Hi,

ich bin zwar schon etwas aus dem Studium raus aber ich denke das passt noch :)

Ich habe vor Kurzem einen Arbeitsvertrag bei einem Chemiekonzern in NRW unterschrieben.
Ich bin IT Security Consultant und habe 6 Jahre Berufserfahrung in denen ich jüngere Mitarbeiter fachlich führen durfte. Ich steige in der Firma ebenfalls als IT Security Consultant ein.

Ich habe einen Masterabschluss in Elektrotechnik WiIng
Der Arbeitsvertrag sagt aus E12 mit 6 Jahren BE. Generell habe ich locker 12.000 EUR mehr auf dem Konto am Jahresende womit ich auch zufrieden bin. 37,5 h pro Woche ist auch besser.

Was mich sehr verwundert hatte, da ich mit AT gerechnet hatte. Meine Freunde wundern sich nun alle warum ich noch im Tarif bin? E12 soll angeblich immer nur den Masterabsolventen frisch von der Uni angeboten werden. Muss ich jetzt erwarten, dass ich stupide Arbeit bekomme und mich die Tätigkeit karrieremäßig zurückwirft. Außerdem habe ich gelesen, dass Tarif jobs eher für Nicht-Akademiker ist. Ist da was dran?

Was ich euch fragen will, ist ob es gar nicht so ungewöhnlich ist als Akademiker mit 6 Jahren Berufserfahrung noch im Tarif zu sein? Oder kommt es immer auf die Stelle halt an.

Gruß

Was ich euch fragen will, ist ob es gar nicht so ungewöhnlich ist als Akademiker mit 6 Jahren Berufserfahrung noch im Tarif zu sein? Oder kommt es immer auf die Stelle halt an.

Gruß

Kommt voll auf die Stelle an, den nur an der hängt die Eingruppierung. Ich sage jetzt mal aus dem Bauch heraus, dass du einen schlechten Deal gemacht hast wenn du gut bist. Andererseits kommen viele bis an ihr Lebensende nicht in den AT Bereich, da dir die Firma da locker 30% mehr zahlen muss (Mindestabstand) und deine 37,5h kannst dann auch vergessen --> vertrauensarbeitszeit ( immer wenn cheffe was will auf dem lvl)

Hi,

also ich habe keine Vertrauensarbeitszeit sondern es wird gestempelt und dann und kommen die Stunden auf ein Konto. Das habe ich mir so versichern lassen.

Mein Gehalt liegt bei >80k (genaue Angabe will ich nicht machen wegen Zurückverfolgbarkeit)

Generell arbeite die Firma mit Systemen, die mich interessieren und ich aber erst erlernen muss. Mir ist klar, dass ich dann nicht auf Anhieb Team Lead werde oder so, daher war es ok für mich erstmal in diese Rolle einzusteigen. Ich möchte natürlich irgendwann auch Karriere machen (ich bin 32 Jahre alt)

Für den Schwerpunkt IT-Security ist das sehr wenig.

TheDuck schrieb am 28.11.2018:

Hi,

also ich habe keine Vertrauensarbeitszeit sondern es wird gestempelt und dann und kommen die Stunden auf ein Konto. Das habe ich mir so versichern lassen.

Mein Gehalt liegt bei >80k (genaue Angabe will ich nicht machen wegen Zurückverfolgbarkeit)

Generell arbeite die Firma mit Systemen, die mich interessieren und ich aber erst erlernen muss. Mir ist klar, dass ich dann nicht auf Anhieb Team Lead werde oder so, daher war es ok für mich erstmal in diese Rolle einzusteigen. Ich möchte natürlich irgendwann auch Karriere machen (ich bin 32 Jahre alt)

Das hat der Vorposter auch gemeint, der Vorteil noch im Tarifvertrag zu sein ist es, dass man seine feste Arbeitszeit hat und stempelt und eben keine Vertrauensarbeitszeit, bei einem sehr guten Gehalt.
Ich habe auch Arbeitserfahrung in einem Chemieunternehmen gemacht, da steigt man als Bachelor mit E11 ein und als Master entweder mit E12 oder direkt AT, je nach Stelle, also kann es schon sein dass deine Stelle einfach keine AT Stelle ist. Dass du die 6 Jahre BE angerechnet bekommen hast auf E12 ist doch super!

Du hast doch alles was du willst - ein sehr gutes Gehalt und anständige Arbeitszeiten. Sei doch einfach zufrieden mit dem erreichten und mach dir nen schönes Leben. :)

Die Aussagen AT sei mindestens 30% (oder ähnliche Aussagen) bringen mich hier immer wieder zum schmunzeln. Es gibt keinen "Mindestabstand" und man kann mit AT z.B. auch weniger verdienen als im Tarif, gerade zu Beginn.

Danke! Ja ich finde es trotzdem ungewöhlich - ich hatte mal Eine AT Angebot und das waren in Summe 2k weniger als jetzt.. Irgendwie raffe ich das nicht. Sobald ich Zugriff auf die Tarifunterlagen habe, werde ich die mal genauestens studieren.

Wie ist das denn mit der Verantwortung auf E12. Darf man auf dem Level auch (Teil-)Projektleitung machen?

Gruß

WiWi Gast schrieb am 29.11.2018:

Die Aussagen AT sei mindestens 30% (oder ähnliche Aussagen) bringen mich hier immer wieder zum schmunzeln. Es gibt keinen "Mindestabstand" und man kann mit AT z.B. auch weniger verdienen als im Tarif, gerade zu Beginn.

Ist bei uns auch so. IGM EG 14 bekommt keiner mehr, alles über EG 13 ist AT und möglicherweise unter EG 14.

