Hallo,
Habe jetzt einige Vorstellungsgespräche vor mir und kann mir nicht denken was ich auf die Frage nach der Gehaltsvorstellung antworten soll, da ich in einer wohl unüblichen Situation bin:

Habe soeben mein Uni-Master-Studium in BWL , Vertiefung "Business IT" abgeschlossen (Note 2,4, sehr lange Studiendauer), dabei aber schon seit dem Bachelor-Studium bei einem mittelständischen Industrieautomatisierungshersteller gearbeitet, zuerst 3 Jahre als Studentische Hilfskraft, anschliessend 3,5 Jahre in Vollzeit als Inbetriebnehmer/Projektingenieur (den Master habe ich berufsbegleitend gemacht).

Insofern bin ich wohl kaum ein "Absolvent" im üblichen Sinne, ein berufserfahrener BWLer aber eben auch nicht, da mein bisheriger Job rein technisch war (die meisten Kollegen sind FH-Elektroingenieure).

Jetzt bewerbe ich mich vertiefungsgemäß um BWL-IT-Stellen (IT-Consultant, ERP/CRM-Admin etc.) und habe das Gefühl von Arbeitgebern aufgrund der fachfremden Berufserfahrung und erst kürzlichem Abschluss als reiner Berufseinsteiger angesehen zu werden. Z.b. kürzlich in einem VG meinte ein bekannter großer IT-Beratungshaus meine Vorstellung von 50-55 Tsd wäre überzogen, nur 47 Tsd würden sie bieten. Jetzt bin ich verunsichert ob es Sinn macht bei weiteren VG diese Forderung aufrechtzuerhalten. Die Berufserfahrung einfach abzuschreiben und zu reinen Einsteigergehältern von 44-48 Tsd zu bewerben widerstrebt mir schon.

Würde mich über jedes Feedback freuen, vor allem von Leuten die Aussagen zum Gehalt mit ähnlicher Quereinsteiger-Vergangenheit bieten können.

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Nimm doch erst einmal die 47k und bwerb dich weiter

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"Z.b. kürzlich in einem VG meinte ein bekannter großer IT-Beratungshaus meine Vorstellung von 50-55 Tsd wäre überzogen, nur 47 Tsd würden sie bieten."

Nur weil dich ein Hanswurst beim Gehalt drücken will, bist du verunsichert?

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Da deine Berufserfahrung nicht wirklich das abdeckt, was du in deiner neuen Stelle brauchst, ist ein Gehalt am oberen Ende der Einstiegsskala schon realistisch.

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Wie alt bist du denn? Wenn du Ü30 bist, dann lass dich nicht wie einen Absolventen behandeln.

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Es steht nicht umsonst in den Stellenanzeigen "RELEVANTE" Berufserfahrung. Das ist Erfahrung die die einstellende Firma verwerten kann um dich z.B. nicht erst einzuarbeiten, teurer an Kunden zu verkaufen usw.

Du könntest aus meiner Sicht versuchen herauszustellen, welche erworbene Erfahrung du mitbringst, die verwertbar ist. Also z.B. hast du elektrotechnische Kenntnisse. Als IT-Berater, der eine Automobilfirma berät, könntest du dieses Wissen gewinnbringend einsetzen, da du auf Augenhöhe mit dem Kunden auch technische Details besprechen kannst, die wichtig sind um darauf die bestmögliche IT-Lösung aufzubauen.

Nach solchen parallelen suchen und herausstellen. Dann gibts meist auch paar ? mehr. Ansonsten sehe ich es wie die anderen hier. Du hast keine Erfahrung also gibts auch nicht mehr Geld.

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Fangen wir mal so an:

Ein Masterabsolvent ohne Berufserfahrung kann bei größeren Unternehmen so um die 50k erhalten.

Ein Bachelor steigt oft mit ca. 40k ein und kann nach 3 Jahren - je nach (neuer) stelle, nach der erfahrung - schnell mal um die 55k verdienen.

Ausserdem willst du ja sicher deutlich mehr verdienen als bisher. 20% Aufschlag sind bei Unternehmenswechsel mit relevanter erfahrugen nicht ungewöhnlich.

Fazit:
Untergrenze wäre dein bisheriges Gehalt.

realistischer Erwartungswert würde ich bei 55-60k sehen.

Da du ca. 10% mehr nennen solltest als realistisch, wären wir bei einer Gehaltsforderung von ca. 65k.

Um dein Masterknow-how nicht zu entwerten, würde ich aber sagen priorität hat es einen Job zu finden in der Richtung den den Entspricht was du gelernt hast UND willst. Dann eben zu dem niedrigeren Gehalt. - Erst mal!

