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Aufstieg durch Leistung - ein Märchen?

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WiWi Gast

Aufstieg durch Leistung - ein Märchen?

"Leistung muss sich lohnen"... aber lohnt sich das wirklich? Ich habe in Unternehmen schon sehr viele Leistungsträger gesehen... und das kann man wörtlich nehmen: Sie tragen die Leistung, profitieren aber nicht davon. Stattdessen kommen "Schwätzer" weiter. Kann das sein? Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Kommt es wirklich auf Leistung an oder zählen vielmehr andere Dinge?

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WiWi Gast

Re: Aufstieg durch Leistung - ein Märchen?

Das letzte Ammenmärchen des Neoliberalismus. Sozusagen die ultimative Durchhalteparole für die Naivlinge. Wer mit offenen Augen durchs Leben geht merkt schnell, dass auf vielen Schlüsselpositionen nicht die fachlich kompetentesten, sondern die mit dem besten Netzwerk und/oder Selbstdarsteller sind!

Ich erinnere nur mal an den zu Guttenberg! Wäre sein stümperhaftes Plagiat nicht entdeckt worden, hätte man ihn glatt als nächsten Kanzlerkandidaten ins Rennen geschickt!

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WiWi Gast

Re: Aufstieg durch Leistung - ein Märchen?

Also in den Firmen in denen ich mich bisher umschauen durfte, war es immer so, dass Leistung gezählt hat. Bei einigen kleinen Mittelständlern findet man aber auch mal gegenteiliges. Am Ende ist neben der LEistungserbringung eben auch die Beherrschung der politischen und sozialen Klaviatur nötig.

Und nochwas!
Ab Middlemanagement aufwärts hat man bei operativen Tätigkeiten nix verloren! Wer das nicht versteht und daraus folgert: "Manager sind keine Leistungsträger weil sie nicht wie wir mit am Fließband stehen!" ist in einem WiWi-Forum eigentlich fehl am Platze.

Also macht euch nochmal damit vertraut, was es eigentlich bedeutet "zu managen". (Ein Tipp! Es hat was mit Planung, Steuerung und Kontrolle zu tun).

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WiWi Gast

Re: Aufstieg durch Leistung - ein Märchen?

Es ist tatsächlich so, dass Leute mit einem gut ausgesprägten Selbstmarketing auch bei geringer Leistung weit kommen können. Es zählen viele Faktoren zusammen:
Soziale Kompetenz
Glück (zur richtigen Zeit am richtigen Ort)
Rhetorik
Fachwissen (bedingt)

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WiWi Gast

Re: Aufstieg durch Leistung - ein Märchen?

Es kommt zum Beispiel auf Beziehungen an. In KMUs ist es eher die Regel denn die Ausnahme, dass erstmal mithelfende Ehefrauen, beruflich gescheiterte Söhne oder die Bekannten aus dem Kegelklub mit Posten versorgt werden. Die bekommen dann ein komfortables Gehalt für ihre bloße Präsenz.

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DAX Einkäufer

Re: Aufstieg durch Leistung - ein Märchen?

Provokante Frage: Weshalb sollten Leistungsträger automatisch "aufsteigen"? "Leistungsträger" erledigen ihre Arbeit überdurchschnittlich gut und sind das Rückgrat für das Unternehmen. "Aufstieg" bedeutet, dass man eine Führungsposition bekommt und Verantwortung für Mitarbeiter. Das sind zwei vollkommen verschiedene Kompetenzen.

Stell dir mal vor, Du kommst in ein Unternehmen und lernst Deinen Chef kennen. Er ist nicht sonderlich kommunikativ, kann nicht gut delegieren, hat keine Ahnung von der Unternehmensstrategie, trifft selbst keine mutigen Entscheidungen, hat kein überzeugendes Auftreten, kann sich nicht auf die verschiedenen Bedürfnisse seiner Mitarbeiter einstellen, kann andere nicht überzeugen und sitzt nur still und stumm an seinem Schreibtisch und erledigt seine Arbeit. Als Begründung dafür, dass er den Posten hat, wird Dir genannt: Er hat damals seinen Job als bester erledigt. Wärest Du damit zufrieden? Würdest Du diesem Chef vertrauen? Dich von ihm führen lassen?

