Hallo, ich arbeite gut 14 Monate bei einem tarifgebundenen Unternehmen und bekomme zusätzlich Sonderzahlung+Urlaubsgeld. Nach der jährlichen Leistungsbeurteilung bekomme ich nun erstmalig einen Leistungszuschlag von 3,5% und das "Junior" wurde bei meiner Position gestrichen.

Ist der Leistungszuschlag wirklich als Gehaltserhöhung zu verstehen, oder steht der einem sowieso zu, wenn man sich nicht ganz dumm anstellt? Müsste ich nicht eher in eine höhere Entgeldgruppe kommen, wenn ich befördert werde? Wäre interessant zu wissen, wie das bei anderen Unternehmen gehandhabt wird. Besten Dank :)

Der Leistungszuschlag ist eine Gehaltserhöhung, die quasi nicht mehr rückgängig gemacht werden kann in der Praxis.

Jede Stelle hat ihre Entgeldgruppe.
Solange du diese Stelle innehast wird sich an dieser Entgeldgruppe normalerweise nichts ändern, außer es wird groß umstrukturiert bzw. der Aufgabenbereich ändert sich deutlich.

Befördert heißt für mich, dass du auf eine Stelle mit höherer Endgeltgruppe wechselst.

Da du kein Beamter bist "muss" gar nichts.

Oft gibts auch nur nen netter klingenderen Jobtitel anstatt mehr Geld.

Aber in der Regel gibts natürlich auch mehr Kohle.

Das wird dir nur jemand mit Insiderwisssen der Firmenregeln sagen können. Da gibt es zwar Empfehlungen aus Tarifverträgen, aber kein TV der Welt zwingt eine Firma zu Gehaltszulagen wegen Berufserfahrung.

"Sowieso" steht Dir nichts zu. Da Du aber noch nicht lange dabei bist, vermute ich, dass Du derzeit noch nicht die Entgeltgruppe erreicht hast, die für Deine Stelle vorgesehen ist. Die zunehmende Erfahrung wird deshalb normalerweise mit einer schrittweisen Heranführung an Deine Entgeltgruppe einhergehen. Die erstmalige Leistungsbeurteilung hat nichts mit Deiner Erfahrung zu tun, sondern mit Deiner Leistung.

"Junior gestrichen" - heißt das, dass Deine Position nun anders heißt und im Tarifsystem neu bewertet wurde?

Mir sind Threads suspekt, in denen nach "Endgelt" oder "Entgeld" gefragt wird. Das gibt es nämlich beides nicht.

Wenn man keine Ahnung hat..

Natürlich kann sich die EG-Gruppe durch Berufserfahrung ändern!

Bei IGM in Ba-Wü ist es zum Beispiel so, dass die 17EG Gruppen nach ERA ermittelt werden.
Diese setzt sich aus 7 Kriterien zusammen, z.B. Ausbildung (Uni Studium 29 Punkte, FH 25 Punkte, Techniker 21 usw.),
Verantwortung, Handlungsspielraum und unter anderem Berufserfahrung. Bis zum einem Jahr gibt es 1 Punkt,
nach 1 Jahr gibt es 3 Punkte, nach 2 Jahren glaube ich 5 Punkte usw.

Wenn du insegsamt 54 Punkte hat und das z.B. EG14 ist und nach einem Jahr hast du wegen der Berufserfahrung
2 Punkte mehr, als 56, dann kommst eben in die EG15 hoch. Also sofern du die Grenzpunktzahl überschreitest.

Auswendig kenn ich die natürlich nicht aber so funktioniert das Ganze!

Lounge Gast schrieb:

Das wird dir nur jemand mit Insiderwisssen der Firmenregeln
sagen können. Da gibt es zwar Empfehlungen aus
Tarifverträgen, aber kein TV der Welt zwingt eine Firma zu
Gehaltszulagen wegen Berufserfahrung.

Automatisch steigt niemand eine EG auf. Eine Stelle ist bewertet und das bleibt sie auch mit Erfahrung. Warum versuchen sich die Leute ansonsten andauernd intern auf Stellen mit höherer EG zu bewerben wenn sie automatisch nach X Jahren das auch auf ihrer Position erreichen könnten.
Dass man wenn die Stelle EG 15 bewertet ist und man als Anfänger EG13 eingestuft wird über die Jahre hinentwickelt wird ist klar. Aber wenn die Stelle EG13 bewertet ist kann man auch noch so viel Erfahrung vorweisen - auf der Stelle geht es nicht höher!

Danke für eure Beiträge - das hat mir schon mal weitergeholfen :)