Lounge Gast schrieb:

Hallo,
Habe jetzt einige Vorstellungsgespräche vor mir und kann mir
nicht denken was ich auf die Frage nach der
Gehaltsvorstellung antworten soll, da ich in einer wohl
unüblichen Situation bin:

Habe soeben mein Uni-Master-Studium in BWL , Vertiefung
"Business IT" abgeschlossen (Note 2,4, sehr lange
Studiendauer), dabei aber schon seit dem Bachelor-Studium bei
einem mittelständischen Industrieautomatisierungshersteller
gearbeitet, zuerst 3 Jahre als Studentische Hilfskraft,
anschliessend 3,5 Jahre in Vollzeit als
Inbetriebnehmer/Projektingenieur (den Master habe ich
berufsbegleitend gemacht).

Insofern bin ich wohl kaum ein "Absolvent" im
üblichen Sinne, ein berufserfahrener BWLer aber eben auch
nicht, da mein bisheriger Job rein technisch war (die meisten
Kollegen sind FH-Elektroingenieure).

Jetzt bewerbe ich mich vertiefungsgemäß um BWL-IT-Stellen
(IT-Consultant, ERP/CRM-Admin etc.) und habe das Gefühl von
Arbeitgebern aufgrund der fachfremden Berufserfahrung und
erst kürzlichem Abschluss als reiner Berufseinsteiger
angesehen zu werden. Z.b. kürzlich in einem VG meinte ein
bekannter großer IT-Beratungshaus meine Vorstellung von 50-55
Tsd wäre überzogen, nur 47 Tsd würden sie bieten. Jetzt bin
ich verunsichert ob es Sinn macht bei weiteren VG diese
Forderung aufrechtzuerhalten. Die Berufserfahrung einfach
abzuschreiben und zu reinen Einsteigergehältern von 44-48 Tsd
zu bewerben widerstrebt mir schon.

Würde mich über jedes Feedback freuen, vor allem von Leuten
die Aussagen zum Gehalt mit ähnlicher
Quereinsteiger-Vergangenheit bieten können.

antworten

Hi, bin der Threadersteller. Erstmal danke für alle Tipps.

Zu Fragen:
bin genau 30

Bei bisherigen Gesprächen argumentierte ich auch mit Verbindung aus der Technikkompetenz (Beruf) und BWL-Studium. Auch mit Erfahrung aus typischen deutschem Technik-Mittelständler welche den Großteil der deutschen Wirtschaft und potentieller Kunden von IT-Beratungen ausmachen.
Scheint zwar von Personalern recht positiv aufgenommen zu werden, aber bei Gehaltsverhandlung wird auf dem Einsteigerniveau beharrt, und das selbe wie 25-jährigen Uni-Abgängern ohne ein Tag im Job angeboten. Bei drei anderen VGs wurde mir sogar deutlich weniger als die besagten 47 Tsd der IT-Beratung angeboten (natürlich ohne jegliche weitere Leistungen und mit Überstundenabgeltung).

Mein bisheriges Inbetriebnehmer-Gehalt kann ich kaum als Kalkulationsbasis heranziehen, die Stelle habe ich ja noch als Bachelor angetreten. Logischerweise sieht mein bisheriger Arbeitgeber kein Anlass mir nur wegen des nebenberuflichen Master-Abschlusses das Gehalt zu erhöhen, insofern muss ein neuer Arbeitgeber her.

Meine Berufserfahrung ist nun auch nicht komplett Business-IT-fremd, habe als Nebenaufgabe die CRM-Anwendung der Firma administriert und programmiert (schon seit dem HiWi-Job also über 6 Jahre).

Insofern will ich mich erstmal weiter bewerben (das Angebot der IT-Beratung steht noch ein Monat), allerdings ist weiterhin die Frage im Raum was als Gehaltsforderung bei weiteren Gesprächen angegeben werden soll.

Übrigens: Habe die Forderung bisher immer als Spanne angegeben, bei den Personalern scheint aber immer der unterste Wert der Spanne hängen zu bleiben (den die dann auch noch zu unterbieten versuchen, halt nach Prinzip "er will 50 bis 55, also meint er 50 und jetzt bieten wir ihm 45"). Sollte man lieber eine fixe Zahl nennen?

antworten

Er schreibt aber selbst dass er KEINE relevenate BE besitzt für die Stelle.

antworten

Ich finde eine fixe Zahl als Gehaltsvorstellung besser. Um genau dei orientierung nach unten und deren unterbietung zu vermeinden. Daher auch immer 10% mehr nennen als realistisch ist. - Für die Verhandlung.

Dein bisheriges Gehalt finde ich ja auch nur für dich als Basis relevant. Du solltest natürlich mehr bekommen als bisher.

Allerding ist ein Master-Einstiegsgehalt mit Berufserfahrung eben trotzdem eine art einstieg. Auch wenn nicht wie bei einem frischen Absolventen. Von daher wird es schon so sein, dass du das komplette Gehaltspotential deines Abschlusses nicht sofort realisieren kannst.