In die Chef-Position gehören diejenigen, die motivieren können, führen, überzeugen, entscheiden, delegieren, beraten, anweisen, repräsentieren, frei sprechen, strategisch und taktisch denken, sich auf zwischenmenschliche Herausforderungen einstellen, klug und nachhaltig handeln. Das sind nicht automatisch diejenigen, die eine operative Tätigkeit am zuverlässigsten erledigen. Macht aber nichts.

Es wird ja auch nicht die beste Stewardess automatisch Pilot, der beste Polizist automatisch Innenminister, der beste Programmierer automatisch IT-Vorstand.

Um Deine Frage zu beantworten, ob Leistung zählt oder "andere Dinge": In meinen Augen zählt beides. Leistung im Sinne der Erledigung von operativen Aufgaben alleine reicht nicht aus, weil Führung etwas anderes ist.

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WiWi Gast

Re: Aufstieg durch Leistung - ein Märchen?

der Beitrag ist mal wieder sowas von auf den Punkt!!!

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WiWi Gast

Re: Aufstieg durch Leistung - ein Märchen?

D. h. eigentlich sollte rausgehen und meine soziale Kompetenz schulen statt mir ein Maximum an Fachwissen anzueignen?

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WiWi Gast

Re: Aufstieg durch Leistung - ein Märchen?

In die Chef-Position gehören diejenigen, die motivieren können, führen, >überzeugen, entscheiden, delegieren, beraten, anweisen, repräsentieren, frei >sprechen, strategisch und taktisch denken, sich auf zwischenmenschliche >Herausforderungen einstellen, klug und nachhaltig handeln. Das sind nicht >automatisch diejenigen, die eine operative Tätigkeit am zuverlässigsten >erledigen. Macht aber nichts.

Das klingt alles nach Sachen, die sich antrainieren lassen, wie die Neoliberalen das immer wieder propagieren. Das stimmt aber nicht!!!

Was wirklich zählt ist der sogenannte "Stallgeruch", leute die sich wie die Entscheidungsträger benehmen und so wie sie sprechen, weil sie das aus dem Elternhaus gelernt haben.

Taktisch denken, repräsentieren, toll reden können usw. Selbst diese Dinge bringen einen nicht wirklich weiter.

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WiWi Gast

Re: Aufstieg durch Leistung - ein Märchen?

Ja aber es wird den Menschen doch suggeriert, dass Leistung durch Aufstieg entlohnt wird. Nach deiner Logik müsste man bzgl. eines Aufstiegs (Gehaltsprung) die operativen Tätigkeiten so schnell es geht hinter sich lassen, um sich voll und ganz auf "motivieren, führen, überzeugen, entscheiden, delegieren, beraten, anweisen, repräsentieren, frei sprechen, usw." einlassen. Kurz gesagt: "schwafeln".

Demnach ist Leistung keine Voraussetzung für einen Aufstieg. Wenn ein Mitarbeiter diese Positionen erreichen will, so muss er Rhetorikkurse besuchen, "Netzwerken" und bestimmte soziale Kompetenzen mitbringen.

Doch warum verdienen Personen (Manager!) in Führungspositionen so viel mehr, als die eigentlichen Leistungsträger? Das Argument "mehr Risiko/Verantwortung" lasse ich hier nicht gelten, denn Risiko/Verantwortung trägt nur derjenige, welcher mit seinem Privatvermögen haftet (meist nur KMUs). Und das ist bei vielen Managerpositionen definitiv nicht der Fall!

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DAX Einkäufer

Re: Aufstieg durch Leistung - ein Märchen?

