveau das viele ins Studium treibt, die sich früher mit einer Ausbildung zufrieden gegeben hätten.

Das Bildungssystem in Deutschland hat sich gewaltig gewandelt. Früher wurde Bildung vermittelt und die Ausbildung den Unternehmen überlassen. Heute dominieren Werk-Realschulen, Berufskollegs, Fachgymnasien und Duale-Hochschulen den Markt. Bereits von Azubis wird verlangt das sie Buchungssätze können, erste Programmiersprachen beherrschen und Stromkreise berechnen können. Plug und Play ....

Das Traurige daran ist, dass sich junge Leute auch noch darüber freuen möglichst frühzeitig dank BA-Studium und Co. sich für Peanuts an Unternehmen knebeln zu lassen.

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

Lounge Gast schrieb:

Das ist zig mal besser als irgendwelche obskuren Verfahren
von Personalbürokraten in Großkonzernen.

Wenn ihr wirklich so überlegen seid, warum hast du dann die trotzigen Seitenhiebe überhaupt nötig? Kann es sein, dass da ziemlich viel Verbitterung im Spiel ist?
Für mich klingt das wie ein Laden voller idealistischer Codenascher, die nicht für Geld sondern für das Überleben des Mittelstands arbeiten. Bei besonders starker Leistung gibt es ein paar Peanuts extra. Zum Einstieg durchläuft man eine mündliche Prüfung für Fachinformatiker. Wer danach die Frechheit hat, ein normales Gehalt zu nennen, wird vom Hof gejagt. Solche Leute können sich ja bei Konzernen bewerben, wo eh nur überbezahlte Nieten arbeiten. ;-)

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

Wer ist eigentlich dieser IT-Typ der hier so ein hohles Zeug von sich gibt? Ich selbst habe in mehreren Investment Banken gearbeitet und bin jetzt in der Beratung Tier-1. Wenn auch nur einer mir mit dieser Einstellung mir im Interview so gekommen wäre, wär ich aufgestanden und zur Bude auf der anderen Straßenseite. ich weiß nicht welche Charakterlosen Opfer sich solchen lächerlichen Anforderungen stellen. Vielleicht ist der IT-Entscheider einfach ein bisschen weit weg von den Unis. Noch mal zur Erinnerung: Egal was man studiert, es ist ungefähr 10% von dem was man später letztendlich braucht. Entscheider die meinen fertige Leute mit Entwicklungserfahrung etc. frisch von der Uni zu bekommen, kann man meines erachtens genauso wenig helfen, wie den frischen absolventen, die ihren Marktwertüberschätzen. Ich denke man muss auch mal die Kirche im Dorf lassen. Früher hat ein Ingenier bei abschluss der Uni auch noch nicht im Hinterzimmer mit 18 seine erste Turbine gebaut und es hat auch funktioniert. Manche Menschen brauchen zur entfaltung ihrer Leistung einfach auch Zeit. Gibt man ihnen diese nicht verschenkt man potenzial! Was bringt mir es, wenn jemand schon super viel Erfahrung hat nach der Uni im vgl. vielleicht zu jemanden der weniger hat, wenn die Lernkurve des ersten total flach ist? Naja, ober offensichtlioch reicht es für den 0815 Mittelstand wassserträger zu haben. Ist ja auch klar, wenn das Unternehmen selbst nur von meist 1-3 Gesellschaftern getragen wird, braucht man natürlich keine "Businesskasper" mehr, da die Busineskasper Plätze ja alle auf ewig besetzt sind.

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

Hab in letzter Zeit immer wieder von (ex)Kommilitonen an meiner Hochschule erfahren, dass diese auch in Senior bzw. Posten mir vorausgesetzten 2/3 Jahren Berufserfahrung unter gekommen sind.

Man sollte Stellenanzeigen nicht immer 100% ernst nehmen und ein Versuch kostet nichts.

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

Jo, kenne ich auch. Man wird dann zwar meistens in eine etwas niedrigere Gehaltsklasse einsortiert (also eine, die einem Absolventen entspricht und nicht einem Young Professional), aber Chancen hat man durchaus. Wenn man es zum Vorstellungsgespräch schafft, dann weiß man ja auch, dass die Bereitschaft des Unternehmens da ist, einen Absolventen auf der Stelle einzustellen.
Ich denke, dass das gerade für sehr allgemein gehaltene Stellenausschreibungen für Seniors zutrifft, da würde ich es durchaus mal als Absolvent versuchen (ggf. vorher anrufen und mal nachhaken, ob die jemanden für eine konkrete Aufageb suchen oder generell neues Personal für Unternehmenswachstum etc.).

antworten
WiWi Gast

Re: Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

Gibt sicher auch genug Vorstellungsrunden, wo am Ende kein einziger eingestellt wird. Dann wird das ganze Prozedere nach einem halben Jahr wiederholt oder die geplante Stelle gestrichen. Einladung zum Gespräch sagt heutzutage auch nichts mehr aus.

antworten

Artikel zu BE

Unternehmen legen bei Absolventen am meisten Wert auf Praxiserfahrung

Eine blaue Mappe mit der weißen Aufschrift Bewerbung rechts oben in der Ecke, auf einem Hocker im Garten.

