Welches Gehalt ist hier angebracht?
Guten Tag, liebe Gemeinde,
vorab eine stichpunktartige Zusammenfassung meiner „Karriere“:
- Fachabitur
- Berufsausbildung zum Bürokaufmann (Abfallwirtschaft)
- fünf weitere Jahre im Ausbildungsbetrieb gearbeitet, zuletzt als Betriebsleiter (Abfallwirtschaft)
- Eigenkündigung wg. Umzug
- Seit nunmehr sieben Jahren erneut als Bürokaufmann angestellt (Abfallwirtschaft)
Bislang habe ich demnach ein durchschnittliches Berufsleben gehabt, von einem durchschnittlichen Angestelltenverhältnis kann man jedoch kaum sprechen. Ich habe quasi keine reguläre Arbeitszeit, 50Std. per Woche sind das absolute Minimum. Gerne bis zu 70Std. Eine 24/7 Erreichbarkeit versteht sich von selbst und wird kontinuierlich genutzt – auch im Urlaub oder während Krankheit. Wenn wir gerade schon beim Thema sind, durchschnittlich 1-2 Tage im Jahr krankgeschrieben, durchschnittlich 8-9 Tage Urlaub im Jahr. Resturlaub oder „Überstunden“ werden weder ausbezahlt, noch abgefeiert.
Wir sind ein mittelständisches, grundsolides Unternehmen. Mein primärer Fokus, samt alleiniger Verantwortung, liegt im elementaren und branchentypischen Nachweisverfahren für gefährliche Abfälle plus Stoffstrommanagement. Durch ständige Weiterbildungen und Fleiß wurde ich weiterhin Leitung in den Bereichen Controlling, Faktura, Einkauf, Innenvertrieb und EDV.
Um nicht noch weiter auszuschweifen, das Ganze ist kein Gejammer. Ich stecke Herzblut in meine Arbeit. Ich bin loyal und stehe zu 100% hinter meiner Firma, komme was wolle. Der Scheiß macht mir Spaß, kompromisslos. Jedoch habe auch ich einen Hintergedanken, entsprechend war es ein unausgesprochener Fakt, dass ich besagtes Unternehmen früher oder später übernehmen werde. Nun kam jedoch alles anders. Leider hat sich der Nachwuchs der Geschäftsführung als unfähig in jeglichen Branchen entpuppt und arbeitet nun notgedrungen in "meiner" Firma. Der angestrebte Posten wurde dem Nachwuchs quasi schon vererbt, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
Aber nun zur eigentlichen Frage:
Ich möchte keinen Orden für meine Tätigkeiten, eine angemessene Entlohnung jedoch schon. Diese Entlohnung war in den letzten Jahren die naive Einstellung, dass mir der Laden irgendwann gehören wird. Mein Gehalt ist jämmerlich, das war mir natürlich schon lange bekannt. Allerdings hat mich der Gedanke an die Hierarchiespitze angetrieben, Geld war bislang fast nebensächlich. Ihr kennt nun die Verhältnisse. Was würdet ihr aus dem Bauch heraus sagen, welches Gehalt für jemanden wie mich angemessen wäre?
Liebe Grüße
Connor