"D. h. eigentlich sollte rausgehen und meine soziale Kompetenz schulen statt mir ein Maximum an Fachwissen anzueignen? "

Das hängt davon ab, was man mal werden will. Wer eine Führungsaufgabe haben will (warum auch immer, geht es hier eigentlich wirklich immer nur ums Geld??), sollte die dafür notwendigen Kenntnisse lernen. Das gilt für diese Jobs wie für alle anderen auch. Ohne soziale Kompetenzen ist Führung in fast keiner Branche machbar. Ich jedenfalls möchte KEINEN Chef haben, der keine sozialen Kompetenzen hat! Du etwa?

"Das klingt alles nach Sachen, die sich antrainieren lassen, wie die Neoliberalen das immer wieder propagieren. Das stimmt aber nicht!!!"

Welche "Neoliberalen" propragieren das...? Ich glaube, hier werden stark verschiedene Dinge vermischt. Zur eigentlichen Frage, ob man das alles antrainieren kann: Es gibt meines Erachtens Fertigkeiten, die manche Menschen auch mit viel Training nicht lernen können. Manche wollen sie auch nicht lernen. Das ist auch nicht weiter schlimm, weil nicht jeder Mensch unbedingt alles können muss. Ist aber eher eine philosophische Diskussion. Die angeblichen Neoliberalen, die irgendwas predigen, sind mir allerdings noch nicht begegnet.

"Was wirklich zählt ist der sogenannte "Stallgeruch", leute die sich wie die Entscheidungsträger benehmen und so wie sie sprechen, weil sie das aus dem Elternhaus gelernt haben."

Ein gewisser "Habitus" kann helfen, ist aber nicht unbedingt Voraussetzung. Schau dir mal die Lebensläufe der führenden Vorstände in der Wirtschaft an. Manche davon haben Stallgeruch, viele jedoch nicht. Außerdem gibt es gar nicht so viele Menschen mit dem angeblichen Stallgeruch, wie es Bedarf an guten Führungskräften gibt. Außerdem kommen nicht wenige Unternehmer von ganz unten und haben sich hochgearbeitet - weshalb sollten die unbedingt jemanden gemäß "Habitus" einstellen?

"Taktisch denken, repräsentieren, toll reden können usw. Selbst diese Dinge bringen einen nicht wirklich weiter."

Das erlebe ich in meinem beruflichen Umfeld anders. Es sind Grundvoraussetzungen.

"Ja aber es wird den Menschen doch suggeriert, dass Leistung durch Aufstieg entlohnt wird."

Wo wird das suggeriert? Höchstleistung wird besser bezahlt als Minderleistung. Mir selbst wurde das nie gesagt. Und ich kenne keinen einzigen Freund oder Kollegen, dem jemals ein Chef einen Aufstieg für hohe Leistung versprochen hat. Aufstieg und Gehaltssteigerung sind zwei verschiedene Dinge. Sie treten oft gemeinsam auf, sind aber getrennt voneinander zu betrachten. Bei uns gibt es Angestellte, die mehr verdienen als ihre Vorgesetzten. Die wollen gar keinen Aufstieg, weil damit völlig andere Tätigkeiten verbunden werden. Gutes Geld hingegen verdienen sie gerne, was ich durchaus nachvollziehen kann.

"Nach deiner Logik müsste man bzgl. eines Aufstiegs (Gehaltsprung) die operativen Tätigkeiten so schnell es geht hinter sich lassen, um sich voll und ganz auf "motivieren, führen, überzeugen, entscheiden, delegieren, beraten, anweisen, repräsentieren, frei sprechen, usw." einlassen."

Zustimmung! Wer plötzlich zum Chef wird und trotzdem an den schönen operativen Tätigkeiten hängt, die er vorher gemacht hat, ist alles andere als ein guter Chef. Allein schon deshalb, weil ihm die Zeit fehlt, sich mit den Mitarbeitern zu beschäftigen. Stell dir mal vor, der Leiter einer Druckerei stellt sich in die Ecke an die Druckmaschine und bedruckt Papier. Anstatt sich um die Finanzen, die Mitarbeiter, das Wohl der Firma zu kümmern. Da würde ich sagen: Job verfehlt! Der Mann hätte Drucker werden sollen und nicht Druckereileiter.