Die Hochschul-Recruiting-Studie der Jobbörse Jobware und der Hochschule Koblenz deckt die wichtigsten Einstellungskriterien auf. Die Unternehmen legen bei Absolventen am meisten Wert auf die Praxiserfahrung, den passenden Studiengang und Studienschwerpunkt.

Praxisbezug des Studiums entscheidet über Karrierechancen

Weiße Plastiktüte mit der schwarzen Aufschrift Chancengeber statt Arbeitgeber von KiK.

Für einen gelungenen Karrierestart kommt es nicht allein auf fundiertes Fachwissen und gute Noten an. Die Ergebnisse der aktuellen forsa-Umfrage im Auftrag der Europäischen Fernhochschule Hamburg machen deutlich: Es zählt vor allem die Praxisnähe im Studium.

Der ideale Absolvent: Frisch von der Uni und mit viel Praxiserfahrung

Ein fliegender, junger Vogel.

Berufserfahrung gehört mit zu den wichtigsten Einstellungskriterien überhaupt. Das ist das überraschende Ergebnis der Studie "Campus 360" von trendence im Auftrag von Emerging.

Accenture-Bildungsstudie: Fachwissen gut - Praxis mangelhaft

Ein leicht geöffnetes Buch von der Seite.

Kompetenzvermittlung an Deutschlands Hochschulen: Studenten und Top-Manager weitgehend einig - aktuelles Bildungssystem bereitet nicht ausreichend auf die Anforderungen der Wirtschaft vor

KPMG Österreich erhöht Gehälter um 3.000 Euro

Das Foto zeigt den Senior Partner Michael-Schlenk der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG in Österreich.

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von KPMG Österreich erhalten zum 1. Juli 2022 eine Gehaltserhöhung von 3.000 Euro. Es handelt sich dabei um eine Gehaltserhöhung ergänzend zum regulären Gehalts- und Prämienprozess. „Mit dieser Gehaltserhöhung würdigen wir das Engagement und die Leistung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, hält Senior Partner Michael Schlenk fest.

StepStone Gehaltsreport 2018: Wirtschaftsingenieure und Wirtschaftsinformatiker sind Topverdiener

Stepstone Gehaltsreport 2018: Das Bild zeigt zwei Lego-Männchen Frau und Mann im Anzug (Wirtschaftsingenieurin und Wirtschaftsinformatiker) vor einem Computer.

Fachkräfte und Führungskräfte mit einem Studienabschluss in Wirtschaftsingenieurwesen und Wirtschaftsinformatik verdienen ausgezeichnet. Mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 70.231 Euro liegen die Wirtschaftsingenieur hinter Medizin und Jura auf Platz drei der zurzeit lukrativsten Studiengänge. Die Wirtschaftsinformatiker verdienen mit 69.482 Euro ähnlich gut und sind hinter den Ingenieuren auf Rang fünf im StepStone Gehaltsreport 2018. Mit einem Abschluss in BWL, VWL oder Wirtschaftswissenschaften sind die Gehälter als Key Account Manager mit 75.730 Euro und als Consultant mit 67.592 Euro am höchsten.

StepStone Gehaltsreport 2017: Was Fach- und Führungskräfte mit Wirtschaftsstudium verdienen

Titelblatt StepStone Gehaltsreport 2017

In Deutschland verdienen Fachkräfte und Führungskräfte durchschnittlich 57.100 Euro. Akademiker verdienen im Schnitt 37 Prozent mehr. Mit einem Wirtschaftsstudium beträgt das Brutto-Jahresgehalt inklusive variablem Anteil in "BWL, VWL und Wirtschaftswissenschaften" im Schnitt 65.404 Euro, in Wirtschaftsinformatik 68.133 Euro und in Wirtschaftsingenieurwesen sogar 70.288 Euro.

TVÖD-Tarifeinigung: Beschäftigte können sich über mehr Geld freuen

TVöD: Ein weißes Schild weist den Weg zur  "Universität"

Die Tarifrunde 2018 mit dem Bund und den kommunalen Arbeitgebern ist abgeschlossen. Die Entgelte werden in drei Schritten erhöht; betrieblichschulische Ausbildungsverhältnisse und duale Studiengänge werden tarifiert. Außerdem wird die Jahressonderzahlung im Tarifgebiet Ost der VKA an das Westniveau angeglichen.

Bachelorabsolventen verdienen langfristig viel weniger

 Wortspinnennetz - An Fäden hängen mehrere kleine Würfel mit Buchstaben, die Hochschulabschlüsse: PHD, BA, DR, MA und DIPL vor grauem Hintergrund zeigen.

Höhere Abschlüsse zahlen sich aus. Das Gehalt von Bachelorabsolventen ist im Alter von 25 Jahren bei 2.750 Euro mit dem bei beruflichen Fortbildungsabschlüsse vergleichbar. Masterabsolventen erzielen dann bereits ein Einkommen von rund 2.900 Euro im Monat. Dieser Einkommensunterschied wächst mit steigender Berufserfahrung, wie eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung zeigt. 34-jährige Masterabsolventen verdienen im Durchschnitt etwa 4.380 Euro im Monat, Bachelorabsolventen 3.880 Euro.