WiWi Gast schrieb am 29.11.2018:

Die Aussagen AT sei mindestens 30% (oder ähnliche Aussagen) bringen mich hier immer wieder zum schmunzeln. Es gibt keinen "Mindestabstand" und man kann mit AT z.B. auch weniger verdienen als im Tarif, gerade zu Beginn.

Dies ist faktisch falsch.

Dass man nicht sofort sein Zielgehalt hat ist klar.

Garantiertes AT-Mindestentgelt Der bayerische Manteltarifvertrag in der Metall- und Elektroindustrie sichert zwingend ein Mindestentgelt (Abstandsgebot) für Angestellte, die laut individuellem Arbeitsvertrag außer- bzw. übertarifliche Angestellte sind und in deren Arbeitsvertrag ein garantiertes Monats- bzw. Jahresentgelt festgeschrieben ist, das nur durch eine Änderungskündigung bzw. durch freiwillige Vereinbarung geändert werden kann. Damit werden auch die Vergütungen vieler AT-Beschäftigter in Bayern unmit-telbar durch die regelmäßigen Steigerungen im Tarif-system mit erhöht. Voraussetzung für die Geltung des garantierten AT-Mindestentgeltes ist allerdings, dass das betreffende Unternehmen selber tarifgebunden ist.Außertariflich Beschäftigte (AT)
Im Tarifgebiet Bayern wird das garantierte Mindestent-gelt tarifvertraglich wie folgt definiert: Wenn im Arbeits-vertrag ein garantiertes Monatsentgelt (Grundentgelt) festgelegt ist, muss dieses Monatsentgelt mindestens 30,5 Prozent über der höchsten Entgeltgruppe (EG 12, Stufe B) liegen. Ist im AT-Arbeitsvertrag ein garantiertes Jahresentgelt vereinbart, so muss dieses den zwölffa-chen Tarifsatz der höchsten Entgeltgruppe (EG 12, Stufe B) um 35 Prozent übersteigen. Da die AT-Verträge in der Regel mit der 40-Stunden-Woche verbunden werden, muss natürlich auch das AT-Mindestentgelt entspre-chend angepasst werdenSollten die AT-Mindestvergütungen nicht eingehalten werden, hat ein AT-Angestellter die Möglichkeit, einen etwaigen Differenzbetrag arbeitsgerichtlich geltend zu machen. Einen individuellen Rechtsanspruch auf eine entsprechende Entgeltanpassung bei Tariferhöhungen haben allerdings nur AT-Angestellte, die Mitglied der IG Metall sind. (BAG-Urteil vom 11.2.1998, 5 AZR127/97,AiB 1998, S. 53

Was bei IGM Unternehmen in Bayern gilt muss ja nicht überall gelten. So zum Beispiel in der chemischen Industrie.
Höchstes Tarifentgeld E13 NRW ca 6300€ monatlich. Mindestjahresbzüge für masterabsolventen im zweiten Berufsjahr im AT Bereich nach Manteltarifvertrag VAA 66k € pa... Dazu dann noch zusätzliche Leistungen jeweils für beide. Aber wie schon gesagt erfolgt eine eingruppierung nicht auf Basis der Ausbildung des stelleninhabers sondern der Aufgaben

WiWi Gast schrieb am 29.11.2018:

Die Aussagen AT sei mindestens 30% (oder ähnliche Aussagen) bringen mich hier immer wieder zum schmunzeln. Es gibt keinen "Mindestabstand" und man kann mit AT z.B. auch weniger verdienen als im Tarif, gerade zu Beginn.

Dies ist faktisch falsch.

Dass man nicht sofort sein Zielgehalt hat ist klar.

Garantiertes AT-Mindestentgelt Der bayerische Manteltarifvertrag in der Metall- und Elektroindustrie sichert zwingend ein Mindestentgelt (Abstandsgebot) für Angestellte, die laut individuellem Arbeitsvertrag außer- bzw. übertarifliche Angestellte sind und in deren Arbeitsvertrag ein garantiertes Monats- bzw. Jahresentgelt festgeschrieben ist, das nur durch eine Änderungskündigung bzw. durch freiwillige Vereinbarung geändert werden kann. Damit werden auch die Vergütungen vieler AT-Beschäftigter in Bayern unmit-telbar durch die regelmäßigen Steigerungen im Tarif-system mit erhöht. Voraussetzung für die Geltung des garantierten AT-Mindestentgeltes ist allerdings, dass das betreffende Unternehmen selber tarifgebunden ist.Außertariflich Beschäftigte (AT)
Im Tarifgebiet Bayern wird das garantierte Mindestent-gelt tarifvertraglich wie folgt definiert: Wenn im Arbeits-vertrag ein garantiertes Monatsentgelt (Grundentgelt) festgelegt ist, muss dieses Monatsentgelt mindestens 30,5 Prozent über der höchsten Entgeltgruppe (EG 12, Stufe B) liegen. Ist im AT-Arbeitsvertrag ein garantiertes Jahresentgelt vereinbart, so muss dieses den zwölffa-chen Tarifsatz der höchsten Entgeltgruppe (EG 12, Stufe B) um 35 Prozent übersteigen. Da die AT-Verträge in der Regel mit der 40-Stunden-Woche verbunden werden, muss natürlich auch das AT-Mindestentgelt entspre-chend angepasst werdenSollten die AT-Mindestvergütungen nicht eingehalten werden, hat ein AT-Angestellter die Möglichkeit, einen etwaigen Differenzbetrag arbeitsgerichtlich geltend zu machen. Einen individuellen Rechtsanspruch auf eine entsprechende Entgeltanpassung bei Tariferhöhungen haben allerdings nur AT-Angestellte, die Mitglied der IG Metall sind. (BAG-Urteil vom 11.2.1998, 5 AZR127/97,AiB 1998, S. 53