"Kurz gesagt: "schwafeln"."

Über die Brücke zwischen Führung und Schwafelei gehe mal schön alleine - da gehe ich nicht mit.

"Demnach ist Leistung keine Voraussetzung für einen Aufstieg."

Würdest Du von dem Leiter einer Nähmaschinenfabrik erwarten, dass er Nähmaschinen besser und schneller zusammenbauen kann als die Arbeiter? Wenn das Dein Hauptkriterium ist, wird Deine Fabrik schnell bankrott sein.

"Wenn ein Mitarbeiter diese Positionen erreichen will, so muss er Rhetorikkurse besuchen, "Netzwerken" und bestimmte soziale Kompetenzen mitbringen."

Warum soll er nicht einfach das lernen, was er für die Aufgabe braucht?

"Doch warum verdienen Personen (Manager!) in Führungspositionen so viel mehr, als die eigentlichen Leistungsträger? Das Argument "mehr Risiko/Verantwortung" lasse ich hier nicht gelten, denn Risiko/Verantwortung trägt nur derjenige, welcher mit seinem Privatvermögen haftet (meist nur KMUs). Und das ist bei vielen Managerpositionen definitiv nicht der Fall!"

Stimmt, das Risiko ist nicht höher. Ich kann Dir auch nicht sagen, weshalb sie viel verdienen! Es steht Dir frei, Deine Führungsqualitäten für den Lohn eines normalen Angestellten anzubieten. Und Du kannst auch gerne eine Firma suchen, wo die leitenden Angestellten Minimallöhne bekommen und dementsprechend geringe Führungsfähigkeiten mitbringen. Mal sehen, wie lange Du es unter diesen Leuten aushältst.

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WiWi Gast

Re: Aufstieg durch Leistung - ein Märchen?

DAX Einkäufer: super Beitrag, danke dafür!

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WiWi Gast

Re: Aufstieg durch Leistung - ein Märchen?

Lounge Gast schrieb:

Was wirklich zählt ist der sogenannte
"Stallgeruch", leute die sich wie die
Entscheidungsträger benehmen und so wie sie sprechen, weil
sie das aus dem Elternhaus gelernt haben.

Kann ich nicht bestätigen. Komme aus armen Verhältnissen und bin trotzdem mit unter 30 in einer Managementposition mit Prokura untergekommen. Entwicklungspotential nach oben ist auch noch vorhanden. Was Du da schreibst ist wohl eher von zu viel Hollywoodfilmen aus den 80ern á la Wallstreet in deinem Kopf hängengeblieben.

Wenn Du selbst mal arbeiten gehst, wirst Du es ja vielleicht merken...

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WiWi Gast

Re: Aufstieg durch Leistung - ein Märchen?

@Manager unter 30
Lass mich raten: Einzelhandel Discounter?

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WiWi Gast

Re: Aufstieg durch Leistung - ein Märchen?

Lounge Gast schrieb:

@Manager unter 30
Lass mich raten: Einzelhandel Discounter?

Dienstleistungsgewerbe stimmt schonmal. Allerdings handelt es sich um eine Bank.

Viele meiner Jugendfreunde haben übrigens ähnliche Karrieren hingelegt. Weil sie einfach rauswollten aus ihrem alten Leben. Und da ist glaub ich der Unterschied, der einfach zu guten Leistungen und dem Aufstrebenswillen führt. Der Rest kommt ja dann von selbst, wenn man erstmal seine erste Stelle angetreten hat und sich bewusst ist, wie man weiterkommen will.

Hingegen sind einige meiner Studienkollegen aus "gutem Hause" heute im 4. Marketing-Traineeprogramm oder Praktikum.

Niemand wird hier eingestellt, weil er aus gutem Elternhause kommt und ganz toll sprechen, sich die Haare kämmen, aufrecht stehen, golfspielen, [weitere Stammtischklischees bitte hier einfügen] kann.