Gehaltsanalyse 2017: Was Fach- und Führungskräfte nach Bundesländern verdienen

Die Finanzmetropole Frankfurt.

Wer in Städten lebt und arbeitet, bekommt mehr Gehalt - das stimmt zumindest im Fall München. Fach- und Führungskräfte aus München verdienen durchschnittlich über 3.200 Euro mehr im Jahr als außerhalb der bayrischen Hauptstadt. Das gilt jedoch nicht für alle Bundesländer. Das Online-Portal Gehalt.de hat die Durchschnittsgehälter aller Bundesländer - ohne die Stadtstaaten - mit und ohne Hauptstadt analysiert.

Gehaltsübersicht 2017: Buchhalter und Einkäufer verzeichnen Gehaltszuwachs

Die Gehälter im Finance-, Assistenz- und kaufmännischen Bereich steigen im Jahr 2017 erneut. Besonders profitieren Lohnbuchhalter, Gehaltsbuchhalter sowie Einkäufer von den steigenden Gehältern. Lohnbuchhalter und Gehaltsbuchhalter erwarten einen Zuwachs von 5,9 Prozent, bei Einkäufern sind es 4,3 Prozent. Das zeigen die aktuellen Ergebnisse der neuen Gehaltsübersicht 2017 von Personaldienstleister Robert Half.

Gehaltsstudie 2015: Das verdienen Diplom-Kaufleute und Diplom-Betriebswirte

Ein Lego-Männchen im Anzug mit vielen 50 Euro Scheinen symoblisiert das Thema Gehalt.

Diplom-Kaufleute verdienen in Deutschland im Durchschnitt 4.851 Euro im Monat. Das Einkommen der Diplom-Kaufleute steigt dabei mit der Dauer der Berufserfahrung von durchschnittlichen Einstiegsgehältern von gut 4.100 Euro bis hin zu etwa 6.000 Euro bei mehr als 20 Jahren Berufserfahrung. Auch Diplom-Kaufleute profitieren in tarifgebundenen Unternehmen von höheren Gehältern. Sie liegen 17,4 Prozent über dem Gehalt ihrer Kollegen in Betrieben ohne Tarifvertrag, so das aktuelle Ergebnis der LohnSpiegel Einkommensstudie für die Berufsgruppe „Diplom-Kaufmann/-frau, Diplom-Betriebswirt/in“.

Gehaltsstudie 2016: Gehälter in Marketing und Vertrieb steigen um 2,6 Prozent

Geldscheine und kleine Buchstabenwürfel zum Thema Gehälter liegen zusammen.

Die Gehälter im Marketing und Vertrieb wurden in Deutschland in 2016 um durchschnittlich 2,6 Prozent angehoben. Führungskräfte in Marketing und Vertrieb verdienen durchschnittlich 113.000 Euro jährlich, Spezialisten 73.000 Euro und Sachbearbeiter 49.000 Euro. Im Vertrieb ist die variable Vergütung Standard. Fast alle Vertriebsleiter, Außendienstleiter und Außendienstmitarbeiter erhalten etwa 20 Prozent vom Gehalt als leistungsabhängige Vergütung. Das zeigt die Gehaltsstudie 2016 der Managementberatung Kienbaum.

StepStone Gehaltsreport 2016: Das verdienen Fach- und Führungskräfte mit Wirtschaftsstudium

Ein Legomännchen mit Geldscheinen zum Thema Gehalt.

Durchschnittlich 52.000 Euro verdienen Fach- und Führungskräfte in Deutschland. Akademiker verdienen im Schnitt 28 Prozent mehr. Mit einem Wirtschaftsstudium beträgt das Brutto-Jahresgehalt inklusive variablem Anteile in "BWL, VWL und Wirtschaftswissenschaften" im Schnitt 58.871 Euro, in Wirtschaftsinformatik 62.382 Euro und in Wirtschaftsingenieurwesen 62.231 Euro.

Gehaltsübersicht: Einkäufer mit größter Gehaltsentwicklung

Eine Hand hält gefächerte Karten mit Buchstaben, die das Wort Gehalt ergeben.

Die Gehälter bei kaufmännischen Fachkräften steigen gegenüber dem Vorjahr. Der Gehaltsübersicht von Personaldienstleister Robert Half zufolge tendiert vor allem die Vergütung von Einkäufern, Kundenberatern, Office-Managern und Projektassistenten in diesem Jahr zu höheren Gehältern. Die Einkäufer erwartet bei den Office-Jobs mit 2,4 Prozent Gehaltssteigerung die beste Gehaltsentwicklung.

Antworten auf Warum wollen alle nur noch fertige Seniors?

Als WiWi Gast oder Login

Forenfunktionen

Kommentare 45 Beiträge

Diskussionen zu BE

Weitere Themen aus Gehalt mit Berufserfahrung