Daher würde ich schon auch mal nen Job mit unter 50k annehmen, wenn du in den nächsten Monaten nichts findest.

Auch hier ist dein aktuelles Gehalt für dich relevant. Wenn du deutlich besser verdienst als bisher (auch wenn nicht wie erwünscht) ist es doch ok. Dann machst du das erstmal 2 Jahre und kannst dann, mit "echter" Berufserfahrung in dem Bereich, deutlich andere Vorderungen stellen.

antworten

Natürlich suchen Unternehmen nach Argumenten, um Dein Gehalt so niedrig wie möglich und so hoch wie nötig anzusetzen.

In Deinem Eröffnungspost fängst Du mit Deinem gerade abgeschlossenen Master an. Die Berufserfahrung nennst Du erst danach. Ist Deine Bewerbung auch so aufgebaut?

Dadurch ist es leichter, Dich als Absolventen einzustufen und somit vom Gehalt runter zu ziehen.

Bezüglich Gehaltsforderung: nie eine Spanne nennen! Wenn Dir jemand etwas verkaufen möchte und sagt "Gib mir mal so 50-60 Euro dafür", wirst Du doch auch die 50 Euro als Verhandlungsbasis sehen und nicht die 60.
Immer eine fixe Zahl, die etwas höher als Dein Wunschgehalt ist. Dann wirst Du auf Dein Wunschgehalt runtergehandelt. Fällt der Personaler bei der Forderung vom Stuhl oder die Bewerbung landet direkt im Eimer, ist es eh nicht die richtige Position.

Lounge Gast schrieb:

Hi, bin der Threadersteller. Erstmal danke für alle Tipps.

Zu Fragen:
bin genau 30

Bei bisherigen Gesprächen argumentierte ich auch mit
Verbindung aus der Technikkompetenz (Beruf) und BWL-Studium.
Auch mit Erfahrung aus typischen deutschem
Technik-Mittelständler welche den Großteil der deutschen
Wirtschaft und potentieller Kunden von IT-Beratungen ausmachen.
Scheint zwar von Personalern recht positiv aufgenommen zu
werden, aber bei Gehaltsverhandlung wird auf dem
Einsteigerniveau beharrt, und das selbe wie 25-jährigen
Uni-Abgängern ohne ein Tag im Job angeboten. Bei drei anderen
VGs wurde mir sogar deutlich weniger als die besagten 47 Tsd
der IT-Beratung angeboten (natürlich ohne jegliche weitere
Leistungen und mit Überstundenabgeltung).

Mein bisheriges Inbetriebnehmer-Gehalt kann ich kaum als
Kalkulationsbasis heranziehen, die Stelle habe ich ja noch
als Bachelor angetreten. Logischerweise sieht mein bisheriger
Arbeitgeber kein Anlass mir nur wegen des nebenberuflichen
Master-Abschlusses das Gehalt zu erhöhen, insofern muss ein
neuer Arbeitgeber her.

Meine Berufserfahrung ist nun auch nicht komplett
Business-IT-fremd, habe als Nebenaufgabe die CRM-Anwendung
der Firma administriert und programmiert (schon seit dem
HiWi-Job also über 6 Jahre).

Insofern will ich mich erstmal weiter bewerben (das Angebot
der IT-Beratung steht noch ein Monat), allerdings ist
weiterhin die Frage im Raum was als Gehaltsforderung bei
weiteren Gesprächen angegeben werden soll.

Übrigens: Habe die Forderung bisher immer als Spanne
angegeben, bei den Personalern scheint aber immer der
unterste Wert der Spanne hängen zu bleiben (den die dann auch
noch zu unterbieten versuchen, halt nach Prinzip "er
will 50 bis 55, also meint er 50 und jetzt bieten wir ihm
45"). Sollte man lieber eine fixe Zahl nennen?

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1. keine Spanne angeben
2. bei dem Profil würde ich 65k ansetzen
3. du hast den Schwerpunkt im Studium auf "Business IT" gelegt. Hast auch CRM/ERP administriert. Was soll der Käse von wg. fehlender BE. Das ist doch nur eine Aussage von den AGs, um das Gehalt zu drücken
4. Master nebenberuflich absolviert --> hohe Motivation
5. dein Bachelor-Abschluss ist doch nicht erst vor Kurzem gewesen
6. kleiner Tipp: auf keine Admin-Stellen bewerben. Werden generell nicht so gut bezahlt (außer vllt. SAP)
7. in welcher Region bewirbst du dich? Ist ja nicht ganz unwichtig für die Gehaltsfrage
8. bei welchen Beratungshäusern bewirbst du dich? Accenture, BearingPoint, Capgemini etc. bieten für Einsteiger ca. 50k. (2012, Master Informatik)

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