Am Ende zählen sehr wohl nachweisbare Erfolge oder Kennzahlen, mit denen der Führungsverantwortliche steht und fällt.

PS: Das Golfhandicap ist keine dieser Kennzahlen!

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WiWi Gast

Re: Aufstieg durch Leistung - ein Märchen?

Lounge Gast schrieb:

Doch warum verdienen Personen (Manager!) in
Führungspositionen so viel mehr, als die eigentlichen
Leistungsträger? Das Argument "mehr
Risiko/Verantwortung" lasse ich hier nicht gelten, denn
Risiko/Verantwortung trägt nur derjenige, welcher mit seinem
Privatvermögen haftet (meist nur KMUs). Und das ist bei
vielen Managerpositionen definitiv nicht der Fall!

Nun, Du wirst es gelten lassen müssen! Erstens ist das Gehalt einer Führungsposition grundsätzlich in einen fixen und einen variablen Anteil aufgeteilt. Je höher in der Hierarchie, desto höher der variable Anteil.
Letzteren bekommt man natürlich nur ausgezahlt, wenn Leistung/Output also die vereinbarten Ziele stimmen. Diese sind so definiert, dass sie auch messbar sind, z.B: in Form von Umsatz, Gewinn, Auslastung etc.
Der Führende trägt also ein nicht unerhebliches finanzielles Risiko. Keine Leistung = kein variables Gehalt. Damit stünde er Gehaltstechnisch wahrscheinlich nicht viel besser als seine Mitarbeiter.

Wie in anderen BEiträgen so schön beschrieben, soll der gute Mann ja aber nicht operativ arbeiten, sondern dies seinen Mitarbeitern überlassen. Damit ist er ausnahmslos selbst von deren Arbeitsergebnissen abhängig. Er muss also dafür sorgen, dass einerseits die an ihn gestellten ziele durch seine Miterbaiter operationalisiert werden und andererseits diese auch in die Lage dazu zu versetzen.

NAtürlich gibt es auch schlechte Chefs. Das sind meist diejenigen, die wegen ihrer operativen Leistung in ihrer ZEit als sachbearbeiter gut waren und deswegen befördert wurden. Das ganze nennt sich glaub ich Peter-Prinzip (könnt es ja mal googlen),.

Ohne Management geht es nunmal ab einer bestimmten größe nicht mehr. Und je besser der Manager managed und sich aus dem operativen doing raushält, desto besser läufts auch.

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WiWi Gast

Re: Aufstieg durch Leistung - ein Märchen?

@DAX Einkäufer
Hmm... der Threadersteller hat eigentlich recht. Wer leistet, steigt nicht unbedingt auf. Rhetorik ist der Schlüssel! Wer also viel Geld verdienen will (und das ist nun mal bei einem Angestelltenverhältnis in der Regel eine Führungsposition) der sollte Wert darauf legen.

Es ist also bedingt, nur ein Märchen.

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WiWi Gast

Re: Aufstieg durch Leistung - ein Märchen?

Um mal einen Gegenpunkt zu den (im Kern völlig richtigen) Ausführungen des Einkäufers zu setzen: Aufstieg durch Leistung ist natürlich kein Märchen. Topleistung ist ein Faktor von vielen, die einen bei der Karriere voran bringen. Von zukünftigen Führungskräften erwartet man starkes Engagement, ganz egal um was es geht. In Deutschland ist es durchaus noch so, dass man Leistungsträger auch als potentielle Führungskräfte sieht. In anderen Kulturen (z.Bsp. USA) erwartet man, dass eine Führungskraft schon vor der eigentlichen Beförderung Führungsqualitäten bewiesen hat. Dieser Gedanken stetzt sich hierzulande langsam auch in den innovativen Branchen durch (z.Bsp. IT, UB). In der Industrie ist es durchaus immer noch so, dass der beste Ingenieur einen Anspruch auf eine Führungposition anmelden kann. Die Betonung liegt auf anmelden. Der introvertierte "Held der Arbeit" im Büro hinten links wird niemals zum Zuge kommen.
Andere Eigenschaften, die hier selten als Tugenden wahrgenommen werden, sind genauso wichtige wie Leistung: Ausdauer, Geduld, Durchhaltevermögen. Die meisten hier in diesem Forum haben diese Eigenschaften nicht. Hier geht es darum schnell Geld abzuschöpfen und dann zum nächsten Arbeitgeber weiterzuziehen, um noch mehr Geld abzuschöpfen. So wird das nichts. Echte Führungskräfte haben einen Hang zur Führung und streben mit allem was sie tun da hin. Auf einer Prioritätenliste gibt es nur eine Nummer 1. Bei den meisten hier steht da oben die schnelle Maximierung des Gehalts. Man kann nicht zwei Ziele gleichzeitig mit voller Kraft verfolgen.
By the way: Mit der Verantwortung kommt, das Gehalt sowieso fast automatisch.

