WiWi Gast schrieb am 01.05.2020:
Mir gehts ähnlich wie dem TE. Gerade bei Einsteigern mit weniger als 5 Jahren BE macht es halt schon viel aus, ob man das Glück hatte noch Ende letzten Jahres hochgestuft zu werden oder ob man jetzt aufgrund Corona auf mindestens nächstes Jahr vertröstet wird. Im Worst Case machen die Kollegen dann schon wieder den nächsten Sprung während man selbst grade mal seine überfällige Hochstufung bekommt.
Hier der TE, zunächst danke für alle Antworten, insbesondere die konstruktiven.
Die zitierte Antwort zeigt mMn die weitreichenden Auswirkungen und ich will die Schärfe der Situation nur an ein paar Infos und einem Beispiel klarmachen:
-
Bisher nur ein geringer, einstelliger Rückgang der relevanten Kennzahlen insgesamt, mein Bereich hat quasi keine Veränderung durch Corona erfahren
-
Für mich hat der Workload sogar nochmals zugenommen, ich laufe auf average 55h Wochen wobei die Tage voller Abstimmungen und Besprechungen (Skype) mit dem Management (middle bis hin zu Geschäftsführung) der Kunden vollgepackt sind, d.h. oftmals auch ohne Lunch und zu 95-100% Auslastung
-
Anfang des Jahres haben bei uns vier neue MA angefangen, davon 2 frische FH-Bachelor. Teils müssen sie mir zuarbeiten (FK/ BS/ Präsentationen) und was ich da manchmal bekomme spottet jeder Beschreibung (z.B. 8-seitige Präsi in einer Form, dass man sich schämen würde, diese einem Kunden zu zeigen, ich muss entsprechend bis zu mehreren Stunden nacharbeiten um zu korrigieren).
-
Von einem der beiden weiß ich sicher, dass er mehr bekommt als ich. Nochmal zum Vergleich: FH-Bachelor mit null Verantwortung und geringen Erwartungen an ihn (über dessen Fehler schon von mehreren Kollegen berichtet wurde und der angeblich viel surfen und absitzen soll) im Vergleich zu sehr gutem Uni-Master mit hoher Verantwortung, politisch sehr heiklem Terrain und hohen Erwartungen an die Arbeitsleistung.
- Genau wie im zitierten Post würde mich erst die Anpassung auf ein leicht höheres Level bringen, aber dann kann er ja schon weiterverhandeln und ich soll erst mal dankbar sein für das, was mir schon längst zugestanden hätte
Das es anderen schlechter geht ist mir klar, aber bis wohin soll der Vergleich gehen, dann gibt es immer jemanden, dem es schlechter geht und wir alle müssen künftig mit jedem Hungerlohn zufrieden sein.
Konkret stellt sich auch die Frage, wie das Unternehmen es rechtfertigen will, dass ich einen Job ausübe, der definitiv viel höher eingestuft ist.
Wenn ich jetzt plötzlich sage "Ok, dann mache ich den Job nicht mehr sondern arbeite meinem Gehalt entsprechend (also 40h-Woche und leicht besserer Sachbearbeiterjob ohne Kundenkontakt, wie es der Einstufung entspricht)", so haben es mir einige Im Umfeld geraten, dann hat das Unternehmen auch null Handhabe.
Aus intrinsischer Motivation mache ich das derzeit noch mit, aber keine Ahnung wie lange ich das noch vor mir rechtfertigen kann, insbesondere wenn man an solche Beispiele wie das zuvor genannte denkt.
antworten