Hallo zusammen,

bin aktuell bei einem Mittelständler im münchner Umland angestellt, seit mittlerweile gut 4 Jahren und ich bin sehr erfolgreich in dem was ich mache, leider ist mein AG recht knausrig mit Gehaltserhöhungen, sodass ich mich nun auf eine andere Stelle bei einer relativ großen Firma (im SDAX) im münchener Umland beworben habe, das nach ERA der IGM zahlt, was deutlich mehr wäre als ich jetzt bekomme.

Habe jetzt schon mein 2. VG hinter mir und bekomme bald Bescheid, ob ich genommen werde. Das VG lief sehr gut. Habe eine Gehaltsvorstellung von 71k bei 35h (entspricht ERA 10a bei 55% Sonderzahlung und 14% Leistungszulage) angegeben, es wurde mir dann aber gesagt, dass die Stelle eine mit 40h sei - anders als es mir anfangs bei telefonischer Anfrage vom Personaler gesagt wurde (scheinbar kannte der sich nicht so recht aus - habe dann gleich gesagt, 40h seien OK bei vollem Lohnausgleich). Es wurde aber noch nicht weiter darauf eingegangen, nur dass man noch speziell darüber reden würde, wenn sie sich für mich entscheiden, allerdings wurde erwähnt, dass es keine ERA10 geben wird und es ja auch noch Leistungszulagen etc. gäbe, womit ein hohes Steigerungspotential gäbe etc. - aber da würde man sich dann noch explizit drüber unterhalten.

Jetzt ist meine Frage, was ich mit meinem Profil so verlangen kann, habe wie gesagt gut 4 Jahre Erfahrung im selben Tätigkeitsfeld wie der Stelle, nur das zu entwickelnde Produkt/ verwendete Softwares sind anders. Welche ERA-Stufe bzw. welches Gehalt kann ich verlangen? Auf welche Fallstricke sollte ich bei einer evtl. Gehaltverhandlung achten? Habe auf dem Gebiet leider noch wenig Erfahrung...

Danke Euch im Voraus!

Das Problem ist, dass es nicht darum geht, was du verlangen kannst, sondern darum, was der Arbeitgeber zu zahlen bereit ist, bzw. wie er die Stelle einstuft. Der Arbeitgeber hat konkrete Vorstellungen und vermutlich, bei berufserfahrenen Kandidaten, im Gegensatz zu Anfängern, eine Spanne. Die wird er nicht überschreiten. Deine Vorstellung sind also erst einmal zweitrangig. Wichtig ist, dass du irgendwie die Spanne "ertastest" und sie ausreizt. Wenn die allerdings weit weg von deinen Vorstellungen ist, wird es eine üble Enttäuschung werden. Wenn der AG dich nicht unbedingt braucht, sitzt du am kürzeren Hebel.

Wenn man dir es schon so deutlich sagt, dass kannst du die 71k knicken. Am Ende wird sowieso nicht verhandelt, das hat man dir durch die Blume auch schon gesagt, sondern der Arbeitgeber hat ganz konkrete Vorstellungen, was er für diese Stelle zahlen will. Es gibt bestimmt eine gewisse Spanne, aber das war es dann auch. Ich würde daher folgendes machen:

1. Angebot abwarten
2. Darauf hoffen, dass das die untere Grenze der Spanne ist
3. Versuchen ca. 5% mehr zu verlangen, als das Angebot war

Mit etwas Glück liegt das in der Spanne. Mit Pech sind sie mit zwei Kandidaten in Verhandlungen und das war es für dich. Weiß man halt nicht.

Nunja, es wird erstmal nicht dein Abschluss sondern primär die Stelle selbst bewertet. Wenn diese nicht nach ERA10 eingestuft ist, hört sich das erstmal nach einer Einstiegsstelle in Bayern für einen Bachelor Absolventen an. Bei 4 Jahre relevanter BE wäre mir persönlich eine ERA9 Einstufung viel zu niedrig. Ich selbst bin in München mit ERA10 bei einem DAX Unternehmen direkt nach dem FH Abschluss eingestiegen. 4 Jahre später nun EG12B mit 40h Vertrag und fast Maximum an Zulagen (somit über 100k Brutto). Dies ist sicherlich in der aktuellen Lage bei einem Neueinstieg nicht mehr ganz vergleichbar, aber dennoch mal so für dich als Vergleich.

Was wird es denn statt ERA10 geben? Einen AT Vertrag? Ist die Firma wirklich im IGM oder am IGM angelehnt ...?

Das Spiel 35-40h mit Ausgleich würde ich auch weiter spielen und damit argumentieren das man von einem IGM Vertrag ausgegangen ist.

Ist definitiv in der IGM und nicht angelehnt, kenne eingige die dort arbeiten und von der 35 Stundenwoche und der ERA-Eingruppierung sowie der super Bezahlung zu schwärmen.

Auf jedenfall muss der Gehaltssprung hoch sein (mind. 10k brutto), da ein Jobwechsel immer ein Risiko darstellt (Probezeit, Corona etc.). Falls es nichts wird ist es auch nicht schlimm, auf Biegen und Brechen muss ich nicht wechseln und abgesehen vom Geld geht es mir bei meinem jetzigen AG recht gut.

Allein um von 12A auf 12B zu kommen, dauert es 18 Monate. Das heisst, du bist von ERA10 auf ERA12 innerhalb von 2 Jahren gekommen? Arbeite im FIZ und nicht mal Trainees oder andere "besondere" steigen so schnell. Nebenbei bekommst du wohl auch nach wenigen Monaten in der Stelle die volle LZ. Es gibt nicht nur BMW, aber andere Firmen zahlen auch nicht freiwillig viel Geld.

Warum verbreitet man also ständig solchen Nonsense im Forum?

WiWi Gast schrieb am 09.02.2021:

Nunja, es wird erstmal nicht dein Abschluss sondern primär die Stelle selbst bewertet. Wenn diese nicht nach ERA10 eingestuft ist, hört sich das erstmal nach einer Einstiegsstelle in Bayern für einen Bachelor Absolventen an. Bei 4 Jahre relevanter BE wäre mir persönlich eine ERA9 Einstufung viel zu niedrig. Ich selbst bin in München mit ERA10 bei einem DAX Unternehmen direkt nach dem FH Abschluss eingestiegen. 4 Jahre später nun EG12B mit 40h Vertrag und fast Maximum an Zulagen (somit über 100k Brutto). Dies ist sicherlich in der aktuellen Lage bei einem Neueinstieg nicht mehr ganz vergleichbar, aber dennoch mal so für dich als Vergleich.