Noch eine kleine Sache zum Thema Leistung und Profit:
Ob der Arbeiter in China 2 oder 3 Sack Reis pro Stunde in den LKW lädt, interessiert mich nicht, wenn ich mein Risotto esse. Ich werde deshalb keinen Cent mehr bezahlen. Wenn das Produkt eine höhere Qualität hat, weil die Herstellung z.Bsp auf nachhaltige Weise erfolgt ist, dann werde ich durchaus ein paar Cent mehr locker machen. Das bringt der Firma potentiell Millionen. Ein Manager hat die Entscheidung vermutlich getroffen und er wird tratitionell auch anständig dafür entlohnt. Der Extrasack des Arbeiters hat maximal eine paar Euro zum Erfolg beigetragen, was natürlich kein schlechter Wert ist (aber durchaus vernachläßigbar).
Derjenige der Entscheidungen von größerer Tragweite für das Unternehmen trifft (also der "Schwätzer" - um deine Worte zu verwenden), wird in allen Kulturen mehr geachtet und besser entlohnt. Ob gut oder schlecht sei hier mal außen vor gestellt.

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WiWi Gast

Re: Aufstieg durch Leistung - ein Märchen?

die 10-12 Leute aus dem Studium, mit denen ich noch in Kontakt bin, haben alle nach gut 10 Jahren GF- und Manager-Positionen, trotzdem alle Familie, Hobbys...

Alle haben was auf dem Kasten aber können auch gut feiern und mit Leuten umgehen. Ich denke, diese Kombi machts. Und die ersten 3-4 Jahre muss man natürlich auch 55-60 Stunden machen.

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WiWi Gast

Re: Aufstieg durch Leistung - ein Märchen?

fachidioten sind halt nicht unbedingt Führungskräfte tauglich!!!!!

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WiWi Gast

Re: Aufstieg durch Leistung - ein Märchen?

Sein Fachwissen erweitern bringt nichts. Das machen nur Fachkräfte. Man wird also ein toll geschätzer Kollege, den seinen Kollegen 100 mal um Rat fragen und der dann auch deren Probleme lösen darf.

Führungskräfte erweitern eben nicht ihr Fachwissen, sondern ihr Führungswissen. Das checken viele nicht. Die wälzen keine Bücher zu ihrem Aufgabengebiet sondern investieren die Zeit in Networking, Rhetorik und Aussehen.

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WiWi Gast

Re: Aufstieg durch Leistung - ein Märchen?

Ich kann mich dem obigen Risiko-Argument nur anschließen: Nur wer das finanzielle Risiko trägt, trägt auch Verantwortung.

Ansonsten - so denke ich - kommen erst Leistungssignale und dann ein Führungsanspruch. Das eine geht mit dem anderen Hand in Hand.

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WiWi Gast

Re: Aufstieg durch Leistung - ein Märchen?

  • notwendige bedingungen zum "aufstieg": rhetorik, ein großes netzwerk, schnelle auffassungsgabe, gute leistungen in der vorpositionen, überdurchschnittliches engagement

  • hinreichende bedingungen zum "aufstieg": exzellente leistungen, gutes aussehen, großes fachwissen, alter
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